Neuronales Phänomen Hochsensitivität/High Sensitive Person (HSP)

Kate

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(Achtung: Die Abkürzung HSP steht auch für hereditäre spastische Spinalparalyse, eine vererbte Querschnittslähmung mit erhöhter Muskelspannung .)

Hallo zusammen,

ein sehr interessantes Thema, das ich kurz anreißen möchte.

Es gibt bereits einige Threads im Forum, die es behandeln oder zumindest streifen:
https://www.symptome.ch/threads/seiten-zu-hochsensibilitaet.28361/
https://www.symptome.ch/threads/kpu-mcs-hsp-und-neu-auf-diesem-forum.84921/
https://www.symptome.ch/threads/vegetatives-nervensystem-kreislaufkollaps-schwindel-uebelkeit.61576/

Warum hier in der Rubrik, was hat es mit Neurostress zu tun? Es handelt sich dabei um ein neuronales Phänomen!

Zum Phänomen der HS gibt es zur gegenwärtigen Zeit mehrere Erklärungsansätze.
  • Die Gehirnteile und Neuronenverbünde, welche für die Dämpfung der Erregungspotentiale zuständig sind, sind aus bestimmten (wahrscheinlich genetischen) Gründen weniger stark ausgebildet, so dass die Erregung der zerebralen Kortex deutlich höher ist als bei anderen Individuen.[3]
  • Der Thalamus, welcher vereinfachend als "das Tor zum Bewusstsein" bezeichnet wird, da in dieser Hirnregion - vereinfacht gesprochen - "Entscheidungen" gefällt werden, was zum Bewusstsein vordringt und was nicht. Man nimmt an, dass die Funktion dieses Hirnareals bei hochsensitiven Personen (HSP) anders verläuft als bei anderen Menschen, wobei letztendlich mehr Reize als "wichtig" eingestuft werden und damit das Bewusstsein erreichen.[4] Es gibt außerdem organische Hinweise, die als erhöhte thalamische Aktivität gedeutet werden können: die von Aron beschriebenen Phänomene wie erhöhter Cortisolspiegel, stärkere Empfindlichkeit gegenüber Schlafmangel, Koffein, Hunger- und Durstgefühlen hängen hirnorganisch mit dem Hypothalamus zusammen.
Quelle: Wikipedia Hochsensibilität

Ein paar Sätze zur Definition:

Hochsensibilität (deutsche Terminologie uneinheitlich; auch: Hochsensitivität, Hypersensibilität oder Überempfindlichkeit) ist ein neuronales Phänomen, bei dem Betroffene stärker als der Populationsdurchschnitt auf Reize reagieren, diese viel eingehender wahrnehmen und verarbeiten.
Quelle: Wikipedia Hochsensibilität

Die Bandbreite der Empfindlichkeit für Reize aller Art ist anders gelagert, als vielleicht zu erwarten wäre. Eine mindestens 80-prozentige Mehrheit zeigt die zu erwartende Variation von etwas mehr oder etwas weniger empfindlich, und der kleine Rest ist drastisch empfindlicher. Wir nennen diese Minderheit hochempfindlich, und freuen uns dazuzugehören.
Quelle: https://www.festland-verlag.com/zb/1/1.2.htm - siehe auch Nr. 1 unter Literatur

Grundsätzlich beschreibt der Begriff „Hochsensibilität“ die Fähigkeit zu einer vermehrten Datenaufnahme, zu vermehrter emotionaler Erregung und zu einer tiefen spezifischen Verarbeitung dieser Informationen; Hochsensibilität ist auf keinen Fall eine Attitüde.

Erschöpfbarkeit und Gefühlsschwankungen führen zu Zerreißproben, die andere schwer verstehen können und sie selbst manchmal auch nicht. Ängste, Niedergeschlagenheit und Zweifel können Schatten werfen, schon kleine Zufälle und Unachtsamkeiten können Spuren hinterlassen, manchmal Wunden, die das Gleichgewicht gefährden. Dennoch: Hohe Sensibilität ist keine Krankheit. Sensible Menschen müssen lernen, mit ihren Kräften so zu haushalten, dass sie nicht krank werden.
Quelle: https://www.evelynrittmeyer.de/ERC_Vortrag_Hochsensibilitaet.pdf

Einige Klischees und Irrtümer:

  • Hochsensibilität ist nicht mit Schüchternheit gleichzusetzen.
  • Übererregung (durch Überstimulation) bedeutet nicht zwangsläufig Angst.
  • "Das bekannte „Sensibelchen“ hat ... mit Hochsensibilität nichts zu tun. Es ist eher die – nett gesagt – scherzhafte Umschreibung einer Attitüde. Aus Unkenntnis wird sie Hochsensiblen leider gern angeheftet." (https://www.evelynrittmeyer.de/ERC_Vortrag_Hochsensibilitaet.pdf)

Testfragen:


Literatur:

1.

Bücher von Amazon
ISBN: 3950176500

Das Buch kann ich sehr empfehlen. Einen Teil probelesen kann man hier: https://www.festland-verlag.com/zb/inhallt.php. Das Buch enthält auch einen großen Teil mit Tipps zum Selbstmanagement, u.a. um den tendenziell hohen Cortisolspiegel (siehe https://www.festland-verlag.com/zb/4/4.5.1.htm) zu senken.

2.
Bücher von Amazon
ISBN: 3636062468

Dieses Buch soll auch sehr gut sein, es stammt von der "Mutter" des Begriffes HSP:
Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Hochsensibilität wurde von der US-amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron 1997 erstmals eingeleitet, ihre Werke gelten bis heute als der Grundstein der HS-Forschung.
Quelle: Wikipedia Hochsensibilität

Websites:
Die Seite für Hochsensible Menschen HSP
Home - HSP Institut
und viele andere, es gibt auch spezielle Foren.

