Was fehlte meinem Vater?!

  • Themenstarter Wickie
  • Erstellt am

Wickie

hallo liebe mitglieder!

ich bin gestern auf dieses forum gestoßen und war sofort fasziniert. ich finde das großartig wie alle füreinander da sind.
heute möchte ich eure hilfe in anspruch nehmen :)

Also:
im Oktober 2009 hat sich mein Vater das Leben genommen. Er war damals 49 und ich 18 Jahre alt. die tat selbst war sehr grausam, finde ich, womit klar war, dass er definitiv nicht mehr leben wollte. das eigenartige daran war, dass er einer der lebensfrohesten menschen war den ich kannte. seitdem denke ich ständig darüber nach WIESO er das getan hat. ich hab nie eine krankheit an ihm bemerkt und für mich ist es unmöglich zu akzeptieren, dass er nicht krank war.
ich möchte ihn, seinen charakter und seine hobbies kurz beschreiben, in der hoffnung, dass jemanden etwas auffällt:

er war sehr selbstverliebt, meinte immer wieder er wäre der schönste und beste mann. er liebte es zu flirten (vermutlich weil sein selbstbewusstsein so groß war). er hatte nach der scheidung von meiner mutter und der trennung zu meiner "stiefmutter" ständig mehrere freundinnen gleichzeitig. er hatte auch verhältnisse zu verheirateten frauen (ja, er hat mir das alles einfach so erzählt obwohl ich das gar nicht so genau wissen wollte :schock: )
er liebte es im mittelpunkt zu stehen. erzählte immer geschichten und witze und war in seiner motorradrunde und sauna-gruppe immer der unterhalter.
er war kein besonderer sportfreak aber er war ein riesiger motorradfan. im sommer war er ständig mit seinem motorrad unterwegs.
ein großes problem von ihm war das einkaufen. er kaufte ständig sachen (auf ebay oder ähnlichen seiten), er hat ca. 6 helme daheim und immer wieder das neueste high-tech gerät (womit er dann immer angab). dadurch hatte er total viel schulden. aus diesem grund musste sein auto und seine wohnung an seine mutter angemeldet werden, da ihm der staat dies sonst entzogen hätte.
er arbeitete an meiner ehemaligen schule als IT-fachmann (ich weiß nicht ob der job wirklich legal war oder ob er dort schwarz arbeitete). in diesem job hielt er sich für den größten. er tat so als würde ohne ihn gar nichts funktionieren.
das schlimme bei ihm war, dass er ein totaler choleriker war. er hat meine mutter und später meine stiefbrüder geschlagen, rastete immer aus wenn ein autofahrer einen fehler machte .. das war wirklich sehr unangenehm. aber auf der anderen seite war er auch immer hilfsbereit und hörte einem immer zu.

ca. ein jahr vor seinem selbstmord erzählte er mir mal während dem essen, dass er sich umbringen wird. als würde er über das wetter sprechen. gleichgültig und emotionslos. ich versuchte es ihm auszureden und vergaß es aber schnell wieder. ein jahr später wurde es sehr eigenartig.
er meldete seine sozialversicherung ab. wollte dass ich einen kaufvertrag für sein motorrad unterschrieb, wurde krank, wollte keinen besuch .. ich wollte etwas unternehmen aber habe zu lange gewartet. das war der schlimmste fehler meines lebens. ich werde mir das niemals verzeihen auch wenn ich mir jetzt nicht mehr so starke vorwürfe mache.

nun ja, meine vermutung wäre eine bipolare störung obwohl ich ihn nie als "hyperaktiv" in erinnerung hatte und auch nicht als "depressiv".
kann mir jemand helfen? es ist mir sehr wichtig weil ich das gefühl habe nicht damit abschließen zu können ..

tut mir leid, dass das so lang wurde :eek:)
 
Hallo Wickie,

ich kann sehr gut verstehen, daß Du heraus finden möchtest, warum sich Dein Vater das Leben genommen hat. Offensichtlich hat er das ja von langer Hand vorbereitet und sogar vorankündigt.

