KPU vs. Morbus Wilson

Hallo Kate, hallo Beat,

Wenn ich nun aber Margie oben richtig verstehe, deutet eine hohe Zink-Urinausscheidung auf Zinkmangel hin und nicht eine niedrige? Das ist schon sehr verwirrend.
Denke jetzt vermischt Du 2 Sachen. Aus einer hohe Zinkausscheidung (ohne chelator) kann man Zinkmangel ableiten, da derjenige ja dauernd Zink verliert (also indirekt).
Ja, so wie Beat, sehe ich dies auch. Wenn man viel Zink ausscheidet, ohne einen Chelator zu nehmen oder Zink einzunehmen, dann würde ich stark vermuten, dass man Zink verliert.
Also bei mir ist es so z.B. bei Calcium. Ich habe eine erhöhte Ausscheidung von Calcium schon seit über 10 Jahren (also zu Zeiten, wo ich noch weder Calcium noch Chelatbildner nahm) und habe immer wieder niedriges Calcium im Serum. Worauf es sich noch auswirkte und was ich lange aber nicht wußte, waren meine Gerinnungswerte wie Faktor VIII, wie v. Willebrand-Faktor, etc. (das sind Spezialwerte zwar, aber wenn die erniedrigt sind, kann man genauso verbluten wie bei Erniedrigungen der bekannteren Gerinnungswerte). Diese Werte lagen im vergangenen Jahr mal nur bei 20 bis 25 % (100% wären optimal). Ein Laborarzt fragte mich, ob ich Calciummangel hätte. Ich erinnerte mich an das erhöhte Urincalcium und nahm dann tgl. Calcium mit Vitamin D ein, nach 6 Tagen lagen diese Gerinnungswerte bei ca. 40 bis 45 % und nach weiteren 6 Tagen lagen sie bei ca. 60 % (das ist der untere Normbereich). Mir zeigte dies, dass ich wohl doch aufgrund der Überausscheidung von Calcium ein ziemliches Calciumdefizit im Körper haben muss, was man an den grenzwertig niedrigen Ca-Serumwerten nicht soooo deutlich sehen konnte.
Dies Beispiel betr. nun zwar Calcium, aber ich denke, dass es bei anderen Mineralien und evtl. auch Eiweißen auch so ist.
Ein anderes Beispiel bei mir sind die Aminosäuren:
In einem 24h-Urin hatte ich zum Teil 10-fach erhöhte Ausscheidungen bei 9 von 17 gemessenen Aminosäuren. Im Blut (allerdings ca. 14 Tage später bestimmt) lag ich mit allen Aminosäuren im untersten Normbereich. Für mich ist beides logisch: Durch eine hohe Ausscheidung im Urin verliere ich zuviel Aminosäuren.

Hohe Calcium- und Aminosäureausscheidungen sind übrigens ein Merkmal bei MW mit Nierenbeteiligung, so dass für mich die Ursache damit feststeht.

In dem Buch von Brewer , das Kate erwähnte, stehen schon etliche wichtige Dinge drin. Er schreibt darin u. a. zu Zink, dass bei Patienten, die heimlich die Zinktherapie mit Wilzin abbrechen, der Arzt dies nicht sofort am Urinkupfer merkt, weil das Urinkupfer erst Monate später hochgeht. Damit ist also für mich klar, weshalb man unter Zinktherapie keine verläßliche Wilson-Diagnostik machen kann.


Wie kommt man auf 2 Drittel nicht diagnostizierter MW-Fälle? Genaugenommen müsste man da gezielt eine größere Anzahl Verstorbener obduzieren (zumindest eine Leber-Biopsie nehmen), was aus nachvollziehbaren Gründen indiskutabel ist.
Die Frage wie man auf 2 Drittel nicht diagnostizierter MW-Fälle kommt, ist berechtigt und sie dürfte so ermittelt worden sein:
Es kursieren Zahlen zu der Häufigkeit von MW, dass ein Mensch von ca. 30000 bis 40000 Menschen (die Angaben hierzu schwanken) MW haben soll, wobei es auch dazu unterschiedliche Behauptungen gibt. Der amerikanische Wissenschaftler Johnson (Siehe hier in der Mitte: Authors: J ) behauptet sogar, dass die Häufigkeit einer von nur 1000 Menschen sei, das wären 30 bis 40 Mal mehr MW-Fälle.
Die Häufigkeit von 1:30000 wird öfters genannt, wie man darauf kommt, wüßte ich auch gern.
Angenommen diese Häufigkeit stimmt, dann sind in jedem Land die diagnostizierten MW -Fälle bekannt und es ist bekannt, wie viele Einwohner ein Land hat. Man kann also pro Land die Zahl der Fälle ausrechnen, die es bei 1:30000 geben müsste, in Deutschland wären dies bei 84 Mio Einwohnern, ca. 2800 Patienten. Bekannt sind in Deutschland allerdings weniger als 1000 Fälle, meines Wissens so zwischen 600 und 900 Fällen. Also wären noch rd. 2 Drittel aller Patienten nicht diagnostiziert.
Für Österreich las ich mal entsprechendes: Dort seien es rechnerisch ca. 300 Patienten insgesamt, es gäbe aber nur ca. 100 diagnostizierte Fälle in Österreich.
Die Zahl der 2 Drittel nicht diagnostizierten Fälle ist also die Folgerung aus der angenommenen Häufigkeit von MW in der Bevölkerung und der Zahl der bisher bekannten Fälle.

Ist die Häufigkeit von MW also höher oder niedriger wie 1:30000 dann verändert sich auch die Dunkelziffer entsprechend.

Mir ist es aber nur zu logisch, dass bei seltenen Krankheiten und erst Recht bei MW die Dunkelziffer hoch sein muss. Ich musste bei mir selbst darauf kommen, ich könnte MW haben. Das passiert extrem selten bei MW, dass der Verdacht durch den Patienten selbst kommt. Andererseits merke ich, seit ich mich mit MW beschäftige, dass die Mehrheit der bisher diagnostizierten Fälle, sehr schwer betroffene MW-Fälle sind und sehr oft sind es Fälle mit überwiegend Lebersymptomatik. Daraus schließe ich, dass MW vor allem dann auffällt, wenn die Leber starke Probleme macht, wenn es also vorwiegend hepatische MW-Fälle sind.
Die Fälle, bei denen die neurologische und/oder psychiatrische Symptomatik dominiert, sind mit Sicherheit die MW-Fälle, in denen die Dunkelziffer überdurchschnittlich hoch ist. Im Grunde sind dies dann die Fälle, in denen es ein Patient ohne Leberversagen schaffte, mit MW erwachsen zu werden. Denn es ist bekannt, dass die Hirnsymptomatik (also neurologische und/oder psychiatrische Störungen) ab dem ca. 20. Lebensjahr sich zunehmend bemerkbar machen.
Diese Fälle gehen dann wegen solcher Störungen zum Neurologen. Erschreckend ist aber die Unkenntnis von MW unter den Neurologen:
Ich war in meinem Leben vor meiner Diagnose bestimmt schon bei mehr als 12 Neurologen, auch bei einigen Professoren oder Chefärzten von neurologischen Kliniken. Keinem würde ich zutrauen, dass er einen milderen MW-Fall diagnostizieren könnte und keiner hat bei mir in den vielen Jahren vor meiner Leberbiopsie an MW je gedacht.
Als ich dann schon auf MW behandelt wurde, wollte ich mir einen niedergelassenen Neurologen in Wohnortnähe suchen, bei dem ich noch nicht war (der also unvoreingenommen ist, was mir sehr wichtig scheint). Ich dachte, dass ich jetzt von jedem Neurologen, zu dem ich gehe, ernst genommen werde mit einer Diagnose wie MW.
Ich ging also zu dem Nachfolger eines Neurologen, bei dem ich früher mal war. Dumm war vielleicht, dass der Nachfolger die Kartei seines Vorgängers über mich hatte. Jedenfalls wurde ich von diesem Arzt behandelt, als hätte ich "nicht alle Tassen im Schrank". Ganz spöttisch belächtelte er mich, als ich im sagte, ich wäre mittlerweile auf MW diagnostiziert worden, dass ich aber mich auf dieser Diagnose nicht "ausruhen" wolle und auch immer noch Augen und Ohren offen halten wolle, für evtl. andere Erklärungen des erhöhtes Kupfers in meiner Leber (z. B. chronische Entzündungen) und dass ich dazu einen Arzt suche, der mich dabei unterstützt.
Dieser Neurologe meinte, man kann nicht alles klären und wenn man sich schon sinngemäß "eine seltene Krankheit ausgesucht habe, dann hat man evtl. auch Pech". Ja, es klang so, als ob er von MW nie etwas gehört habe und es auch gar nicht wissen wolle, was ich habe und dass er es eher bezweifelte, dass ich MW habe, so nach dem Motto: Seltene Krankheiten sind so selten, dass man behaupten kann, es gibt sie nicht.
Dieser Neurologe hatte mich nicht einmal körperlich untersucht, also keine Reflexe etc. getestet und er wollte auch nicht die Befunde sehen wie Ergebnis der Leberbiopsie oder Arztbrief des Wilson-Experten.
Ich hatte keinen Hausarzt bei ihm angegeben, bewußt nicht, habe mir aber seinen vorbereiteten "Arztbrief" aus seiner Kartei faxen lassen:
Es stand darin sinngemäß, dass ich es mir wohl einbilden würde, MW zu haben. Ja, ich wurde als eingebildet Kranke von ihm darin dargestellt und ich bin froh, dass dieser voreingenommene "Arztbrief" nicht an einem meiner Ärzte geschickt wurde.


Auf die bei ihm auch gemessenen grenzwertigen Frequenzen im transkraniellen Doppler einer Hirnaterie, die auf eine Stenose (Verengung) hindeuten, ist er mal lieber nicht eingegangen, denn das könnte das Bild der eingebildet Kranken verfälschen. Diese Mess-Befunde habe ich mir zusätzlich auch faxen lassen, weil die mich schon beunruhigen und weil jeder Arzt bisher auf die Grenzwertigkeit dieses Befundes hinweist, aber keine Lösungs- oder Behandlungsvorschläge macht.

Auch der niedergelassene Neurologe, bei dem ich jahrelang und sehr oft vor meiner Diagnose war, hatte, als der MW-Verdacht aufkam und ich ihn bat, einige Untersuchungen auf MW anzuordnen, z. B. Gentest (in einem wohnortnahen Labor), mir jegliche Hilfe verwehrt, weil er MW nie für möglich gehalten hätte. Ein Arzt für Umweltmedizin, der zwar auch stark daran zweifelte, hatte dann aber immerhin die wichtigsten Gendefekte auf MW untersuchen lassen und dieser Arzt unterstützt mich auch weiterhin sehr (er weiß zumindest, welche Probleme eine Schwermetallvergiftung machen kann, auch wenn er kein Wilson-Experte ist).

Ja, aus meinen Erfahrungen kann ich nur sagen, MW ist bei Neurologen völlig unbekannt und das erklärt für mich die hohe Dunkelziffer bei MW.

So, nun habe ich wieder sehr weit ausgeholt und möchte Eure Aufmerksamkeit nicht überbeanspruchen.