Ein sicherlich guter Rat:
Sie werden sicher noch glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie eine Nicht-HSP.
Quelle: Auswertung des Testes auf zartbeseitet.de, gefunden hier: SPUREN - Magazin fr neues Bewusstsein

Soviel für's erste...

Gruß
Kate
 
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Ergänzung:

HSP ist vermutlich eine angeborene Eigenschaft. Obwohl der Begriff erst in den 90ern des letzten Jahrhunderts von Elaine Aron geprägt wurde, war diese Disposition schon früher bekannt.

Vom russischen Physiologen Ivan Pawlow (seine Experimente mit Hunden sind sicherlich vielen bekannt) wurde u.a. der Begriff der transmarginalen Hemmung geprägt, das meint eine Art unwillkürliches "dicht machen" ("In psychology, Transmarginal inhibition, or TMI, is an organism's response to overwhelming stimuli.", Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Transmarginal_inhibition, auf deutsch in etwa: In der Psychologie bezeichnet Transmarginale Hemmung oder TMI die Antwort des Organismus auf überwältigende Stimuli.)

Pawlow führte Versuche an Menschen durch, bei denen er sie zunehmend intensiver Beschallung aussetzte, bis sie sich zusammen krümmten und letztlich bewusstlos wurden.

Aber was Pawlow verblüffte, war die Tatsache, dass es in Sachen Empfindlichkeit zwei deutlich unterscheidbare Gruppen von Menschen gibt. 15% erreichen den Punkt transmarginaler Hemmung sehr schnell – und dann kam lange nichts mehr, bevor schließlich die weniger Sensitiven anfingen, dicht zu machen. (...)
Das Nervensystem jener Gruppe, die den Punkt des Zusammenbruchs am schnellsten erreicht, unterscheidet sich nach Ansicht des russischen Forschers fundamental von dem der anderen Gruppe. Er begründet das vor allem damit, dass es keinen fließenden Übergang zwischen den beiden Gruppen gab.
Quelle: https://www.festland-verlag.com/zb/3/3.5.htm

Auch u.a. C.G. Jung und Alice Miller ("Das Drama des begabten Kindes", aus meiner Sicht auch ein sehr gutes Buch) haben sich schon mit dem Thema beschäftigt, siehe https://www.festland-verlag.com/zb/inhallt.php.

Gruß
Kate

EDIT:
Erklärung transmarginale Hemmung
 
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Hallo Kate,

ein sehr interessantes Thema, das Du da aufgemacht hast :).

Hier eine ganze Seite mit Links, über deren Qualität ich nichts sagen kann, zum Thema:
Links / Test   Links und Test

Grüsse,
Oregano
 
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Es gibt auch Überlegungen, dass Hochsensibilität durch ein Trauma verursacht wird, und nicht angeboren ist. Hier ein Link dazu:

Trauma bzw Psychotrauma / Dissoziation / dissoziative Amnesie / Flashbacks / PTBS bzw PTSD / ADS bzw ADHS bzw AHDS / Depersonalisation / Derealisation
(Runterscrollen bis "Hochsensibilität bei Überlebenden von physischem oder sexuellem Mißbrauch")

Ich persönlich glaube allerdings eher, es ist angeboren...
 
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Ich persönlich glaube zwar an eine angeborene Sensitivität, aber die extrem hohe Sensibilität für Reize aller Art, auch hypothetisch "angeborene" Hochsensiblität genannt :rolleyes:, ist für mich noch so eine Erfindung um diese Menschen in eine Schublade zu transportieren.

Schlimmer noch sie werden von der "Mutter" des HSP Elaine Aron auf den falschen Weg gelockt. :cool:

Ich finde diese Überlegungen ganz wichtig hier in Sams link und sind keinesfalls einfach so abzutun.

https://www.aufrecht.net/utu/trauma.html

Hochsensible Menschen sind Menschen, die besonders feinfühlig und empfindsam sind. Sie haben aufgrund einer physiologischen Disposition ihres Nervensystems eine erhöhte Empfänglichkeit für Reize - und zwar sowohl für äußere Reize wie z.B. Geräusche oder Gerüche als auch für innere wie z.B. Erinnerungen, Vorstellungen, Gedanken. [...] Man geht davon aus, dass eine hohe Sensibilität bei ca. 2/3 aller hochsensiblen Menschen vererbt wurde
.

Den Autoren dieser Zeilen scheinen die Ergebnisse der Trauma-Forschung nicht bekannt zu sein, wonach sich hohe Reizempfindlichkeit als Folge einer Traumatisierung, und eben nicht als physiologische Disposition oder gar durch Vererbung ausbildet, und zwar als regelmäßige und sehr häufige Folge! Wie man bei van der Kolk (s.u.) nachlesen kann, haben Trauma-Forscher diesen direkten Kausal-Zusammenhang unter anderem durch Tierversuche und andere Studien experimentell nachgewiesen!

Eine dauerhafte Störung des Gleichgewichts von Botenstoffen im Gehirn ist ebenfalls nachgewiesen.


Fazit: ich sehe keinen Grund, weshalb das angeblich ererbte HSP eine Voraussetzung für erhöhte Trauma-Empfindlichkeit sein soll. Die Trauma-Forschung hat die Existenz des gegenteiligen Effekts nachgewiesen: Trauma führt ursächlich zu erhöhter Sensibilität sowie zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit und Empfindlichkeit für Retraumatisierungen. Vor dem Hintergrund dieser grundlegenden Traumaforschungs-Resultate müsste Aron nachweisen, dass Ur-Traumatisierungen wie z.B. Geburts-Traumata in ihren Untersuchungsgruppen nicht vorhanden gewesen waren, um die Hypothese einer Vererbung weiter aufrechterhalten zu können.


