Heilpraktiker vs. Allgemeinmediziner - Fragen zu den Kosten

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09.03.14
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Hallo zusammen,

seit Juni 2013 weiß ich durch einen Test bei der Sension GmbH, dass ich an KPU leide. (Messwert: 32,9 µg/dg crea).
Bei der Internetrecherche zu dem Thema bin ich neben diesem Forum natürlich auch auf den berühmten Dr. Strienz gestossen.

Ich komme auch noch aus dem Großraum Stuttgart, dass es besser eigentlich nicht laufen könnte. Nur, einen Termin bei Dr. Strienz zu bekommen, ich glaube, da bekommt man eher eine Audienz beim Papst.
Erst hieß es, dass es einen Aufnahmestopp für Neupatienten bis Ende 2013 gebe. Im Januar 2014 wurde ich dann auf März oder April verwiesen, ohne Gewähr, dass sie da dann neue Patienten aufnehmen.

Ich habe parallel natürlich auch nach Heilpraktikern gesucht und habe auch einige im Umkreis gefunden, die auch auf der KEAC-Seite aufgeführt werden.
Hier ist es ja aber so, dass ich sämtliche Kosten selber tragen muss. (habe keine Zusatzversicherung)
u.a. war bei KEAC auch eine Dr. med. aufgeführt. Als ich diese angefragt habe, hat sie mich sofort auf ihre "Naturheilkundesprechstunde" verwiesen, die man ebenfalls selber bezahlen muss.

Nun zu meiner eigentlichen Fragen:
wenn ich tatsächlich einen Termin bei Dr. Strienz bekommen würde, muss ich dass dann auch alles selber bezahlen?
Mutmaßlich sind die Kosten beim Arzt ja eher höher als beim HP. Und wenn ich beim Dr. med. das dann auch selber bezahlen muss, dann kann ich mir die Wartezeit ja sparen und direkt zum HP gehen.
Oder kann ein Dr. med. das auch über die Versichertenkarte abrechnen?
Hat hier jemand Erfahrungen damit?

Ich bin hier gerade total in der Zwickmühle und weiß nicht so recht, was ich machen soll.
Problem, dass ich das Gefühl habe, dass meine Symptome z.Zt. schlimmer werden. Am meisten macht mir im Moment Müdigkeit zu schaffen. Könnte nur schlafen.

Ach so, zur Info. Ich habe bis vor zwei Wochen den Vitamin-B-Komplex von Ratiopharm eingenommen, damit ich wenigstens ein bisschen was zuführe. Ist natürlich bei weitem zu wenig, dass weiß ich, aber hatte dann ein besseres Gefühl. Weil die "richtigen" Medis bekommt man ja nur auf Rezept, oder habe ich das falsch im Kopf? :confused:

Freue mich auf eure Antworten und ggf. auch auf Erfahrungen mit Dr. Strienz, bzw. mit HP aus dem Großraum Stuttgart.

Viele Grüße
Jacey
 
Die KPU Diagnostik und Behandlung ist nicht Bestandteil des Leistungskatalogs gesetzlicher Krankenkassen. Du wirst eine entsprechende Behandlung also in jedem Fall selbst zahlen müssen, egal ob Kassenarzt oder Heilpraktiker.

Da Heilpraktiker jedoch im Unterschied zu Ärzten eine meist schlankere Kostenstruktur haben, wird auch die Behandlung beim HP wahrscheinlich etwas günstiger sein.

Gesundheit kostet Geld. Es gibt viele Menschen, die bei Gesundheit oder Ernährung sparen wollen und im gleichen Moment ohne mit der Wimper zu zucken ein paar hundert Euro für die Autoinspektion ausgeben, sich einen neuen Fernseher kaufen oder lieber in den Urlaub fahren . Es ist oft eine Sache der Priorisierung !
 
Beim Arzt läuft das unter den sogenannten IGEL-Leistungen und die werden für gewöhnlich privat abgerechnet.

Ruf doch einfach mal die diversen Therapeuten an und erkundige Dich nach dem Preis. :)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo zusammen,

erst mal DANKE für die Infos.

Ja, es ist richtig, dass man für eine Autoinspektion schneller Geld ausgibt, als für die eigene Gesundheit. Nur auch bei der Autoinspektion möchte ich nicht für Dinge Geld ausgeben, die noch in Ordnung sind. :)

Ich gehe also richtig in der Annahme, dass ich, sofern ich bei Dr. Strienz überhaupt einen Termin bekommen würde, ich sicherlich zunächst mit meiner Versichertenkarte beikommen würde, aber dann wohl sehr schnell privat bezahlen müsste.

