Alt werden, alt sein

Liebe Rota,

das meiste habe ich schon per PN geschrieben. Der Schritt die Pflege in Kurzzeitpflege umzuwandeln ist richtig, es wäre von Anfang an der richtige Schritt gewesen. Die berechtigen Wünsche Deiner Freundin wurden unrechtmäßig nicht berücksichtigt.

Dazu gibt es Gesetzgebung: es gibt den Grundsatz ambulant vor stationär. Ambulante Pflege wird in der Regel dann nicht finanziert, wenn sie aus verschiedenen Gründen nicht zumutbar ist, diese können finanzielle aber auch gesundheitliche Gründe sein.

Ambulant vor stationär
Sozialverband VdK Deutschland - Der Grundsatz "ambulant vor stationr"

Die Würde des Menschen ist zu achten!

Lieben Gruß
LieberTee
 
Hallo lieber Tee,

Du bist ein richtiger Schatz, ich habe alles aufgenommen was Du geschrieben hast und so weit nötig eingebracht.

Danke dafür.

Liebe Grüße
Rota
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Rota,

ich bin fast 60 Jahre alt und mit einem 12 Jahre älteren Mann verheiratet.

In jungen Jahren,beschäftigt mit Beruf und Kinderaufzucht,ist der Altersunterschied nicht ins Gewicht gefallen.

Ich, immer sehr empfindsam ,mein Mann gesegnet mit einer wahren Rossnatur,es hat alles gepasst.

Aber jetzt mit 72 Jahren ,steht ein alter Mann an meiner Seite.
Und auch ihn hat das Alter gepackt mit all seinen Wehwechen.

Und auch ich, bin alt?
Irgendwie sind diese fast 60 an mir vorbei gegangen.

Ich schaue in den Spiegel ,ganz genau schau ich hin.

Und was sehe ich ,sehe ich wirklich?

Ich sehe mich mit Erstaunen.

Wie habe ich mich in den letzten 5 Jahren verändert?

So schnell ist der Alterungsprozess gegangen ,das kann doch nicht sein?

Und ich beobachte andere Frauen ,wo ich denke ,sie könnten so alt sein wie ich .

Aber so alt kann ich doch noch nicht sein.

Doch bin ich.


Und ich habe einen Mann der schwerhörig ist und damit kein Problem hat.

Neeeeeeiiiiiin.

Warum auch.

Die anderen haben damit ein Problem:bang:

Über sowas kann ich nicht mehr lachen.

Manchmal dreh ich mich dann um und gehe weg.
Ziehe mich zurück.

Es ist ja nicht nur die Schwerhörigkeit,es kommt ja noch eine sehr laute Aussprache dazu ,er hörts ja nicht.

Ich find das sehr egoistisch.

Ach Rota ,ich möchts einfach stiller haben.

Danke für die Aufforderung hier zu schreiben.

glücksdrachen
 
Hallo Glücksdrachen,

ich bin fast 60 Jahre alt und mit einem 12 Jahre älteren Mann verheiratet.


Wie lange bist Du denn schon verheiratet ?


Aber jetzt mit 72 Jahren ,steht ein alter Mann an meiner Seite.
Und auch ihn hat das Alter gepackt mit all seinen Wehwechen.

Mein Mann und ich sind 9 Monate auseinander und haben beide unsere Wehwehchen. Als unser Urenkelchen geboren war, habe ich ihn einmal angeschaut und mir so gedacht: Da bist Du jetzt also Urgroßvater--- daß ich Urgroßmutter geworden war, das kam mir erst später. Es hat uns aber nicht weh getan, man merkts ja nicht äußerlich, oder?
Wie habe ich mich in den letzten 5 Jahren verändert?

Bei mir war es so, daß ich in der Zeit zwischen 60 und 65 einen sehr entspannenden Stillstand meiner Alterung hatte. Mir ging es einfach gut und ich hatte keine Sorgen. Bis zu dem Tag, als mein Mann einen Innenohrtumor diagnostiziert bekam. Ab da gings mit mir bergab. Nach der OP hatte er nur noch ein schlecht hörendes Organ und ich muß alles 3x sagen, was mir schwer fällt, weil ich keine laute Stimme habe und schreien macht meinen Hals rauh.

Und ich habe einen Mann der schwerhörig ist und damit kein Problem hat.