Liebe Grüße
Kayen
 
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Vermutlich gibt es beides, eine angeborene hohe Sensibilität (erhöhte Wahrnehmung) und eine, die durch ein Trauma verursacht wurde.

Im Grunde ist es eigentlich auch egal, wodurch es verursacht ist, das kann ja jeder den es betrifft mit sich selbst abmachen - aber wichtig ist, dass die Gesellschaft Hochsensibilität akzeptiert und als Gabe anerkennt, statt es als Überempfindlichkeit und Spinnerei abzutun.
 
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Im Grunde ist es eigentlich auch egal, wodurch es verursacht ist, das kann ja jeder den es betrifft mit sich selbst abmachen - aber wichtig ist, dass die Gesellschaft Hochsensibilität akzeptiert und als Gabe anerkennt, statt es als Überempfindlichkeit und Spinnerei abzutun.

Also egal, wodurch es verursacht wurde, ist es bestimmt nicht.

Die Gefahr dabei ist, wenn der HSP_ler glaubt seine Hochsensibilität ist angeboren und dieses als "Gabe" akzeptiert, dann wird ihm doch der Weg zur Heilung verdeckt, ja und die Ärzte freuen sich über diese Schublade, damit besteht kein Handlungsbedarf mehr:mad:

Hier auch noch ein Hinweis, warum die Herkunft HSP ernst zu nehmen ist:

Deshalb: wer hochsensibel ist, sollte sich unbedingt mit Trauma befassen, und zwar intensiv!
Weshalb?
Nicht, weil ich etwa behaupten würde, nur Traumata kämen als alleinige Ursache von HSP in Frage. Nein, es geht um etwas anderes, nämlich um den möglichen Schaden einer möglicherweise falschen Ursachen-Attributierung:
Verleugnungen von eigenen Traumata wie z.B. sexueller oder sadistischer Missbrauch (gerade auch bei Verdrängung / Dissoziation / Amnesie) sind bekanntermaßen schädlich (siehe u.a. Literaturangaben in meinen anderen Artikeln). Eine falsche Attributierung von Hochsensibilität als "vererbt", oder gar das Umdrehen von Ursachen-Zusammenhängen (beispielsweise dass die angeblich vererbte Hochsensibität bereits vor einer Traumatisierung wie Missbrauch vorhanden gewesen sei und einen angeblich "unfähig" zur Bewältigung gemacht habe, oder andere Schuld-Fallen), kann schweren psychischen Schaden bei Trauma-Opfern anrichten und im Extremfall sogar (unbewusste) Beiträge zum Suizid leisten - wie Studien nachgewiesen haben, ist das Selbstmordrisiko bei Missbrauchs-Überlebenden um Faktoren zwischen 3 bis fast 6 erhöht!


https://www.aufrecht.net/utu/trauma.html


Zumal die Liste der "Gabe" im Wiki auch ziemlich unvollständig ist:

ausgeprägte subtile Wahrnehmung (vielschichtige Fantasie und Gedankengänge)
erhöhte Schmerzempfindlichkeit
detailreiche Wahrnehmung
hohe Begeisterungsfähigkeit, sehr vielseitige Interessen
sehr ausgeprägtes Langzeitgedächtnis
psychosoziale Feinwahrnehmung (Befindlichkeiten, Stimmungen und Emotionen anderer Menschen werden leichter und detaillierter erkannt)
stärker beeinflussbar durch Stimmungen anderer Menschen
ausgeprägtes intuitives Denken
langer emotionaler "Nachklang" des Erlebten
Denken in größeren Zusammenhängen
ausgeprägter Altruismus, Gerechtigkeitssinn
Harmoniebedürfnis, Gewissenhaftigkeit
Intensives Erleben von Kunst und Musik
Perfektionismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochsensibilität

Dabei wurden die wichtigsten "Gaben"mal nebenbei vergessen, weil sie nicht ganz so positiv sind und in einzelnen Punkten pathologisch werden können:


•Stress und Hektik sind schwer zu ertragen = schnelle Überforderung
•Neigung zur Überforderung und Burnout
•Schwierigkeiten mit Grenzen setzen (Nein sagen)
•sich selbst nicht in den Vordergrund stellen
•Schreckhaft
•Hang zu kreisenden Gedanken und Grübelei
•Neigung zur Überreaktion
•Überempfindlichkeit (z.B. bei Nahrung, Unverträglichkeiten, Allergien)
•häufiges Bedürfnis sich zurück ziehen zu wollen

https://www.hochsensibilitaet.org/typische-eigenschaften-hsp.html
 
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Hallo zusammen,

Sam77, danke für den wertvollen Link.

Kayen, könntest Du noch nachreichen, woher Dein drittes Zitat stammt?

Ich denke, vor einer Beurteilung des Phänomens HSP sollte man sich etwas vertiefter damit befassen. Da gibt es - aus meiner Sicht - auch Überraschungen, d.h. Dinge, die man dem von der umgangssprachlichen Bedeutung her nicht zuordnen würde. Hilfreich ist sicher auch die Kommunikation mit Betroffenen, sofern man welche kennt. Aber besser "life" und nicht in einem Forum.

