Nahrungsergänzung vereinfacht

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22.04.06
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930
Die Anzahl meiner unterschiedlichen Vitaminpillen habe ich nunmehr seit paar Monaten drastisch reduziert durch den Einsatz der Pille „Vegan One Multiple“ (siehe hier) und ich kann berichten, dass es spielt.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo Uta,

wenn man die Pille "Vegan ..." nicht verwendet und trotzdem die größten Gefahren in Richtung Vitalstoffmangel vermeiden will, bekommt man es mit großer Wahrscheinlichkeit mit einer ganzen Reihe verschiedener Vitaminpillen zu tun. Man braucht eine Schachtel, um die ganzen Pillendosen praktikabel aufzubewahren, und man muss einen Plan machen, an welchen Tagen welche Pille mit zwischen die Zähne kommt. Ich habe die "Vegan"-Pille vor einiger Zeit bei Supplementa entdeckt und in das Wiki eingefügt und auch meine eigenen Vitaminpillen durch "Vegan" ersetzt und nun berichte ich darüber, dass der Austausch gelungen ist. Wenn man die Pille "Vegan" verwendet, hat man es praktisch nur noch mit 2 verschiedenen Pillendosen zu tun, mit "Vegan" und mit Calcium & Co. Das ist sehr anwenderfreundlich und leicht beherrschbar.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo,

ich finde das Multi bis auf den hohen Jodgehalt nicht schlecht.

Gruß
Spooky
 
Es ist "natürliches" Jod, Spooky. Ansonsten ist es richtig, Jod mit Vorsicht zu betrachten (z.B. Jodsalz).

Die Pille hat auch noch einen weiteren Vorteil: Sie ist preiswerter als die Summe der Einzelprodukte.

Viele Grüsse
Wero
 
Hallo,

warum steht Ihr hier fast alle so extrem auf einzelne Substanzen? Vitamine und Mineralstoffe sind nur ein kleiner Teil der Stoffe, die wir für unsere Gesunderhaltung brauchen. Es gibt ca. 30.000 sekundäre Pflanzenstoffe, die Gesundheit erhalten und dazu verhelfen. Entsprechende Nahrungsergänzungen gibt es auch - wenige gute , viele weniger gute. Sie sind in der Regel teurer - ist ja klar - sind halt nicht billig im Labor hergestellt - Obst und Gemüse sind auch nicht billig. Oder hält euch der Preis davon ab, sie zu nehmen, oder ist es die halthergebrachte, überholte Idee "Hochdosierung muss es sein"? Nicht Hochdosierung ist wichtig, sondern Bioverfügbarkeit! Hochdosierung und Unausgewogenheit kann gefährlich werden. Die Natur kann man nicht nachmachen.

Ein paar Links dazu: Aus Die Vitamine des 21. Jahrhunderts

Ähnlich wie bei den Vitaminen bringen isolierte, einzelne Substanzen nicht so viel für die Gesundheit wie eine möglichst natürliche Mischung in abwechslungsreicher Kost.

SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE

Aus Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Anti-Aging-Medizin – Hoffnung oder Humbug?" (16.07.2007)

