Depyrrol Kind ohne Verordnung?

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Hallo, ich hab hier schon viel gelesen, brauch jetzt aber doch mal eine Empfehlung.

Mein Kind (4 Jahre alt) und ich haben eine Kryptopyrrolurie. Das haben wir über eine HP testen lassen. Nur die Behandlung bei einem HP kann ich mir nicht leisten.

Sehr gerne würde ich bei meinem Sohn das Depyrrol Kind ausprobieren. Der Kryptol-Saft für Kinder ist derzeit für einige Wochen nicht lieferbar.

Kann ich das einfach so ohne ärztlichen/heilpraktikerlichen Rat probieren?
Würdet ihr das wagen?

Zur Vorgeschichte/zu den Syptomen:
-immer Augenringe
-immer ein aufgeblähter Bauch, evtl. durch Fructose-Intoleranz (bei mir und bei meinem Vater positiv getestet!), bisher haben wir den Test noch nicht gemacht
-verträgt keine Pfirsiche, Mango,
-sonst ist mir nur bei zu viel Obst aufgefallen, dass er es nicht verträgt
-seit Geburt KISS-Syndrom, Osteopathie hilft gut!
-konnte nicht krabbeln, kann auch heute seinen Kopf nicht gut halten
-seit Geburt ganz leichte Zeichen von Autismus (meine Meinung!)
-absolut schmerzunempfindlich!
-Zappelphilipp, kann nicht ruhig sitzen beim Essen
-viel Agressivität, er haut, kneift, tritt andere, obwohl er sonst eigentlich ein liebes Kind ist
-Auffälligkeiten in der sensomotorischen Entwicklung, Auge/Hand-Koordination, kann z.B. nicht malen
-wenn er z.B. isst, darf nicht anderes in Reichweite liegen, was ihn irgendwie ablenken könnte
-sehr klein und leicht für sein Alter
-derzeit ist er sehr "schwierig"
-etc.

Meiner Meinung nach steuert er auf eine ADS/ADHS zu, das mein ich aber nicht erst seit ein paar Wochen, sondern mindestens seit 2 Jahren.

Was meint ihr? Ach, ich tu mich so schwer den Saft zu bestellen, andererseits würd ich es sehr gerne testen, um ihm in seiner ganzen Entwicklung zu helfen.
 
Hallo !

Ja kann mann schon machen, ich nehm die Mittel auch in Eigenregie.
So viel falsch machen kann mann da nicht, sind ja nur Nahrungsergänzungsmittel. Ich würde aber erst mal in halber Dosis beginnen.
Bei Ads und Verhaltensstörungen hilft auch gut Omega3.
Da würde ich mich in der entsprechenden Rubrik nochmal informieren.

L.g. Adler
 
Da das Kind erst 4 Jahre alt ist, wäre ich besonders vorsichtig. Wahrscheinlich würde ich ohne Therapeut die Finger davon lassen.
Falls du es wirklich bei dem Kind probieren möchtest, müsstest du es aber unbedingt über einen längeren Zeitraum hinweg mit niedrigerer Dosis einschleichen.
 
Hallo eine,

Adlerxy schrieb:
Ja kann mann schon machen, ich nehm die Mittel auch in Eigenregie.
So viel falsch machen kann mann da nicht, sind ja nur Nahrungsergänzungsmittel.

Das sehe ich nach intensiven Recherchen völlig anders. Ich würde es auf keinen Fall ohne ärztliche Anleitung machen - ohne eigentlich auch nur sehr bedingt. Selber schlau machen ist besser. Mit isolierten, künstlichen Stoffen kann man die Balance auch völlig durcheinander bringen. Zink muss trotz Mangel auch nicht immer gut sein. Lt. Dr. Kuklinski ist die Kryptopyrrolurie übrigens nur ein Symptom - ein Zwischenergebnis, das man auch nicht isoliert behandeln sollte

Ich habe übrigens auch 2 Kiss-Kinder (11,5 und 14,5) und bin seit mehr als sieben Jahren Hobbyforscherin ;) Beim Großen wurde auch KPU diagnostiziert.