Dein zweites Zitat, Kayen, wollte ich auch gerade zitieren, allerdings mit einem bestimmten Schwerpunkt:

Nicht, weil ich etwa behaupten würde, nur Traumata kämen als alleinige Ursache von HSP in Frage. Nein, es geht um etwas anderes, nämlich um den möglichen Schaden einer möglicherweise falschen Ursachen-Attributierung:...
Trauma bzw Psychotrauma / Dissoziation / dissoziative Amnesie / Flashbacks / PTBS bzw PTSD / ADS bzw ADHS bzw AHDS / Depersonalisation / Derealisation

Beim Lesen des Textes hatte ich zunächst den Eindruck einer einseitigen Sichtweise (die aus Sicht des Autors als Betroffener sicherlich verständlich ist). Nach diesem Satz hält er es aber doch ausdrücklich für möglich, dass es auch andere Ursachen gibt.

Sicher ist es tragisch, ein Trauma als Ursache zu "übersehen" und so die Möglichkeit einer Behandlung zu verpassen. Genauso tragisch finde ich es aber, eine Veranlagung, die jemand vielleicht sogar als bereichernd und beglückend erlebt, automatisch als Symptom einer Traumatisierung zu deuten. Hier ist eine sehr differenzierte Betrachtung angebracht, meine ich. Zumal in der Traumaforschung auch nicht alles unumstritten ist (z.B. die Geburtstraumen) und - wie auch vom Autor der Seite immer wieder erwähnt - Traumen u.U. wegen der möglichen Amnesie schwierig zu rekonstruieren sind.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang auch die Aussage, dass auch im Tierreich 15-20% HSP zu finden seien (zu der ich allerdings nicht weiß, wie sie belegt ist). Hier erscheint mir die Trauma-These spontan nicht sehr einleuchtend.

In jedem Falle denke ich, dass wir das hier vorsichtig und sensibel :) diskutieren sollten, um niemandem, der von dem einen oder anderen betroffen ist, Unrecht zu tun oder auf den Schlips zu treten.

Auch interessiert in dieser Rubrik natürlich speziell (ohne andere Behandlungen auszuschließen), welche Besonderheiten im Neurotransmitter- und Stresshormonstoffwechsel mit der HSP-Eigenschaft einhergehen und wie man da ansetzen könnte, um gesund zu bleiben oder sich wohler zu fühlen. Von Parlow wird z.B. erwähnt, dass es wichtig ist, immer wieder Entspannungsphasen einzubauen, um einen dauerhaft hohen Cortisolspiegel zu verhindern.

Gruß
Kate
 
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Nachtrag:

Eine weitere Textstelle scheint mir auch kein überzeugendes Gegenargument zu sein:

Fazit: ich sehe keinen Grund, weshalb das angeblich ererbte HSP eine Voraussetzung für erhöhte Trauma-Empfindlichkeit sein soll.
Dies ist eine subjektive Einschätzung. Ich finde, dass die Gründe dafür auf der Hand liegen: https://www.festland-verlag.com/zb/4/4.8.1.htm. Hier geht es allerdings nicht um sexuelle und physische Traumata, sondern um die psychische Ebene (Vernachlässigung u.ä.), auf der es auch Traumatisierungen geben kann (nennt man wohl "Trauma Typ 2", siehe https://www.liehrnhof-akademie.de/material/EyeMovementIntegration.pdf).

Die Trauma-Forschung hat die Existenz des gegenteiligen Effekts nachgewiesen: Trauma führt ursächlich zu erhöhter Sensibilität sowie zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit und Empfindlichkeit für Retraumatisierungen.
Dies spricht nicht dagegen, dass es den umgekehrten Zusammenhang nicht auch geben kann.

Es ist ja wohl auch so, dass nicht alle Menschen genau gleich (stark) auf potenziell traumatisierende Situationen reagieren - in der unterschiedlichen Sensitivität könnte vielleicht ein Grund dafür liegen?

Vor dem Hintergrund dieser grundlegenden Traumaforschungs-Resultate müsste Aron nachweisen, dass Ur-Traumatisierungen wie z.B. Geburts-Traumata in ihren Untersuchungsgruppen nicht vorhanden gewesen waren, um die Hypothese einer Vererbung weiter aufrechterhalten zu können.
Dies wird sie wohl kaum nachweisen können. Jemand, der die Hypothese kippen möchte, müsste sie widerlegen, das ist aber auch schwierig. Um zu belegen, dass HS erblich ist, müssten wohl die relevanten Gene gefunden werden. Das ist nicht einfach (siehe Morbus Wilson) und auch dann bleiben manchmal Unklarheiten (siehe HPU). Dazu kommt noch, dass gemäß der Erkenntnisse der Epigenetik meines Wissens Gene durch Umweltfaktoren "an- und ausgeknipst" werden können.

Gruß :)
Kate
 
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Zum An- und Abschalten von Genen habe ich einen Beitrag gefunden, der das - als Zukunftmusik - beschreibt:

Wenn wir längere Zeit nichts gegessen haben oder viele Treppen steigen müssen, sinkt das Energieniveau der Zellen und damit auch der Insulinlevel. Die Bonner Forscher haben nun entdeckt, dass bei einem niedrigen Insulinlevel der so genannte FOXO-Transkriptionsfaktor aktiviert wird. Ein Transkriptionsfaktor kann Gene an- und abschalten. FOXO schaltet bei Energiebedarf Gene für Abwehrproteine an. Diese antimikrobiellen Peptide (AMP) - nicht zu verwechseln mit Antikörpern - werden daraufhin aus den Körperzellen ausgeschleust. Sie zerstören mögliche Krankmacher, indem sie deren Zellwände auflösen. "Das findet jeden Tag zu jeder Minute statt", erklärt Studienleiter Prof. Michael Hoch vom LIMES-Institut. "Faszinierend dabei ist, dass eine Funktion des Immunsystems direkt abhängig davon ist, wie viel und was wir essen." In Hungersituationen, die für die Körperzellen Stress bedeuten, schütte der Körper vorsichtshalber vermehrt antimikrobielle Peptide aus, um sich zu schützen. "Die Barriere zwischen Körper und Außenwelt wird wohl in einer möglichen Gefahrensituation gestärkt, in der wir zu wenig Energie haben", vermutet Professor Hoch...
https://www.symptome.ch/threads/hunger-aktiviert-das-immunsystem.69225/#post-470757

Hier geht es zwar um das Trauma "Hunger", aber ich denke, daß letzten Endes Hunger als Trauma genauso stark wirken kann wie ständige seelische Verletzungen: der Körper wird versuchen, sich zu wehren.