So, wie Du ihn schilderst, war er meiner Meinung nach ein Narzisst und oft in großer Form, sich selbst darzustellen. Oft verbirgt sich ja hinter Narzissten ein eher unsicherer Mensch, der ständig Bestätigung sucht, findet, weiter sucht und findet. Trotzdem ist ein Narzisst selten wirklich zufrieden, er wird weiter getrieben.
Hier (https://www.symptome.ch/threads/narzissmus.97251/#post-740778) wird Narzissmus in seinen Formen beschrieben, und in der Richtung würde ich mußmaßen.

Wenn Dein Vater sich mit 49 Jahren umgebracht hat, könnte eine Rolle gespielt haben, daß die Mitlife-Crisis ihn deprimiert hat.
Es kann aber genau so sein, daß er eine ärztliche Diagnose erhalten hat, die ihm aussichtslos schien.
Oder hatte er hohe Schulden?

Ich wünsche Dir Glück bei Deiner Suche und seelische Ruhe für Dich. Ich glaube nicht, daß Du etwas hättest ändern können. Er hatte sich wohl schon längst entschieden.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo liebe mitglieder!



Hallo Wickie

ca. ein jahr vor seinem selbstmord erzählte er mir mal während dem essen, dass er sich umbringen wird. als würde er über das wetter sprechen. gleichgültig und emotionslos. ich versuchte es ihm auszureden und vergaß es aber schnell wieder. ein jahr später wurde es sehr eigenartig.
er meldete seine sozialversicherung ab. wollte dass ich einen kaufvertrag für sein motorrad unterschrieb, wurde krank, wollte keinen besuch ..

In den letzen Jahren haben sich in meiner Bekanntschaft die Fälle gehäuft, bei denen sich Familien mit einem Suizid abfinden mußten.

Darf ich Dich erst einmal fragen, ob es in der Familie Deines Vaters noch einen solchen Fall gegeben hat? Manchmal sind die Ursachen nämlich die gleichen nur bekommt man das vor lauter Schmerz über die Tatsache nicht zusammen.

Auf jeden Fall darfst Du dir keine Schuld geben, irgend etwas versäumt zu haben. Das Ziel war schon vorgegeben, es mußte nur noch erreicht werden. Da können manchmal auch Ärzte nicht helfen, weil sich die Kandidaten der Hilfe systematisch entziehen um ihr Ziel zu erreichen.

Mir scheint diese Krankengeschichte hat irgendwo einen Anfang, der leider nicht mehr zu ermitteln ist. Oft ist der Grund in der Kindheit zu finden. Eine seelische Verletzung die wie eine Brandverletzung unter der Haut weiterkokelt und große Schmerzen verursacht. Die werden durch Handlungen wie Du sie oben schilderst versucht zuzutünchen. Eines Tages ist so ein Ansturm der Gefühle nicht mehr auszuhalten. Das ganze Drama verläuft oft in Schüben und keiner weiß, wann der nächste Schub kommt.

Mir scheint, daß Dein Vater seinen Leidensweg nur verkürzt hat, damit hat er auch Dir eine Last abgenommen die Du sicherlich noch viel schlechter hättest tragen können.

Ich wünsche Dir, daß Du mit Deinen Gedanken bald zur Ruhe kommst und Deinen Vater eines Tages so sehen kannst, wie es sicher auch noch war: liebevoll, zärtlich, fürsorglich.... Nimm Dir doch mal ein Blatt Papier zur Hand und schreibe alle guten Eigenschaften Deines Vaters drauf, vielleicht wird ja eine Art längerer Rückblick auf Deine eigene Kindheit daraus. Du mußt doch auch Deinen Kindern mal etwas geben können, was davon handelt: Mein Vater
Euer Großvater .....

Liebe Grüße
Rota
 
es ist mir sehr wichtig weil ich das gefühl habe nicht damit abschließen zu können ..

Liebe(r) Wickie,

es könnte helfen, Deinem Vater einen Brief zu schreiben.

Schreibe ihm einfach alle Gedanken und Gefühle auf und bitte ihn, Dir zu helfen, Deinen Seelenfrieden zu finden.

