Die unendliche Geschichte Steißbeinentzündung

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29.09.11
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Über die Problematik habe ich (hier und ganz allgemein im Internet) wenig gefunden bzw. unter anderen Themen, sodass ich jetzt mal hier meine bisherigen Erfahrungen zusammenfassen möchte. Vielleicht kann sonst noch jemand was beisteuern?

Begonnen hat es vor ca. einem halben Jahr mit der Empfindung, dass meine Pobacken geschrumpft sein müssten und sich Gewebeschichten gegeneinander verschieben würden. So wie es mir damals ging, hat mich das nicht gewundert, mein Körper geriet (wegen HF-Belastung durch Radar, was ich aber noch nicht wusste) sozusagen an allen Ecken und Enden durcheinander. Dann wurde Schmerz am Steißbein daraus, ich fuhr mit dem Finger die Wirbelsäule entlang und meinte, dass der Knubbel am Ende nicht vereinbar sei mit der Darstellung des Steißbeins auf anatomischen Zeichnungen, befürchtete eine Knochenwucherung oder so was .. ..

1. Meinung – Hausarzt
Das Steißbein sei „ganz normal“, nur entzündet. Entzündungshemmende Salbe müsse helfen, wenn nicht, dann solle ich wiederkommen, damit er mir ein entzündungshemmendes Medikament verschreibt.

2. Meinung – Allgemeinärztin mit einigen zusätzlichen Qualifikationen
Das Steißbein stehe schief und sei etwas nach innen geklappt, ich müsse mal draufgefallen sein. Die Muskulatur rundherum sei total verspannt (fühlte sich auch so an), sie zerre daran und würde eine Dauerreizung verursachen. Entzündungshemmende Substanzen würden da gar nicht helfen, vielmehr müsse die Muskulatur entspannt werden. Geeignete Maßnahmen seien Mesotherapie, das Sitzen auf einem Luftpolster, in Seitenlage einen Polster zwischen die Knie klemmen, osteopathische Behandlung.

3. Meinung – Urlaubsvertretung des Hausarztes
Ja, so was könne lange dauern, und wenn keine der bisherigen Maßnahmen geholfen hat, dann könne man nur warten, irgendwann würde die Entzündung aufhören. Eventuell könne ich einen Orthopäden aufsuchen, der das Steißbein in seine richtige Lage zieht.

4. Meinung – Orthopäde
Es ist egal, ob das Steißbein gerade oder schief steht, meine Muskulatur wäre zu schwach, ich müsse zur Physiotherapie Beckenbodengymnastik machen. Dann könne ich damit rechnen in 3 – 6 Monaten Besserung zu erleben, zuerst aber würde der Schmerz durch die Aktivität stärker werden. Superoxiddismutase-2 sagte ihm gar nichts, und meine Erklärung dazu fasste er offensichtlich als „faule Ausrede“ auf.

Meine Erfahrung mit all dem:

Salbe hatte keinerlei merkbare Wirkung, und die entsprechenden Medikamente sind mir zu riskant.

Mesotherapie verschlimmerte den Schmerz ebenso wie die osteopathische Behandlung. Auf die Mesotherapie reagierte nicht nur das Steißbein, sondern auch der Wurzelbereich eines toten Schneidezahns, ich ließ diesen Zahn entfernen, auf das Steißbein hatte das keine Auswirkung.

Der „Luftpolster“, den mir ein auf Heilmittel spezialisiertes Geschäft verkaufte, ist eigentlich (lt. Beipackzettel) ein Sportgerät, entlastete das Steißbein nicht und führte außerdem zu unangenehmem Druck an anderer Stelle. Dass sie - auf Verlangen des Orthopäden - auch ein Produkt namens „Airgo Aktiv Sitzkissen“ führen, das besser geeignet ist, hat mir der Verkäufer verschwiegen. (Und als ich jetzt danach fragte, war es angeblich bestellt, aber noch nicht geliefert.) Ich experimentierte mit verschiedenem Schaumstoff - mit nicht zu weichem Material und mit einem Ausschnitt hinten war Sitzen bis zu einer Stunde möglich, aber nicht schmerzfrei. Für Autofahrten besorgte ich einen Keilpolster (mit selbst hineingeschnittener Aussparung), womit die Neigung des Sitzes ausgeglichen wurde. Er eignet sich auch gut zum Schreiben am Computer, fördert aufrechte Körperhaltung.