Die Krabbelphase ist eine ganz, ganz wichtige - auch für das spätere Lesen- und Schreibenlernen. Sie hat Einfluss auf die Zusammenarbeit der Hirnhälften. Viele Nichtkrabbler entwickeln eine Lese- / Rechtschreibschwäche. Nicht Malen können ist schon ein Hinweis, dass es mal Probleme geben könnte. Allerdings ist er ja erst 4. Ich würde mich dringend darum kümmern, dass diese Phase nachgearbeitet wird, z.B. durch INPP Institut für Neurophysiologische Psychologie - Deutschland - INPP . Es gibt über das Thema 2 Bücher Greifen und Be-Greifen: Wie Lernen und Verhalten mit…Amazon.de: Sally Goddard Blythe, Thake Hansen-Lauff, Beate Richter, Anja von Velzen: Bücher . Auch "Bausteine der kindlichen Entwicklung" (ist in dem Link auch unten aufgeführt) ist sehr empfehlenswert.

Laut jahrelangem Lesen im Kiss-Forum soll Osteopathie als Kiss-Behandlung nicht ausreichen. Ev. noch mal zum Spezialisten? Wo wohnst du?

eine schrieb:
Zur Vorgeschichte/zu den Syptomen:
-immer Augenringe
-immer ein aufgeblähter Bauch, evtl. durch Fructose-Intoleranz (bei mir und bei meinem Vater positiv getestet!), bisher haben wir den Test noch nicht gemacht
-verträgt keine Pfirsiche, Mango,
-sonst ist mir nur bei zu viel Obst aufgefallen, dass er es nicht verträgt
-seit Geburt KISS-Syndrom, Osteopathie hilft gut!
-konnte nicht krabbeln, kann auch heute seinen Kopf nicht gut halten
-seit Geburt ganz leichte Zeichen von Autismus (meine Meinung!)
-absolut schmerzunempfindlich!
-Zappelphilipp, kann nicht ruhig sitzen beim Essen
-viel Agressivität, er haut, kneift, tritt andere, obwohl er sonst eigentlich ein liebes Kind ist
-Auffälligkeiten in der sensomotorischen Entwicklung, Auge/Hand-Koordination, kann z.B. nicht malen
-wenn er z.B. isst, darf nicht anderes in Reichweite liegen, was ihn irgendwie ablenken könnte
-sehr klein und leicht für sein Alter
-derzeit ist er sehr "schwierig"
-etc.

Was du hier beschreibst, ist ganz, ganz typisch für ein Kiss-Kind - nicht alle haben alles, aber es ist sehr typisch und hängt alles zusammen. ADS ist nur ein Sammelbegriff - ein Ergebnis.

Hier in der Rubrik "oxidativer/nitrosativer Stress" tauschen sich Menschen aus, die ein HWS-Problem haben und unter den Folgen leiden. Das Buch von Kuklinski "Schwachstelle Genick" beschreibt sehr nachvollziehbar, wie alles zusammenhängt.

Wahrscheinlich jetzt alles etwas viel auf einmal für dich.

Mit heutigem Wissen würde ich mich zu allererst auch um die Ernährung kümmern. Damit kann man so einiges an Stoffwechselstörungen (Folgen der HWS-Geschichte) ausgleichen. An anderer Stelle habe ich das so beschrieben:

Zusammenhang zu Nährstoffmängeln: Durch Fehlstellung der Kopfgelenke kann es zu Durchblutungsstörungen (des Kopfes) kommen, was die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung stark einschränken kann. Ein möglicher Dauerdruck auf das Rückenmark führt zu Sympathikusstress. Der Sympathikus ist der Teil des Nervensystems, der den Körper auf Flucht-, Jagd- und Kampfreaktion einstellt und mit Adrenalinausstoß einhergeht. Gleichzeitig wird der Parasympathikus gebremst, u.a. wird der Darm ruhig gestellt. Das Ergebnis dieser veränderten/eingeschränkten Körperfunktionen ist Mikronährstoffmangel mit all seinen Folgen. Kein Zufall also, dass gerade viele Kiss-Kinder zusätzlich unter häufigen Infekten, Heuschnupfen, Asthma, Neurodermitis oder Kopfschmerzen/Migräne leiden.