Träumst Du oder fehlt Dir die Traumerinnerung? Falls Du keine Traumerinnerung hast, fehlt Dir wahrscheinlich Vitamin B6 und ich würde diesen Mangel dann aufbessern, damit Du Dich an Träume gut erinnern kannst und auch verarbeiten kannst. Vielleicht wird Dir auch im Traume dann geholfen;)

Liebe Grüße
Kayen
 
Hallo Wickie

Es gibt einige Erkrankungen die oft unerkannt bleiben und welche zu innerer Unruhe, Schlafstörungen, Schmerzen und weiteren Symptomen führen. Dieses könnte die cholerische Art deines Vaters erklären. Bei möglichen Ursachen fängt es an bei Vitamimängel, Schilddrüsenerkrankungen, Allergien, vielleicht auf Zahnfüllungen, Nebenwirkungen von Medikamenten wie Betablocker oder Antibiotika und geht bis zu Infektionen wie Borreliose. Diese Aufzählung ist noch lange nicht vollständig.

Dieses erklärt sicher nicht alles. Nich, warum dein Vater immer im Mittelpunkt stehen wollte oder Kaufsüchtig war und es entschuldigt schon gar nicht, dass er deine Mutter geschlagen hat.

Die genaue Ursache rauszufinden ist wahrscheinlich nicht mehr möglich. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass er die oben genannten Symptome hatte und Ärzte die Ursache nicht gefunden haben und er merkte, dass es ihm gesundheitlich immer schlechter geht und er einfach nicht als Pflegefall enden wollte.

Ich denke bei deiner Schilderung an eine körperliche Ursache. Selbst simple Sachen wie ein Vitamin D Mangel können zu Schmerzen und depressionsähnlichen Zuständen führen.

Grüsse
derstreeck
 
hallo liebe mitglieder!

Also:
im Oktober 2009 hat sich mein Vater das Leben genommen. Er war damals 49 und ich 18 Jahre alt.
die tat selbst war sehr grausam, finde ich, womit klar war, dass er definitiv nicht mehr leben wollte.
das eigenartige daran war, dass er einer der lebensfrohesten menschen war den ich kannte. seitdem denke ich ständig darüber nach WIESO er das getan hat.

ich hab nie eine krankheit an ihm bemerkt und für mich ist es unmöglich zu akzeptieren, dass er nicht krank war.
Hallo Wickie,

dein Problem ist mMn. das Akzeptieren. Es war seine Entscheidung so zu sterben und die hat er mMn. genau so egoistisch mit sich selbst ausgemacht, wie er sein Leben gelebt hat.

Ich sehe hinter deiner Beschreibung einen völlig anderen Mann als Du.
Einen Mann mit dem ich nichts, aber auch gar nichts zu tun haben wollte.
Einen puren rücksichtslosen Egoisten, dem es nur um sich selbst ging, der Kinder schlug, wenn sie ihn nervten, der kein Selbstbewusstsein hatte und so unsicher war, dass er sich seinen Wert ständig durch andere Frauen und andere Dinge bestätigen lassen musste, der sich in jeder Lebenslage eine Unmenge an Bestätigung holte oder selbst gab, der sich nach aussen darstellte wie der King und eigentlich in jeder Beziehung ein armes unsicheres Würstchen war.
Vielleicht ist er daran zerbrochen, niemals der zu sein, der er vorgab zu sein (ein toller, selbstbewusster, wohlhabender, erfolgreicher Mann) und zu wissen, dass er das in diesem Leben bei seinem Alter auch nicht mehr werden kann, denn es gibt in jeder Lebenslage immer Alternativen.
Die Alternativen hat er aber alle nicht gewählt.

Und deshalb musst Du nun lernen seine Entscheidung als seine Entscheidung zu akzeptieren, damit Du deinen Frieden damit machen kannst.

Wenn Du damit Probleme hast, mache eine Gesprächstherapie.
 
Danke für all die antworten!

Oregano: der therapeut meiner mutter hat auch mal erwähnt, dass er eventuell ein narzisst war. ich habe mir das durchgelesen und muss sagen, dass das sehr gut passt!
auch die Mitlife-Crisis könnte ein grund dafür gewesen sein, an das hatte ich gar nicht gedacht.
was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass er diabetes hatte und nichts dagegen getan hat. vor seinem tod bekam er dann einen diabetischen fuß. ich hab ihn jeden tag zum arzt gedrängt aber er ging nie.
und ja er hatte schulen. sehr viele schulden sogar!!
danke du hast mir sehr weitergeholfen!

