LI in China

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Der überwiegende Teil der chinesischen Bevölkerung ist laktoseintolerant. In der Literatur wird die Prävalenz der Laktoseintoleranz in Asien und auch in Afrika auf 80-100 % geschätzt, wo hingegen die Prävalenz für Nordeuropa bei 1-18 % liegt, speziell für Deutschland 15-20 % und im Mittelmeerraum 25 %.

Laktoseintoleranz ist die Unverträglichkeit gegenüber Laktose, der ein Enzymdefekt der Laktase zu Grunde liegt (primäre Laktoseintoleranz). Der Laktasemangel ist der weltweit häufigste vererbte „Enzymdefekt“. Die Laktase ist in der Dünndarmschleimhaut lokalisiert und spaltet die Laktose in Glukose und Galaktose, welche dann direkt absorbiert werden können.
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Ein großes Gesundheitsproblem der asiatischen Länder ist die Osteoporose, begründet durch eine inadäquate Kalziumzufuhr. Milch und Milchprodukte sind die besten Kalziumlieferanten. So dass auch in diesen Regionen eine höhere Zufuhr an Milch und Milchprodukten propagiert wird. Tatsächlich ist der Konsum an Milch und Milchprodukten in den letzten 20 Jahren um das 6,6fache in den städtischen Regionen gestiegen. Studien zur Supplementation mit Milchpulver zeigen, dass geringe Mengen Laktose gut toleriert werden.
www.ecarf.org/index.php?id=198&L=1&tx_ttnews[tt_news]=230&tx_ttnews[backPid]=72&cHash=e27f28aa60

Ob die Osteoporose allerdings dadurch entsteht, daß die Chinesen wegen der LI wenig Milchprodukte essen, ist eine offene Frage.

Gruss,
Uta
 
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Hallo Uta

Ein großes Gesundheitsproblem der asiatischen Länder ist die Osteoporose,
Das ist eine Behauptung. Gemäss meinen Erkenntnissen ist es umgekehrt. In Asien (wo tradizionell gegessen wird) existiert das Problem weniger als in den gross milchverzehrenden Ländern Nordeuropas.

Milch und Milchprodukte sind die besten Kalziumlieferanten Auch das ist eine unbeweisene Behauptung. (Siehe dazu die Aussagen in Säure-Basen Artikel). Proteine und insbesondere die Milch machen den Verdauungstrakt sauer. Um diese Säure auszugleichen braucht es Mineralien/Kalzium. Da der Kalziumgehalt von Milch nicht hoch genug ist wird dem Körper sogar Kalzium entzogen!

Dazu folgendes:

Wie (un)gesund ist Milch?

Übermäßiger Milchkonsum kann in der Tat sogar wenn keine Milchunverträglichkeit besteht, gesundheitliche Probleme mit sich bringen.
Milch ist sowohl in der US- wie auch in der deutschen offiziellen Ernährungspyramide kein Grundnahrungsmittel und weit oben, auf der gleichen Höhe wie Fleisch, (sollte wenig konsumiert werden) angesiedelt

1) Kuhmilch enthält diverse Allergene (einige davon kommen z.B. in der menschlichen Muttermilch nicht vor):
ALP - Aktuell
(Kuh-)Milch ist dasjenige Nahrungsmittel, welches von allen Nahrungsmittel (mit Gluten) am meisten Unverträglichkeiten (zB Lactose, Casein) hervorruft, auch wenn diese oft nicht erkannt werden, weil sie meistens nicht so stark sind.

2) Das weitaus größere Probleme besteht jedoch darin, dass zuviel tierisches Eiweiß den Knochen Kalzium entzieht und Osteoporose begünstigt. Hierzu aus dem Buch "Ernährung für ein neues Jahrtausend" (John Robbins, Hans-Nietsch-Verlag, 5. Auflage 2002, S. 178-180) mit entsprechenden Referenzen:

--- Zitat Anfang ---
"Früher nahm ich an, daß Knochen nur dann Kalzium verlieren, wenn wir durch unsere Ernährung nicht genügend Kalzium aufnehmen. Der Nationale Verband der Milchproduzenten ist ein sehr engagierter Verfechter dieser Ansicht. Diese Organisation empfiehlt, was sicher keine große Überraschung ist, zur Vorbeugung der Osteoporose viel Milch zu trinken und den Konsum an Milchprodukten allgemein zu steigern. In den letzten Jahren hat die Milchindustrie gewaltige Summen dafür ausgegeben, der Öffentlichkeit diese Ansicht zu verkaufen. Eigentlich erscheinen die Argumente ja auch recht logisch. Doch die wissenschaftliche Forschung hat einen entscheidenden Haken an dieser Sichtweise aufgedeckt. (27) Die Osteoporose wird durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht. Die wichtigste Ursache ist jedoch eine überschüssige Eiweißmenge in der Ernährung! (28)
Der Zusammenhang zwischen dem Konsum übermäßiger Eiweißmengen und dem Verlust an Knochendichte ist direkt und eindeutig. Selbst bei dem Verzehr von sehr großen Kalziummengen wird die Kalziumbilanz umso negativer, je mehr überschüssiges Eiweiß man konsumiert. Dadurch ergeben sich wiederum Kalziumverluste aus den Knochen. (29)
Die Graphik auf Seite 179 [habe ich mal eingescannt und online gestellt: home.arcor.de/golden_dragon/Milch/Osteoporose.jpg ] zeigt die Ergebnisse von vier voneinander unabhängigen Forschungsgruppen, die die Auswirkungen verschiedener Eiweißmengen in der Ernährung auf die Kalziumbilanz des Organismus untersucht haben. Die in der Tabelle aufgeführten positiven Kalziumbilanzen bedeuten, daß die Knochen kein Kalzium verlieren, während dies bei den negativen Kalziumbilanzen sehr wohl der Fall ist und sich eine Osteoporose anbahnt.

Eine Langzeit-Studie ergab, daß selbst durch den Verzehr von 75 Gramm Eiweiß pro Tag (der durchschnittliche Amerikaner konsumiert mehr als 100 Gramm am Tag) der Körper über den Urin mehr Kalzium ausscheidet, als er aus der Nahrung aufnimmt - was zu einer negativen Kalziumbilanz führt. Jede Untersuchung kam zum gleichen Ergebnis: Je mehr Eiweiß wir essen, desto mehr Kalzium verlieren wir. (30) Dies trifft auch dann zu, wenn man täglich 1.400 mg Kalzium konsumiert, was den Kalziumgehalt der amerikanischen Durchschnittsernährung bei weitem übersteigt.

Mit anderen Worten, je mehr Eiweiß unsere Ernährung enthält, umso mehr Kalzium verlieren wir, unabhängig davon, wieviel Kalzium wir essen. Als Ergebnis führen sehr eiweißreiche Kostformen, und insbesondere eine auf Fleisch basierende Ernährungsweise, zu einer schleichenden, jedoch unvermeidbaren Verringerung der Knochendichte und zur langsamen Entstehung der Osteoporose. (31)

Dr. John McDougall, einer der führenden Experten auf dem Gebiet ernährungsbedingter Krankheiten, sagte in seiner Zusammenfassung der jüngsten medizinischen Erkenntnisse über Osteoporose:

"Ich möchte betonen, daß die durch Eiweiß bedingten Kalziumverluste des menschlichen Körpers in wissenschaftlichen Kreisen keineswegs umstritten sind. Die zahlreichen während der letzten 55 Jahre durchgeführten Studien über diese Zusammenhänge beweisen eindeutig, daß der wichtigste Schritt für eine positive Kalziumbilanz, die uns die Festigkeit unserer Knochen erhält, darin besteht, weniger Eiweiß zu essen. Diesbezüglich nützt es nichts, größere Kalziummengen zu konsumieren." (32)

Der Nationale Verband der Milchproduzenten hat Zigmillionen Dollar dafür ausgegeben, uns davon zu überzeugen, daß wir durch eine Steigerung unseres Milch- und Milchproduktekonsums der Osteoporose vorbeugen könnten. Allerdings wurde die einzige Studie, die auch nur entfernt andeutet, daß der Konsum von Milchprodukten in dieser Hinsicht hilfreich sein könnte, vom Nationalen Verband der Milchproduzenten gesponsert."
--- Zitat Ende ---

In einer von der Milchindustrie durchgeführten Studie wollte man belegen, dass reichhaltiger Milchgenuss für Frauen gut sei. Die Frauen der Studiengruppe tranken dabei zusätzlich zu ihrer gewohnten Ernährung täglich einen 3/4 Liter Magermilch über einen Zeitraum von erinem Jahr. Trotzdem zeigte sich keine Verbesserung der Kalziumbilanz. Der Grund hierfür lag "... in der durchschnittlich um 30% erhöhten Eiweißaufnahme während dieser Testphase des gesteigerten Milchkonsums" (Recker, R.: "The Effect of Milk Supplemnet on Calcium Metabolism...", in American Journal of Clinical Nutrition, 41:254, 1985).


3) Abgesehen von der Osteoporose besteht bei übermäßigen Genuss von tierischem Eiweiß auch die Gefahr von Nierenerkrankungen und auch ein erhöhtes Krebsrisiko scheint damit verbunden zu sein. Wie ein Übermaß an Eiweiß in der Ernährung die Krebsentstehung begünstigt, ist aber wohl noch nicht geklärt.