Verschiedene Heilpraktiker habe ich im Sommer 2013 schon abgeklappert und angefragt. Nur waren hier halt auch solche "Exoten" dabei, bei denen man als HP-Laie gleich die Flucht ergreift und sich bestätigt fühlt, dass das alles "Scharlatane" sind.

Ich werde nun mal bei meiner Favoritin anfragen, ob sie noch Termine frei hat. Weil beikommen muss ich so langsam und ich denke, ihr habt mir jetzt erstmal weitergeholfen. Vielen Dank also nochmal.

VG Jacey
 
Ich gehe also richtig in der Annahme, dass ich, sofern ich bei Dr. Strienz überhaupt einen Termin bekommen würde, ich sicherlich zunächst mit meiner Versichertenkarte beikommen würde, aber dann wohl sehr schnell privat bezahlen müsste.
Ich würde auch beim Arzt den Rat von Tarajal angehen, Jacey:
Ruf doch einfach mal die diversen Therapeuten an und erkundige Dich nach dem Preis.
Die Praxis wird Dir sagen können, ob in dem Fall die Sprechstunden-Zeit als Kassenleistung abgerechnet wird, oder auch privat zu zahlen ist, und dann wieviel für welche Zeit.

Da es schlicht und einfach um Geld, also um ein Geschäft geht, ist das eigentlich eine ganz normale Frage, nur sind wir eben nicht unbedingt gewohnt, beim Arzt über Geld zu sprechen.

Grüße, Gerd
 
Hallo Gerd,

vielen Dank für den Hinweis. Leider ist das gar nicht so einfach.
Beim berühmten Dr. Strienz kommt man telefonisch kaum durch und die Helferinnen konnte mir nur sagen, dass der Test dann schon bezahlt werden müsste und dann würde sie es auch nicht genau wissen.

Eine andere Ärztin hat mich sofort darauf hingewiesen, dass es sich bei der KPU um eine Erkrankung handelt, die sie in ihrer "Naturheilkundesprechstunde" behandelt und ich diese selber bezahlen müsse. (Kostenpunkt fast doppelt so teuer als manche HP)

Einen dritten Arzt, bzw. dessen MAin, die ich kontaktiert habe, hat mir auch gesagt, dass man zwar prinzipiell erstmal über die Kasse abrechnen könne, aber sie in dem besonderen Fall dann schon diverse Laboruntersuchungen durchführen müssen, die preislich zwischen 70 - 350 EUR liegen und die ich dann selber bezahlen müsste.

Und genau da liegt ja das Problem. Kann (und wenn ja, TUT er es dann auch?) ein Allgemeinmediziner die reine "Sprechzeit" über die Kasse abrechnen? Dass ich die Medis selber bezahlen muss, dass ist mir klar. Aber beim HP zahle ich ja auch schon die reine Zeit, die ich in der Praxis sitze...
Und hier bin ich einfach unsicher, ob da ein "normaler" Arzt nicht die bessere Alternative wäre. Aber durch meine Erfahrung weiß ich ja, dass es z.T. direkt auf "Privat" abgewälzt wird, auch wenn man theoretisch die 30 min. Zeit, über die Kasse abrechnen könnte.
Und das nächste Problem hierbei ist ja, dass es in meinem Umfeld eben nur ZWEI Ärzte gibt, die auch KPU behandeln. Einmal weiß ich sicher, dass ich es privat bezahlen muss und an Dr. Strienz komme ich nicht ran.
Wenn man überhaupt telefonisch durchkommt, dann wird man abgefertigt "wir nehmen keine neuen Patienten" und hat kaum eine Chance, eine Frage zu stellen und wenn, dann bekommt man keine kompetente Antwort.

Deshalb habe ich die Frage hier gestellt, um einfach Erfahrungen zu sammeln.
Offensichtlich aber muss man es auch beim Arzt alles selber bezahlen. Und der ist sicherlich teuerer, als ein HP. Von dem her kann ich auch die Erstkonsultation bei einem HP bezahlen, wird mich nicht teuerer kommen, als ein Arzt, der den ersten Termin noch über die Kasse abrechnet.

Puh, ist das alles kompliziert.

VG
 
Für gewöhnlich ist es so, dass der Arzt diese IGEL Leistung auch nicht zum Teil über die Kasse abrechnet.

Da müsstest Du schon verdammt extrem viel Glück haben damit sich einer darauf einlässt.

Die Zeit die Du wegen dieser Therapie mit dem Arzt sprichst, gehört mit zu dieser Behandlung und so wird sie auch abgerechnet.

Überspitzt gesagt wäre das fast so, als würde man sagen:

Eine biologische Zahnsanierung ist bei mir nötig.
Ich weiß das ich sie selber zahlen muss, aber der Zahnarzt könnte doch wenigstens seine Stundensätze für Ausbohren und Neueinsetzen der Füllungen über die Kasse abrechnen.
Mir ist da jedenfalls keiner bekannt der das machen würde.