Eine sich aus der Freie-Radikale-Theorie ableitende Behandlungsoption besteht in der hochdosierten Zufuhr sogenannter Antioxidanzien (Radikalenfänger). Hierzu zählen das Vitamin C, das hauptsächlich mit freien Radikalen im Zytoplasma reagiert, sowie die Vitamine A und E, die als fettlösliche Vitamine vor allem membranschützend wirken. In der orthomolekularen Medizin wird daher meistens eine tägliche Zufuhr von 500 bis 3 000 mg Vitamin C und von 200 bis 600 mg Vitamin E empfohlen – Dosierungen, die häufig um Zehnerpotenzen über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegen.
Vor dem Hintergrund der Freien-Radikale-Theorie ist die Empfehlung solcher Tagesdosen durchaus plausibel. In prospektiven, placebokontrollierten Studien hat die Gabe hochdosierter antioxidativer Vitamine allerdings meist enttäuscht. So konnte in der als „Finnische Raucherstudie“ bekannt gewordenen ATBC-Studie das Risiko für die Entwicklung eines Bronchialkarzinoms durch die Gabe von Beta-Karotin nicht gesenkt werden. Vielmehr stieg die Inzidenz sogar an (2). Auch Studien zum Einsatz von hochdosiertem Vitamin E zur Arterioskleroseprophylaxe erfüllten nicht die Erwartungen (3).
Inzwischen gibt es sogar Hinweise darauf, dass Überdosierungen eher gesundheitsschädigend wirken. Eine im Jahr 2004 veröffentlichte Metaanalyse von 19 Vitamin-E-Studien ergab, dass hochdosierte Vitamin-E-Supplemente (400–2 000 IE/die) die allgemeine Sterblichkeit erhöhten (34 zusätzliche Todesfälle auf 10 000 Studienteilnehmer), wohingegen Vitamin E in niedrigen Dosierungen (16–330 IE/die) das Mortalitätsrisiko senkte (33 Todesfälle weniger auf 10 000 Personen) (4).
Der Grund für diese frustranen Ergebnisse mag allerdings auch in einem mangelhaften Studiendesign liegen. Mittlerweile ist bekannt, dass Antioxidanzien ihre Wirkungen nicht unbedingt als Einzelsubstanzen, sondern vielmehr in Form eines „antioxidativen Netzwerkes“ entfalten. So wird zum Beispiel das Vitamin E durch Abfangen eines freien Radikals seinerseits zu einem Radikal und benötigt nun das Vitamin C als Redoxsystem, um in seine ursprüngliche Form zurückgeführt zu werden (e2). Studien, die Antioxidanzien als Einzelsubstanzen oder in limitierten Kombinationen einsetzen, sind somit a priori zum Scheitern verurteilt.
Hinzu kommt die Tatsache, dass sich eine antioxidative Wirkung nicht nur für die bekannten Vitamine A, C und E nachweisen lässt, sondern für viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide und Flavonoide. Die Gesamtzahl dieser sekundären Pflanzenstoffe wird auf mehr als 30 000 geschätzt, von denen viele nicht einmal in Ansätzen erforscht sind (e3). Eine obst- und gemüsereiche Grundversorgung („Five-a-day“) sichert somit eine antioxidative Protektion besser als die Einnahme limitierter Vitaminkombinationen.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo Erika,

im Prinzip hast Du natürlich recht. Wir sehen das an "ABF". Aber der Mensch hängt an seinen Gewohnheiten. Ich gehöre auch zu dieser Spezies. Und wenn man eben nur wenig ändert, dann muss eine Nahrungsergänzung die Sache gradebügeln.

Im Zusammenhang mit der von mir diskutierten Pille von "hochdosiert" oder gar "überdosiert" zu reden ist nicht realistisch.

Viele Grüsse
Wero
 
Förderer der ENA (European Neutraceutical Association), von der die Studie oben (Die Vitamine des 21. Jahrhunderts) stammt, ist eine Firma:
Die Vitamine des 21. Jahrhunderts

Der zweite Link führt zu Nutrifood, die Nahrungsergänzungsmittel herstellt. Erst landet man bei GNT(GNT - Leading Specialist in Natural Food Colours and Colouring Foodstuffs, dann bei Nutrifood (https://www.nutrifood-complex.de/).Also einer Quelle, die auf jeden Fall nicht neutral ist.

Der dritte Link mit dem zitierten Text zur Anti-Aging-Medizin sagt letzten Endes, daß es viele Faktoren gibt, die zum Altern führen; vieles ist noch nicht wirklich klar.
Eines scheint klar zu sein, und das ist ja nun wirklich nicht neu:
Eine obst- und gemüsereiche Grundversorgung („Five-a-day“) sichert somit eine antioxidative Protektion besser als die Einnahme limitierter Vitaminkombinationen....
Eine Medizin, die eine Prävention gegen die genannten Erkrankungen anstrebt, muss sich folgerichtig mit der Pathophysiologie des Alterungsprozesses auseinandersetzen und versuchen, diesen gezielt zu beeinflussen.
Weiterhin unbestritten ist: Die aufgezählten Erkrankungen sind zwar sämtlich altersassoziiert, aber dennoch nicht schicksalhaft. Sie lassen sich über Faktoren wie Ernährung, körperliche Betätigung, Lebensstil und gegebenenfalls auch über die Gabe von Supplementen, Hormonen oder Pharmaka beeinflussen. Genau dies ist der Ansatz der Anti-Aging-Medizin in ihrer seriösen Form.
Deutsches Ärzteblatt: Archiv "Anti-Aging-Medizin – Hoffnung oder Humbug?" (16.07.2007)

Uta
 
Hallo,

Wero, was ist "ABF"?

das von dir genannte Präparat ist nicht so hoch dosiert wie viele andere, das ist richtig. Es gibt sicher auch viele "Hochdosierungsfans", die es deshalb nicht nehmen. Unausgewogenheit kann man trotzdem nicht ausschließen - und es fehlen wichtige Pflanzenstoffe.

Ja, Uta die Erkenntnisse sind nicht neu, trotzdem werden sie meistens nicht beachtet. Ich würde eher diesen Text in rot schreiben:

Eine obst- und gemüsereiche Grundversorgung („Five-a-day“) sichert somit eine antioxidative Protektion besser als die Einnahme limitierter Vitaminkombinationen....