Mein Mann setzt sich selber immer so hin, daß sein Ohr, das noch etwas hört zu den Leuten steht, mit denen er gerade redet. Er hat eine Gelassenheit, die ich bewundere, Es macht ihm nichts aus, wenn er mal etwas nicht versteht, dann fragt er halt mich. Ansonsten zieht er sich immer mehr zurück an seinen PC und spielt gegen ihn Schach oder er liest viel. Laut ist er zum Glück nicht, das wäre für mich auch ein Problem, ich habe nämlich im Gegensatz zu seiner Schwerhörigkeit eine sogenannte Hyperakusis, die mich vor lauten Geräuschen flüchten läßt.

Die anderen haben damit ein Problem:bang:

Sagt er das? oder denkst Du Dir das nur?

Ach Rota ,ich möchts einfach stiller haben.


Hast Du schon mal über Ohrstöpsel nachgedacht?


Ich kann Dir all Deine Probleme sehr gut nachfühlen. Aber das schlimmste wäre doch, wenn er gar nicht mehr da wäre? oder,

Sei herzlich umarmt und gebusselt von Rota
 
Hallo Rota und Glücksdrachen,

manchmal ist es wirklich ein Graus mit unseren schwerhörigen Männern. Ich muss zeitweise jeden Satz mehrfach wiederholen, obwohl er dann trotzdem etwas anderes versteht und macht. Neuerdings schreit er beim Antworten, um sich selbst hören zu können. Das strengt mich so an, dass ich längere Unterhaltungen immer mehr meide.

Schlimm ist es, wenn ich ihn zu einem Spezialisten oder zu einer Feier fahren soll. Wenn ich unterwegs nach dem Weg frage, versteht er es nicht, nickt nur oder brummelt etwas vor sich hin. Sobald er aber merkt, dass ich mich falsch eingeordnet habe, schreit er los, dass ich vor Schreck auf die Bremse gehe und die Leute auf uns aufmerksam werden. Ich schimpfe dann zu Hause wie ein Rohrspatz mit ihm - aber beim nächsten Mal passiert es erneut.

Liebe Grüße
Rawotina
 
Hallo,

ich habe die Schwerhörigkeit meiner Mutter quasi andersherum erlebt: sie hatte immer Angst davor, zu laut zu reden und sprach deshalb besonders leise. Das Ergebnis: ich mußte sie bitten, doch lauter zu sprechen, weil ich sie nicht verstehen konnte. Besonders absurd wurde das ganze, wenn noch jemand Schwerhöriges dabei war, der ebenfalls leise sprach, um nicht zu laut zu sein :D.

@Rawotina: wie sieht es denn mit einem Hörgerät aus?

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Rawotina,

Schwerhörigkeit scheint verschiedene Ausprägungen zu haben.
Mein Mann hört auf einem Ohr jetzt gar nichts mehr.

Das andere hört, je nach Ohrenschmalzansammlung (das er aber nicht selber entfernen darf, sagt der Arzt, weil sein Gehörgang sehr eng ist und er sich verletzen könnte) hört er besser oder schlechter. Dann ist es auch abhängig davon, was sonst noch alles im Raum an Geräuschen herrscht. Er schreit nie, sondern selbst ist er sehr irritiert, wenn einer mit ihm zu laut spricht, weil er nicht zuordnen kann, woher der Text kommt. Dazu braucht er auch den Sprechenden vor sich nicht dahinter, oder auf der Seite, er weiß dann nicht, woher der andere spricht und ist wieder irritiert. In Räumen wie Gaststätten fühlt er sich sehr unglücklich weil es in seinem Kopf zu rauschen anfängt.

Wenn ich das Thema wechsle bei einer Unterhaltung, muß ich ankündigen, daß ich jetzt ein anderes Thema anschneide, sonst rätselt er und wird ganz ungehalten, weil er nicht versteht, wie es jetzt dahin gekommen ist. Die Operation scheint auch etwas verdorben zu haben, was kombinieren, oder assoziieren möglich macht. Am besten ist, wenn ich ihn anspreche, wenn ich einen Satz vorwegsage, um was es sich jetzt dann gleich dreht. Dann geht alles problemlos.