Gruß
margie
 
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Hallo Beat,

Stimmt dies auch, wenn man 3 Tage vorher kein zink eingenommen hat? Bei meiner tochter war der serumswert trotzdem hoch und der Vollblutwert tief.
Ich finde das nicht so unlogisch. Ich habe es so verstanden: Zunächst gelangt der Stoff über die Darmschleimhaut ins Serum. Und von dort weiter in die Blutzellen. Habe leider gerade keinen Link parat, wenn ich einen finde, melde ich mich. Bei Deiner Tochter würde ich schließen, dass sie eine Zinkverwertungsstörung hat. So ähnlich wie offensichtlich bei vielen Pyrrolikern mit dem B6 (P5P): Im Serum ist's erhöht (bei manch einem sogar ohne Supplementierung), in den Zellen trotzdem Mangel. Möglicherweise solltest Du mit den verschiedenen Zink-Verbindungen experimentieren, ob sie irgendwelche besser umsetzt. Möglicherweise auch mit zinkreicher Nahrung? Im natürlichen Zusammenhang sind Dinge ja oftmals besser resorbierbar, die Natur ist halt schlauer als wir.

Denke jetzt vermischt Du 2 Sachen. Aus einer hohe Zinkausscheidung (ohne chelator) kann man Zinkmangel ableiten, da derjenige ja dauernd Zink verliert (also indirekt). Zinkwerte im Urin bei Chelatoreinnahme zeigen aber einigermassen den Zinkstatus an, dh hohe Werte zeigen hohe Zinkwerte im Körper an.
Nö - eigentlich vermische ich nicht. Bei mir ging es ja wie gesagt um Zink-Urinausscheidung vor - also ohne - Chelator. Die war niedrig, also nach unserem Rückschluss ist Zinkmangel auch von daher (bzw. im Gesamtzusammenhang) eher unwahrscheinlich. Das Labor dagegen schrieb wie gesagt: "Achtung Zinkmangel". Werte mit Chelator habe ich nur aus Zeiten der Zink-Supplementierung, die waren erwartungsgemäß exorbitant.

Grüße
Kate
 
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Guten Abend :)

Ich habe nun - nach 3 Jahren - noch einmal meinen Kupferstoffwechsel überprüfen lassen, nachdem im Jahr 2005 zweimal das freie Kupfer erhöht war und Serum-Kupfer und Coeruloplasmin grenzwertig niedrig bzw. sogar erniedrigt. Es waren weitere recht umfangreiche Untersuchungen dabei und sogar zum Kupfer im 24-Stunden-Urin konnte ich meinen Hausarzt(!) überreden.

Ich sage mal vorweg, dass wir hier schon lange Diskussionen über die Differenzialdiagnostik Kryptopyrrolurie / Morbus Wilson hatten und dass ich gern verhindern würde, dass sich diese hier (nicht zum ersten Mal) wiederholen. Zwei Threads, wo es darum ging, sind z.B.

https://www.symptome.ch/threads/unterschied-symptome-morbus-wilson-und-kpu.17957/

https://www.symptome.ch/threads/ausschluss-morbus-wilson-bei-kpu-hpu-symptomatik.1575/

Zu Morbus Wilson gibt es eine eigene Rubrik hier im Forum: Morbus Wilson (dort sind auch wichtige Links aufgeführt)

Bitte also dort nachlesen und besonders an Margie die Bitte, die große Menge an vorhandenen Infos hier nicht noch einmal zu wiederholen. Ich habe das alles noch recht gut in Erinnerung und die anderen können bei Interesse ja nachlesen. Das ist überhaupt nicht böse gemeint, Margie, und ich würde mich natürlich freuen, wenn Dir speziell in Bezug auf meine neuen Infos noch etwas einfällt.

Ich schreibe das alles hier u.a., weil ich denke, dass es eventuell für andere interessant sein könnte.

Ganz wichtig: Ich habe vorher ein halbes Jahr lang keinerlei Zink eingenommen, um die Untersuchung nicht zu verfälschen. Hatte es im letzten Quartal 2007 ausgeschlichen, am Schluss nur noch 5 mg genommen.
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Ergebnisse Kupferstoffwechsel:

Zeitpunkte: 02/2005 --- 06/2005 --- 06/2008

Kupfer im Serum [µmol/l]: 12,9 (13,4 - 22,4) --- 11,3 (13,4 - 22,4) --- 13,2 (10,7 - 26,6)

Coeruloplasmin [mg/dl]: 0,21 --- 0,16 --- 0,21 (0,2 - 0,6)

Freies Kupfer* [µg/dl]: 18,9 --- 23,8 --- 20,82 (5,7 - 19,5; hier wird tatsächlich auch eine Untergrenze des Referenzbereiches angegeben; in Link [1] ist der Referenzbereich < 10 µg/dl)

* Nach der Formel von Brewer, siehe [1] MorbusWilsonEV, diese ist leicht anders als die von der Uni Mainz, siehe [2] Kupfer-Stoffwechsel und Morbus Wilson. Nach der letzteren liegen die Werte leicht (1-2 µg/dl) höher.

Kupfer im 24-Std-Sammelurin: <10 µg/l l (< 35)
Bei 2,3 Liter Sammelmenge sind das < 23 µg / Tag (> 40 µg/Tag ist laut Link [1] obere Normgrenze; > 100 µg/Tag diagnostisch auf Morbus Wilson hinweisend)

Diese Messung werde ich noch woanders wiederholen, nachdem Margie berichtete, dass sie mal Proben des selben Sammelurins an verschiedene Labore schickte und einen Unterschied um den Faktor 10 hatte! Die Nachweisgrenze meines Labors ist mit 10 recht hoch, bei "Schiwara" liegt sie bei 2 µg/l. Aber die Genauigkeit ist zumindest für den Zweck ausreichend.
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Übrige Laborwerte:

Profil Leber
GPT 18 U/l (< 35)
GGT 13 U/L (< 40)
Cholestinerase 10088 U/l (3930 - 10300 ; zeigt an, wie gut die Leber arbeitet - da ist ein hoher Wert gut laut Auskunft meines HA)
GLDH 1,5 U/l (< 4,8)
LDH 151 U/l (< 250)

Ich möchte noch erwähnen, dass ich noch nie erhöhte Leberwerte hatte.

Die Elektrophorese ist auch i.O., die sagt wohl etwas über die Tätigkeit des Immunsystems. Eisen und Ferritin sind i.O.. Selbst Glucose mit 91 (früher manchmal nur 54) - das liegt wohl an der LOGI-Kost. Nierenwerte (Harnsäure, Kreatinin), TSH auch i.O..

Beim großen Blutbild sind einige leichte Verschiebungen

Leukozyten 3,3 G/l (3,5 - 9,8)
MCV 77,3 fl (80 - 96)
MCH 26,8 pg/Ery (28 - 33)

die mein HA aber nicht so dramatisch bewertet. Die kleine Größe der Erys (MCV) und - wohl als Folge - den geringen Hämoglobingehalt pro Ery (MCH) sieht er im Zusammenhang mit der recht großen Ery-Zahl von 5,03 T/l (4,1 - 5,1). Die niedrigen Leukos hält er für nicht so schlimm, da wiederum der Lymphozytenanteil relativ groß ist.

Hämoglobin ist mit 13,5 (12,0 - 16,0) i.O., Hämatokrit und Differentialblutbild i.O..

Haptoglobin wurde (auf Margies Tipp hin) 2005 auch untersucht und war mit 0,9 g/l (0,3 - 2,0) normal.

Ich denke, das spricht alles eher gegen MW - zumal ich über 40 bin. Ich habe auch nicht die typischen neurologischen Symptome - ich zitiere mal Link [1]:

Zittern, Sprachstörungen (Störung der Sprechmotorik), Schwierigkeiten beim Gehen und Schreiben, vermehrter Speichelfluss, Versteifung und Fehlstellung der Gliedmaßen; psychiatrische Auffälligkeiten reichen von Psychose, verminderter geistiger Leistungsfähigkeit bis zu schweren Verhaltensstörungen.
Zittern tu' ich schon mal: Wenn ich zuviel :morgenkaffee: getrunken habe, wütend bin, Angst habe oder friere. Sonst ist die Feinmotorik gut, die Koordination auch.
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Für meinen HA ist damit die "Kassenleistung" in punkto MW erstmal beendet. Er hat allerdings schon mehr gemacht als ich zu hoffen wagte.

Ich empfinde das schon als Entwarnung, bin allerdings nicht wirklich glücklich mit dem erhöhten freien Kupfer. Ich werde wohl in gewissen Abständen die kritischen Werte überprüfen lassen. Auch interessiert mich, welche anderen Gründe es für ein ständig grenzwertiges Coeruloplasmin bei mir geben könnte. Denn das ist ja letztlich der Grund für das erhöhte freie Kupfer. Generell kommen mir auch gewisse Zweifel über die Aussagekraft dieses rechnerischen Parameters.

Interessant in diesem Zusammenhang auch meine aktuellen Zinkwerte:

Zink in den Erythrozyten: 12,2 mg/ l Ery (8,8 - 16)
Zink im Heparin-(Voll-)Blut: 561 µg/dl (408 - 787)

Es gibt also zumindest anhand dieser Parameter keinen Hinweis auf einen Zinkmangel. Bei einem MW wäre dieser jedoch naheliegend (da Zink und Kupfer Gegenspieler im Organismus sind) und Margie berichtete auch immer wieder davon. Der Ery-Wert entspricht ziemlich genau einem Wert von 2004, noch bevor ich überhaupt in meinem Leben das erste Mal Zink nahm. (Nebenbei zeigen die beiden Werte auch, dass der aufwändigere und teurere Ery-Wert sehr schön mit dem Vollblut-Wert übereinstimmen kann. Beide liegen etwas unterhalb der Mitte des Referenzbereiches. Jemand vom Labor hatte mich auch gefragt, wieso ich nicht Vollblut machen lasse - sie scheinen also allgemein gute Übereinstimmungen zu haben.) Im Februar hatte ich schon einmal einen Zink-Vollblutwert im Rahmen einer Mineralstoff- und Spurenelemente-Untersuchung bestimmen lassen, der auch ziemlich mitten im Referenzbereich lag.

Übrigens tangiert das auch die brisante Frage, inwieweit eine erhöhte Pyrrol-Ausscheidung (oder was auch immer mit den Pyrrolurie-Tests gemessen wird, siehe Wiki und Diskussion dazu) tatsächlich einen Zinkmangel verursacht, wie es landläufig behauptet wird. Die Pyrrolurie-Forschung ist soweit ich das weiß, diesen Nachweis auch schuldig. (Falls jemand andere Infos hat, wäre ich dankbar für ein Posting.)

So, das war's für heute :)

Gruß
Kate
 
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Guten Abend :)!

Hallo Kate, Du scheinst bei Deinem HA über ein ganz erhebliches Verhandlungsgeschick zu verfügen ;). Wie bereits mal erwähnt, habe ich von KPU keine Ahnung. Dennoch ein kurzer Beitrag. Ein sehr guter Freund von mir stieß vor ca. 2-3 Jahren auf das KPU-Thema. Er machte einen Test (ich weiß nicht mal welchen), der positiv war. Als er etwas später bei Dr. Kuklinski war, hat dieser das Thema vom Tisch gewischt. Er hätte eine Mitochondropathie zumindest aufgrund eines HWS-Traumas. Mein Freund meinte, dass Dr. Kuklinski (zumindest einer) der Vorreiter der KPU-Forschung in Deutschland gewesen sei. Inzwischen lege er darauf (auch bei seinen Patienten) keinen besonderen Wert mehr. Zudem publiziere er auch bezüglich KPU nicht mehr.

