Vitamine und Spurenelemente zuverlässig überprüfen

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Hallo zusammen,

ich hatte neulich im Zuge einer anderen Blutuntersuchung B6 und B12 im Serum testen lassen- im nachinein: rausgeworfenes Geld, da beide Spiegel durch die regelmäßige Einnahme (auch die Tage davor) um ein x faches zu hoch waren.

Ich weiß, dass in verschiedenen Threads diese Thematik schon öfters behandelt wurde, aber vielleicht könnte man die bisherigen Erfahrungen hier zusammenfassen:
- welches Vitamin/Spurenelement wie testen (direkt?, anderer Marker?, Serum/Urin usw)
- wann davor auf NEMs und/oder bestimmte Nahrungsmittel verzichten.
- praktisch wäre auch, welches Vitamin/Spurenelement die Einnahme eines anderen blockiert bzw. auch ein anderes benötigt.

Ich habe nämlich mittlerweile den kompletten Überblick verloren ...

@Hans, vielleicht kannst du hier etwas aushelfen?
Was checkt ihr regelmäßig?

Vielen Dank schon mal!
 
ich hatte neulich im Zuge einer anderen Blutuntersuchung B6 und B12 im Serum testen lassen- im nachinein: rausgeworfenes Geld, da beide Spiegel durch die regelmäßige Einnahme (auch die Tage davor) um ein x faches zu hoch waren.
Hallo garfyld,
wie viele Tage hast Du vor der Blutabnahme denn das B6 abgesetzt?

Ich frage, da über Supplemente erzielte hohe B6-Mengen im Blut eigentlich ziemlich schnell von der Niere auf ein normals Level gebracht werden:

Bei meinem letzten B6-Bluttest hatte ich vom B6 zuvor wochen-/monatelang tgl über 25 mg B6 genommen und die Einnahme dann erst einen Tag vor der Blutabnahme ausgesetzt und hatte dann dennoch auch einen sehr niedrigen normwertigen B6-Wert.

Wenn Du das B6 also auch ein oder zwei Tage vor der Blutabnahme abgesetzt hast und Du dennoch hohe B6-Werte hast, spricht das aus meiner Sicht klar dafür, dass dies nicht von den B6-Supplementen herrührt, sondern daher, dass Du eine B6-Verwertungsstörung hast, die dazu führt, dass sich das B6 bei Dir im Blut anstaut, weil es nicht in die Zelle kommt. So eine Verwertungsstörung haben/hatten hier viele HPUler, einschließlich mich.

- praktisch wäre auch, welches Vitamin/Spurenelement die Einnahme eines anderen blockiert bzw. auch ein anderes benötigt.
Damit das B6 in die Zelle kommt (und sich nicht im Blut anstaut), bedarf es einer ausreichend hohen AP (Alkalische Phosphatase).

Bei mir bedeutet das:
Hohe AP = normaler B6-Blutwert = gute zelluläre B6-Versorgung = B6-Mangelsymptome schwinden

Niedrige AP = hoher B6-Blutwert = schlechte zelluläre B6-Versorgung = B6-Mangelsymptome stagnieren oder steigen

Damit das B6 richtig verstoffwechselt/aktiviert werden kann bedarf es außerdem ausreichend viel B2. Zu viel B2 darf es aber auch nicht sein, weil der Körper die Aktivierung von B2 der Aktivierung von B6 vorzieht.

Anhand meiner AP (und meinen Symptomen) konnte ich dabei für mich das optimale B2:B6-Verhältnis von 2,1:1 bestimmen. Genau dann ist meine AP am besten (65 U/l). Nehme ich im Verhältnis zum B6 dann mehr oder weniger B2 ein, sinkt die AP - und damit auch mein Potenzial das B6 in die Zelle zu bringen.

Mit dem B2 und der AP hättest Du also einen Ansatzpunkt deinen B6-Stoffwechsel gezielt zu fördern, wenn Du ähnliche Stoffwechselprobleme hast wie ich. Wenn Du das B6 wenigstens einen Tag vor Blutabnahme abgesetzt hast wäre der hohe B6-Wert schon mal ein sehr starkes Indiz, dass es bei Dir ebenfalls so ist. Ein anderes Indiz wäre eine niedrige AP (<60 U/l). Maßgeblich für die Verwertungsstörung wäre aber der hohe B6-Wert, ein niedriger AP-Wert würde das Bild nur abrunden.

Gruß
Hans
 
Hi Hans,

vielen Dank für deine Antwort!
Es ist mir fast etwas unangenehm, aber... ich weiß es nicht mehr. Ich vermute, ich habe es der Gewohnheit nach sogar am Morgen des selbigen Tages genommen.
Das Blut wurde zu einem ganz anderen Zweck abgenommen und ich habe im Anschluss noch gefragt, ob man die beiden Werte (B6/B12) bei dieser Gelegenheit auch checken kann - im nachhinein totaler Unsinn.
B6 war bei 202 mcg/l (8.7 - 27.2 Norm), B12 > 2000 pg/ml (200-300 Grenzbereich).

Du meinst, der hohe Blutwert wäre ein Zeichen für eine gestörte Aufnahme- wenn nun jemand ohne B6 Defizit 25mg P5P supplementiert, müsste dann bei diesem der Wert nicht auch ungewöhnlich hoch sein?
 