Mehr dazu hier:
Was sind Epigenetik und Genregulation

Grüsse,
Oregano
 
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Ja, danke Kate, eine Diskussion, sagen wir, wie sie im normalen Rahmen ablaufen sollte, ist sicherlich wünschenswert. Nun, besonders vorsichtig und sensibel braucht man, denke ich, auch nicht sein ;)

Nein, eine einseitige Sichtweise hat der Autor nicht, ich empfinde es jedoch gut, dass er sehr nachdrücklich auf mögliche Traumatas aufmerksam macht und die angeborene HSP in den Hintergrund stellt, so empfinde ich es meiner Meinung eher gerechtfertigt. Erstmal alles andere abklären, bevor man sich mit dieser "Gabe", sagen wir mal, arrangiert.

Im Tierreich denke ich könnte es ähnlich wie bei uns Menschen sein; da halte ich eine HSP aufgrund von Traumatas ebenfalls möglich. Mir ist es auch einleuchtend, aber ich kenne Deine genauen Gedanken hierzu nicht. Es gibt ja auch Tierpsychologen, die aufgrund von Traumatas Tiere erfolgreich therapieren.

sabine heyse - praxis für ganzheitliche pferdebehandlung: tierpsychologie

In freier Wildbahn stelle ich mir ähnliche Gegebenheiten vor, wie bei uns Menschen auch.

Ja und HPU/KPU im Zusammenhang mit HSP ist natürlich eine Überlegung; aufgrund der nachgewiesenen Botenstoff-Störungen. Viele Betroffene berichten ja auch nach Einnahme der HPU-Medis von gefühlsmäszigen Veränderungen bis hin zur besseren Verarbeitung von jahrelangem Liebeskummer.

Den Link werde ich selbstverständlich raussuchen und noch ergänzen.


Hallo Oregano,

Dein Link mit dem "Hunger" ist super interessant, jedoch erkenne ich den Zusammenhang zu HSP nicht.
Ist auch schon spät ;) und schaue morgen nochmals drauf.
 
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Hallo!
Ich habe jetzt nicht alles komplett lesen können. Ich möchte nur zwei weitere Gedanken einwerfen.

Vor ca. 15 Jahren habe ich das Buch (Harris Coulter) "Impfungen, der Großangriff auf Gehirn und Seele" gelesen. Das hat mir in bezug auf vieles die Augen geöffnet. Das erste Kapitel (70 S.) widmet er beispielsweise dem Autismus bzw. auch "autistischen Symptomen" (Zahlen hierzu: bis 1950 gab es in den USA elf Autisten, seitdem jährlich etwa 4.500 - und er schreibt, daß auf jeden "Kernfall-Autisten" 1.000 Menschen mit ähnlichen Symptomen kommen).
Darin - und auch im weiteren Verlauf des Buches - schreibt er von den neurologischen Folgen, die Impfungen hinterlassen können. Ich konnte die benannten Symptome oder Phänomene bei sehr vielen Menschen meiner Umgebung ausmachen. Schließlich sind über 97% der Menschen geimpft.
In der Homöopathie ist bekannt, daß Impfschäden (eben auch neurologische Beschwerden) von Generation zu Generation weitergegeben werden, d.h .wir haben jetzt etwa die vierte durchgeimpfte Generation (seit den Massenimpfungen ab 1950).
Harris Coulter hatte auch geschrieben, daß derlei neurologische Störungen durch Traumata ausgelöst werden können.

Später dann las ich mal die Liste, was HSP bedeutet. Ich fand die allermeisten Angaben wieder, die Harris Coulter Impfschädigungen zugeordnet hatte.

Selbstverständlich kommen weitere Faktoren dazu wie z. B. Schwermetallbelastung, Antibiotika etc.

Und jetzt ist noch hinzuzufügen, daß die Mikrowellenstrahlung (Funkstrahlung) von Handys, WLAN, Schnurlostelefonen, Sendemasten, Energiesparlampen, Mikrowellenöfen etc. ähnliche Wirkungen - neurologische Störungen - hinterläßt; andererseits ist es so, daß neurologisch vorgeschädigte Menschen anfälliger dafür sind, auf die Mikrowellenstrahlung rascher und heftiger zu reagieren.

Und dazu noch etwas: Es gab letztes Jahr einen Bericht (Richter Bernd I. Budzinski), daß die Zahl der Autisten in den USA sich parallel zur Einführung des Mobilfunks ver21facht hat und die Ritalin-Vergabe ver25facht.

Meine Logik sagt mir, daß es unterschiedliche Faktoren gibt, die eine so hohe Sensibilität auslösen können, sowohl stofflicher (oder eben auch Strahlung) als auch seelischer Art.
 