Dr. Kuklinski sieht die Mitochondopathie, bei der die Mitochondrien der Zellen geschädigt werden und Zellen absterben, zu 70 % verursacht durch eine instabile Halswirbelsäule. Ein Symptom der Mitochondropathie ist die Kryptopyrrolurie (kombinierter Vitamin B6- und Zinkmangel). Die im Kindesalter auftretenden ADS, ADHS, Neurodermitis-, Erschöpfungs-, Schmerz- und Allergie-Syndrome der Kinder, sieht er nicht als isolierte Erkrankungen, sondern stets als Ausdruck der Mitochondropathie. Die Mitochondropathie ist die Domäne der Mikronährstoffe, sagt er.

Bei vielen Kiss-Kindern kommt es auch nach Kiss-Behandlung beim Profi zu neuen Blockaden. Um Blockaden vorzubeugen, ist eine gute Muskulatur wichtig. Neben gezielter Bewegung spielen dabei Mikronährstoffe eine große Rolle. Ein Defizit an gewissen Nährstoffen, z.B. Zink- oder Magnesiummangel kann Muskelschwäche verursachen. Außerdem befinden sich die Betroffenen teilweise schon jahrelang im Stress und Teufelskreis, was nicht von heute auf morgen und auch nicht in wenigen Monaten vorbei ist und zwangsläufig nach mehr Nährstoffen schreit.

und

Zusammenhang zu Nährstoffmängeln: In ihrem Buch „Flügel und Wurzeln“ beschreibt Dorothea Beigel den Mororeflex auf den Seiten 110 bis 112 (sinngemäß) wie folgt:

Unwillkürliche Körpermuster laufen ab. Das Stresshormonsystem löst eine Kampf- und Flucht-Reaktion aus. Das Herz schlägt schneller, die Pupillen weiten sich, Wachsamkeit und Erregung steigern sich. Funktionen wie Verdauung, Wachstum und Zellerneuerung kommen zu kurz. Der Körper produziert Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol. Der Blutzuckerspiegel steigt. Die Blutzuckerreserven verbrauchen sich jedoch schnell, das Kind wird gereizt und müde, oft verspürt es Hunger. Die Muskelspannung in den Augen ist ebenfalls von dem Adrenalinstoß betroffen. Die Pupillen verändern ihre Brennweite auf maximal gute Fernsicht. Kein Wunder also, dass Lesen nun größere Anstrengung erfordert, Abschreiben mehr Zeit benötigt und Konzentration und Auffassungsgabe nachlassen. Wiederholte Frustrationen und Ärger wirken sich sowohl auf das Herz als auch auf das Immunsystem schädlich aus. Kortisol kann die Gehirnzellen bei dauerhaft zu hoher Konzentration schädigen.

Mit Nährstoffoptimierung kann man Stoffwechselfunktionen optimieren und drohenden Zellschädigungen erfolgreich entgegentreten. Insbesondere die sekundären Pflanzenstoffe leisten dabei Erstaunliches (s. hier). Inzwischen ist mir klar geworden, dass nicht Kiss bzw. die Reflexe selbst alle Auffälligkeiten/Krankheiten auslösen, sondern die dadurch entstehenden Stoffwechselstörungen sowie die damit verbundene Nährstoff-unterversorgung. Deshalb ist das Thema Ernährung/ Nährstoffoptimierung bei mir die Priorität Nr. 1 geworden.

Bevor du zu künstlichen Präparaten greifst, würde ich mich über Nahrungsergänzungen aus Lebensmitteln informieren. Ev. muss auch die Darmflora aufgebaut werden.

Ich höre jetzt erst einmal auf. Falls du mehr wissen möchtest, kannst du ja noch einmal nachfragen.