Liebe Grüße
Karolus
 
Hallo Kate, Du scheinst bei Deinem HA über ein ganz erhebliches Verhandlungsgeschick zu verfügen ;).
Naja - geht so, Karolus :D Die Nitrostress-Geschichte macht er bisher nicht mit... Ich hatte wie gesagt vor drei Jahren diese verkorksten Werte und habe diese seit dem nicht mehr kontrollieren lassen. Er wusste davon und an Morbus Wilson verstirbt man ohne Behandlung vorzeitig... Insofern war es nicht so schwierig, da um eine weitere Kontrolle zu bitten. Da ich ansonsten auch in den letzten Jahren keinerlei Laboruntersuchung als Kassenleistung hatte und ihn ansonsten auch selten nerve, brauchte auch der Rest nicht so viel Überredungskunst. Allein bei den beiden Eisenwerten musste ich noch etwas bohren. Wegen der Leberwerte und eventuell weiterer (im Zusammenhang mit MW bzw. meinen Beschwerden) interessanter Sachen hatte mein HA mit dem örtlichen Laborarzt (Speziallabor) Rücksprache gehalten. Elektrophorese z.B. wird wohl normal nicht unbedingt gemacht. Abgesehen davon hat er wohl tatsächlich ein gewisses Vertrauen zu mir, dass ich nicht einfach irgend etwas rede, sondern das i.a. gut recherchiert ist :)

Ich möchte nochmal betonen, dass eines meiner Hauptanliegen ist, mal eine vernünftige Vorgehensweise für "Pyrroliker" zu diskutieren - die weder in Panikmache, noch in Fahrlässigkeit besteht. Fakt ist bei mir, dass die Situation nicht 100% klar ist und das wird sie bei vielen nicht sein. Damit ist man aber nach meinem Eindruck häufig auf sich selbst gestellt und muss entscheiden (und bezahlen für weitere Untersuchungen). Ein spezielles Problem ist noch, dass Pyrroliker i.a. Zink einnehmen und unter Zink die MW-Untersuchung nicht aussagekräftig ist. Kaum einer wird aber wohl jedes Jahr einmal für mehrere Monate das Zink absetzen wollen, wenn er es supplementiert. (In der Hinsicht habe ich sozusagen "Glück", dass eine Zink-Supplementierung nicht notwendig scheint ;) )

Es grüßt
Kate
 
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Ergebnisse Kupferstoffwechsel:

Zeitpunkte:
02/2005 --- 06/2005 --- 06/2008

Kupfer im Serum [µmol/l]: 12,9 (13,4 - 22,4) --- 11,3 (13,4 - 22,4) --- 13,2 (10,7 - 26,6)

Coeruloplasmin [mg/dl]: 0,21 --- 0,16 --- 0,21 (0,2 - 0,6)

Freies Kupfer* [µg/dl]: 18,9 --- 23,8 --- 20,82 (5,7 - 19,5; hier wird tatsächlich auch eine Untergrenze des Referenzbereiches angegeben; in Link [1] ist der Referenzbereich < 10 µg/dl)

* Nach der Formel von Brewer, siehe [1] MorbusWilsonEV, diese ist leicht anders als die von der Uni Mainz, siehe [2] Kupfer-Stoffwechsel und Morbus Wilson. Nach der letzteren liegen die Werte leicht (1-2 µg/dl) höher.

Kupfer im 24-Std-Sammelurin: <10 µg/l l (< 35)
Bei 2,3 Liter Sammelmenge sind das < 23 µg / Tag (> 40 µg/Tag ist laut Link [1] obere Normgrenze; > 100 µg/Tag diagnostisch auf Morbus Wilson hinweisend)

Übrige Laborwerte:

Profil Leber
GPT 18 U/l (< 35)
GGT 13 U/L (< 40)
Cholestinerase 10088 U/l (3930 - 10300 ; zeigt an, wie gut die Leber arbeitet - da ist ein hoher Wert gut laut Auskunft meines HA)
GLDH 1,5 U/l (< 4,8)
LDH 151 U/l (< 250)

Ich möchte noch erwähnen, dass ich noch nie erhöhte Leberwerte hatte.

Die Elektrophorese ist auch i.O., die sagt wohl etwas über die Tätigkeit des Immunsystems. Eisen und Ferritin sind i.O.. Selbst Glucose mit 91 (früher manchmal nur 54) - das liegt wohl an der LOGI-Kost. Nierenwerte (Harnsäure, Kreatinin), TSH auch i.O..

Beim großen Blutbild sind einige leichte Verschiebungen

Leukozyten 3,3 G/l (3,5 - 9,8)
MCV 77,3 fl (80 - 96)
MCH 26,8 pg/Ery (28 - 33)

die mein HA aber nicht so dramatisch bewertet. Die kleine Größe der Erys (MCV) und - wohl als Folge - den geringen Hämoglobingehalt pro Ery (MCH) sieht er im Zusammenhang mit der recht großen Ery-Zahl von 5,03 T/l (4,1 - 5,1). Die niedrigen Leukos hält er für nicht so schlimm, da wiederum der Lymphozytenanteil relativ groß ist.

Hämoglobin ist mit 13,5 (12,0 - 16,0) i.O., Hämatokrit und Differentialblutbild i.O..

Haptoglobin wurde (auf Margies Tipp hin) 2005 auch untersucht und war mit 0,9 g/l (0,3 - 2,0) normal.

Ich denke, das spricht alles eher gegen MW - zumal ich über 40 bin.


Hallo Kate,

Du hast bei einem Teil Deiner Werte, Werte wie ich sie auch hatte vor meiner Behandlung oder zum Teil auch jetzt habe. Ich will mal einige vergleichen und meine Meinung dazu schreiben:
Coeruloplasmin niedrig:
Mein niedrigster Wert vor Behandlung war 0,19 und ansonsten auch so wie die anderen von Dir, aber auch mal höher.
Der niedrige Wert bei Dir schließt einen MW nicht aus, d. h. es ist möglich, mit solchen Werten MW zu haben.

Leukozyten erniedrigt:
Habe ich auch immer wieder und soll bei MW auch vorkommen.

MCV erniedrigt:
Der Wert passt eigentlich gar nicht zu den hohen Erythrozyten. Ich hatte zwar auch vor ca. 11 Jahren (also ca. 7 Jahre vor meiner Diagnose)
so niedriges MCV wie Du (heute ist es bei ca. 82, also immer noch niedrig). Ich hatte damals ein noch auffälligeres Haptoglobin wie heute, d. h. es war sehr häufig unter der Nachweisgrenze. Was ich dabei zusätzlich wohl immer hatte, war der latente Eisenmangel.
MCV kann bei Eisenmangel erniedrigt sein, wohl aber auch bei einer hämolytischen Anämie, die ich auch habe aufgrund des niedrigen Haptoglobins.
Interessant wäre es gewesen, wenn das Haptoglobin bei Dir an diesem Tag mitbestimmt worden wäre. Der Wert aus 2005 war in Ordnung, so einen hohen Wert hatte ich noch nie.
Aber, das Haptoglobin ist ein akute-Phase-Protein, d. h. in 2005 könnte es auch diesem Grund evtl. auch höher als sonst gewesen sein. Oder es könnte, da Haptoglobin ein sehr empfindlicher Wert ist (Eine Nachforderung des Wertes nach 2 Tagen nach der Blutentnahmesollte ergab bei mir einen um das Zehnfache höheren Wert als sonst), auch ein Laborfehler mal denkbar sein.


Erythrozyten >5:
Auch das habe ich immer wieder und ich kann mir den Wert nicht so ganz erklären, denn sowohl bei Eisenmangel als auch bei einer hämolytischen Anämie sollte der Wert eigentlich niedriger sein. Vielleicht ist diese Erhöhung auch nur eine "passagere" Erscheinung im Rahmen der Blutneubildung, d. h. am übernächsten Tag wieder auf niedrigerem Niveau. Halte ich für denkbar, denn man könnte sonst gar noch auf die Idee kommen, die Krankheitsursachen ausschließen zu wollen, die bei dauerhaft erhöhten Erys in Frage kommen.
Ich bin allerdings noch Genträger für Hämochromatose, habe aber ein Ferritinwert unter 40. Ob sich dieser Gendefekt evtl. so auswirken kann? Glaube ich eigentlich auch nicht so richtig, denn dann sollte das Hb höher sein.


War denn der Alpha-2-Globulin-Wert in der Elektrophorese nicht im untersten Bereich an diesem Tag?

Kupfer im Serum u. Freies Kupfer:
Das Serumkupfer bei Dir sogar teils erniedrigt, das würde jeden Wilson-Experten ins Grübeln bringen in Verbindung mit dem niedrigen Coeruloplasmin an diesem Tag.
Andererseits sind Deine freien Kupferwerte nicht über 30.
Doch das würde bei MW nur heißen, dass Du noch nicht so schwer betroffen sein kannst wie wenn das freie Kupfer höher ist. Einen MW kann man dennoch haben.
Habe gerade kürzlich die Werte eines Patienten erfahren, der bei einem freien Kupfer von regelmäßig unter 5 (oder negativ) ein Leberkupfer von über 400 hatte (das Coeruloplasmin lag vor der Therapie bei 18) und das Serum-Kupfer dann entsprechend niedrig. Die Leberwerte (GPT und GGT, die anderen kenne ich nicht) ähnlich wie Deine.
Mit einer Hämolyse muss man umso mehr rechnen, je höher das freie Kupfer ist.

Cholestinerase 10088 U/l (3930 - 10300 ; zeigt an, wie gut die Leber arbeitet - da ist ein hoher Wert gut laut Auskunft meines HA)
GLDH 1,5 U/l (< 4,8)
Die beiden Werte sind sehr gut und sprechen m. E. gegen einen Leberschaden, vor allem wenn sie immer so sind.
GLDH kann stark schwanken. Aber ich denke nicht, dass sie bei Dir beim nächsten Mal erhöht wäre, wenn sie korrekt bestimmt wurde. Meine niedrigster Wert bei der GLDH (nach einer Antibiose, die ihn wohl senkte, war ca. 2,2 U/l, ansonsten habe ich immer Werte die über 4,8 liegen (27 war der bisher höchste).
CHE soll lt AOK bei einer Fettleber erhöht sein können, wie ich gerade lese. Das wundert mich ein wenig, denn ansonsten ist eine niedrige CHE eher für einen Leberschaden (Zirrhose) richtungsweisend. Aber Du bist im oberen Normbereich, d. h. ich würde da nicht an ein Leberproblem denken.

Glucose:
Auch meine Werte waren früher oft niedrig, unter 80.
Bei Werten unter 70 würde ich aber an einen Fehler bei der Blutabnahme denken.
Ich hatte kürzlich einen Wert von unter 50 und ich weiß, dass bei der Blutabnahme viel zu stark und zu lange gestaut worden war, d. h. ich habe diesen Wert nicht für ernst genommen (und die anderen Werte dieser Blutentnahme daher auch in Frage gestellt).

Wie ist die Harnsäure bei Dir?
Eher niedrige Harnsäure kann bei MW auch vorkommen.
Wie ist die Alkalische Phosphatase?
Auch hier können eher niedrige Werte (unter 70 würde ich als niedrig ansehen) auch auf MW hinweisen.

