Dauerkrämpfe im Unterbauch: Wer kennt das?

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06.08.08
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Nun ist es mal an mir, um Rat zu fragen:

Seit wohl 45 Jahren leide ich an einer diffus instabilen Gesundheit.
Vor ca. 6 Jahren war ich am "Ende". Schliesslich wurde endlich MCS diagnostiziert, dieses Jahr dann wurden erhöhte Pyrrol-Ausscheidungen festgestellt.

Was mich, seit ich die Umweltgifte mehr oder weniger erfolgreich meide, immer noch quält, sind nächtliche Krämpfe im Unterbauch. Es ist wohl die Blase, die sich in einem Dauerkrampf befindet und eben auch die Harnleiter, weswegen ich kaum Wasser lassen kann. Dann steigt der Blutdruck extrem und der Krampf weitet sich auf das Zwerchfell aus, ich werde kurzatmig und beginne zu schwitzen wie ein Wasserfall. Irgendwann kann ich dann einige cl Wasser lassen, worauf ich rasch entspannt in einen guten Schlaf falle, doch schon kurz danach ist die verkrampfte Blase wieder "voll", und das Ganze beginnt von neuem. Das erschöpft ...

Bei sauberer Luft und tagsüber kann dann alles ganz "normal" funktionieren, mit Ausnahme der fehlenden Sensation des "Harndranges". Den hab ich vor etwa zwei Jahren verloren, nachdem er jahrelang sehr heftig bis schmerzhaft war.
Herrscht aber eine Inversionslage mit entsprechender Feinstaubbelastung, wie das in CH ZH/TG oft der Fall ist im Winterhalbjahr, geht diese Krampfgeschichte auch tagsüber weiter.
Der sonst etwas rundliche Bauch ist dann unten brettflach gespannt und drückt in der Magengegend ganz hart raus. Atmen ist dann Schwerstarbeit. Dann schwellen auch Füsse, Beine und Hände an wie Ballons. Ich, ein passionierter Wanderer, komme dann kaum eine Treppe hoch ohne Pause.
Depression und Antriebslosigkeit sind dann auch dabei: Gestern ging eine Kaltfront durch, heute ist die Luft sauber, und kann ich so was endlich mal schreiben!

(Nach einigen Tagen solcher Wetterlage kommt dann noch eine sehr schmerzhafte Bronchitis dazu. Dann verziehe ich mich nach Lappland, in die Berge oder auf die Kanaren mit dem Erfolg rascher Besserung - Ein etwas teures Medikament.)

Kennt jemand hier etwas ähnliches?
Was tun?

Puistola
 
Ich hatte es dir glaube ich schonmal gesagt, dass bei solchen Reaktionen nicht bei den Giften die Ursache zu suchen ist, sondern bei dir selbst. Gab es einen Giftunfall, bei dem du massiv Giftstoffen ausgesetzt warst? Oder wie hat die MCS angefangen? Wenn das nicht der Fall war, dann kommt mit großer Wahrscheinlichkeit die HWS als Ursache in Frage, dazu passen auch die anderen Erscheinungen (KPU usw.).
 
Giftunfall...? Oder wie hat die MCS angefangen? ... HWS als Ursache in Frage, dazu passen auch die anderen Erscheinungen (KPU usw.).

Danke Dir Tobi für die Hinweise

Es ist mir klar, dass MCS keine eigentliche Krankheit ist, sondern eine Erscheinungsform einer sonstwie verursachten Entgleisung von allerlei Funktionen. Deshalb suche ich ja weiter, zumal die frische Luft auch nur noch graduell gegen diese dummen nächtlichen Krampfgeschichten hilft.
An einen Giftunfall kann ich mich nicht erinnern, ich hab aber eine erhöhte Organochlorbelastung. Hab mal nahe einem Vogelschutzgebiet am Bodensee gewohnt, wo die Gemeindearbeiter in den 70ern regelmässig alle Bäume und Büsche in den Wohnquartieren mit einer fahrbaren Insektizid-Kanone gegen Mücken abgespritz haben. Bis es keine Singvögel mehr gab ... Aber auch da waren meine Mühen schon längst im Gange.
HWS: Schon möglich, ich hab 1955 einen Überschlag samt Aufprall auf einen Birnbaum in einem Opel Olympia "unverletzt" überstanden, ganz ohne Rückhaltesystem, Babysitz und derlei. So was wie ein Schleudertrauma hatte ich auch mal vor ca. 20 Jahren, aber ein halbes Jahr danach hatte ich die Kraft, in einen ganz neuen Job einzusteigen. Könnte schon sein, dass davon trotzdem einiges Zusätzliches hängengeblieben ist.

Wenn ich hier über die Diagnose- und anschliessend Therapiemöglichkeiten rund um HWS und den Erfolg lese, bin ich recht entmutigt. Trotzdem: Was tun?

Puistola
 
In der Arktis kenne ich leider keinen Arzt, den du konsultieren könntest. ;)

Wie man generell vorgehen könnte: checken lassen, ob es Blockaden/Wirbelverschiebungen gibt (Gutmann, Chiropraktik, Arlen etc. Therapeut), diese dann behandeln lassen. Wenn es keine Besserung dadurch gibt, stellt sich die Frage, ist die Blockade nicht behoben oder ist die Instabilität das Problem? Letzterem kann man nur mit gezielten Muskelaufbauübungen entgegenwirken. Sollte dies auch nicht zum Erfolg führen (oder es sich sogar verschlimmern dadurch), dann ist davon auszugehen, dass die Fehlstellung immer noch besteht. Dafür kann es mehrere Gründe geben, z.B. wenn du eine CMD hast, die sich ursächlich auf die HWS auswirkt. Dann muss man eben in diese Richtung weiter schauen.
Oder du versuchst es gleich mit Muskelaufbautraining, einfach auf Verdacht.

Es ist u.U. ein langwieriger und kostenintensiver Weg, das gebe ich zu. Die Alternative wäre, so weiter zu leben.

Vorher sollte natürlich noch eine ordentliche Diagnostik durchgeführt werden, nicht, dass es am Ende ins Leere läuf und was ganz anderes dahinter steckt. Aber das hast du ja schon gemacht?
 
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