Ich freue mich auch sehr, dass es Dir zur Zeit so gut geht.
Du benennst in deinem Thread auch HSP.
Du meinst wahrscheinlich "Hochsensible Person". Sehr interessant.
Identifizierst Du Dich damit?
Meinst Du diese Hochsensiblität ist bei Dir angeboren oder erst durch die
Pyrrolurie entstanden.
Liebe Grüsse
Kayen
Hallo Kayen
Ich hab einen Gendefekt (KPU) also angeboren. Ich weiss sogar in welcher Sequenz meiner DNA ich diesen Defekt habe, es gibt aber noch zu wenig Vergleichswerte, also kann ich nicht sagen, dass genau dieser Defekt KPU verursacht.
Im Labor können sie nachweisen, wieviel Zink und wieviele B-Vitamine ich mit dem Urin ausscheide,
der Arzt hat mir den Befund ausgedruckt, und kommentarlos weitergegeben......
Meine Erfahrungen mit HSP:
Wir hören mehr als andere
ICH bin gegen bestimmte Tonfrequenzen so überempfindlich, dass es mir Kopf- und Magenschmerzen verursacht.
Töne in einer Frequenzhöhe von Hundepfeifen konnte ich hören,
Pfeifgeräusche von Gasthermen brachten mich an die Grenze zum Auszucken.
Mein Körper hat jetzt mit Tinitus und eingeschränktem Hörvermögen reagiert.
Wir sehen mehr als andere
ICH kann eine Farbe ganz exakt definieren. So wie andere ein absolutes Gehör haben, habe ich ein absolutes Farbgedächtnis.
Ich kann bei gefärbten Haaren sogar die Firma angeben, die diese Haarfarbe erzeugt hat. Die Tonhöhe und die Nuance sowieso....
Wir spüren mehr als andere
Aus meiner jahrzehntelangen Krankengeschichte: Vegetative Dystonie (später hieß das manisch-depressiv und heut Bipolare Störungen)
Neurodermitis, Asthma, Heuschnupfen, Sonnenlichtdermatose (jeder Arzt hat gefragt, ist das das, weswegen sich Hannelore Kohl umgebracht hat?)....
Außer dem Rat, nie wieder ins Freie zu gehen wenn, die Sonne scheint, und jeder Menge Kortison gab es keine Hilfe.
Wir denken mehr als andere
ICH hab als Kind schon versucht, die verschiedenen Ebenen auf denen ich gleichzeitig denken kann zu zählen.
Ich weiss, was man Gegenüber denkt, auch wenn die Worte ganz was anderes sagen,
ich fühle wie es ihm dabei geht, manchmal sogar mit sämtlichen körperlichen Beschwerden.
ICH habe gelernt mich abzugrenzen
Zuerst einmal hab ich eine imaginäre Mauer rund um mich gebaut,
zuerst aus Licht, dann aus Stein, aber immerhin noch mit einer Türe.
Dann hab ich die Türe zugemacht und ein Dach obendrauf.
NICHTS konnte mich mehr aus der Fassung bringen,
NICHTS konnte mich mehr erreichen, .....
….und dann hab ich meine Grabrede geschrieben.
Mit einem Psychologen, hab ich dann die Grenzen meiner Überempfindlichkeit festgelegt.
Wenn ich nicht mehr fühle,
was der vor mir denkt,
wie es dem hinter mir geht,
und wie der heute drauf ist,
der neben mir steht,
das bin nicht mehr ICH.
Ich brauche meine Abgrenzung zur Umwelt, aber nur so viel, dass es keine Isolation bedeutet.
Ich brauche meine Sensibilität, aber nur so viel, dass ich meine Gesundheit damit nicht gefährde.
Ich hab als Kind geglaubt,
alle Menschen denken, fühlen, hören und empfinden genauso viel, und genauso schnell wie ich,
bis zu dem Tag, als ich beim IQ-Test mit 14 Jahren auf XXXX Punkte kam,
und mich die gesammelte Lehrerschaft anstarrte und ausfragte……..
Heute rede ich bei meinen Beratungen langsamer,
lasse die Klienten wichtige Dinge wiederholen,
ganz wichtige Dinge aufschreiben.
Ich höre zu und halte meine Klappe, weil sprechen, denken, zuhören und fühlen
sind vier verschiedene Dinge, die nicht jeder gleichzeitig kann.
Und am Ende bitte ich jeden im Gedanken,
seinen Rucksack, den er bei mir für einige Zeit abstellen durfte, wieder mitzunehmen.
So verhindere ich mein "MITLEIDEN".
Mitgefühl ja, mitleiden NEIN.
Über alles was ich an Nahrungsergänzung einnehme schreib ich einen extra Beitrag, das wird sonst zu lang.
Schönen Abend aus Linz