Urinkupfer:
Das würde ich auf jeden Fall bestimmen lassen. Ich hätte bis vor ca. 10 Monaten nie geglaubt, dass es da so Riesenunterschiede zwischen den einzelnen Laboren gibt. Wie ich Dir schrieb, war die Abweichung zwischen dem Labor, das ich (und auch ein Wilson-Experte) für das Beste halten und einem anderen Labor das 10-fache! Und auch bei anderen Labore lagen die Kupferwerte teils um mehr als das Doppelte niedriger als bei dem von mir bevorzugten Labor (ich habe in diesen Fällen immer aus demselben Sammelurin Proben an die jeweiligen Labore geschickt, damit ich diese direkt miteinander vergleichen konnte).
Ich rate daher bei diesem Wert wirklich zu mehreren Kontrollen bei verschiedenen Laboren.
Ein Labor schickte mir Kopien aus den internen Vergleichsmessungen, denen sich die Labore zur Qualitätskontrolle unterziehen. Ca. ein Viertel der teilnehmenden Labore hatte dabei beim Kupfer nicht bestanden, hingegen beim Mangan haben alle bestanden.

Dein Kupferwert im Urin passt m. E. nicht so ganz zu dem freien Kupfer. Ich würde da erwarten, dass der Wert zumindest grenzwertig ist oder evtl. auch leicht erhöht und würde daher fragen, war das Labor eines von denen, die den Vergleichstest nicht bestanden hätten?


Dein Zinkwert ist allerdings gut, wenngleich es kein wirkliches Diagnosekriterium für MW ist. Und ich bin sicher, dass es auch MW-Patienten gibt, die normale Zinkwerte haben, denn sonst würde der Zinkwert sicher auch als Diagnosekriterium genannt.
Aber es ist richtig, ein Kupferüberschuss kann zu einem Zinkmangel führen. Vielleicht hängt dies noch davon ab, wie lange der Kupferüberschuss bereits besteht und wie stark er ist?

Ja, Kate, ein Genträgerschaft für MW würde ich bei Dir auf jeden Fall vermuten mit dem niedrigen Coeruloplasmin, weil Genträger auch niedrige Werte haben sollen.
Ob es ein echter MW sein kann, ist schwer zu sagen.
Die Leber könnte in Ordnung zu sein, wenn man nach den Leberwerten geht. Aber die sind nicht immer alles. Meine haben sich so deutlich durch Sport gebessert, dass ein Arzt, dem man meine Werte vorlegen würde und der nicht weiß, um was es bei mir geht, sagen würde, ich kann mit der Leber nicht so viel haben. Auf die GLDH und das CHE legen ja viele Ärzte gar keinen Wert mehr, obwohl für mich die GLDH ein sehr wichtiger aussagefähiger Marker ist (GLDH soll Ammoniak abbauen, Ammoniak ist bei hep. Enzephalopathie erhöht und die hep. Enzephalopathie tritt als Folge von Leberzirrhosen auf und in diesem Zusammenhang sehe ich meine GLDH-Erhöhungen auch).
Die Leberwerte müssen über die Leber aber nicht alles aussagen.
Wie ich schon schrieb, hat der MW-Patient, der ein Leberkupfer von >400 hat, normale Leberwerte (CHE und GLDH kenne ich von ihm nicht). Er scheint auch noch keine so üble Symptomatik zu haben, diffuse Beschwerden schon. Er ist berufstätig, d. h. MW hat ihn nicht schwer krank gemacht bisher. Und dennoch wird er wegen MW behandelt...

Zittern:
Zittern tu' ich schon mal: Wenn ich zuviel :morgenkaffee: getrunken habe, wütend bin, Angst habe oder friere.
Bei mir fangen die Beine an zu zittern, wenn ich mich über etwas aufrege und dabei sitze. Dann kann ein Bein ganz heftig zittern.
Auch beim Sport hatte ich früher solche "Attacken", zur Zeit sind diese beim Sport zumindest nicht mehr gekommen.
Was mir schwer fällt, ist eine volle Tasse ein paar Schritte zu tragen, ohne etwas zu verschütten. Das ist mir auf Veranstaltungen oft peinlich, wo man sein Getränk sich selbst an der Theke holen muss und damit zum Tisch zurückgehen soll. Das kann ich einfach nicht oder nur, wenn die Tasse/das Glas halb leer sind.
Aber auch diese Symptomatik muss bei MW nicht vorliegen, denn es gibt so viele Varianten bei MW.
Die Feinmotorik ist bei mir auch ganz gut noch. Ich kann da keine wirklich erkennbaren Einbussen feststellen.
Die Koordination ist bei mir schon schlechter, d. h. abrupte Bewegungsänderungen sind teils problematisch und ich muss dann aufpassen, dass ich nicht torkele. Aber es ist auch oft schwankend. Mal ist dies besser und dann wieder schlechter.

Im Grunde sprechen Deine Symptome also nicht sehr für einen MW, auch wenn bei Deinen Werten einige doch nicht unverdächtig sind.

Ich würde auf jeden Fall aber das Urinkupfer noch bestimmen (wenn möglich, mehr als ein Mal, weil es da zu viele Falschmessungen zu geben scheint und weil auch die Kupferausscheidung selbst schwankend sein kann - bei mir scheint sie im Sommer niedriger zu sein, zumindest sind meine Werte zur Zeit nur noch halb so hoch wie vor einigen Monaten noch, vielleicht weil man durchs Schwitzen auch viel Mineralstoffe ausscheidet?).
Vielleicht sieht man nach neuen Urinkupferwerten dann klarer.

Gruß
margie
 
Hallo Margie,

danke für Deine lange Antwort :)

Leukozyten erniedrigt:
Habe ich auch immer wieder und soll bei MW auch vorkommen.
Ist bei mir zum ersten Mal so, daraus kann man nichts schließen. Auch 2005 waren die i.O..

margie schrieb:
MCV erniedrigt:
Der Wert passt eigentlich gar nicht zu den hohen Erythrozyten.
Für mich klingt das logisch: Große Anzahl - kleines mittleres Zellvolumen. Aber vielleicht ist das zu einfach gedacht(?) Ich hatte auch schon bei viel weniger Erys ein niedriges MCV.

margie schrieb:
MCV kann bei Eisenmangel erniedrigt sein, wohl aber auch bei einer hämolytischen Anämie, die ich auch habe aufgrund des niedrigen Haptoglobins.
Interessant wäre es gewesen, wenn das Haptoglobin bei Dir an diesem Tag mitbestimmt worden wäre. Der Wert aus 2005 war in Ordnung, so einen hohen Wert hatte ich noch nie.
Mein MCV von 2005 - als auch das Haptoglobin bestimmt wurde - war bei 82,6, also auch nicht viel höher.

Aber, das Haptoglobin ist ein akute-Phase-Protein, d. h. in 2005 könnte es auch diesem Grund evtl. auch höher als sonst gewesen sein. Oder es könnte, da Haptoglobin ein sehr empfindlicher Wert ist (Eine Nachforderung des Wertes nach 2 Tagen nach der Blutentnahmesollte ergab bei mir einen um das Zehnfache höheren Wert als sonst), auch ein Laborfehler mal denkbar sein.
Das Lab ist vor Ort und holt die Proben zeitnah bei den Ärzten ab. Woran sollte man denn eine "akute Phase" (von was?) festmachen? BKS? (War immer normal.) Mit Infekten mache ich natürlich keine Blutabnahmen, i.a. nicht mal während der Menstruation.

margie schrieb:
Erythrozyten >5:
Auch das habe ich immer wieder und ich kann mir den Wert nicht so ganz erklären, denn sowohl bei Eisenmangel als auch bei einer hämolytischen Anämie sollte der Wert eigentlich niedriger sein. Vielleicht ist diese Erhöhung auch nur eine "passagere" Erscheinung im Rahmen der Blutneubildung, d. h. am übernächsten Tag wieder auf niedrigerem Niveau. Halte ich für denkbar, denn man könnte sonst gar noch auf die Idee kommen, die Krankheitsursachen ausschließen zu wollen, die bei dauerhaft erhöhten Erys in Frage kommen.
Die sind doch garnicht zu hoch! Bei manchen Laboren geht der Ref'bereich sogar bis 5,2! In letzter Zeit sind sie bei mir in dem Bereich, das könnte mit meiner B12-Einnahme zu tun haben.

margie schrieb:
War denn der Alpha-2-Globulin-Wert in der Elektrophorese nicht im untersten Bereich an diesem Tag?
Er war bei 6,0% (5,0 - 10,0) - bei Messgenauigkeit von einer Stelle hinter dem Komma also nicht unbedingt der "unterste" Bereich, oder? So wie ich meinen HA verstanden habe, kann man die Elektrophorese aber nur insgesamt beurteilen. Zu diesem Zweck war auch ein Diagramm dabei, das fand er i.O.. Ein flacher Kurvenverlauf bei "gutem Gesamteiweiß" (70,0 g/l - folglich liegt das ALP2 absolut bei 4,2 g/l).

margie schrieb:
Die beiden Werte (Cholestinerase, GLDH, Anm. Kate) sind sehr gut und sprechen m. E. gegen einen Leberschaden, vor allem wenn sie immer so sind.
Die sind immer so (2005 bei 8593 und 2,8) - wenn sie denn gemessen werden.

margie schrieb:
Wie ist die Harnsäure bei Dir? Eher niedrige Harnsäure kann bei MW auch vorkommen.
4,7 mg/dl (2,4 - 5,7). 2005 lag sie bei 3,8, was daran liegen könnte, dass ich derzeit weniger Fleisch gegessen habe. Ich dachte immer, je niedriger, desto besser?!

margie schrieb:
Wie ist die Alkalische Phosphatase?
Auch hier können eher niedrige Werte (unter 70 würde ich als niedrig ansehen) auch auf MW hinweisen.
Ist nicht untersucht worden, sonst hätte ich's genannt. Sie lag bisher zwischen 75 und 134.

Margie schrieb:
Urinkupfer:
Das würde ich auf jeden Fall bestimmen lassen. Ich hätte bis vor ca. 10 Monaten nie geglaubt, dass es da so Riesenunterschiede zwischen den einzelnen Laboren gibt. Wie ich Dir schrieb, war die Abweichung zwischen dem Labor, das ich (und auch ein Wilson-Experte) für das Beste halten und einem anderen Labor das 10-fache! Und auch bei anderen Labore lagen die Kupferwerte teils um mehr als das Doppelte niedriger als bei dem von mir bevorzugten Labor (ich habe in diesen Fällen immer aus demselben Sammelurin Proben an die jeweiligen Labore geschickt, damit ich diese direkt miteinander vergleichen konnte).
Dann nenne doch bitte mal dieses Labor! Positive Aussagen können doch ruhig mal öffentlich dargestellt werden ;) Übrigens ist mir zu Deinen Differenzen noch eingefallen, dass die Kupferverteilung im Sammelgefäß auch nach dem Mischen (wie machst Du das genau?) noch inhomogen sein kann und wohl auch wird(?) D.h. verschiedene Proben können dann auch unterschiedliche Konzentrationen aufweisen. Allerdings wohl eher nicht um Faktor 10. Was mir hier noch einfällt: Meine Werte in Spontan-Urinen - zu verschiedenen Tageszeiten von morgens bis spätnachmittags - lagen mehrfach bei 4 µg/l, einmal bei 11 (bei "Schiwara"). Auf 2,3 Liter Tagesmenge hochgerechnet käme man da auf 9,2 bzw. 25,3 µg.