Viele Grüße
Erika
 
Ein Symptom der Mitochondropathie ist die Kryptopyrrolurie
Das ist nur eine Theorie von mehreren, die allesamt unbewiesen sind.
Dr. Kuklinski sieht die Mitochondopathie, bei der die Mitochondrien der Zellen geschädigt werden und Zellen absterben, zu 70 % verursacht durch eine instabile Halswirbelsäule.
Es kann aber auch genau andersherum sein, daß die Nährstoffmängel die instabile Halswirbelsäule verursachen. Nichts ist bewiesen.
Bevor du zu künstlichen Präparaten greifst, würde ich mich über Nahrungsergänzungen aus Lebensmitteln informieren.
Bei einer echten KPU ist das aber nicht ausreichend. Du kannst mit natürlichen Nahrungsmitteln nicht so viel Vitamin B6 heranschaffen, wie zur Linderung der Symptome notwendig ist.

Es ist immer eine knifflige Sache einen Vierjährigen in Eigenregie mit Nahrungsergänzungsmitteln zu behandeln. Zumal bei KPU schon drastische Mengen notwendig sind. Da ist es schon besser, einen damit erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker an seiner Seite zu wissen. Leider zeigt die Erfahrung, daß man meist auf sich allein gestellt ist.

Ich kann Dir hier nicht den Rat geben: versuch es. Ich kann Dir nur sagen, was ich tun würde. Ich würde, wenn ich keinen geeigneten Arzt finden könnte, die Behandlung selbst versuchen und mit Bruchteilen der empfohlenen Menge beginnen und es ganz, ganz langsam einschleichen.
Bei meinem Sohn (12) hat es übrigens nicht geklappt. Er wurde von den KPU-Medikamenten überdreht, die psychischen Auffälligkeiten wurden vorübergehend schlimmer (auch nach der Eingewöhnungsphase). Ich hatte es mehrfach versucht und dann aufgegeben.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo allerseits,

Zitat:
Ein Symptom der Mitochondropathie ist die Kryptopyrrolurie

Das ist nur eine Theorie von mehreren, die allesamt unbewiesen sind.

Zitat:
Dr. Kuklinski sieht die Mitochondopathie, bei der die Mitochondrien der Zellen geschädigt werden und Zellen absterben, zu 70 % verursacht durch eine instabile Halswirbelsäule.

Was ist schon bewiesen? IST KPU als eigenständige Krankheit bewiesen?
Jeder kann sich seine eigene Meinung bilden. Mir erscheint die Kuklinski-Erklärung wesentlich plausibler und alles, was ich bisher gelesen habe passt ebenso wie meine eigenen Erfahrungen wie Faust aufs Auge.

Es kann aber auch genau andersherum sein, daß die Nährstoffmängel die instabile Halswirbelsäule verursachen. Nichts ist bewiesen.

Ich will nicht abstreiten, dass Nährstoffe wichtig sind für die Muskulatur. Eine gute Muskulatur begünstigt ev. HWS-Blockaden. Bei vielen HWS-Instabilen scheint es aber auch so zu sein, dass irreparable Schäden vorliegen.

Dr. Kuklinski hat festgestellt, dass die Problematik "nitrosativer Stress" und Mikronährstoffmangel z.B. nach HWS-Versteifungsoperationen vorbei war, was dafür spricht, dass die HWS der Verursacher war und nicht umgekehrt.

Zitat:
Bevor du zu künstlichen Präparaten greifst, würde ich mich über Nahrungsergänzungen aus Lebensmitteln informieren.

Bei einer echten KPU ist das aber nicht ausreichend. Du kannst mit natürlichen Nahrungsmitteln nicht so viel Vitamin B6 heranschaffen, wie zur Linderung der Symptome notwendig ist.

Das ist deine Meinung und auch die vieler anderer. Meine "Forschungsergebnisse" und eigene Erfahrungen sind anders. Nicht hochdosiert ist wichtig, sondern Bioverfügbarkeit, Synergie durch viele Stoffe und Optimierung von Stoffwechselvorgängen. Was heißt "echte KPU"? Bei meinem Sohn wurde "echte KPU" diagnostiziert. Er bekommt weder isoliertes B6 noch Zink. Seine KPU-Symptome haben sich aufgelöst. Kennst du alle Nahrungsergänzungen aus Lebensmitteln und die Studienergebnisse, hast du alles ausprobiert?