T. Colin Campell, Prof. für Ernährungswissenschaften an der Cornell Universität und leitender wissenschfatlicher Berater des Amerikanischen Instituts für Krebsforschung sagte z.B., es bestehe "... ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Eiweißgehalt der Ernährung und der Entstehung von Brustkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Dickdarmkrebs." (zitiert in Lang, S.: "Diet and Disease", in Food Monitor, Mai/Juni 1983, S. 24)

Sogar bei hohen Trainingsaufwand meint die Nationale Akademie der Wissenschaften folgendes:

"Es gibt kaum Beweise für die Erhöhung des Eiweißbedarfs durch muskuläre Aktivität." (National Academy of Sciences: "Recommended Dietary Allowances", 8. Ausgabe, Washington D.C., 1974, S. 43)

Eine neuere umfangreiche Studie der Universität Gießen, die ebenfalls zu diesem Ergebnis kommt, wird hier erwähnt:
WDR Fernsehen...

Außerdem nehmen wir (Menschen der sogenannten 1. Welt) in der Regel durch unsere fleischhaltige Ernährung ohnehin mehr Eiweiß auf, als wir benötigen, so dass auch ohne Milchprodukte ein erhöhter Bedarf abgedeckt ist.


Referenzen:

27) Heany, R.: "Calcium Nutrition and Bone Health in the Elderly", American Journal of Clinical Nutrition, 36:986, 1982

Paterson, C.: "Calcium Rquirements in Man: A Critical Review", in Postgrad Medical Journal 54:244, 1978

Symposium on Human Calcium Requirements: Council on Foods and Nutrition, in Journal of the American Medical Association, 185:588, 1963

28) Johnson, N. und Mitarbeiter: "Effect of Level of Protein Intake on Urinary and Fecial Calcium and Calcium Retention....", in Journal of Nutrition, 100:1425, 1970

29) Solomon, L.: "Osteoporosis and Fractur of the Femoral Neck in the South African Bantu", in Journal of Bone and Joint Surgery 50B:2, 1968

30) Altschuler, S.: "Dietary Protein and Calcium Loss: A Review", in Nutritional Research 2:193, 1982

McDougall, J.:"McDougall’s Medicine". New Century Publishers, 1985, S. 101 (? Referenz im Buch unklar)

31) Hegsted, M.: "Urinary Calcium and Clacium Balance in Young Men as Affected by Level of Protein and Phosphorus Intake", in Journal of Nutrition, 11:553, 1981

Anand, C.: "Effect of Protein Intake on Calcium Balance in Young Men Given 500 mg Calcium Daily", in Journal of Nutrition, 104:695, 1974

Walker, R.: "Calcium Retention in the Adult Human Male as Affected by Protein Intake", in Journal of Nutrition, 102:1297, 1972

Linkswiler, H.: "Calcium Retention of Young Adult Males As Affected by Level of Protein and Calcium Intake", in Transcripts of New York Academy of Science, 36:333, 1974

32) McDougall, J.: American Journal of Clinical Nutrition, März 1983, S. 67

praktisches Bsp: Eine Muttrer kam mit der Haaranalyse Ihres verhaltensauffälligen Kindes zu mir. Sehr grosse Kalziumsdefizite mit der Empfehlung das Kind soll mehr milchprodukte zu sich nehmen. Die MUTTER: aBER DER ISST JA SCHON SOVIEL kÄSE UND TRINKT SOVIEL mILCH.
iCH: eBEN, WEGEN DEM HAT ER JA DAS DEFIZIT!

Tatsächlich ist der Konsum an Milch und Milchprodukten in den letzten 20 Jahren um das 6,6fache in den städtischen Regionen gestiegen.
Genau und in diesen Regionen ist auch die Oestoporose gestiegen. Ein Selbstläufer. Je mehr Milch konsumiert wird, desto mehr gleichen sich die Werte den Europäern an und desto mehr kann man sagen, das sie mehr Milch trinken sollen bzw das sie es nur haben, weil sie zuwenig Milch trinken.

Ob die Osteoporose allerdings dadurch entsteht, daß die Chinesen wegen der LI wenig Milchprodukte essen, ist eine offene Frage. Deine latente Kritik ist mehr als berechtigt. Für mich ist diese Frage nicht offen.

PS: Eie Info aus dieser Sich auch auf: Die kritische Seite zur Milch
 
Ich kann aus persönlicher Erfahrung berichten, daß sich bei mir nach Feststellung der Diagose LI und danach entsprechender Ernährung ganz schnell mein latent zu niedriger Ca-Spiegel im Blut normalisiert hatte.

Demnach dürfen vielleicht demnächst unsere asiatischen Freunde auch von den Fortschritten der Pharma-Insustrie im Bereich der Osteoporose-Therapie profitieren.

Fein - wir kaufen das Spielzeug (Blei kriegen wir gratis dazu !!!) von denen, die kaufen von uns die Milch (kam gestern im Fernsehen), Pharma-Industrie freut sich

t o l l d i e s e G l o b a l i s i e r u n g :confused:

Grüße von Yara
 
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