Margie schrieb:
Ich rate daher bei diesem Wert wirklich zu mehreren Kontrollen bei verschiedenen Laboren.
Leider ist dieser Wert (nach GOÄ) mit fast 30 Euro so teuer, dass ich das nicht mal eben dauernd untersuchen lassen kann. Eine Frage, die vielleicht für andere hier interessant ist, wäre auch, wie man während einer laufenden Zinkeinnahme verfahren sollte und ob es eigentlich so empfehlenswert ist, das abwechselnd zu nehmen und monatelang(!) abzusetzen.

Margie schrieb:
Dein Kupferwert im Urin passt m. E. nicht so ganz zu dem freien Kupfer. Ich würde da erwarten, dass der Wert zumindest grenzwertig ist oder evtl. auch leicht erhöht und würde daher fragen, war das Labor eines von denen, die den Vergleichstest nicht bestanden hätten?
Eine andere Frage ist, wie aussagekräftig dieser ominöse Rechenwert ist. Du hast ja selbst schonmal Zweifel geäußert. Und das hier schreibt die Selbsthilfe MW
ist bei 5% der Patienten normal und bei 20% der Gesunden erniedrigt
zum Coeruloplasmin... was ja allein zu dem ungünstigen Wert beim freien Kupfer führen kann.

Margie schrieb:
Ja, Kate, ein Genträgerschaft für MW würde ich bei Dir auf jeden Fall vermuten mit dem niedrigen Coeruloplasmin, weil Genträger auch niedrige Werte haben sollen.
Was aber ja schulmedizinisch und "kassentechnisch" keinerlei weitere Untersuchungen oder gar Behandlungen rechtfertigt, oder? (Bitte korrigieren, wenn es nicht so ist!)

Ich hörte irgendwo, dass ein Forumsmitglied sogar verspottet wurde, als es bei einer MW-Ambulanz anrief... Ich könnte es wagen, eine e-Mail an die unter MorbusWilsonEV als nett und zugänglich geschilderten Ärzte zu schreiben, aber viel versprechen tue ich mir davon nicht.

Margie schrieb:
Die Leber könnte in Ordnung zu sein, wenn man nach den Leberwerten geht. Aber die sind nicht immer alles. Meine haben sich so deutlich durch Sport gebessert, dass ein Arzt, dem man meine Werte vorlegen würde und der nicht weiß, um was es bei mir geht, sagen würde, ich kann mit der Leber nicht so viel haben.
Die Argumentation empfinde ich irgendwie als "verdreht". Ich denke, der physiologische Zustand eines Menschen ist, dass er sich bewegt (ich las gerade irgendwo, dass die Menschen 1950 noch im Schnitt 20 km pro Tag zu Fuß zurücklegten, heute nur noch 500 m...). D.h. ich würde es eher so rum formulieren, dass die Leberwerte sich verschlechtern, wenn man das zu wenig tut - während Deine Formulierung so klingt, als würde man die künstlich "schönen" durch Sport. Der Sport heutzutage ist nach meiner Ansicht im Idealfall nur Ausgleich für die ansonsten "unphysiologische", oft fast bewegungslose Lebensweise. Etwas anderes gilt sicherlich für Leistungssport, aber den betreibe ich nicht und Du sicherlich auch nicht.

Margie schrieb:
Wie ich schon schrieb, hat der MW-Patient, der ein Leberkupfer von >400 hat, normale Leberwerte (CHE und GLDH kenne ich von ihm nicht). Er scheint auch noch keine so üble Symptomatik zu haben, diffuse Beschwerden schon. Er ist berufstätig, d. h. MW hat ihn nicht schwer krank gemacht bisher. Und dennoch wird er wegen MW behandelt...
Und wie ist er überhaupt drauf gekommen? Bei welchem Arzt wurde das festgestellt (der müsste ja dann auch "diffuse Beschwerden" ernst nehmen... was kaum einer tut)?

Margie schrieb:
Zittern:
Bei mir fangen die Beine an zu zittern, wenn ich mich über etwas aufrege und dabei sitze. Dann kann ein Bein ganz heftig zittern.
Auch beim Sport hatte ich früher solche "Attacken", zur Zeit sind diese beim Sport zumindest nicht mehr gekommen.
Sowas habe ich glücklicher Weise nicht. Und aus den von mir genannten Gründen zu zittern ist denke ich absolut normal. Bin schließlich ein Mensch ;)

Es wäre lieb, wenn Du meine Fragen noch beantworten würdest. Falls Du wegen Arzt- und Laboradressen Bedenken hast, gerne auch per PN.

Es grüßt
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kate,

ich habe, weils einfacher ist, in Rot meine Antworten hinter Deine Fragen geschrieben. Ich hoffe, Du kommst damit klar.

Zitat:
Zitat von margie
Leukozyten erniedrigt:
Habe ich auch immer wieder und soll bei MW auch vorkommen.


Ist bei mir zum ersten Mal so, daraus kann man nichts schließen. Auch 2005 waren die i.O..
Es gibt natürlich dafür auch noch andere Ursachen. Wird man wohl erst ernst nehmen müssen, wenn es öfters vorkommt oder gar dauerhaft so bliebe.

Zitat:
Zitat von margie
MCV erniedrigt:
Der Wert passt eigentlich gar nicht zu den hohen Erythrozyten.


Für mich klingt das logisch: Große Anzahl - kleines mittleres Zellvolumen. Aber vielleicht ist das zu einfach gedacht(?) Ich hatte auch schon bei viel weniger Erys ein niedriges MCV.
MCV ist bei Anämien meist zu niedrig und bei Anämien sind die Erys meist auch niedrig, daher passen die hohen Erys nicht zum niedrigem MCV für mich.

Zitat:
Zitat von margie
MCV kann bei Eisenmangel erniedrigt sein, wohl aber auch bei einer hämolytischen Anämie, die ich auch habe aufgrund des niedrigen Haptoglobins.
Interessant wäre es gewesen, wenn das Haptoglobin bei Dir an diesem Tag mitbestimmt worden wäre. Der Wert aus 2005 war in Ordnung, so einen hohen Wert hatte ich noch nie.


Mein MCV von 2005 - als auch das Haptoglobin bestimmt wurde - war bei 82,6, also auch nicht viel höher.
Ja, so ist mein MCV auch meist in der letzten Zeit.

Zitat:
Aber, das Haptoglobin ist ein akute-Phase-Protein, d. h. in 2005 könnte es auch diesem Grund evtl. auch höher als sonst gewesen sein. Oder es könnte, da Haptoglobin ein sehr empfindlicher Wert ist (Eine Nachforderung des Wertes nach 2 Tagen nach der Blutentnahmesollte ergab bei mir einen um das Zehnfache höheren Wert als sonst), auch ein Laborfehler mal denkbar sein.
Das Lab ist vor Ort und holt die Proben zeitnah bei den Ärzten ab. Woran sollte man denn eine "akute Phase" (von was?) festmachen? BKS? (War immer normal.) Mit Infekten mache ich natürlich keine Blutabnahmen, i.a. nicht mal während der Menstruation.
Ich kann schwer sagen, wie und wie stark ein akutesPhase-Protein bei Entzündungen hoch geht, denn es wäre ja eine minimale Erhöhung, wenn es von ursprünglich angenommen 0,2 auf 0,9 ansteigt und damit noch im Normbereich liegt. Also kann ein evtl. Infekt oder eine Entzündung, die das verursacht haben könnte, nicht sooo heftig sein und evtl. nur unterschwelig.
Ein echter Anstieg wäre für mich, wenn der Wert auf 4,0 oder so steigen würde....
Aber ich will damit nicht behaupten, dass es so sein muss, sondern dies nur mal als eine Möglichkeit nennen.


Zitat:
Zitat von margie
Erythrozyten >5:
Auch das habe ich immer wieder und ich kann mir den Wert nicht so ganz erklären, denn sowohl bei Eisenmangel als auch bei einer hämolytischen Anämie sollte der Wert eigentlich niedriger sein. Vielleicht ist diese Erhöhung auch nur eine "passagere" Erscheinung im Rahmen der Blutneubildung, d. h. am übernächsten Tag wieder auf niedrigerem Niveau. Halte ich für denkbar, denn man könnte sonst gar noch auf die Idee kommen, die Krankheitsursachen ausschließen zu wollen, die bei dauerhaft erhöhten Erys in Frage kommen.


Die sind doch garnicht zu hoch! Bei manchen Laboren geht der Ref'bereich sogar bis 5,2! In letzter Zeit sind sie bei mir in dem Bereich, das könnte mit meiner B12-Einnahme zu tun haben.
Gut, zu hoch ist der Wert nicht, wenn man den Referenzbereich betrachtet. Aber wenn ich die unteren Referenzbereiche betrachte, wo man auch Werte von 3,8 für normal hält, dann kommt mir der Verdacht, dass die Referenzbereiche im Interesse der gesetzlichen Krankenkassen definiert wurden, denn mit 3,8 hat man Beschwerden - ich kenne dies und ich behaupte, dass der untere Normbereich erst ab 4,1 beginnen sollte. Gut, beim oberen Normbereich bin ich nicht der Experte, aber wenn mal die Fünf vor dem Komma steht, dann bin ich bei mir schon argwöhnisch. Vielleicht weil man bei meinem Bruder sein hohes Hb und die hohen Erys (teils auch grenzwertig) von Seiten der Uniiklinik aufgegriffen hatte und mit einer Polyglobulie spekuliert hatte, die man evtl. ausschließen sollte.

Zitat:
Zitat von margie
War denn der Alpha-2-Globulin-Wert in der Elektrophorese nicht im untersten Bereich an diesem Tag?

Er war bei 6,0% (5,0 - 10,0) - bei Messgenauigkeit von einer Stelle hinter dem Komma also nicht unbedingt der "unterste" Bereich, oder? So wie ich meinen HA verstanden habe, kann man die Elektrophorese aber nur insgesamt beurteilen. Zu diesem Zweck war auch ein Diagramm dabei, das fand er i.O.. Ein flacher Kurvenverlauf bei "gutem Gesamteiweiß" (70,0 g/l - folglich liegt das ALP2 absolut bei 4,2 g/l).
Gut 6,0 ist o. k, wenn Du keine Infektion hattest, denn die soll den Wert erhöhen können.

Zitat:
Zitat von margie
Die beiden Werte (Cholestinerase, GLDH, Anm. Kate) sind sehr gut und sprechen m. E. gegen einen Leberschaden, vor allem wenn sie immer so sind.

Die sind immer so (2005 bei 8593 und 2,8) - wenn sie denn gemessen werden.
Also bei den beiden Werten ist bei Dir wohl alles o. k. und ein schwerer Leberschaden damit kaum denkbar (nach meinem Laienverstand zumindest).

Zitat:
Zitat von margie
Wie ist die Harnsäure bei Dir? Eher niedrige Harnsäure kann bei MW auch vorkommen.