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Hallo Kayen,

mir ging es mit dem "Hunger"-Link darum zu zeigen, daß die Ernährung mit dem Ein- und Ausschalten von Genen zu tun haben kann oder zu tun hat.
Wenn HSP also in den Genen verankert ist und man dazu annimmt, daß Gene an -und abgeschaltet werden können, dann spielt auch bei der HSP die Ernährung eine Rolle.
Das denke ich wenigstens.

Und ich denke dabei u.a. an die Histaminproblematik, die ja sehr weitreichende und vielfältige Wirkungen hat, weil es überall im Körper Histamin-Rezeptoren gibt, welche gleichzeitig auch Serotonin-Rezeptoren sind.

Grüsse,
Oregano
 
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Die meisten Beiträge hier klingen mir zu sehr danach, dass Hochsensibilität eine Krankheit ist, die geheilt werden müsste. Das ist aber definitiv nicht so. Es ist eine Veranlagung und wer Hochsensibilität heilen will, der will vielleicht auch Schwarze von ihrer schwarzen Hautfarbe heilen oder große Menschen von ihrer Größe oder Blauäugige von ihren blauen Augen! (Entschuldigt die Polemik, aber das macht das ganze deutlicher!)

Es kann vielleicht auch sein, dass eine erhöhte Sensitivität/Sensibilität von anderen Faktoren ausgelöst wird, Trauma, E-Smog oder Impfungen, kann ich nicht ausschließen.

Aber die HS, die Elain Aron beschreibt und auch Pawlow schon erforscht hat, über die auch schon C.G Jung ansatzweise geschrieben hat (Typ der sensitiv Introvertierten hieß das glaube ich bei ihm) ist eben etwas, was es schon immer gibt und gab und was in früheren Kulturen und bei Naturvölkern auch sein Recht und seine Würdigung hatte. Da wurden diejenigen dann Schamanen, Medizinmänner, oder Ähnliches. Später dann, so in den vergangenen Jahrhunderten findet man viele HSP unter den Künstlern, Mystikern, Mönchen, Hofnarren und königlichen Beratern.

Heute sind viele HSP leider arbeitslos! Ich weiß es aus Besuchen bei Treffs für Hochsensible.
 
Neuronales Phänomen Hochsensitivität/High Sensitive Person (H

Hm, irgendwie verstehe ich nicht, dass Du selbst den Link über Traumata und Hochsensiblität reinsetzt und Dich dann auf´s hohe Ross setzt und schreibst, es ist defininitiv keine Erkrankung und im nachhinein wiederum schreibst, es könnte doch irgendwie von Traumata, Impfungen, E-smog ausglöst werden. :confused:

Weiterhin wirst Du dann wohl auch beim traumatisierten HSP´ler die nachgewiesen Schrumpfung des Hippokampusses (dargestellt in Deinem Link) für eine kleine Anomalie halten ohne krankheitswert, da sie zuständig ist für die Gaben und reizüberflutenden Nebensächlichkeiten.;)

Naja und ausgeschlossen werden kann auch nicht, dass es früher in den Naturvölkern bereits Traumatas gab.

Ich möchte damit eigentlich nur sagen, dass man niemals von einem defintiv ausgehen sollte, sondern eher für alles mögliche offen sein.
 
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Hallo zusammen

Hm, irgendwie verstehe ich nicht, dass Du selbst den Link über Traumata und Hochsensiblität reinsetzt und Dich dann auf´s hohe Ross setzt und schreibst, es ist defininitiv keine Erkrankung und im nachhinein wiederum schreibst, es könnte doch irgendwie von Traumata, Impfungen, E-smog ausglöst werden. :confused:
Ich finde nicht, dass Sam77 sich auf ein "hohes Ross" setzt :) Er schreibt in der Hinsicht ähnlich wie der Autor der "Trauma-Seite", dass er den Fokus auf eine Variante setzt, die andere aber durchaus für möglich hält.

Die meisten Beiträge hier klingen mir zu sehr danach, dass Hochsensibilität eine Krankheit ist, die geheilt werden müsste.
Das geht mir ähnlich und ich kann an der Stelle nur (bei Interesse) empfehlen, sich intensiver damit auseinander zu setzen.

Ich habe einige Psycholog/inn/en im Bekanntenkreis und habe zwei auf das Thema angesprochen, einen auch auf die Einwände von der hier verlinken Traumaseite. Er ist spezialisiert im Bereich Trauma und geht auch von der Möglichkeit von Geburtstraumen aus (wie auch der Autor der genannten Seite).

Dennoch brachte er sofort ein Argument für die Existenz auch einer trauma-unabhängigen Dispostion HSP, das ich auch schon auf der Zunge liegen hatte (bin nur noch nicht zum Schreiben gekommen): Die Sensitivität im Bereich der positiven Empfindungen. Ich nehme mal das Beispiel Musik. Die Empfindungen zwei mir persönlich bekannter mutmaßlicher "HSPs" gehen da von Glücksgefühlen - gespickt mit einer Gänsehaut am ganzen Körper, über regelrechtes "high" sein bis hin zur Schmerzgrenze. *) Ähnlich, aber weniger stark können die Gefühle bei Naturerlebnissen oder intensiven zwischenmenschlichen Begegnungen ("Seelenverwandschaft") oder selbst beim Lesen inhaltlich berührender Bücher sein. Und andererseits gibt es auch Menschen, die hier garnichts empfinden.

(* Hier könnte man einen kleinen neuro- und/oder musikwissenschaftlichen Exkurs machen. Es hat sich bei MRT-Untersuchungen musikhörender Personen gezeigt, dass bei Musikern viel mehr und ganz andere Arreale aktiv sind, besonders auch, wenn jemand das gehörte Stück selbst einmal gespielt hat. Auch ist m.W. bekannt, dass Musikhören im Mutterleib oder Kleinkindalter prägt. Es gibt hier also auch Einflüsse des Umfelds. Dennoch sind zumindest bei letzterem die später empfundenen Intensitäten trotzdem unterschiedlich.)