Rota: Ich weiß nur dass fast sein gesamter freundeskreis gestorben ist als er noch jünger war. meine mutter hat gesagt, dass ihm das sehr zugesetzt hat. Ich weiß auch noch, dass er eine schwere kindheit hatte da sein vater schwerer alkoholiker war und sich nie um ihn gekümmert, manchmal sogar geschlagen hat (ich verstehe nur nicht wieso er das später auch gemacht hat?!)
ich danke dir für deine lieben worte!

Kayen: Ich habe ihm schon einmal einen langen brief geschrieben aber das ist schon länger her. ich werde ihm gleich heute noch einen schreiben (heute ist nämlich vatertag bei uns in österreich :) )
mein problem mit dem träumen ist, dass ich fast jede nacht alpträume habe, an die ich mich dann den ganzen tag erinnere. das ist auch der grund warum ich so schlecht schlafe. ein paar monate nach seinem tod hab ich jeden tag von meinem vater geträumt. das war fast nicht zum aushalten weil ich ihn dadurch noch mehr vermisst habe.

derstreeck: ja du hast recht, er wollte nicht als pflegefall enden. wie gesagt er hatte ja einen diabetischen fuß den er nicht behandeln lies. wenn er noch länger gewartet hätte, hätte er sicher amputiert werden müssen und dann hätte er nie wieder motorrad fahren können. ich werd nur nie verstehen wieso er den diabetes nicht einfach behandeln hat lassen?! ...

nicht der papa: ich weiß nicht was ich dir antworten soll weil ich deinen beitrag etwas heftig finde. versteh mich nicht falsch ich bin zum teil deiner meinung und kann deine reaktion voll und ganz verstehen. wenn man die beschreibung von meinem vater liest kommt er natürlich als arschloch rüber aber ich kenn ihn eben auch ganz anders und habe ihn sehr geliebt.

Liebe Grüße! :wave:
 
Hallo Wicki,

was ich vergessen habe zu erwähnen ist, dass er diabetes hatte und nichts dagegen getan hat.

Rota: Ich weiß nur dass fast sein gesamter freundeskreis gestorben ist als er noch jünger war. meine mutter hat gesagt, dass ihm das sehr zugesetzt hat. Ich weiß auch noch, dass er eine schwere kindheit hatte da sein vater schwerer alkoholiker war und sich nie um ihn gekümmert, manchmal sogar geschlagen hat (ich verstehe nur nicht wieso er das später auch gemacht hat?!)

Zu Diabetes: Wenn Dein Vater die Diagnose Diabetes hatte, mußte er ja mal beim Arzt gewesen sein. Wenn er sich nicht nicht richtig hat therapieren lassen, oder er die Insulingaben nicht richtig angewendet hat,dann war er bestimmt regelmäßig im Unterzuckerzustand. Er hatte dann auch sogenannte Aussetzer, die sich in seinem Gehirn abspielten, die auf die Mitwelt befremdlich gewirkt haben könnten. Daraus ergab sich eine falsche zwischenmenschliche Beziehung. Die verschiedenen Stimmungen bis hin zur Gewalttätigkeit passen auch dazu. Er war in dem Zustand einfach nicht er selbst.

Mein Schwager, der selber Apotherker war und es hätte wissen müssen, daß er durch seine Tortensucht immer ins Minus rutscht, hatte solche Aussetzer.
Einmal hat er die Schwester meines Mannes in eine dunkle Kammer gesperrt und sich draußen halb totgelacht. Man stelle sich vor, ein erwachsener Mann macht solche dummen Späße. Damals habe ich mich schon für dieses Krankheitsbild und die Symptome interessiert. Ich kann also belegen was ich schreibe.

Dann, in der Jugend Freunde zu verlieren ist sehr schlimm. Besonders wenn ein Junge zu Hause keine Liebe erfährt. Das alleine reicht oft schon aus, den Freunden hinterhersterben zu wollen.

Ich denke, Du darfst Deinen Vater über seinen Tod hinaus lieb haben und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Wenn Du also brauchst, daß Dein Vater "krank gewesen sein muß", er war es so ausreichend, daß Du seine Tat unter mildernden Umständen sehen kannst.
Das alles war für Deinen Vater unerträglich und nachdem er schon 1 Jahr vorher von seinem Vorhaben gesprochen hatte, war er immerhin so tapfer, daß er es noch so lange durchgestanden hat.