Wenn wir miteinander Auto fahren, ist es selbstverständlich, daß er fährt. Es hat keinen Sinn ihm zum 100ten Mal zu sagen, daß er mit seinem Hörschaden eigentlich eine Gefahr darstellt. So bin ich hellwach, wenn er fährt und eine Reise strengt mich so an, daß ich am Ziel total geplättet bin. Er hört ja nicht, woher z.B. ein Tatütata kommt. Wenn einmal ein Raser überholt mit 200 Sachen, erschrickt er. Ich auch, aber er fährt und das ist nicht gut. :schock:

Nachts hört er jede Maus husten. Dann ist es nämlich ganz still außer der Maus und das hört er, wenn er nicht gerade auf seinem mobilen Ohr liegt.

Also, ich könnte noch viel schreiben, aber das sprengt die Möglichkeiten hier.

Liebe Grüße
Rota
 
Hallo Oregano,

Frauen sind wohl wesentlich rücksichtsvoller als Männer. Wir haben auf diesen Seiten schon mal darüber gesprochen. Aber so ein leises Sprechen stell ich mir auch etwas anstrengend vor. :D

Mein Mann hat zwei Hörgeräte, aber er setzt sie nicht auf. Sie sind ihm lästig und ich ärgere mich, dass wir uns nicht mehr vernünftig unterhalten können.

Zumindest konnte ich durchsetzen, dass er jetzt beim Fernsehen ein Hörgerät trägt - die Lautstärke dröhnte früher durchs ganze Haus.

LG Rawotina
 
Hallo Rota,

sei froh darüber, dass Dein Mann beim Antworten nicht schreit. Ich erschrecke mich oft, aber er bemerkt es gar nicht. Und Du hast recht, beim Autofahren sehe ich auch manchmal rot. Er hört kein Signal und versteht dann meine Fahrweise nicht.

Manchmal mache ich vor Schreck einen Schlenker, wenn er plötzlich so laut zu sprechen beginnt. Ich bin nach so einer Fahrt auch oft fix und fertig.

Ja, man könnte noch sehr viel darüber reden. Es ist einfach schade, dass diese Schwerhörigkeit für uns so anstrengend ist.

LG Rawotina
 
Zu bedauern sind ja dennoch hauptsächlich die Schwerhörigen, die von ihrem Zustand wissen, aber nichts dagegen tun können (außer vielleicht Hörgeräte einsetzen).
 
Oder nichts dagegen tun wollen,weil sie starrsinnig sind .

Und nicht nur das ,weiterhin schmieren sie das Fett 2 cm,dick aufs Brot und belegen den Belag doppelt noch drauf,is ja egel ,das die Adern schon dicht sind und das Cholesterin schreit und die Tabletten immer mehr werden.

Warum?
Ich verstehs nicht .

Bin ich in 12 Jahren auch so?

Bitte nicht.

Ich habe nur diesen einen Körper.

Gruß Glücksdrachen
 
Darknes, komme ich zornig rüber ?

Spürst du Zorn liebe Darknes?

Ich verstehe nur einige Dinge nicht.

Und manchmal ,in manchen Augenblicken ,denke ich :hätte ich ihn nur nicht genommen.

Durch ihn habe ich jeden Tag vor Augen ,wie es ist ,über 70 zu sein.

Ich glaube ,das spielt meine Angst auch eine Rolle.

Vielleicht wäre für mich auch eine Portion Nachsicht angebracht.

Danke Darknes.

Glücksdrachen
 
@ Glücksdrachen,
es ist ja noch längst nicht raus, ob Du später so sein wirst wie Dein Mann jetzt ist.
Und wenn ..., dann werden eben andere DICH ertragen müssen.

Man kann aus gesundheitlichen Gründen oft nicht beeinflussen, wie man auf andere wirkt. Und diese "anderen" sollten das tolerieren.
Du schreibst ja selbst: "Vielleicht wäre für mich auch eine Portion Nachsicht angebracht."
 
Guten Morgen :wave:

Glücksdrachen :)
Und manchmal ,in manchen Augenblicken ,denke ich :hätte ich ihn nur nicht genommen.

so denke ich auch oft.
Aber dann hätte ich einen anderen, der so ist.:bang:
Meine Mutter biß sich schon die Zähne aus
Meine Patentante...
Meine Schwiegermutter
Ich habe auch schon Zähne verloren :D

Dann sagte meine Tochter auch oft: Mama, ich verstehe das nicht..

Also geht das immer so weiter.
Die, also die eben, tun was sie wollen, tun müssen was auch immer.