Was ist z.B. wenn ich den oxidativen/nitrosativen Stress reduziere, einige Abläufe im Körper wieder normalisiere und somit kein B6 und Zink mehr ausgespült wird? Dann habe ich "keine echte KPU" mehr.

Eine andere Erklärung für KPU, von der ich auch gelesen habe wäre z.B., dass zuwenig B6 - entweder weil der Darm nicht o.k ist (ev. durch Hemmung des Parasympathikus bei HWS-Problemen) oder auch durch zu wenig Aufnahme von B6, weil ev. Obst und Gemüse zwecks Haltbarmachung teilweise so behandelt wird, dass B6 zerstört wird. B6 ist für die Häm-Synthese wichtig. Funktioniert das nicht richtig, kann Kryptopyrrolurie ein Ergebnis sein. Wenn das stimmt und ich also dafür sorge, dass mein Darm o.k. ist und genügend Obst und Gemüse in richtiger Qualität (ev. als Nahrungsergänzung) aufnehme, könnte ich doch ev. die Häm-Synthese damit in Ordnung bringen und KPU heilen ohne Depyrrol und Co. oder?

Hier noch
3 Auszüge aus:
krypto_kuklinski :

Übersicht über neuere Erkenntnisse hinsichtlich der KPU

In den letzten Jahren stießen wir auf den nitrosativen Stress, den wir systematisch untersuchten. Die KPU ist u. E. die Folge eines nitrosativen Stresses. Er geht der KPU voraus. Gestillte Babys zeigen z.B. noch normale KPU-Konzentrationen in Spuren, aber erhöhte NO-Bildungsraten. Es treten Krupp, Neurodermitis, Otitis media, Allergien, Polyposis, CFS und ADS-, ADHS-Symptome auf. Erst später steigt KP.

Auf einige wenige Aspekte der gesteigerten NO-Bildung geht der Artikel ein. die Konsequenzen sind jedoch weit gravierender, da Antibiotika Mitochondrien schädigen, Langzeitnitrate, nitratreiche Nahrungsmittel, Kardiaka, Cholesterin*synthesehemmer, Aphrodisiaka u. v. a. den NO-Spiegel noch steigern.

Die Krankheiten mit ihren s. g. Komorbiditäten im Kinder-, Jugend-, Erwachsenen*alter sind eigentlich Mitochondropathien, ob FMS, Migräne, CFS, MCS, Fettsucht, Diabetes mellitus Typ II, Autoimmunopathien, Mb. Alzheimer, Mb. Parkinson, Arthrosen, koronare Herzkrankheit, metabolisches Syndrom usw. Es handelt sich stets um Multisystemerkrankungen.

Bisherige Untersuchungen an 821 Patienten (Alter vom Säuglingsalter bis über 70 Jahre) ergab einen positiven Zusammenhang zwischen pathologisch erhöhten Kryptopyrrolwerten und nitrosativem Stress. Kryptopyrroliker zeigen eine erhöhte NO-(Stickstoffmonoxid)-Synthese, gemessen an pathologisch hohen Citrullinwerten im Urin oder an erhöhten NO-Konzentrationen der Ausatmungsluft.


Im Rahmen der Mitochondropathie ist die Kryptopyrrolurie für die Überlebensfunktion des Körpers eine wichtige regulatorische Größe. Der Zinkmangel ist bedeutsam, da dadurch zahlreiche Kinasen wirkungslos werden und die Phosphorylierung von Vitamin B6 und Vitamin B1 nicht mehr im vollen Umfang möglich ist. Damit entstehen sekundäre Defizite durch einen Vitamin-B6-Mangel, z. B. Neurotransmitterbildung, Eiweißsynthese und Transaminierungsreaktionen. Der niedrige Zinkspiegel ist wahrscheinlich durch den Organismus wünschenswert, da bei der niedrigen energetischen Ausgangssituation die Zufuhr von Zink zusätzlich die Akonitase im Zitronensäurezyklus hemmen würde und außerdem Zink den Glutamatrezeptor (NMDA-Rezeptor) zusätzlich aktiviert. Damit würden Energiedefizite und Übererregungszustände zunehmen. Das Hirn hat für die Aufrechterhaltung seiner Leistungsfähigkeit und Sicherung einer minimalen Energiebereitstellung den Vorrang. Nachteile sind Vitamin-B6-Verwertungsstörungen, aber auch das erhöhte Risiko für weitere Störungen/Erkrankungen. Besonders zinkreich ist die Netzhaut, die Vorsteherdrüse und der Hippocampus, der für die Umschaltung des Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Bei Zinkmangel kann auch Vitamin A nicht transportiert werden, da das retinolbindende Protein zinkabhängig wirksam ist.

