Mein Bruder nimmt Drogen!

Unsteuerbar

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17.06.12
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Ja, mein großer halbbruder nimmt drogen. Er ist 23 und nimmt eine droge die (ich schreibs einfach mal so) "extesie" heißt. Was kann ich machen? Er hat jetzt seine ausbildung fertig und muss arbeiten gehen ... Katarstrophe!! Er macht das seit der zweiten klasse - also seit ich in der zweiten war! - jetzt bin ich fast fünfte!! wie kann ich helfen ??
 
Hallo Unsteuerbar,

leicht hast Du es wirklich nicht...
Will Dein Bruder denn überhaupt Hilfe? Und will er sie ausgerechnet von Dir? Hat er selbst schon etwas getan,was zeigt, daß er von den Drogen weg will? Weiß Deine Mutter von seiner Abhängigkeit? Wie finanziert er die Drogen?

Aber ganz abgesehen von solchen Fragen: wenn Du 10 Jahre alt bist, bist Du wirklich nicht seine Therapeutin. Ich glaube, es ist wichtig für Dich, daß Du Dich um Dich selbst sorgst und Dir Hilfe suchst. Es gibt ja Angehörigengruppen; vielleicht wäre das eine Möglichkeit?

.... Erinnern Sie sich daran, dass nur Ihr Angehöriger selbst seine seelischen Probleme lösen kann. Sie können ihn lediglich unterstützen. Sie können ihn ermutigen und mit ihm konkrete Schritte besprechen. Er muss diese Hilfestellungen jedoch umsetzen...
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Grüsse,
Oregano
 
Das Alles wirkt jetzt etwas komisch. Mutter mit Alkohol und Halbbruder mit Drogen! Aber eig. lebe ich so, wie normale Kinder und Jugendliche. Auch wenn meine Mutter immer heimlich ein Glässchen Wein oder Whiskey oder Bier trinkt. Man merkt nichts. Nur sie macht sich damit die Leber und ihren Körper kaputt! Mit meinem Halbbruder habe ich ja ohnehin nicht zu viel zu tun. Er ist nicht mein richtiger Bruder, weil mein Vater ihn mit einer anderen Frau (vor der Beziehung mit meiner Mutter) geboren hat - er ist 23. Er geht seinen eignen Weg, nur ob der der richtige ist ... :eek:
 
Das Alles wirkt jetzt etwas komisch. Mutter mit Alkohol und Halbbruder mit Drogen! Aber eig. lebe ich so, wie normale Kinder und Jugendliche. Auch wenn meine Mutter immer heimlich ein Glässchen Wein oder Whiskey oder Bier trinkt. Man merkt nichts. Nur sie macht sich damit die Leber und ihren Körper kaputt! Mit meinem Halbbruder habe ich ja ohnehin nicht zu viel zu tun. Er ist nicht mein richtiger Bruder, weil mein Vater ihn mit einer anderen Frau (vor der Beziehung mit meiner Mutter) geboren hat - er ist 23. Er geht seinen eignen Weg, nur ob der der richtige ist ... :eek:

Das mit dem heimlich trinken und der Leber kenne ich, ich will keine schwarze Zukunft malen, aber mach Dich darauf gefasst, dass Du nichts im Leben anderer, auch wenn Du sie sehr liebst, ändern kannst. Du kannst es versuchen, wie ich es auch tat, aber geändert habe ich letztendlich nichts. Die persönliche Story wäre zu umfangreich und auch irgendwie fehl am Platz, weil das Deine Sicht der Zukunft ziemlich verändern könnte und das möchte ich nicht.

Zu Extasy kann ich nur sagen, solange nichts Schlimmes passiert, ist es die "bessere Wahl" als Alkohol, denn der Suchtfaktor ist viel geringer. Solange der Konsum nicht über eine Pille pro Abend pro Woche steigt und er "sicher" konsumiert, also nur E nimmt, das erprobt ist, also z.b. seine Freunde schon vor ihm probiert haben, wird er im Endeffekt nicht viel Schaden davontragen.
Natürlich, die Gefahren im Strassenverkehr auf Drogen, die Gefahr an schlimmere Drogen zu kommen und die vielen Monate der "inneren Leere" nach Beendigun des regelmässigen Konsums bleiben deinem Halbbruder auch nicht erspart. Er wird allerdings seine eigenen Erfahrungen machen müssen.
Ich kannte über hundert Menschen, die auf E waren, die einen auf wahnsinnig viel und oft, die anderen nur hin und wieder und jeder durchlebte ein anderes Schicksal. Manche mussten sogar wiederbelebt werden, gestorben ist daran und dadurch in meinem Bekanntenkreis noch niemand. Es kann also alles und nichts passieren. Ich weiss für meinen Teil heute, dass ich viele Jahre meines Lebens damit und mit anderem Zeugs verschwendet habe. Zwar habe ich auf ein geregeltes Leben "neben" den Drogen geachtet, dieser Zwiespalt innerhalb und gleichzeitig ausserhalb der normalen Gesellschaft zu sein, hat mir allerdings psychisch und persönlich sehr zugesetzt.

Ich finde es sehr fürsorglich und vorbildhaft von Dir, dass Du dir Sorgen um Deine Familie machst, aber pass auf, dass Du dabei nicht selbst irgendwann untergehst. Wenn man lange versucht zu helfen, wo man nicht viel helfen kann, wird man langsam schwach und krank.
Versuche Mitgefühl zu zeigen anstatt Mitleid zu empfinden, denn das macht Dich auch krank.
Abschliessend möche ich Dir noch sagen, dass das einzige Leben, dass Du wirklich beeinflussen kannst, dein eigenes ist.
Das ist bloss meine Meinung.

makro
 
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