4,7 mg/dl (2,4 - 5,7). 2005 lag sie bei 3,8, was daran liegen könnte, dass ich derzeit weniger Fleisch gegessen habe. Ich dachte immer, je niedriger, desto besser?!
Dachte ich auch immer, bis mir Claudia aus dem Forum mal schrieb, sie habe gelesen, dass niedrige Harnsäure bei MW vorkommen könne und ich hatte oft Harnsäurewerte von unter 2,2, ja sogar unter 2,0.
Ich vermute, dass bei MW mit Nierenbeteiligung dies davon kommt, dass man über den Urin zuviel Harnsäure ausscheidet, die dann im Blut eben fehlt. Das könnte der Grund sein. D. h. wenn man mit MW normale Harnsäurewerte haben sollte, spricht dies gegen eine Nierenbeteiligung.
Aber Deine Werte sind dafür vollkommen unverdächtig.


Zitat:
Zitat von margie
Wie ist die Alkalische Phosphatase?
Auch hier können eher niedrige Werte (unter 70 würde ich als niedrig ansehen) auch auf MW hinweisen.


Ist nicht untersucht worden, sonst hätte ich's genannt. Sie lag bisher zwischen 75 und 134.
Die niedrige AP soll ja mit dem Zinkwert zusammenhängen. Da der bei Dir normal ist, würde eine niedrige AP dazu nicht passen.

Zitat:
Zitat von Margie
Urinkupfer:
Das würde ich auf jeden Fall bestimmen lassen. Ich hätte bis vor ca. 10 Monaten nie geglaubt, dass es da so Riesenunterschiede zwischen den einzelnen Laboren gibt. Wie ich Dir schrieb, war die Abweichung zwischen dem Labor, das ich (und auch ein Wilson-Experte) für das Beste halten und einem anderen Labor das 10-fache! Und auch bei anderen Labore lagen die Kupferwerte teils um mehr als das Doppelte niedriger als bei dem von mir bevorzugten Labor (ich habe in diesen Fällen immer aus demselben Sammelurin Proben an die jeweiligen Labore geschickt, damit ich diese direkt miteinander vergleichen konnte).


Dann nenne doch bitte mal dieses Labor! Positive Aussagen können doch ruhig mal öffentlich dargestellt werden ;) Übrigens ist mir zu Deinen Differenzen noch eingefallen, dass die Kupferverteilung im Sammelgefäß auch nach dem Mischen (wie machst Du das genau?) noch inhomogen sein kann und wohl auch wird(?) D.h. verschiedene Proben können dann auch unterschiedliche Konzentrationen aufweisen. Allerdings wohl eher nicht um Faktor 10. Was mir hier noch einfällt: Meine Werte in Spontan-Urinen - zu verschiedenen Tageszeiten von morgens bis spätnachmittags - lagen mehrfach bei 4 µg/l, einmal bei 11 (bei "Schiwara"). Auf 2,3 Liter Tagesmenge hochgerechnet käme man da auf 9,2 bzw. 25,3 µg.
Ich nenne das Labor, aber ich hoffe, dass nun niemand denkt, ich habe etwas davon, d. h. es ist wahrhaft keine Werbung oder eine uneigennützige Werbung: Es ist das Labor Limbach in Heidelberg, ein großes Labor, zu dem aus der ganzen BRD Proben geschickt werden (ich meine nun nicht Proben wegen Urinkupfer, sondern für andere Untersuchungen). Ich weiß, dass die Wilson-Ambulanz einer Uniklinik (damit meine ich nicht Heidelberg, was nahe läge, denn Limbach ist in Heidelberg) auch ihr Urinkupfer bei Limbach bestimmen läßt.

Wegen des Urins im Sammelbehälter:
Also ich mische den Sammelbehälter wirklich sehr gut durch, schüttele ihn mehrmals, kippe dann einen großen Teil in die Toilette, schüttele ihn nochmals kippe dann einen kleinen Teil in einen Becher. Den in den Becher abgekippten Teil mische ich dann nochmals gut durch und dann wird der Urin in ein oder 2 Röhrchen abgefüllt, die ich vorher schon geöffnet bereitgestellt habe, damit ich gleich nach dem nochmaligen Mischen den Urin in die Röhrchen gießen kann. Vielmehr Mischen geht kaum noch, denke ich.
Natürlich können dann immer noch kleine Schwankungen sein.


Zitat:
Zitat von Margie
Ich rate daher bei diesem Wert wirklich zu mehreren Kontrollen bei verschiedenen Laboren.

Leider ist dieser Wert (nach GOÄ) mit fast 30 Euro so teuer, dass ich das nicht mal eben dauernd untersuchen lassen kann. Eine Frage, die vielleicht für andere hier interessant ist, wäre auch, wie man während einer laufenden Zinkeinnahme verfahren sollte und ob es eigentlich so empfehlenswert ist, das abwechselnd zu nehmen und monatelang(!) abzusetzen.
Ja, die Kosten sind das Problem, das ist mir klar. Das kann man nicht mal einfach so zahlen. Daher wäre es gut, Du würdest einen Arzt überreden können...

Zitat:
Zitat von Margie
Dein Kupferwert im Urin passt m. E. nicht so ganz zu dem freien Kupfer. Ich würde da erwarten, dass der Wert zumindest grenzwertig ist oder evtl. auch leicht erhöht und würde daher fragen, war das Labor eines von denen, die den Vergleichstest nicht bestanden hätten?

Eine andere Frage ist, wie aussagekräftig dieser ominöse Rechenwert ist. Du hast ja selbst schonmal Zweifel geäußert. Und das hier schreibt die Selbsthilfe MW

Zitat:
ist bei 5% der Patienten normal und bei 20% der Gesunden erniedrigt
zum Coeruloplasmin... was ja allein zu dem ungünstigen Wert beim freien Kupfer führen kann.
Ja, man liest dazu vieles, sowohl zum freien Kupfer wie auch zum Coeruloplasmin.
Dass Coeruloplasmin bei Gesunden auch erniedrig sein kann, will ich schon für möglich halten. Es gibt ja auch eine Acoeruloplasminämie, bei der die Patienten gar kein Coeruloplasmin haben sollen und so wird es auch jede Stufe dazwischen geben, ohne dass man MW haben muss.
Ist alles nicht sehr einfach und es gibt leider auch kaum Ärzte, die sich damit auskennen. Auch die Wilson-Ärzte scheinen sich da nicht immer auszukennen, denn wenn ich das Thema mal ansprach, bekam ich keine befriedigende Antwort.


Zitat:
Zitat von Margie
Ja, Kate, ein Genträgerschaft für MW würde ich bei Dir auf jeden Fall vermuten mit dem niedrigen Coeruloplasmin, weil Genträger auch niedrige Werte haben sollen.

Was aber ja schulmedizinisch und "kassentechnisch" keinerlei weitere Untersuchungen oder gar Behandlungen rechtfertigt, oder? (Bitte korrigieren, wenn es nicht so ist!)
Mir wurde mal von einem Wilson-Experten gesagt, dass Genträger auch Probleme haben können. Aber wirklich ernsthaft scheint sich niemand mit Genträgern zu beschäftigen. Die Eltern der MW-Patienten sind alle Genträger und auf den Vereinsveranstaltungen treffe ich immer wieder solche Eltern.
Aber keiner scheint wegen seiner Genträgereigenschaft mal genauer untersucht worden zu sein.
Andererseits wird von Johnson behauptet, dass evtl. das Risiko für Parkinson bei Genträgern erhöht sei :

Authors: J

Wenn das stimmt, dann wäre es eigentlich geboten, die Genträger auch zu behandeln. Aber von Vorbeugen halten die Krankenkassen nur dann etwas, wenn es sie nichts kostet.

Ich hörte irgendwo, dass ein Forumsmitglied sogar verspottet wurde, als es bei einer MW-Ambulanz anrief... Ich könnte es wagen, eine e-Mail an die unter MorbusWilsonEV als nett und zugänglich geschilderten Ärzte zu schreiben, aber viel versprechen tue ich mir davon nicht.
Ja, das mit dem Verspotten finde ich nicht o.k. Was man bei Schulmedizinern vermeiden sollte, ist nach meiner Erfahrung, zuviel über nicht schulmediziinische Erkenntnisse zu sprechen. KPU, DMPS, etc. würde ich daher immer weglassen, wenn ich einen Arzt zum ersten Mal kontaktiere.
Ja, schwer Dir einen Rat zu geben. Egal, was oder wen ich Dir empfehle, kann es "schiefgehen".
Wenn Du eine Mail an einen der Ärzte schreibst, dann würde ich das was für MW sprechen könnte, betonen und alle Zweifel weglassen, wenn Du untersucht werden willst. Zum Ergebnis, dass Du evtl keinen MW hast, kommt der Arzt dann sicher noch früh genug, wenn es so ist. Aber Du hättest dann evtl. noch eine Untersuchung.
Wenn Du nur eine Meinung hören willst, solltest Du sicher alles schreiben.


Zitat:
Zitat von Margie
Die Leber könnte in Ordnung zu sein, wenn man nach den Leberwerten geht. Aber die sind nicht immer alles. Meine haben sich so deutlich durch Sport gebessert, dass ein Arzt, dem man meine Werte vorlegen würde und der nicht weiß, um was es bei mir geht, sagen würde, ich kann mit der Leber nicht so viel haben.

Die Argumentation empfinde ich irgendwie als "verdreht". Ich denke, der physiologische Zustand eines Menschen ist, dass er sich bewegt (ich las gerade irgendwo, dass die Menschen 1950 noch im Schnitt 20 km pro Tag zu Fuß zurücklegten, heute nur noch 500 m...). D.h. ich würde es eher so rum formulieren, dass die Leberwerte sich verschlechtern, wenn man das zu wenig tut - während Deine Formulierung so klingt, als würde man die künstlich "schönen" durch Sport. Der Sport heutzutage ist nach meiner Ansicht im Idealfall nur Ausgleich für die ansonsten "unphysiologische", oft fast bewegungslose Lebensweise. Etwas anderes gilt sicherlich für Leistungssport, aber den betreibe ich nicht und Du sicherlich auch nicht.
Nein, ich betreibe den Sport nicht, um schöne Leberwerte zu bekommen, sondern auch weil sich meine hepatische Enzephalopathie so gebessert hat durch den Sport. Primär war aber der Grund für den Sport, dass ich einseitige Taubheitsgefühle habe, mir jegliche Muskulatur im Rücken fehlt und beides miteinander in Verbindung stehen könnte.

Zitat:
Zitat von Margie
Wie ich schon schrieb, hat der MW-Patient normale Leberwerte (CHE und GLDH kenne ich von ihm nicht). Er scheint auch noch keine so ganz üble Symptomatik zu haben, diffuse Beschwerden schon. Er ist berufstätig. Und dennoch wird er wegen MW behandelt...

Und wie ist er überhaupt drauf gekommen? Bei welchem Arzt wurde das festgestellt (der müsste ja dann auch "diffuse Beschwerden" ernst nehmen... was kaum einer tut)?
Ich schreibe Dir dies noch in einer PN.

Zitat:
Zitat von Margie
Zittern:
Bei mir fangen die Beine an zu zittern, wenn ich mich über etwas aufrege und dabei sitze. Dann kann ein Bein ganz heftig zittern.
Auch beim Sport hatte ich früher solche "Attacken", zur Zeit sind diese beim Sport zumindest nicht mehr gekommen.