Meine bisher gemachten Erfahrungen mit Maßnahmen „zur Stärkung der Muskulatur“ sind, dass es jedes Mal zu drastischen Verschlimmerungen meines Befindens kam. Jetzt, wo ich mit SOD-2-Mutation die Ursache kenne und meine Kraft seit Monaten gerade für das Notwendigste reicht, werde ich den Fehler nicht noch mal begehen mich zu überfordern. Ob mit kleinen Übungen über den Tag verteilt etwas zu erreichen ist, werde ich nicht so bald wissen, wenn der Orthopäde schon bei „gesunden“ Menschen und intensivem Training mit einem halben Jahr rechnet. Ich versuche es jedenfalls mit Hilfe eines Büchleins (GU-Ratgeber), vielleicht kommt mein Stoffwechsel jetzt im Frühling auch etwas mehr in Schwung, und ich habe eine Beinwell-Salbe zum Ausprobieren bekommen.

Liebe Grüße an alle Betroffenen und Interessierten
Fjäril
 
Hallo Fjaeril,

ist denn jemals ein MRT von Deinem Steißbein gemacht worden?

Grüsse,
Oregano
 
Hej Oregano!

Gut, dass Du fragst, ich habe es glatt vergessen.
Ja, es gibt ein MRT, das wurde wenige Monate zuvor zwar wegen einer anderen Fragestellung gemacht, aber das Steißbein ist darauf gut zu sehen. Die Allgemeinmedizinerin hat es sich genau angesehen, der Orthopäde überhaupt nicht. (Beim Hausarzt hatte ich es nicht mit, da dachte ich noch an eine sich erst kürzlich entwickelte Wucherung)

Liebe Grüße
Fjäril
 
Nun habe ich das besagte Kissen seit einigen Tagen, es besteht aus zwei länglichen, miteinander verbundenen Polstern, das Steißbein hängt schön frei, und durch die Luftfüllung kann ich das Gewicht mal zur einen, mal zur anderen Seite verlagern, auch nach vorne und hinten. Das Kissen ist mit einem angenehmen Überzug versehen, und im Lieferumfang ist eine Luftpumpe enthalten, mit der man den Luftgehalt regulieren kann.

Wenn mein Steißbein nur druckempfindlich wäre, wäre die Sache geritzt - aber es mag auch die Spannung nicht, die durch Sitzen entsteht, also den rechten Winkel der Beine zum Körper, und so muss ich weiterhin nach einer gewissen Zeit aufstehen, herumgehen oder mich hinlegen um den Steißbeinbereich zu entspannen. Ich kann deutlich spüren, dass der Schmerz hauptsächlich dort sitzt, wo durch die schiefe Stellung des Steißbeins ein größerer Spalt zum Kreuzbein ist, deswegen glaube ich dem Orthopäden auch nicht, dass das egal wäre. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Stärkung der Muskeln bewirkt, dass sie das Steißbein in die richtige Lage ziehen.

Liebe Grüße
Fjäril
 
hallo Fjaeril ,

möglich das es sich bei dir mittlerweile um nervenschmerzen handelt ,die durch affektion des nervengeflechts am unteren kreuzbein und steißbein verursacht werden .

(neuralgien des plexus sacralis und des plexus coccygeus ) .

vielleicht wäre es gut einen erfahrener schmerztherapeut aufzusuchen .

lg ory
 
Zuletzt bearbeitet:
Hej Ory!

Danke für die Idee, ich werde „meine“ Ärztin beim nächsten Termin danach fragen. Vielleicht kennt sie einen, der sich mit all dem wirklich auskennt, und der auch weiß, was man mit jemandem machen kann, der kaum Medikamente verträgt und überhaupt kaum noch Kraft für irgendwas hat.

Oder kennst Du Dich aus mit Neuralgien? Kann es eine Neuralgie sein, wenn der Schmerz nicht plötzlich auftritt sondern allmählich bei Belastung?

Liebe Grüße
Fjäril
 
Hallo Fjäril,

ich würde mal bei der Homöopathie nachschauen.
Klassischerweise würde Hypericum passen, oder auch Bellis perennis oder Staphisagria. Wenn du ein bisschen googlest, findest du sicher noch mehr und kannst dasjenige raussuchen, das dir am besten passend erscheint.
Gerade wenn schulmedizinisch anscheinend nichts gefunden werden kann, ist das mal ein möglicher Ansatz zur Lösung deiner Probleme.

LG, Esther.
 
Hallo Fjaeril,

wie Unten so Oben - es gibt eine entsprechende Reflexzone zu deiner Problemzone und zwar findest du diese, indem du deine Halswirbelsäule vom Schädel an nach unten bis zu den Brustwirbeln mit ein wenig Druck absuchst. Wenn du empfindliche Stellen findest, massierst du diese immer wieder ein wenig und die Muskulatur daneben ebenso. So kann sich die Entzündung und die Verspannung ergeben. Es gibt auch eine Zone an den Füssen: www.josef-eugster.org/josef/aaEigeneDaten/bilder/flash/fussbild_josef.swf
aus https://www.symptome.ch/threads/reflexzonenmassage.17961/

Viel Erfolg!