Auf unser Thema bezogen: Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie dies durch ein Trauma verursacht sein sollte :) Und - soweit ich das bislang ergründen konnte - ist bei den "HSPs", wie diese definiert sind, diese Komponente immer dabei.

Ein weiterer Punkt, der in meinen Augen für die Existenz auch einer trauma-unabhängigen Dispostion HSP sprechen könnte, sind die speziellen kognitiven Besonderheiten. Siehe: https://festland-verlag.com/zb/2/2.14.htm, https://festland-verlag.com/zb/2/2.15.htm, https://festland-verlag.com/zb/2/2.23.htm, u.a. Unterkapitel aus diesem Abschnitt. Hier kann ich wieder nur bestätigen: Sowas gibt es tatsächlich in dieser Zusammenstellung ;)

Auch die andere Psychologin reagierte übrigens interessiert und hat es spontan nicht als "Konkurrenz-Konzept" zu anderen (speziell zu Krankheitskonzepten) gesehen.

Heute sind viele HSP leider arbeitslos! Ich weiß es aus Besuchen bei Treffs für Hochsensible.
Bei mir in der Stadt stand kürzlich in der Zeitung, dass eine Selbsthilfegruppe eröffnet wird. Scheint sich rumzusprechen und einem Bedürfnis zu entsprechen.

Kayen schrieb:
Weiterhin wirst Du dann wohl auch beim traumatisierten HSP´ler die nachgewiesen Schrumpfung des Hippokampusses (dargestellt in Deinem Link) für eine kleine Anomalie halten ohne krankheitswert, da sie zuständig ist für die Gaben und reizüberflutenden Nebensächlichkeiten.;)
Diese Stelle habe ich jetzt nicht parat, könntest Du zitieren? Bei einem traumatisierten HSP'ler würde ich aber spontan vermuten, dass die Schrumpfung des Hippokampuss' durch das Trauma und nicht vom "HSP-tum" verursacht wurde. Es wird - leider - etliche Personen geben, bei denen beides zusammen kommt: Die höhere Sensititivität/Empfindsamkeit erhöht das Risiko für/die Heftigkeit von Traumafolgen - und Traumatisierungen machen in manchen Punkten empfindlicher. Übrigens mache ich zwischen sensititiv/empfindsam und empfindlich noch einen sprachlichen Unterschied.

Kayen schrieb:
Ich möchte damit eigentlich nur sagen, dass man niemals von einem defintiv ausgehen sollte, sondern eher für alles mögliche offen sein.
Das sehe ich auch so :)

---

In diesem Sinne ist "HSP-tun" grundsätzlich erstmal nichts, was man "bekämpfen" muss oder sollte, das sehe ich wie Sam :) Im Gegenteil kann die Anerkennung dessen, dass man da eine besondere Disposition hat, helfen, damit konstruktiv umzugehen und dies selbstbewusst zu akzeptieren. Denn Betroffene stoßen durchaus öfter mal auf Unverständnis (übrigens habe ich auch gerade eine ganz heftig abwehrende Reaktion im engeren privaten Umfeld erlebt, von einer Person, die aus meiner Sicht "betroffen" sein könnte, besonders aber ihr Sohn - ich hatte nur als Anregung vom HSP-Konzept erzählt) und haben Mühe, dem "normalen" (im statistischen Sinne) Leben mit Hektik und ständiger Reizüberflutung stand zu halten und dabei gesund zu bleiben.

Und dies schließt für mich wie schon gesagt nicht aus, dass bei Problemen und irgendwelchen Verdachtsmomenten das Vorliegen eines Traumas in Betracht gezogen werden sollte.

Diesen Thread habe ich eröffnet, weil ich mir vorstellen kann, das - bei Bedarf - eben auch z.B. eine sanfte Therapie mit Nahrungsergänzungen helfen könnte, Unausgewogenheiten im Neurotransmitter- und Stresshormon-Stoffwechsel auszugleichen. Z.B. in Stressphasen, die ja auch in einem bewusst ruhigeren "HSP-Leben" nicht ausbleiben.

Gruß :)
Kate
 
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Hallo,

)
..... Naturvölkern auch sein Recht und seine Würdigung hatte. Da wurden diejenigen dann Schamanen, Medizinmänner, oder Ähnliches. ...

Ich habe auch gelesen, daß oft Menschen nach schweren Krankheiten, an denen sie fast gestorben sind,
"sehend" wurden und auch zu Heilern oder Medizinmännern.

Es kann doch wertungsfrei sein, daß jemand Gesundheit einbüßt und dafür eine andere Fähigkeit bekommt.
 
Neuronales Phänomen Hochsensitivität/High Sensitive Person (H

Ich finde nicht, dass Sam77 sich auf ein "hohes Ross" setzt

Da bin ich froh! :)

Bei mir in der Stadt stand kürzlich in der Zeitung, dass eine Selbsthilfegruppe eröffnet wird. Scheint sich rumzusprechen und einem Bedürfnis zu entsprechen.

Mittlerweile gibt es glaube ich in sehr vielen Städten HSP-Treffs. Hier ein Link:
Kontakte vor Ort

Übrigens auch sonst eine sehr gute und lesenswerte Seite!

Ich habe auch gelesen, daß oft Menschen nach schweren Krankheiten, an denen sie fast gestorben sind,
"sehend" wurden und auch zu Heilern oder Medizinmännern.