Diese Situation erklärt auch, dass Kryptopyrroliker häufig mit massiven Nebenwirkungen auf Zinkeinnahmen reagieren. Leichte Formen dagegen zeigen rasche klinische, zerebrale Besserungen durch eine Vitamin-B6- und Zinkzufuhr. Bei leichten Formen haben betroffene Personen einen verstärkten Appetit auf Fleisch und -gerichte, bei schweren Formen tritt eine Abneigung gegen Fleisch auf, da die Umwandlung des Muskeleiweißes in körpereigenes Eiweiß Vitamin-B6-abhängig abläuft und bei entsprechend starkem Defizit an Zink und/oder Vitamin B6 Fremdeiweiß nicht mehr normal verwertet werden kann.

Scheinbar altbekannte Tatsachen aus dem Blickwinkel der Mitochondropathie und des nitrosativen Stresses betrachtet, ergeben folglich völlig neue, wissenschaftlich begründbare und kausale Therapiemöglichkeiten, die s. g. evidenzbasierten Therapiemaßnahmen wie Ritalinbehandlungen von Kindern mit ADHS, Behandlung von Neurodermitis mit Immunmodulatoren oder Kalzineurinhemmern, die Kortikoidtherapie von Allergien usw. die Indikation entziehen.

Die Kryptopyrrolurie ist lediglich ein Symptom einer Mitochondropathie.

Bei meinem Sohn (12) hat es übrigens nicht geklappt. Er wurde von den KPU-Medikamenten überdreht, die psychischen Auffälligkeiten wurden vorübergehend schlimmer (auch nach der Eingewöhnungsphase). Ich hatte es mehrfach versucht und dann aufgegeben.

Diese Erklärung aus obigem Link
Der niedrige Zinkspiegel ist wahrscheinlich durch den Organismus wünschenswert, da bei der niedrigen energetischen Ausgangssituation die Zufuhr von Zink zusätzlich die Akonitase im Zitronensäurezyklus hemmen würde und außerdem Zink den Glutamatrezeptor (NMDA-Rezeptor) zusätzlich aktiviert. Damit würden Energiedefizite und Übererregungszustände zunehmen.

könnte doch ev. erklären, warum Depyrrol bei deinem Sohn nicht funktioniert hat.

Viele Grüße
Erika
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Erika,

ich will mich mit Dir nicht herumstreiten. Aber ich habe entschieden was dagegen, wenn jemand sagt: Kuklinski hat Recht und basta.
Kuklinski vertritt eine Theorie von mehreren, die Beachtung verdienen. Solange nichts bewiesen ist, haben jedoch auch die anderen Theorien ihre Berechtigung.

Ich kenne die Zitate von Kuklinski. Er hat zum Teil sehr interessante Denkansätze und Theorien. Trotzdem vermag mich sein Konzept nicht zu überzeugen. Ich habe aber nie behauptet, daß die Theorien von Kuklinski falsch sind. Nur, daß sie mir nicht plausibel sind und ich nicht daran glaube.

Mein Sohn verträgt isoliertes Zink sehr gut. Daran liegt es nicht.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Günter,

ich will mich mit Dir nicht herumstreiten. Aber ich habe entschieden was dagegen, wenn jemand sagt: Kuklinski hat Recht und basta.

ne, streiten will ich mich auch nicht. :) Ebenso wie du schreibe ich nur meine Meinung. Ich habe noch mal kontrolliert, ob ich hier irgendwo geschrieben habe "Kuklinski hat Recht und basta" bzw. Formulierungen gewählt habe, die Ähnliches aussagen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich es nicht getan habe.

Viele Grüße
Erika
 
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