Sowas habe ich glücklicher Weise nicht. Und aus den von mir genannten Gründen zu zittern ist denke ich absolut normal. Bin schließlich ein Mensch ;)

Gruß
margie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Margie,

vielen Dank für Deine Mühe.

Wegen des Urins im Sammelbehälter:
Also ich mische den Sammelbehälter wirklich sehr gut durch, schüttele ihn mehrmals, kippe dann einen großen Teil in die Toilette, schüttele ihn nochmals kippe dann einen kleinen Teil in einen Becher. Den in den Becher abgekippten Teil mische ich dann nochmals gut durch und dann wird der Urin in ein oder 2 Röhrchen abgefüllt, die ich vorher schon geöffnet bereitgestellt habe, damit ich gleich nach dem nochmaligen Mischen den Urin in die Röhrchen gießen kann. Vielmehr Mischen geht kaum noch, denke ich.
Natürlich können dann immer noch kleine Schwankungen sein.
Das klingt ja richtig professionell. Hast Du das mal irgendwo so gelesen oder gelernt?

Kate schrieb:
Eine Frage, die vielleicht für andere hier interessant ist, wäre auch, wie man während einer laufenden Zinkeinnahme verfahren sollte und ob es eigentlich so empfehlenswert ist, das abwechselnd zu nehmen und monatelang(!) abzusetzen.
Zu dieser Frage hast Du nichts gesagt, die ist aber wichtig! Magst Du da noch etwas schreiben?

Ja, schwer Dir einen Rat zu geben. Egal, was oder wen ich Dir empfehle, kann es "schiefgehen".
Wenn Du eine Mail an einen der Ärzte schreibst, dann würde ich das was für MW sprechen könnte, betonen und alle Zweifel weglassen, wenn Du untersucht werden willst. Zum Ergebnis, dass Du evtl keinen MW hast, kommt der Arzt dann sicher noch früh genug, wenn es so ist. Aber Du hättest dann evtl. noch eine Untersuchung.
Wenn Du nur eine Meinung hören willst, solltest Du sicher alles schreiben.
Naja - irgendwie angemessen sollte das schon sein. Ich reiße mich nicht um eingreifende und stressige Untersuchungen! (Um dann hinterher - wie Du hier schon öfter schriebst - auch noch erwägen zu müssen, ob ein eventuell negatives Ergebnis davon kommt, dass die eine "falsche" Stelle erwischt haben... das wird ja dann zur "Lebensaufgabe" und damit ist das auch ziemlich versaut.)

Den Urin werde ich so oder so nochmal überprüfen lassen. Hast Du eine Erklärung dafür, dass diese Untersuchung nach GOÄ so teuer ist (Ziffer 4132, Kupfer im Urin, Atomabsorption, 1,15-facher Satz 27,49 Euro), manche Labore (z.B. Schiwara - da lassen viele ihre Schwermetalle untersuchen) bei gleicher Methode (AAS, teilweise auch F-AAS) dafür aber viel weniger nehmen?

Von KPU würde ich ggf. wohl nichts erzählen, auch da ich selbst inzwischen arge Zweifel an diesem Konzept mit seiner Diagnostik habe, aber das ist hier nicht Thema, dazu gibt es Threads. Das mit dem DMPS würde ich erwägen, aber von meinem Eindruck abhängig machen.

Zu Referenzbereichen im Allgemeinen fällt mir noch ein, dass die Vollblutreferenzbereiche für Zink von
"Schiwara": 408 – 787 µg/dl, das sind 4,08 - 7,87 mg/l und
Biovis:7,30-7,70​
überhaupt nicht übereinstimmen. Ich frage mich in solchen Situationen (gab's in letzter Zeit ab und an) immer, woran das liegt. Unterschiedliche Messverfahren (hier unwahrscheinlich, weil die Obergrenze fast übereinstimmt) oder eine unterschiedliche medizinische Einschätzung? Damit steht man aber vor neuen Fragen... nach Biovis wäre z.B. mein Vollblutwert zu niedrig - da jedoch der Erywert hier wohl aussagekräftiger ist, da sich das meiste Zink in den Erys und Thrombos befindet (nach meinen Informationen) gehe ich davon aus, dass mein Status ok ist.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat von Kate
Eine Frage, die vielleicht für andere hier interessant ist, wäre auch, wie man während einer laufenden Zinkeinnahme verfahren sollte und ob es eigentlich so empfehlenswert ist, das abwechselnd zu nehmen und monatelang(!) abzusetzen.
Zu dieser Frage hast Du nichts gesagt, die ist aber wichtig! Magst Du da noch etwas schreiben?
Tja, das ist eine gute Frage. Wenn genügend Geld für Untersuchungen vorhanden ist, würde ich erst mal die Werte unter nur kurzzeitigem (ca. 3 Tage) Absetzen von Zink bestimmen lassen. Wenn diese da bereits auffällig sind, bräuchte man Zink evtl. nicht länger abzusetzen.

Das Problem kann nämlich sein, dass ein Betroffener, der MW hat, ohne es zu wissen und der Zink einnimmt (und je höher dosiert er das tut umso eher wahrscheinlich), dass er im schlimmsten Fall ein Leberversagen bekommen kann beim Absetzen des Zinks. Zink ist eine Therapie bei MW und bei MW ist es immer gefährlich, eine einmal begonnene Therapie bei MW abzusetzen, vor allem in der Phase, wo die Entkupferung noch nicht abgeschlossen ist. Die Reaktion der Leber darauf kann eben fatal sein. Wie wahrscheinlich dies eintreten wird, kann ich aber auch nicht sagen. Das wird individuell unterschiedlich sein.

Daher würde ich erst mal die Werte mit Zink bestimmen lassen und das Risiko eingehen, dass diese Werte nicht eindeutig sind. Vielleicht sind sie aber dennoch richtungsweisend.
Je größer der MW-Verdacht ist, umso weniger würde ich eine einmal begonnene hochdosierte Zinktherapie absetzen. Wenn man das Risiko eingehen will, dann würde ich es nur langsam ausschleichend absetzen.

Ja, ich rate immer, kein Zink zu nehmen, wenn man den Kupferstoffwechsel untersuchen lassen will. Ich weiß zu diesem Problem auch keine besseren Antworten.

Gruß
margie
 
Hallo Margie,

danke nochmals.

Kate schrieb:
Margie schrieb:
Wegen des Urins im Sammelbehälter:
Also ich mische den Sammelbehälter wirklich sehr gut durch, schüttele ihn mehrmals, kippe dann einen großen Teil in die Toilette, schüttele ihn nochmals kippe dann einen kleinen Teil in einen Becher. Den in den Becher abgekippten Teil mische ich dann nochmals gut durch und dann wird der Urin in ein oder 2 Röhrchen abgefüllt, die ich vorher schon geöffnet bereitgestellt habe, damit ich gleich nach dem nochmaligen Mischen den Urin in die Röhrchen gießen kann. Vielmehr Mischen geht kaum noch, denke ich.
Natürlich können dann immer noch kleine Schwankungen sein.

Das klingt ja richtig professionell. Hast Du das mal irgendwo so gelesen oder gelernt?

Noch drei Fragen hinterher:
  • Akzeptiert das von Dir genannte Labor Proben ohne Arztstempel?
  • Stellen die Sammelbehälter kostenlos zur Verfügung? (Die Dinger sind nämlich auch ziemlich teuer!)
  • Was hältst Du von der Wiederverwendung von einmal (von einem selbst) benutzten Sammelbehältern? (Ich las mal, dass das durchaus ok ist bei Schwermetalluntersuchungen, wenn man den Kanister gründlich mit heißem Wasser spült.)

Kate schrieb:
Den Urin werde ich so oder so nochmal überprüfen lassen. Hast Du eine Erklärung dafür, dass diese Untersuchung nach GOÄ so teuer ist (Ziffer 4132, Kupfer im Urin, Atomabsorption, 1,15-facher Satz 27,49 Euro), manche Labore (z.B. Schiwara - da lassen viele ihre Schwermetalle untersuchen) bei gleicher Methode (AAS, teilweise auch F-AAS) dafür aber viel weniger nehmen?
Hier lege ich auch nochmal nach: Müssen die Labore deswegen schlechter sein? Schiwara ist recht renommiert... (und war übrigens sensationell schnell mit dem Zinkbefund: Montag Mittag Probe zur Post gebracht - Dienstag 8:30 Uhr Probeneingang - noch am selben Tag ging der Befund raus - Mittwoch war er bei mir.)

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,


Das klingt ja richtig professionell. Hast Du das mal irgendwo so gelesen oder gelernt?Noch drei Fragen hinterher:
  1. Akzeptiert das von Dir genannte Labor Proben ohne Arztstempel?
  2. Stellen die Sammelbehälter kostenlos zur Verfügung? (Die Dinger sind nämlich auch ziemlich teuer!)
  3. Was hältst Du von der Wiederverwendung von einmal (von einem selbst) benutzten Sammelbehältern? (Ich las mal, dass das durchaus ok ist bei Schwermetalluntersuchungen, wenn man den Kanister gründlich mit heißem Wasser spült.)
Das Mischen mache ich deshalb so gründlich, weil ich denke, dass ein Schwermetall sich eher unten absetzt (ist es nicht "schwer", wenn es Schwermetall heißt?) und wenn ich den Urin oben abschöpfe, habe ich vielleicht wirklich nur den Urin, der kein Kupfer enthält, erwischt (?).

Also ich verwende meine Sammelbehälter immer wieder. Ich wasche sie jedesmal mit warmem oder heißem Wasser aus und lasse sie gut austrocken.
Wenn Du die Untersuchung als IGEL-Leistung machen willst, also selbst bezahlst, wird das Labor sicher keinen Arztstempel verlangen. Ich habe dort von meinen Angehörigen auch mal Urin untersuchen lassen auf eigene Kosten und ich war auch schon mit meinen Eltern dort auf eigene Kosten zur Blutentnahme als IGEL-Leistung. Alles ohne ärztliche Unterschriften, das geht schon.
Sammelbehälter: Das Labor hat eine Auslieferfirma für die einsendenten Ärzte, die dort ihre Gefäße, Röhrchen etc. bestellen. Ich weiß nun nicht, ob die Dir als Privatperson auch Material zusenden. Aber weshalb eigentlich nicht? Andere Labore wie Schiwarra, ganzimmun verschicken ja auch das Material an Privatpersonen.
Ich würde dort anrufen und danach fragen.