Deine Ängste verstehen ich sehr gut. Die habe ich auch oft. Herr Inchiostra ist auch über 60 und wir sind 10 Jahre auseinander und sein Freund staarb schon mit 64 Jahren und weitere folgten.
Das sind die Ängste.
Das er mal nicht mehr da ist. Was kommt dann.
Soll man nicht denken, denkt man aber manchmal, wenn man eben sieht wie rücksichtslos einige eben mit ihrem Leben umgehen.
Doch es ist ihr Leben., und dass ist eben schwer zu akzeptieren.

Dabei tun wir das doch auch auf eine andere Weise.
Ich esse z.B. zu viel Zucker (Kuchen :D), was sicher auch nicht gut ist.

Gestern sagte ich Herrn I mal wieder, weil er über 10 Stunden fernsieht, also Bewegung ist fast wichtiger als zu viel Butter esssen, denke ich:
Was ist denn, wenn dir mal was passiert. Mach´e doch wenigsten dabei mal deine Garage sauber. Deine Nachkommen haben dann die Arbeit damit.
Da werde ich nur angeschnauzt, ist ihm egal. Sollen sie jemanden herholen der das abholt und wegwirft.
Weißt du wieviel Arbeit das ist, für seine Kinder die beide Krank sind.
Eine Garage die 75 qm groß ist und übervoll ist mit Geräten, verdreckt vom rauchen. Die Fliesen, sein Bad, alles voller gelben Belag.
Den ich auf keinen Fall entferne.

Ich habe dasimmer im Hinterkopf. Habe von den Schwiegereltern dieses Haus verdreckt übernommen.
Und Schwiegervater war auch mit einem Hörgerät bestückt, was auch nicht lustig war.

Ich gehe jetzt anders damit um. Hat sehr lange gedauert.
Merkte ja wie schlecht es mir geht, wenn diese Ängste hochkommen.
Wie gesagt, ein paar Zähne will ich noch behalten.:D
Soll er doch essen was er will und wieviel er will.
Ich kann es eh nicht ändern.

Aber ich kann ändern wieviel Zucker ich z.B. esse.
Also muß ich bei mir auch schauen.
Wir können uns ja helfen, weil wir hier uns schlau machen.:bang:
Dadurch fangen wir an nachzudenken.
Das können viele Männer nicht.
Sie würden lieber auf Fremde hören als auf Angehörige.
Das habe ich beim Schwiegervater erlebt.

Das ist mir dazu eingefallen als du geschrieben hast du hättest ihn lieber nicht genommen.
Aber irgendwie ist man solange mit jemandem zusammen:confused:

Einen schönen Tag und Lg von inchi:wave:
 
Hallo Darkness

Ach ja, die Geschichte mit dem Hörgerät :D

Nach einigen Versuchen mit einem "Hörstöpsel" der nichts wie Ärger machte, weil immer vergessen wurde, nach Entnahme auszuschalten, weil nie Batterien gefunden wurden, weil es irgenwo liegen gelassen wurde und nicht mehr zu finden war....
hat der HNO Arzt eine Hörbrille empfohlen.
Weil sie speziell war und die Geräusche die auf der Seite des tauben Ohres ankamen mittels eines Kabelchens auf die andere Seite zum "gesunden" Ohr leiten sollte, mußte sie entsprechend stabil sein um diese Technik auszuführen. Mein Mann sah dann damit aus wie Sartre. Alle Kinder waren entsetzt und haben in ihn gedrungen, doch eine modernere Technik zu bemühen.

Mir war es gleich, ich fand die Hauptsache war, daß er wieder gut hören konnte. Besonders beim Autofahren war es ja wichtig genau die Seite zu stärken, die von mir und meiner Aufmerksamkeit als Beifahrerein nicht versorgt werden konnte. Die Brille hat er aber kaum getragen weil er mit der Lautstärke nicht zurechtkommt. Es dröhnt dann in seinem Kopf und er legt die Brille ab und dann vergehen Wochen, bis er sie wieder einmal ausprobiert.

Ich kann ihn einfach nicht so quälen, und hoffe auf ein gutes Geschick, daß trotzdem alles gut geht.

Was mich tröstet ist, daß der Tumor im Ohr keine Neuentwicklung hat und daß mein Mann ein ausgefülltes Leben hat mit all seinen Aktivitäten die er trotz Schwerhörigkeit ausübt.