Aber die Wahrnehmung der Menschen ist eben individuell.

Inzwischen gibt es entsprechende natürliche Nahrungsergänzungen, und ich frage mich, warum ich dann noch einzelne Vitaminkombinationen nehmen soll, zumal in letzter Zeit immer häufiger darüber informiert wird, dass die eher schaden als nützen können. Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind natürlich für einige Menschen ein Problem dabei, die man ev. erst einmal in den Griff bekommen muss.

Hinter diesen nachfolgenden Links steht keine Firma, sondern die Deutsche Krebsgesellschaft.

www.fuenfamtag.de/famtag/redaktion/seiten/volltext.jsp?sid=841&background=salat.jpg

Auszug:

Nach einem deftigen Frühstück mit Eiern und Speck seien typische Entzündungsmarker wie das C-reaktive Protein (CRP) oder Tumornekrosefaktor alpha noch Stunden erhöht. Ein hoher Obst und Gemüseverzehr wirkt dagegen offenbar entzündungshemmend. Eine tägliche Zusatzration von 280 g Kirschen pro Tag zur normalen Ernährung ließ das CRP in einer Interventionsstudie um 30 Prozent sinken.

Eine wichtige Rolle scheinen dabei Sekundäre Pflanzenstoffe zu spielen: Carotinoide, Flavonoide, Phenolsäuren und Sulfide haben sowohl immunmodulierende (Beeinflussung des Immunsystems) als auch antientzündliche Wirkungen. Inzwischen gibt es Daten über die entzündungshemmenden Effekte der Carotinoide, zu denen zum Beispiel der rote Tomatenfarbstoff Lykopin oder das Karotten oder Aprikosen färbende Beta-Carotin gehören. Offenbar sind diese Effekte dosisabhängig: 'Bei Probanden einer Studie, die acht Wochen lang nur zwei Portionen Obst und Gemüse gegessen hatten, kam es zu einer deutlichen Erhöhung des Entzündungsmarkers CRP. Bei acht Portionen Obst und Gemüse täglich lag dieser Marker sehr viel niedriger', so Watzl.


www.fuenfamtag.de/famtag/redaktion/seiten/obst_werte.jsp

Auszug:

Gesundheitsschutz durch Sekundäre Pflanzenstoffe in Obst und Gemüse. Die Sekundären Pflanzenstoffe, die Obst und Gemüse zu ihrem eigenen Schutz bilden, können auch uns Menschen vor Erkrankungen schützen

www.fuenfamtag.de/famtag/redaktion/seiten/volltext.jsp?sid=145&background=karotte.jpg.

Auszug:

Schließlich haben hunderte wissenschaftlicher Studien nachgewiesen, dass Obst und Gemüse durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe entscheidend zur Gesundheit beitragen und sowohl Krebs als auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können. Wenn mehr Obst und Gemüse gegessen wird, dann stimmt auch das Nährstoffkonto: mehr Kohlenhydrate, mehr Ballaststoffe, viele verschiedene Vitamine und Mineralstoffe, wenig Fett und als ganz besondere Zugabe die Sekundären Pflanzenstoffe. Nur in Obst und Gemüse findet man diese Schutzstoffe in großer Menge und Vielfalt.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo Erika,
ich habe doch absolut nichts gegen eine Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, je mehr , desto besser.

Wogegen ich mich wehre, ist die angedeutete Verknüpfung von einem Nahrungsergänzungsmittel mit der Empfehlung, möglichst viel richtiges Obst und Gemüse zu essen.

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta,

ich habe hier nichts verknüpft - nirgendwo wird ein bestimmtes Produkt genannt. Ich möchte aber deutlich machen, dass es Obst- und Gemüsepräparate gibt, die ich für besser halte als diese paar wenige Vitaminchen. Das dürfte doch wohl noch erlaubt sein. Die Welt dreht sich und entwickelt sich weiter.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo Wero,

vielen Dank! Aha, das ist ABF - hatte es gelesen, aber wieder vergessen. Die dort angegebene Sprossenseite ist ja sehr interessant. Horaz glaube ich gern, dass er mit ABF im Säure-Basen-Haushalt ist. Zurzeit könnte ich mir nicht vorstellen, morgens nur Wasser (und Milch) zu trinken.

Richtig. Aber diese paar wenige Vitaminchen treffen die wahrscheinlichsten Vitalstoffmängel ins Schwarze.
Mängel an sekundären Pflanzenstoffen werden ja bisher nicht untersucht, aber was nicht ist, kann ja vielleicht noch werden - irgendwann in 50 Jahren oder so - die medizinischen Mühlen mahlen langsam.

Viele Grüße
Erika
 
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