Hodenschmerzen

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04.07.12
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Hallo allerseits

Kurz meine Vorgeschichte: Mit etwa 14 Jahren hatte ich (nach einem tiefen Sprung ins Wasser resp nach dem harten Aufprall auf der Wasseroberfläche) eine Hodentorsion. Diese konnte glücklicherweise etwa 3 Stunden nach dem Unfall manuell beseitigt werden. Etwa 2 Monate später wurde operativ eine Hodenfixation gemacht.

Nun bin ich 25 Jahre alt und in den vergangenen 11 Jahren, also seit der Operation, leide ich mehrmals jährlich - manchmal mehrmals im Monat - unter Schmerzen im Hoden, und zwar auf der linken Seite, das war auch die Seite, auf der die Torsion geschehen ist.

Ich war:
- Bei diversen Ärzten im Spital zur Ultraschall-Untersuchung
- x-mal beim Hausarzt
- 2x bei einem Urologen zur manuellen Untersuchung und zusätzlich Ultraschall

Gefunden hat niemand etwas, keine Entzündung, kein Leistenbruch, keine Probleme mit der Prostata, kein Hodenkrebs. Mir wurde lediglich gesagt, ich solle halt enge Boxershorts tragen und bei Schmerzen den Hoden kühlen und hochlagern.

Vor etwa 5 Monaten war dann der Schmerz bei einer erneuten "Attacke" besonders heftig und hat bis in die Niere ausgestrahlt. Ich war dann erneut beim Arzt und im Spital zur Untersuchung, gefunden wurde dann offenbar eine Nebenhodenentzündung. Diese wurde mit Antibiotikum und Schmerztabletten beseitigt und die letzten 5 Monate hatte ich tatsächlich Ruhe. Vor ein paar Tagen wurde mein Hodensack beim Sex offenbar zu heftig gerieben oder was auch immer, jedenfalls ist der Schmerz innerhalb weniger Sekunden wieder gekommen und hält nun schon 5 Tage an. Die Schmerzen sind nur auf der linken Seite, stechend, lähmend, Übelkeits-erzeugend, ausstrahlend und werden noch schlimmer, wenn man auch nur ein kleines bisschen den Hodensack berührt.

So, nun habe ich mich sehr lange gefasst, aber ich wollte ein umfassendes Bild geben. Hat irgendjemand Erfahrungen mit Hodenschmerzen?

Ich bedanke mich für allfällige Tipps und Erfahrungswerte.

Liebe Grüsse

Markus
 
So, nun habe ich mich sehr lange gefasst, aber Hodenschmerzen

hallo markus ,

erst einmal herzlich willkommen bei uns im forum :) wenn auch dein anlass dazu für dich weniger erfreulich war .

So, nun habe ich mich sehr lange gefasst, aber ich wollte ein umfassendes Bild geben. Hat irgendjemand Erfahrungen mit Hodenschmerzen?

ich finde es ist immer von vorteil vorgeschichten gleich am anfang mit einzubringen . ;).

wünsche dir das sich jemand meldet der zumindest ähnliche erfahrung durchstehen musste .

lg ory
 
So, nun habe ich mich sehr lange gefasst, aber Hodenschmerzen

Hallo Markus

Ich habe deinen Bericht gelesen und kann deine schmerzen sehr gut verstehen weil mir genau das gleiche nur etwas schlimmer passiert ist.

Ich erlitt mit 13 die erste Hodentorsion wobei man das erst nach 6 Tagen gemerkt hatte, aufgrund einer falschen Infusion. Der rechte Hoden wurde dann auch sofort entfernt. Dies passierte mir auch durch einen Sprung ins Wasser. Mit 15 schlug das Schicksal zurück und erlitt nochmal eine Hodentorsion am linken Hoden. Durch schnelles handeln konnte er jedoch gerettet werden.

Nach der zweiten Torsion begannen die Narben immer wider zu entzünden und gingen immer wider auf, was ziemlich schmerzhaft war. So entschloss ich mich eine Narbenkorrektur auf beiden Seiten zumachen. Nach ungefähr 3 Monaten gingen die Narben dann wider auf.

Wieder vor lauter Verzweiflung suchte ich Fachärzte und Spezialisten auf in der Hoffnung dass sie mir helfen können die zwei Narben und die schmerzen zuheilen. Diese Zeit war die Hölle für mich. Der letzte Facharzt hatte mir sogar unterstellt das ich mir mit einem Messer selber Schmerzen zufügen würde. Dies führte dann zu einem psychischen Trauma...

Mit 22 ging es mit den Schmerzen soweit dass ich mir das Leben nehmen wollte, und einfach nicht mehr konnte weil mich bis auf meine Mama niemand verstehen konnte. Durch viel Unterstützung meiner Freunde und der Familie entschied ich mich dafür zu leben und weiter zu kämpfen.

Heute bin ich 23 und habe mich dazu entschieden als letzte Hoffnung mich von einer Psychiaterin zu helfen lassen, und dies mit Erfolg. Ich machte eine Familienaufstellung. Auch wenn ich nie ein Freund von so Esoterik und Psychologie und solchen Sachen war kann ich es dir nur weiter empfehlen eine Familienstellung zumachen. Es wird dir vielleicht nicht die Schmerzen nehmen, aufgrund dessen weil auch du von Arzt zu Arzt gerannt bist und sich die Schmerzen in dir so richtig eingebrannt haben und du auch ein Trauma erlitten hast. jedoch es hilft dir zu verstehen wieso dass du eine Hodentorsion erlitten hast.

Ärzte können und wollen nicht in einen Menschen hineinschauen, für sie gibt es meistens nur eine eigene Meinung und wenn sie nicht weiterwissen gibt's noch ein paar Tabletten die nur die Schmerzen überdecken. Deshalb denke ich liegt der Grund deiner Schmerzen auf Psychischer Basis. Respektive auf Familiären Basis und dies kann mehrere Generationen zurückführen. Ich selber habe das selber auch nie geglaubt, es ist aber so!

Wenn ich nun heute auf die ``Horrorzeit`` des erwachsen werden zurückschaue bin ich verdammt froh, dass ich diese schmerzen habe. Sie sind wie der fehlende Hoden einfach ein Teil von mir. Nun kann ich auch die einfachsten dinge wie Fahrrad fahren, Skifahren, Schwimmen, Kraftsport wider ``schmerzfrei`` nachholen.

Ich hoffe mit diesem Mail kann ich dir und auch anderen die derart von einer Hodentorsion betroffen sind weiterhelfen.

Liebe Grüsse I.Felber
 
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