Gehören Schmerzen zum Alter?

Dazu rechne ich dann auch noch die Möglichkeit, auch mal zu klagen bzw. klar zu machen, daß heute (z.B.) ein schlechter Tag mit Schmerzen ist, an dem ich [= der/die Betreffende] einfach nur meine Ruhe haben möchte und an dem ich keinerlei "gute" Ratschläge haben möchte. Und an dem ich mir vielleicht auch mal meine Schmerzen, ihre Ursachen, meine Ängste und Bedenken von der Seele reden möchte, auch wenn vom Gegenüber nicht unbedingt Interesse daran signalisiert wird.

Hallo Oregano,

da sprichst Du einen Punkt an, bei dem es in unserer Gesellschaft hakt. Da herrscht so ein "Motto" vor: "Immer nur lächeln", egal wie dreckig es jemandem gerade geht. Wer den Kopf hängen läßt -aus gutem Grund- wird bestenfalls mitleidig betrachtet. Von den Schmerzen, dem Kummer eines anderen will man verschont bleiben, vielleicht auch weil man selbst genug Ähnliches zu bewältigen hat? Oder weil Mitgefühl Mangelware ist? Oder ist es Gefühlskälte? Es mag viele Gründe geben, doch sie alle machen es dem Betroffenen noch schwerer...

Die Situation, daß selbst der Lebenspartner nichts von dem Leiden hören will, ist ebenfalls recht oft anzutreffen und höchst bedauerlich, denn jeder braucht mal jemandem bei dem er oder sie sich anlehnen und aussprechen kann. Zuhören ist eine Kunst, die vielfach in Vergessenheit geraten ist und wieder mehr praktiziert werden sollte. Es ist traurig, daß viele Menschen dann erst zu einem Forum greifen müssen, wie hier, damit sie sich mal "aussprechen" können, doch gerade das ist sehr wichtig und kann für sich allein schon heilend wirken. In anderen Fällen kann es dabei helfen, allein durch das Formulieren seiner Probleme, Ordnung in die eigenen Gedanken zu bringen und so eine Lösung zu finden.

Zu unbeteiligt bleiben wollendem Lebenspartner, habe ich mal einen Extremfall erlebt. Die Ehefrau hatte eine schwere Herzoperation hinter sich, Brustbein und Rippen waren getrennt worden und nicht wieder richtig zusammengewachsen. Ihrem Mann gegenüber durfte sie von ihren Beschwerden nichts sagen, wenn doch, ging er sofort aus dem Haus und in die Kneipe und kam besonders spät nach Hause. Ihre Behandlung konnte nicht im Wohnzimmer stattfinden, da ihn das gestört hätte. Stattdessen mußte sie in einem schwer zu beheizenden Abstellraum durchgeführt werden, was der Behandlung nicht gerade zuträglich war.

Liebe Grüße, :wave:
Clematis
 
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Ich denke, dass eine gesunde Lebensweise in jüngeren Jahren entscheidend sein kann, ob wir später mit Krankheiten und Schmerzen von der Welt gehen oder friedlich und mit weniger Beschwerden. Die Haltung, dass man sowieso nur einmal lebt und seinen Körper zugrunde richtet, ist einfach falsch.
 
Hallo Hoan,

Du hast Recht mit dem, was Du schreibst.
Nur: wenn das Alter nun eben mit Schmerzen verbunden ist - und nicht immer ist ein "Lotterleben" daran schuld - dann hilft ein spätes "hätte ich doch..." nichts. Und eine Belehrung hilft - finde ich - auch nichts. Eher im Gegenteil. Damit schiebt man ja dem alten und schmerzgeplagten Menschen ja auch noch die Schuld an seinen Schmerzen zu.
Der werfe den ersten Stein ....

Grüsse,
Oregano
 
Natürlich Hoan ,gehört eine gesunde Lebensweise dazu,damit man gesünder und fiter durch das Alter kommt.
Aber nicht immer geht die Rechnung auf.
Da nehme ich einmal mich.Ich war Sportlerin,habe nie geraucht und übermäßig getrunken und auch das Essen war nicht meine Leidenschaft.War immer in Bewegung durch Familie und Beruf und doch bin ich nicht gesund.
Unter starken Schmerzen sollte in der heutigen Zeit niemand leiden,was leider noch sehr oft bei älteren Menschen der Fall ist.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen ein Leben ohne Schmerzen.

Herzliche Grüße,
Wildaster
 
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