Stimmt, dass habe ich auch schonmal gelesen, spricht wohl eher wieder für die Trauma-Theorie.

Grundsätzlich sehe ich Hochsensibilität als eine positive Eigenschaft/Wesensart/Begabung/neuronale Schaltung - wie auch immer man es nennen will. Wenn z. B. mal hier im Wikipedia-Artikel liest: Hochsensibilität

dann sind doch die Mehrheit der Eigenheiten positiv und bereichernd, auch wenn es Nachteile gibt. Ich denke in früheren Zeiten hatten Hochsensible auch nicht so sehr mit Reizüberflutung zu kämpfen wie heute in der modernen Zivilisation.

Zum Thema Trauma: Die schlimmsten Traumata sind immer die von anderen Menschen verursachten, also emotionale Traumata, das ist schlimmer als eine schwere Krankheit, Hunger oder Naturkatastrophen.

Wenn denn HS durch Trauma hervorgerufen wäre, müssten die Hochsensiblen den Tätern ja noch dankbar sein, dass sie durch die Traumatisierung zu so feinfühligen, intuitiven, kreativen, in großen Zusammenhängen denkenden usw. Menschen geworden sind. Das finde ich abwegig.

Nichts desto trotz bezweifle ich nicht, dass ein Trauma erhöhte Sensibilität hervorrufen kann. Aber womöglich ist das etwas anderes als die angeborene Hochsensibilität.

Naja und ausgeschlossen werden kann auch nicht, dass es früher in den Naturvölkern bereits Traumatas gab.

Die in unserer Kultur üblicherweise vorkommende Traumatisierung durch emotionalen Missbrauch in der Kindheit, gab es bei den sogenannten primitiven Völkern vermutlich nicht. Ich habe dazu schon etliche (ethnologische) Bücher gelesen, wo immer wieder der liebevolle und respektierende Umgang z. B. der Indianer mit ihren Kindern beschrieben wurde.

Daraus folgt dann noch ein weiteres Argument: wenn HSP wirklich durch Traumata hervorgerufen wird, dann müssten hier bei uns viel mehr Menschen HSP sein, da die Mehrheit in ihrer Kindheit emotionalen Missbrauch erlebt.

Der eigentliche Zusammenhang zwischen HSP und Trauma ist wohl eher der, dass Hochsensible die Traumatisierung intensiver erleben und schlechter wegstecken können und es deswegen zeitlebens ein Problem darstellt.
 
Neuronales Phänomen Hochsensitivität/High Sensitive Person (H

Zitat Kate:
Es wird - leider - etliche Personen geben, bei denen beides zusammen kommt: Die höhere Sensititivität/Empfindsamkeit erhöht das Risiko für/die Heftigkeit von Traumafolgen - und Traumatisierungen machen in manchen Punkten empfindlicher.

Zitat Sam77:
Der eigentliche Zusammenhang zwischen HSP und Trauma ist wohl eher der, dass Hochsensible die Traumatisierung intensiver erleben und schlechter wegstecken können und es deswegen zeitlebens ein Problem darstellt.

Diesen Passagen kann ich - subjektiv - nur zustimmen. Das waren auch meine Gedanken. Ich hatte dann noch gedacht, wenn man von der Ayurveda-Einteilung VATA - PITTA - KAPHA ausgeht, daß die HSP höchstwahrscheinlich tendenziell Vata-Typen sind bzw. ihr Vata gestört ist (kennt Ihr das?).
Vata ist Luft zugeordnet, Pitta Feuer, Kapha Erde/Wasser.
Die Vata-Typen neigen zur höheren Sensibilität äußeren Einflüssen gegenüber, auch zur Unruhe.

Dann dachte ich noch an die homöopathischen Konstitutionstypen Calcium carbonicum und Silicea. Beide können, wenn der Calcium- bzw. Silicea-Stoffwechsel im Ungleichgewicht ist, leicht ein Gefühl der Schutzlosigkeit äußeren Impulsen gegenüber entwickeln, also Reizüberflutung.

Aber war nur erstmal so eine Anregung. :hexe:
 
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Diesen Thread habe ich eröffnet, weil ich mir vorstellen kann, das - bei Bedarf - eben auch z.B. eine sanfte Therapie mit Nahrungsergänzungen helfen könnte, Unausgeglichenheiten im Neurotransmitter- und Stresshormon-Stoffwechsel auszugleichen. Z.B. in Stressphasen, die ja auch in einem bewusst ruhigeren "HSP-Leben" nicht ausbleiben.

Kate, da ist auch definitv Platz für 2 auf dem hohen Ross :))) nee, quatsch, ich werde dazu keine Stellung mehr nehmen, da es irgendwann den Leser nervt, wenn jemand ständig seine Meinung wiederholt, diese kann sich auch jeder selbst bilden.

In meiner Ausführung "Schrumpfung des Hippocampusses" habe ich darauf hingewiesen, dass diese Info aus Sams Link stammt und da ich diesen Link selbst bereits 2 oder 3 mal eingestellt habe, denke ich, ist damit genüge getan.;)

Zu Deiner vorgeschlagenen, sanften Therapie:

Persönlich halte ich sie für gut, jedoch erzähle mal einem HSP'ler eine Therapie zu machen, wenn er darin keinen Krankheitswert sieht und umgekehrt erzähle mal einem HPU`ler dass er vermutlich HSP`ler ist und sich damit auseinandersetzt. Der HPU`ler möchte von seinem Leiden befreit werden und da ist ihm glaube ich diese Gabe einfach zu nebensächlich, bzw. sieht die Bezeichnung HSP als Schublade;)
 
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