B6 war bei 202 mcg/l (8.7 - 27.2 Norm), B12 > 2000 pg/ml (200-300 Grenzbereich).
Ja, diese Werte sind schon extrem über der Norm. Wenn Du da nicht sicher bist, dass Du vorher ausreichend lang abgesetzt hast, sind die Werte wohl nicht zu verwerten. Die Blutabnahme müsste man dann eigentlich nochmal wiederholen.
Du meinst, der hohe Blutwert wäre ein Zeichen für eine gestörte Aufnahme-
Ja - sofern der Wert nicht durch eine kurz vorher getätigte B6-Einnahme verfälscht ist. Was wir ja in deinem Fall leider nicht ausschließen können.

wenn nun jemand ohne B6 Defizit 25mg P5P supplementiert, müsste dann bei diesem der Wert nicht auch ungewöhnlich hoch sein?
Unter der Voraussetzung, dass man vorher ausreichend lange das B6 abgesetzt hat - da würde ich aus meiner Erfahrung heraus "nein, nicht unbedingt" sagen.
Denn ich denke mir, dass wenn die Zelle durch das viele B6 bis "Oberlippe Unterkante" mit B6 gefühlt ist, das B6 im Serum herunterreguliert werden könnte und dort dann normal- oder niedrig-normal-wertig erscheint. Ob es so ist weiß ich nicht, aber ich hielte das für möglich. So interpretiere ich jedenfalls meinen relativ niedrigen B6-Wert, derunter ähnlichen Umständen ermittelt wurde. Der Wert ergab sich da allerdings unter, für mich, idealen B2-Mengen. Ich nahm damals 2,1 x soviel B2 wie B6 ein. Das B6 hatte da bei mir die idealen Bedingungen verstoffwechselt zu werden.

Es gibt ja auch noch das "Cystathionin im Urin" -> Laboruntersuchungen Pyrrolurie - Symptome, Ursachen von Krankheiten
Dieser Wert soll indirekt über die intrazelluläre B6-Versorgung Auskunft geben. Das wäre also auch noch eine Möglichkeit. Allerdings wird er nicht nur durch das B6, sondern auch noch von anderen Nährstoffen beeinflusst-insofern muss man sicher sein, dass man davon genug hat, wenn man ihn zur B6-Begutachtung heranzieht.

Unabhängig davon ob Du das B6 oder Cystathionin (noch) einmal bestimmen lassen willst, würde ich auf jeden Fall noch die AP messen lassen. Der GOÄ-Preis ist recht niedrig und wenn der AP-Wert bei Dir niedrig ist, wäre das ein Hinweis (kein Beweis), dass Du auch eine B6-Verwertungsstörung haben könntest (wie ich).

Gruß
Hans
 
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Hallo Hans,

danke für die Info!
Nimmst du die "restlichen" B Vitamine (1,3,5,7 ...) auch- wenn ja, in welchem Verhältnis? Ich würde ja so gern ein B Kombipräparat nehmen, um das Dosenchaos daheim etwas minimieren zu können, aber 1. gibt es wenige ohne Folsäure und mit P5P und 2. ist die Ratio halt fix ... vielleicht einfach mal ausprobieren? (beispielsweise den B Complex von Biocare ohen Fol und B12 (nehm ich eh extra zusätzlich).
 
Nimmst du die "restlichen" B Vitamine (1,3,5,7 ...) auch- wenn ja, in welchem Verhältnis?
Ich habe verschiedene B-Komplexe mit unterschiedlichen Verhältnissen der B-Vitamine. Auf die Verhältnisse achte ich da, mit Ausnahme von B2+B6, nicht sonderlich. B1 nehme ich zusätzlich isoliert, da ich da einen Mangel habe, vom Biotin nehme ich nicht mehr als 0,3 mg/Tag um nicht überzudosieren, Folsäure nicht mehr als 1 mg/Tag.

Ich würde ja so gern ein B Kombipräparat nehmen, um das Dosenchaos daheim etwas minimieren zu können
Es gibt Wochendosierer für Pillen, damit kann man das Chaos ein bisschen einschränken.
https://www.google.de/search?q=ANAB...BWJqsLcvi8AeHlZfIBw#q=7+tage+Wochendosierer&*
aber 1. gibt es wenige ohne Folsäure und mit P5P und 2. ist die Ratio halt fix ... vielleicht einfach mal ausprobieren? (beispielsweise den B Complex von Biocare ohen Fol und B12 (nehm ich eh extra zusätzlich).
Der scheint zwar mit P5P aber doch auch mit Folsäure zu sein (0,4 mg).
Mir wäre das Präparat wegen des vielen B6 zu stark, denn ab 25 mg B6/Tag beschleunigt die Menge meinen Stuhl.

Wenn Du von dem Präparat 1 Kapsel nimmst, müsstest Du noch zusätzlich tgl 50 mg B2 einnehmen, wenn Du das B2 im Verhältnis 2:1 zum B6 einnehmen willst. Tabletten fände ich da besser, weil die sich leicht teilen lassen.

Warum willst/verträgst Du keine Folsäure? Wie verträgst Du Metafolin?

Gruß
Hans
 
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