Den Urin werde ich so oder so nochmal überprüfen lassen. Hast Du eine Erklärung dafür, dass diese Untersuchung nach GOÄ so teuer ist (Ziffer 4132, Kupfer im Urin, Atomabsorption, 1,15-facher Satz 27,49 Euro), manche Labore (z.B. Schiwara - da lassen viele ihre Schwermetalle untersuchen) bei gleicher Methode (AAS, teilweise auch F-AAS) dafür aber viel weniger nehmen?
Hier lege ich auch nochmal nach: Müssen die Labore deswegen schlechter sein? Schiwara ist recht renommiert... (und war übrigens sensationell schnell mit dem Zinkbefund: Montag Mittag Probe zur Post gebracht - Dienstag 8:30 Uhr Probeneingang - noch am selben Tag ging der Befund raus - Mittwoch war er bei mir.)
Wie der Preis zustande kommt, weiß ich nicht. Aber es scheint auch ein gewissser Aufwand hinter der Bestimmung zu stehen. Es sollte schon das gleiche Bestimmungsverfahren sein, also Atomabsorption, wenn man die Werte vergleichen will.
Also ich bekam von Schiwarra 27,48 € wie auch von den anderen Laboren 27,48 € berechnet.
Bei Limbach muss man, wenn man etwas als IGEL-Leistung in Auftrag gibt, aber nur das 1,0-fache bezahlen. Das hatte ich bei meinem Bruder, für den ich einen 24h-Urin bezahlte, so ausgemacht und es scheint auch üblich bei anderen Laboren zu sein, dass bei IGEL-Leistungen nicht das 1,15-fache verlangt wird. Die Einsparung ist natürlich nicht so immens, wenn man nur das 1,0-fache bezahlt. Wie es mit der Versandkostenpauschale aussieht, weiß ich nicht, denn die ist auch oft noch 3 oder mehr Euro hoch.
Ich würde vorher fragen. Das kostet ja nichts.
Wie gut Schiwarra beim Urinkupfer ist, kann ich nicht einschätzen. Meine Überprüfungen vor ca. 10 Monaten konzentrierten sich auf die wohnortnahen Labore, d. h. ich wollte einschätzen, welches da das Beste ist für meine zukünftigen Urinkupferbestimmungen.

Wegen der Schnelligkeit:
Limbach ist sehr schnell, ich bekomme den Befund meist 2 Tage später, ganz selten dauert es mal länger.
Ich habe gerade wieder eine Kontrolle bei einem anderen Labor machen lassen, da musste ich 14 Tage auf den Befund warten.
Bei Schiwarra scheinen diese Untersuchungen dienstags zu laufen. Im letzten Jahr schickte ich eine Probe mittwochs dorthin. Ich musste meiner Erinnerung nach ungefähr eine Woche warten.

Gruß
margie
 
Hallo Margie,

danke. Ich halte Deine Misch-Überlegungen für gerechtfertigt. Wollte nur wissen, ob Du einer speziellen Anleitung folgst, die Du mal irgendwo bekamst.

Wie der Preis zustande kommt, weiß ich nicht. Aber es scheint auch ein gewissser Aufwand hinter der Bestimmung zu stehen. Es sollte schon das gleiche Bestimmungsverfahren sein, also Atomabsorption, wenn man die Werte vergleichen will.
Also ich bekam von Schiwarra 27,48 € wie auch von den anderen Laboren 27,48 € berechnet.
Bei Limbach muss man, wenn man etwas als IGEL-Leistung in Auftrag gibt, aber nur das 1,0-fache bezahlen.
1,0-facher Satz für Selbstzahler scheint sich zu verbreiten, es machen aber nicht alle. Bei Schiwara gibt es demnach einen Unterschied zwischen den "normalen" Schwermetalluntersuchungen (ich habe da immer so um die 15 Euro gelöhnt), egal ob Stuhl oder Urin, und der 24-Std.-Urin-Untersuchung. Obwohl man für beides ja nur ein Röhrchen einschickt und dasselbe untersucht wird. Ob nun die Methode dieselbe ist, weiß ich natürlich nicht, vielleicht nimmt man bei der Verdachtsdiagnose MW eine genauere Methode? Hier: www.mlhb.de/fileadmin/user_upload/Analytik/Umweltanalysen_2005.pdf steht, dass AAS verwendet wird, aber es scheint da verschiedene "Untermethoden" zu geben:
Die Atomabsorptionsspektrometrie hat verschiedene Verfahren für die Analyse Ihrer Proben zur Verfügung: Graphitrohr-, Flammen- und Hydrid- bzw. Kaltdampftechnik.
Aus: AAS / ICP-MS

Ich hatte eigentlich gedacht, ich sage garnicht dazu, dass es aus einem Sammelurin stammt ;) Multiplizieren kann ich ja auch selbst.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach eine kurzen Recherche stelle ich fest, dass sich wohl bei Schiwara was geändert hat und eine Kupferanalyse im Urin - so oder so - für Selbstzahler 23,90 Euro kostet. Das ist dann genau der 1,0-fache Satz nach GOÄ. Quelle: TOX-Labor in Bremen Daunderer-Untersuchungsauftrag (was günstig bleibt ist die MEA, d.h. Multielementanalyse).

Gruß
Kate
 
Ich ergänze hier noch etwas, das Lukas mir schrieb: Er hat viel verdächtigere Symptome und Laborwerte als ich und hat die Erfahrung gemacht, dass HD absolut nicht "ins Grübeln geriet". (Anm. Kate: Ich frage mich langsam, WAS die MW-Experten denn ernst nehmen würden? Wenn man bereits im Rollstuhl sitzt oder tatsächlich keine Tasse mehr halten kann?)

Untersucht wurde Serum-Kupfer und Coeruloplasmin und die Leberwerte, samt Blutbild. Es ergab sich ein freies Kupfer von etwa 40 (und das war vormals auch schon wesentlich höher gewesen). Die gesammelten auffälligen Vorbefunde hatte er dabei.

Ich schreibe das hier nicht, um jemanden von Untersuchungen (dort) abzuhalten. Aber so kann man sich ggf. wenigstens darauf einstellen. Wegen eigener Bemühungen, etwas abklären zu lassen, muss man immer damit rechnen, nicht nur nicht ernst genommen, sondern sogar verspottet zu werden. Wenn man Pech hat, sogar im Befundbericht, was dann bei Bedarf von weiteren Ärzten als Bestätigung genommen werden kann, dass der Patient eben "einen an der Waffel" hat.

Wenn ich nicht einmal völlig auf eigene Faust die beiden Blutwerte hätte bestimmen lassen (die nicht ganz i.O. waren, siehe oben), hätte auch mein HA (der menschlich total ok ist) sich nach meiner Einschätzung nicht darauf eingelassen. Allerdings wurde ich im Labor erstmal sehr besorgt "beiseite genommen" als ich mein Anliegen vorgetragen hatte - auch damit muss man rechnen, wohl bis hin zur Ablehnung, dies ohne ärztliche Veranlassung durchzuführen.

Lasst Euch trotzdem den Sonntag nicht verderben :)
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kate,

ich werde Dir per PN noch zu den letzten Beiträgen antworten.

Gruß
margie
 
Hallo zusammen, hallo Margie,

ich berichte mal kurz weitere Ergebnisse.

Für alle, die den Kontext nicht haben und es nicht schaffen, den Thread durchzulesen: Ich habe seit Jahren ein mäßig erhöhtes freies Kupfer von ca. 20 µg/dl, bei niedrigem Serum-Kupfer und niedrigem bis leicht erniedrigten Coeruloplasmin. Dabei aber keinerlei sonstige MW-auffällige Laborwerte (Leberwerte immer gut, Haptoglobin, HB normal - nur um ein paar zu nennen) oder signifikante Symptomatik. Zwar unspezifische Symptome wie Schlafstörungen, Erschöpfung, Unruhe, Anspannung, aber keine neurologischen Symptome i.e.S.. Bin auch bereits im "mittleren Lebensalter", was für eine MW-Diagnose "alt" ist.

Das Kupfer im 24-Stunden-Urin war bei der Untersuchung über meinen Hausarzt (siehe oben) unter der Nachweisgrenze. Da diese bei dem Labor vergleichsweise hoch liegt (10 µg/l) und mir zudem von Margie berichtet wurde, dass es erhebliche Abweichungen dieser Werte bei unterschiedlichen Laboren gibt, habe ich erneut den Wert kontrollieren lassen - und zwar bei zwei Laboren aus dem gleichen (nach Margies Anleitung oben gut durchmischten) 24-Stunden-Urin.

Ergebnis Labor 1: 6 µg/l ---> 6 µg/l x 2,033 l = 12,20 µg Tagesausscheidung
Ergebnis Labor 2: 11 µg/l ---> 11 µg/l x 2,033 l = 22,36 µg Tagesausscheidung

Es sind beides Labore, die (u.a.) auf Schwermetallmessung spezialisiert sind. Die Unterschiede sind prozentual gesehen auch beträchtlich, absolut gesehen aber weniger dramatisch - zumal wenn man die Nachweisgrenze von 10 µg/l meines heimischen Labors bedenkt. Beides liegt zudem weit unter den als MW-kritisch angesehenen Werten von > 40-50 µg/Tag.

Dabei nehme ich seit Anfang des Jahres keinerlei Zink mehr ein (davor auch nur noch sehr wenig) und ernähre mich nicht kupferarm (esse z.B. durchaus größere Mengen Cashewkerne).

Damit sitzt das Thema momentan nicht sehr weit oben auf meiner Prioritätenliste ;) Ich werde das Urinkupfer ab und an bei Labor 2 kontrollieren und in ca. 2 Jahren meinen Hausarzt nochmal bitten, das freie Kupfer mitbestimmen zu lassen.

Eine Bemerkung zu dem von Margie bevorzugten Labor für die Urinuntersuchung: Die haben es nicht mal für nötig gehalten, mir (als selbst anfordernde und zahlende?) Patientin auf meine Mail zu antworten, in der ich Röhrchen und Anforderungsbogen erbeten habe. Auch nicht nach erneutem Absenden mit Bitte um Rückmeldung :mad: Was soll man dazu sagen?...

Gruß
Kate

P.S. Informationen zu Morbus Wilson findet ihr in der gleichnamigen Rubrik.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kate,

danke für Deinen Bericht!

ernähre mich nicht kupferarm (esse z.B. durchaus größere Mengen Cashewkerne).
Uuups, habe gerade eine Büchse Cashews in der Hand.
Nehme aber seit einigen Tagen DMSA, da kommt einiges an Kupfer mit heraus.
Liebe Grüße

Günter
 
Willst Du Dich denn kupferarm ernähren, Günter? Und wenn ja: Warum? Dieses Element ist ja nun bekanntermaßen nicht an sich "böse". Selbst MW-Kranken wird nicht unbedingt eine kupferarme Ernährung empfohlen.

Zum Zink kann ich noch ergänzen (steht zwar schon irgendwo, aber passt ja auch hierher): Der Erythrozyten-Wert lag bei einer kürzlichen Untersuchung richtig hübsch mittig im Referenzbereich. Also von daher auch keine Hinweise auf Zinkmangel / Kupferüberschuss. Die Erhöhung des freien Kupfers bleibt natürlich ein Thema, ich denke da z.B. an einen irgendwie anders verursachten niedrigen Spiegel des Transportproteins Coeruloplasmin. Kuklinski sprach gegenüber einigen Patienten, die kürzlich da waren, von einer Kupferstoffwechselstörung - was er aber genau damit meint, weiß ich nicht. Werde bei Gelegenheit fragen.

Liebe Grüße
Kate
 
Willst Du Dich denn kupferarm ernähren, Günter? Und wenn ja: Warum?
Ja, will ich. Bringt ja nicht viel Sinn, ein kupferarmes Multivitamin zu nehmen und sich dann kupferreich zu ernähren. Auf meine Cashews verzichte ich allerdings nicht. Auch nicht auf andere leckere Sachen, wie milchfreie Schokolade. Aber man kann es ja etwas reduzieren oder auch mal etwas anderes wählen.

Laut kinesiologischem Test habe ich immer noch einen deutlichen Kupferüberschuß. Der schrumpft aber seit ein paar Tagen durch das DMSA, das ich derzeit nehme.
Liebe Grüße

Günter
 
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