Ist MCS ansteckend? MCS und die Spiegelneurone

Datura

in memoriam
Themenstarter
Beitritt
09.01.10
Beiträge
4.817
NEUROBIOLOGIE: Der Spiegel im Gehirn - News - FOCUS Online

Auf diesen Zelltyp war Giacomo Rizzolatti, Leiter des Physiologischen Instituts der Universität Parma, bereits 1991 gestoßen. Er wollte herausfinden, wie das Denkorgan Planung und Ausführung zielgerichteter Handlungen steuert. Dazu maß er die Aktionspotenziale einer Gruppe von Nervenzellen in der Hirnrinde eines Affen. Sie feuerten immer dann, wenn das Tier eine Erdnuss ergriff. Eines Tages aber registrierte das Messgerät ein Signal, ohne dass der Affe eine Pfote rührte. Es stellte sich heraus, dass einer der Forscher die Erdnuss geommen hatte. Das Versuchstier beobachtete die Handlung. Dies genügte, um in seinem Hirn das gleiche neurobiologische Programm zu aktivieren, das sonst den Griff zum Futter lenkt. „Zunächst glaubten wir, es sei ein spaßiges Artefakt“, erinnert sich Rizzolatti. „Erst später erkannten wir, dass das Phänomen real war
.

Spiegelneurone sind über mehrere Hirnareale verteilt. Sie feuern, wenn ein Menschenkind die Handlung oder den Gefühlsausdruck oder Teile davon bei einem anderen Menschenkind beobachtet. Diese Spiegelneurone „wissen“ um die gesamte Handlungssequenz, wenn sie einmal zum Feuern angeregt werden. Die Spiegelneurone können bei der beobachtenden Person Vorstellungen anregen, Gedanken und Gefühle hervorrufen, sogar den biologischen Körperzustand ändern.

Wenn eine Handlung beobachtet wird, werden dieselben Hirnareale aktiviert wie bei der beobachteten Person. Dass wir Menschenkinder weinen, wenn wir jemanden weinen sehen oder lachen, wenn wir jemanden lachen sehen, liegt an den Spiegelneuronen. Auch Geräusche können den Handlungsablauf in Spiegelneuronen aktivieren. Für das Zusammenleben ist das sinnvoll, ohne diese Spiegelneurone gäbe es kein Mitgefühl, keine Zusammenarbeit, um Probleme zu lösen, keine Hilfsbereitschaft.

Das kritische Nachdenken über die Handlung, die in Gang gesetzt werden könnte, hat einen unentbehrlichen Stellenwert.

Spiegelneurone fallen bei Angst und Stress in ein Leistungstief, deshalb müssten eigentlich Lernsituationen angst- und stressfrei sein.

Imitationshandlungen gehen mit massiver Aktivierung von Spiegelneuronen einher, dies könnte die Ursache von Massenphänomenen sein.
Es ist nicht auszuschließen, dass hochproblematische Inputs durch die Medienindustrie rücksichtslos machen.

Spiegelungsvorgänge beziehen auch Wahrnehmungen unserer inneren Organe mit ein. Gefühle des Anderen, auch Schmerz, bringen die eigenen Spiegelneurone zum Feuern.

Im frontalen Cortex befinden sich Hemmsysteme, die verhindern, dass wir ständig alles nachäffen.

Literatur: Joachim Bauer: „Warum ich fühle, was Du fühlst“; Heyne- Verlag München 2006
Warum ich fühle, was du fühlst: Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone: Amazon.de: Joachim Bauer: Bücher

Im NLP gibt es seit Beginn, seit vielen Jahren schon, das „Modelling“ („Neurolinguistisches Programmieren: Gelungene Kommunikation und persönliche Entfaltung“ von Joseph O’Connor und John Seymour, Freiburg im Breisgau 1992, S. 265 f.). Man schlüpft in die Haut des anderen, desjenigen, dessen besondere Fähigkeiten man sich aneignen möchte, übernimmt die Verhaltensweisen des anderen, verfeinert die Verhaltensweisen, bis man mit dem eigenen Verhalten zufrieden ist. Modelling funktioniert und jetzt wissen wir auch warum: Es liegt an den Spiegelneuronen.

MCS und Spiegelneurone
Seit etwa zwei Wochen beschäftige ich mich mit den Spiegelneuronen. Gleich zu Anfang habe ich gedacht, dass Menschen solche Aussagen machen:
„Ich will von MCS nichts mehr hören, ich habe das Gefühl, je mehr ich lese und weiß, desto schlimmer wird das Ganze“
oder
„Ich will keinen Kontakt mit MCS- Betroffenen, weil ich das Gefühl habe, dass „es ansteckend“ ist, je mehr ich darüber mit Betroffenen rede“
kann nur an den Spiegelneuronen liegen. Meine eigenen Spiegelneurone werden zum Feuern angeregt, wenn ich einem Menschen mit MCS begegne.