Briefe schreiben für unsere alte Freundin, Nachhilfe geben für schwache Schüler, Italienische Familie zum deutschlernen betreuen, im Garten Platten für einen Gehweg verlegen, daß ich mir mein Knie nicht immer verdrehe in der Wiese. Eine Familienchronik schreiben.

Da sag einer noch er sei behindert. Ich bin soooo froh, daß ich ihn habe und daß er dabei auch noch seinen Humor nicht verloren hat.

Als ich ihm vorige Woche die Sache von dem Teilnehmer "unbändiger Haß" erzählt habe und daß der schon aus 100 Foren rausgeflogen ist, hat er gesagt:
"100 Foren können nicht irren". Ich mußte mich ausschütten vor lachen. So ist er, er bringt vieles auf den Punkt mit einem Satz, wozu ich soooo viele Worte brauche wie hier jetzt gerade.
Entschuldigung Ihr Lieben :)
Schöne Grüße
Rota
 
Hallo Darkness,

es macht einen Unterschied, wie man mit seinen Erkrankungen umgeht. Wir alle kennen doch Menschen

- die aus Eitelkeit keine Brille aufsetzen und dann eine Fahrplanänderung oder eine Speisekarte nicht entziffern können
- die Zahnersatz lästig finden und beim Sprechen lieber ihr Gegenüber "besprühen"
- die sich trotz Herzattacken weiterhin mästen und jammern, wenn ihnen die Puste ausgeht
- oder Raucher mit Raucherhusten, die weiterhin alle Räume vollqualmen usw.

Ich kannte einen Rentner, der sein Hörgerät auch nur in der Schublade hatte und beim Überqueren der Straße das leise hupende Auto nicht hörte, bis ein zweiter Kraftfahrer so auf die Hupe schlug, dass dieser Mann vor Schreck fast umgefallen wäre und dann laut den Kraftfahrer verfluchte. Beim zweiten Mal hat er es nicht überlebt.

Ein Arzt sagte mal in seinem Vortrag, dass es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eines jeden Menschen ist, mit seinem Körper und seinen Krankheiten so umzugehen, dass andere Menschen nicht darunter leiden müssen. Ich denke, er hat recht.

LG Rawotina
 
Ein Arzt sagte mal in seinem Vortrag, dass es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eines jeden Menschen ist, mit seinem Körper und seinen Krankheiten so umzugehen, dass andere Menschen nicht darunter leiden müssen
.

Liebe Rawotina,

Weiß der Kranke denn überhaupt, warum er so krank ist?
Hat er noch einen Überblick, inwieweit sein Leiden mit der Familie zusammenhängt, an der jetzt meist die Pflege hängen bleibt?
Weiß die Familie, wen sie da pflegt, was er alles am Kerbholz hat um jetzt so dazuliegen?
War es ein Unfall,
War es jahrelanger beruflicher Streß
ist es Kummer oder geistiger Abbau.

Du siehst, liebe Rawotina, es gibt viele Gründe, die es einem Kranken unter Umständen unmöglich machen,zu verhindern, daß andere unter seiner Krankheit mitleiden müssen.

Mir ist der Satz dieses Arztes unangenehm, weil ich nicht weiß, inwieweit ich schon so weit bin, daß ich meiner Familie Leid zufüge, ohne daß sie mich das spüren lassen.

Im Anhang ein Text von Hildegard von Bingen der mir gerade zum Thema einfällt.
Um Kraft zu bitten für alle Beteiligten ist etwas, das schon fast in Vergessenheit gerät.

Liebe Grüße
Rota
 

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  • Gebet für die Augen.doc
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Hallo Rota,

Du hast natürlich recht. Wir haben z. B. heute einen Verwandten begraben, der viele Jahre um seine Gesundheit gekämpft hat und schließlich keine Kraft mehr hatte, seinen Krebs zu besiegen. Da stand die Familie natürlich all die Jahre unermüdlich an seiner Seite.

Bei dem Vortrag des Arztes ging es aber in erster Linie um die Vorbeugung bzw. Vernachlässigung der Gesundheit - also um ähnliche Beispiele, wie ich sie aufgeführt habe und deren Folgen.

Ich kann mich noch an den Kraftfahrer erinnern, der den Rentner totgefahren hat. Der hat sehr viele schlaflose Nächte verbracht und die Familien auch - nur weil der Mann zu starrsinnig war, sein Hörgerät zu nutzen.

So war das gemeint.

LG Rawotina
 
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