Mit der Zeit wird der Schmerz weniger, sei Du also auch tapfer und schicke Deinem Vater über den Kosmos gute Gedanken, er kann sie auch dort noch gut brauchen denke ich.

Liebe Grüße
Rota

Ich habe gestern ein wenig Text verloren, den ich jetzt wieder eingefügt habe. Rot
 

Anhänge

  • 12 Friede.JPG
    12 Friede.JPG
    145.6 KB · Aufrufe: 6
Zuletzt bearbeitet:
Ziel der Diabetesbehandlung ist es, den Blutzucker im Normalbereich zu halten. Ist der Blutzucker zu niedrig, z.B. durch eine zu hohe Insulindosis, kommt es zu einer Unterzuckerung.
Ist der Blutzucker zu hoch, z.B. durch eine zu geringe oder eine vergessene Insulindosis, kommt es zu einer Überzuckerung. Ein unbehandelter Diabetes führt immer zu einer Überzuckerung des Blutes. Unterzucker scheidet hier aus.

Ich frage mich zudem, warum es so schwierig ist, den Willen eines Menschen zu akzeptieren, dass man sich eine Krankheit erfinden muss, die eine Selbsttötung entschuldigt?
Vielleicht, weil man dann gleichzeitig realisieren müsste, dass der Mensch seine Angehörigen nicht so geliebt hat, dass er für sie unter allen Umständen weiterleben wollte?

Wickie, Du könntest wissen warum er sich so entschieden hat, hättest Du nachgefragt, anstatt es ihm ausreden zu wollen. Doch wären seine Gründe sicher für viele Menschen und vielleicht auch für dich selbst noch lange kein Grund gewesen.

Aus dieser Nummer kommst Du mMn. nur raus, wenn Du seinen Willen akzeptierst und respektierst, zumal schon lange angedeutet, anstatt dem Verstorbenen nachträglich auch noch seine Zurechnungsfähigkeit zu nehmen.

Akzeptiere, respektiere, finde deinen Frieden, indem Du ihn loslässt.

Es hätte sicher nicht gewollt, dass Du Leiden auf dich nimmst, die er sich durch seine Tötung erspart hat.
 
Hallo Wickie,

Du fragst ja im Thread-Titel "Was fehlte meinem Vater?"

Um diese Frage ganz wörtlich zu beantworten würde ich sagen:
Ihm fehlte eine positive Perspektive, und wahrscheinlich war seine (Hyper)-Aktivität und Hektik (so kommt das bei mir rüber) nur ein Versuch, die innere Leere zu verdecken.
Also hat er beschlossen, dem ganzen ein Ende zu machen; - was ihm natürlich zusteht.
Da es wohl nie seine Stärke war, sich mitfühlend um andere zu kümmern, hat er dabei eher nicht an das Leid gedacht, das er hinterläßt.

Vielleicht kannst Du mit dem Brief auch noch ein kleines Ritual machen, in dem Du ihn verabschiedest und ihm alles Gute da wünschst, wo er jetzt wohl ist?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Wickie,

er war, wie er war, und ich finde es gerade deshalb schön, daß Du ihn trotzdem gemocht hast :). Ich denke, daß ihm das auch klar war - eben auf seine Art.

Es gibt übrigens Trauerbegleitung, wenn man es alleine nicht so recht schafft, die Trauer allein zu bewältigen; - sogar online:
Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung / Online - Trauerseminare / Foren, Literatur, Trost und Informationsaustausch! trauer.org ... macht Mut zum Leben / Online-Trauerbegleiterseminare / Trauerarbeit

Grüsse,
Oregano
 
Ja wir hatten einen sehr guten draht und zu mir war er immer lieb und fürsorglich.
Danke dir!! :)
 
Also, ich kann es NICHT wissen, aber ich denke mal, er hat immer
so getan, als könnten Geldscheine auf den boden regnen und
es wäre immer tolles wetter. ich glaube, hinter der maske
versteckte sich ein großes problem. irgendeins. dein vater
muss ein großes problem gehabt haben. es ist schwierig,
dies zu glauben.

2.

er hatte angst, das ihr sterben werdet. deswegen wollte
er im himmel auf euch warten.

tut mir leid, mehr fällt mir nicht ein. doch ich glaube, dein vater ist stolz auf dich, das du so darüber nachdenkst! liebe grüße, unsteuerbar.
 
Oben