Die Handlungs- und Gefühlssequenz „Ich bin sehr empfindlich auf chemische Gerüche, mir geht es schlecht davon“ nehme ich in meine Gehirnstrukturen auf, das Ergebnis ist eine Verstärkung meiner eigenen Handlungs- und Gefühlssequenz „Gefahr, sei vorsichtig, lauf weg, hier stinkts nach Chemie!“

Kann ich diese Erkenntnisse einbauen in’s Amygdala Retraining?
Ich denke ja, ein ganz dickes Ja! Nun, ich suche mir (im Geiste) die Menschen aus, die ich leiden mag und die kein MCS haben als Modell, schwinge mich ein, lasse mich mit deren Verhaltenssequenzen anstecken. Aus dem NLP weiß ich, dass auch fiktive Personen geeignet sind, auch Personen (Moderatorinnen, Schauspieler) aus dem TV kann ich zu meinen Modellen machen, mich auf diese einschwingen, wenn ich die gut finde. Ich kann die Eigenschaften „lebensfroh, ohne MCS, stark“ modellieren, jede menschliche Eigenschaft.

Ich könnte das entspannte Körpergefühl spüren, ohne MCS zu leben und mir ein helles, farbenfrohes Bild machen, um froh durchs Leben zu gehen. Dieses Modelling muss sich in möglichst vielen Repräsentationssystemen abspielen, also Gefühle, Bilder, Geräusche.
Das geht alles nicht? Nein, das ist nicht meine Maxime, ich sage: „Ich versuch’s einfach mal!“
Diese Seite kann ich empfehlen, wenn man genauer wissen möchte, wie NLP funktioniert:
NLP Ausbildung NLP Practitioner NLP Master NLP Trainer NLP Coach in Frankfurt, München, Hamburg, Köln, Freiburg, Mainz, Berlin, Stuttgart, Innsbruck

Viele Grüße und viel Spaß beim vermehren von Einsichten

Datura
 
mal ne "keine ahnung"-Frage.

Autismus (auch Asperger-Autismus) wird doch mit Spiegelneuronen in Verbindung gebracht?
Heisst, das der Betreffende eben diese nicht rihctig ausbildet und daher eben "autist" ist.
Und es gilt ja bei vielen als "normvariante".
 
Ich habe nur noch ne dunkle Ahnung, dass es so ist wie Du schreibst, dass eben Autisten die Spiegelneurone nicht richtig ausgebildet haben, denn ich hab mich mit den Teilen beschäftigt, die ich oben beschrieben habe, also nicht mit Autismus in dem Zusammenhang, aber ich könnte mir vorstellen, dass die verbindung zwischen Spiegelneuronen und Autismus noch ungesichert ist.

Liebe Grüße
Datura
 
Mir war so, als wären sie aufgrund von Studien etc zu der Meinung gekommen, das dies (die spiegelneuronen als faktor) benannt wurde....

egal ;) alles verwirrend
 
Das oben erwähnte Buch von Joachim Bauer " warum ich fühle was du fühlst " ist sehr interessant und da geht er auch auf das Thema Autismus aus seiner Sicht ein in Bezug auf die Spiegelneurone.

Auch das Buch von J. Bauer " Das Gedächtnis des Körpers " ist hochinteressant und empfehlenswert!


Gedanken erzeugen Gefühle...
und
Gefühle erzeugen Gedanken...
und beides erzeugt chemische Re-Aktionen im Körper mit entsprechenden Veränderungen in Körper und Psyche... :bang:
Denke an einen Menschen den du liebst und spüre in deinen Körper was du fühlst und wo du es fühlst...
 
Danke für en Beitrag.

Wie, wo man es fühlt?
Es ist ja eher ein schwammiger "ort". Also so n bissle wie wenn es "ausstrahlt".
Und einen "richtigen ort" kann man ja nicht zuordnen?
Oder häng ich ?

Haben beide Bücher auch mit NLP einen zusammenhang? Da nicht jeder "gut darauf zu sprechen ist".
 
Hallo, Datura,

was das hier betrifft
Es ist nicht auszuschließen, dass hochproblematische Inputs durch die Medienindustrie rücksichtslos machen.
bin ich sicher, daß es stimmt. Z.B. bestimmte Computerspiele. Im Prinzip ist es eine Konditionierung auf asoziales Verhalten.