Pegasus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Herzlichen Dank Euch beiden für die Tipps. Das klingt auf jeden Fall mal viel einfacher als die Suche nach einem Schmerztherapeuten.

In den nächsten Tagen muss ich ohnehin wieder wegen einer „Zahnarztsache“ homöopathische Tropfen nehmen, da ist sowohl Hypericum als auch Staphisagria drinnen, ich werde die Einnahme einfach mal für eine Weile verlängern.

An die Fußreflexzone komme ich selbst schlecht dran, weil ja das Steißbein so eine Stellung nicht mag, die beiden Fußbehandlungen, die ich kürzlich hatte, haben mich überfordert. Aber Halswirbelsäule lässt sich leicht machen., da habe ich gleich zwei schmerzhafte Stellen gefunden, eine ganz oben, eine am unteren Ende.

Liebe Grüße
Fjäril
 
Hallo, wollte mich mal erkundigen, ob du eineHeilung deines Steissbeines erfahren hast,habe das gleiche Problem und wäre um jeden Strohhalm dankbar.

lg Tina
 
Hej!

Lebe seit Monaten in einem recht chaotischen Zustand (Sonnenaktivitäten u.ä.?). Trotzdem versuche ich mit Massagen, wie von meiner Ärztin empfohlen, den Beckenbereich zu lockern bzw. lockern zu lassen. Könnte sein, dass es was bringt, lässt sich noch nicht sagen, auf jeden Fall dauert es lange (jetzt schon 4 Monate). Für weitere/andere Versuche habe ich derzeit keine Energe .. .. naja, mit Einnahme von „Reparil“ habe ich es auch versucht, weil der Hausarzt so drauf drängte, aber die Wirkung war Null.
Liebe Grüße
Fjäril
 
Eigentlich wollte ich hier erst wieder schreiben, wenn die Sache erledigt ist, aber daraus wird offenbar nichts. Also schreibe ich aufgrund neuer Erkenntnisse.

Schon 2012 hat mir jemand gesagt, Steißbeinschmerz bedeute „auf alten Schmerzen sitzen bleiben wollen“. Sie hat das aus einem Buch herausgelesen, ich weiß nicht von wem, und natürlich fand ich das blöd. Nein, das wollte ich ganz und gar nicht! Bewusst jedenfalls.

Nach fast 4 Jahren Arbeit mit inneren Anteilen habe ich endlich den Teil gefunden, der das „will“. Der „alte Schmerz“ ist wirklich alt, älter als ich. „Vererbtes Trauma“ ist inzwischen etwas, worüber es Vorträge im Rahmen von Fortbildung gibt, eine Freundin, die mit Kindern arbeitet, hat mir davon erzählt. Es sei so, dass es sich genetisch auswirkt, also welche Gene angeschaltet werden.

Nun arbeitete ich mit einer Energetikerin zusammen, und wir haben es daher natürlich von der energetischen Seite und mit einer Aufstellung betrachtet, also diesen Teil. Und der will natürlich nicht freiwillig, so kann man das nicht sagen. Es ist so, wie wenn jemand gezwungen wird in einer dunklen Höhle zu leben, und wenn er die Möglichkeit hat, ins Licht zu kommen, hält er das nicht aus. Dann „will“ er lieber in der dunklen Höhle bleiben, selbst wenn er sich was anderes wünscht.

Damit kämpfe ich nun also, versuche ihn sozusagen ein bisschen mehr zum Licht zu schubsen, und ich spüre das nun wieder vermehrt heftig im Steißbein-Bereich, der Zusammenhang ist jetzt ganz deutlich.

Wieso das Steißbein so empfindlich wurde, ist eine ganz andere Geschichte, und das ist verwirrend. Sicher gibt es viele mit vererbtem Trauma, die keine Schmerzen im Steißbeinbereich haben, weil ihnen nichts passiert ist, das es empfindlich machte. Und andererseits haben andere irgendwann mal Erfolg mit Behandlungen oder es höft einfach von selbst auf, vielleicht weil Veränderung geschehen ist, man damit entweder „durch“ ist oder wieder zurück in dem, was nicht verändert werden soll. Das wäre interessant, wenn jemand dahingehend etwas bemerkt hat.

Liebe Grüße
Fjäril
 
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