„Ich will keinen Kontakt mit MCS- Betroffenen, weil ich das Gefühl habe, dass „es ansteckend“ ist, je mehr ich darüber mit Betroffenen rede“ kann nur an den Spiegelneuronen liegen. Meine eigenen Spiegelneurone werden zum Feuern angeregt, wenn ich einem Menschen mit MCS begegne.

Ich glaube nicht, daß Spiegelneuronen bei MCS einen wesentlichen Einfluß haben, sondern vermute etwas anderes:

Je mehr Streß und Sorge da ist (was ja auch durch Beschäftigung mit MCS ausgelöst werden kann), desto mehr Symptome, weil das Immunsystem durch den Streß hochgeregelt und MCS dadurch verschlimmert werden kann.

Viele Menschen haben ja auch MCS und wissen erstmal nicht, was es ist, sondern entdecken erst viel später den Zusammenhang mit bestimmten auslösenden Stoffen. Das läßt sich nicht psychisch erklären.


LG,

ChriB
 
Zuletzt bearbeitet:
„Ich will keinen Kontakt mit MCS- Betroffenen, weil ich das Gefühl habe, dass „es ansteckend“ ist, je mehr ich darüber mit Betroffenen rede“ kann nur an den Spiegelneuronen liegen. Meine eigenen Spiegelneurone werden zum Feuern angeregt, wenn ich einem Menschen mit MCS begegne.

Diese Aussage, ChriB, ist gar nicht von mir, sondern von Betroffenen aus meinem Umfeld. Meine Vermutung geht einfach nur dahin, dass die Spiegelneurone verantwortlich sind, wenn Deine Symptomatik verschlimmert wird, wenn Du Kontakt hast als MCS- Kranker mit anderen Betroffenen. Ich selbst habe ähnliches erlebt.

Ich habe mitnichten gesagt, dass man MCS bekommen kann, wenn man Kontakt mit MCS- Kranken hat (als Gesunder), natürlich nicht. War das so missverständlich, was ich geschreiben habe?

Viele Grüße
Datura
 
Hallo, Datura,

Diese Aussage, ChriB, ist gar nicht von mir, sondern von Betroffenen aus meinem Umfeld

Entschuldige bitte, daß ich die Aussage mittels Zitatfunktion Dir in den Mund gelegt habe. Das war so nicht beabsichtigt :)

Ich habe mitnichten gesagt, dass man MCS bekommen kann, wenn man Kontakt mit MCS- Kranken hat (als Gesunder), natürlich nicht. War das so missverständlich, was ich geschreiben habe?

Das unterstelle ich auch nicht. Ich wollte nur sagen, daß MCS erstmal unabhängig von psychischer Befindlichkeit existiert.

Natürlich kann die Psyche zusätzlich einen Einfluß haben oder auch andersum: MCS kann psychisch krank machen.

Allerdings wird nach meiner Erfahrung genau das von interessierter Seite ausgenutzt. Offenbar wird systematisch versucht, chemisch verletzte Menschen auf die Psychoschiene zu schieben.


Viele Grüße

ChriB
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Psychoschiene ist doch sehr beliebt.
Es werden nach wie vor Menschen, bei denen Diagnosen gestellt wurden, welche man heute als organische Verursacht erkennt, immer noch in den f. Diagnosen gelassen (was in mehrereleihinsicht ein Problem darstellt und auch alles andre als Förderlich ist ).

Zudem kann man nicht wirklich ausschliessen, das gewisse Dinge (eben früher "psychomeisen" die man als organisch festgestellt hat, die noch im f-bleiben) durch Vergirftung etc ausgelöst sein kann.

Die Psychater sind keine Ärzte in dem Sinne. Bekommen aber den Status. Sie bekommen nur Geld wenn sie Diagnosen schreiben. Und so bekommen wir Diagnosen die wir gar nicht bekommen DÜRFTEN (bei genauer Betrachtung).

Und ob nun vergiftet oder ne seltene Krankheit - sobald es etwas ist, was nicht sein DARF wrid erst gar nicht geguckt sondern einfach als Psychomeise hingestellt.

Und umweltgifte werden immer noch nicht akzeptiert - würde ja geld kosten (ich hoffe ich habe jetzt beim googlen nicht das falsche mcs gefunden..... und bin völlig falsch beim Thema).

Allein die Vergiftungen durch Psychopharmaka...... (klar, es gibt fälle da sind diverse Mittel vürrübergehend hilfreich, aber das Zeug wird doch wie Gummibärle unters Volk gebracht).
 
Oben