Aber vielleicht kannst Du ja mal mit dem Arzt wegen des Preises reden.
Vielleicht kommt er Dir ja entgegen oder macht Ratenzahlung oder Du hast Deinerseits Arbeit oder Kreativität anzubieten und er geht darauf ein, wer weiß....

Beides sind Dienstleistungsberufe und vielleicht trifft man sich ja auf einer Ebene... :)

Laborpreise sind im Normalpreise feste Preise, aber die IGEL Leistungen werden individuell im Preis beziffert.

Liebe Grüße tarajal :)
 
Dass ich die Medis selber bezahlen muss, dass ist mir klar. Aber beim HP zahle ich ja auch schon die reine Zeit, die ich in der Praxis sitze...
Und hier bin ich einfach unsicher, ob da ein "normaler" Arzt nicht die bessere Alternative wäre.
VG

Wenn du einen "normalen" Arzt auf das Thema KPU ansprichst, wird dieser dich in der "psychosomtischen" Schublade einsortieren und dich mit einem Psychopharmakarezept (Antidepressiva) nach Hause schicken.

Es tut weh, wenn man zum ersten mal merkt, das Gesundheit Geld kostet und die Kassenmentalität der 80er Jahre vorbei ist. Die heutige kassenärztliche Leistung ist eine absolute Minimalleistung die nur das allernotwendigste übernimmt. Zuviel zum sterben und zuwenig zum leben.

Die Frage ist : Wie schlecht geht es dir wirklich und was ist dir deine Gesundheit wert ?
 
Hallo zusammen,

da KPU keine Krankheit ist, sondern ein Symptomekomplex, dessen Ursachen vermutlich in einer -anderen- Grunderkrankung liegt, wird die Behandlung von den gesetzlichen Kassen auch nicht bezahlt.
Bezahlt werden die Behandlungen der solchen Symtpomkomplexen zugrunde liegenden Grunderkrankungen.

Ich würde daher zuerst mal eine Bestandsaufnahme machen:
Bei KPU soll man Zinkmangel haben. Liegt dieser vor?
Wenn ja, würde ich die Krankheiten beim Schulmediziner untersuchen lassen, die mit Zinkmangel verbunden sind in erster Linie sind das wohl die Leberkrankheiten.

Bei KPU soll man zuviel Kupfer haben. Wenn das gesichert nachgewiesen wird, würde ich auch hier die Krankheiten untersuchen lassen, die mit Kupferüberschuss einhergehen. Mir fallen da auch wieder Leberkrankheiten ein, denn jede Leberkrankheit führt zu einer mehr oder weniger starken Speicherung von Kupfer in der Leber.
Ebenso tut dies die Kupferspeicherkrankheit - auch eine (schulmedizinisch anerkannte) Leberkrankheit. - Aber Vorsicht: Man hat hier im Blutserum zuerst niedrige Kupferwerte, das kann für den Laien irreführend sein, weil er bei solchen Werten nicht an einen Kupferüberschuss glauben würde.

Ich habe die Kupferspeicherkrankheit: Wenn ich den Fragebogen bei KEAC ausfülle, hätte ich auch KPU, weil die Symptome logischerweise dieselben sind. Denn bei KPU und bei der Kupferspeicherkrankheit hat man zuviel Kupfer und zuwenig Zink.

Die Untersuchung auf Leberkrankheiten wird von den Krankenkassen bezahlt, bzw. sollte bezahlt werden. Dass man da auch an den falschen Arzt geraten kann, mag auf einem anderen Blatt stehen. D. h. man muss auch da mal Ausdauer haben und nicht nach dem ersten Arztbesuch resignieren.

Welche anderen Grunderkrankungen noch in Frage kommen für Zinkmangel und Kupferüberschuss weiß ich als Laie nicht sicher. Bei Darmerkrankungen könnte ich mir beides auch noch vorstellen.

Ich bin nicht der Meinung, dass KPU eine eigenständige Krankheit ist. Es ist für mich eher ein "Konstrukt" alternativer Mediziner, die KPU benutzen, um sich einen Patientenstamm aufzubauen.
Denn wäre es eine schulmedizinisch anerkannte Krankheit, würden die meisten ja zu den Schulmedizinern gehen und sie, die alternativen Mediziner gingen dann leer aus.

Diese Tests auf KPU werden auch von keinem schulmedizinisch tätigen Labor angeboten, so dass die Untersuchungsergebnisse und die Normwerte etc. nicht neutral überprüfbar sind und willkürlich definiert werden können. Dies bestätigt mich in meiner Annahme, dass man hier eine Krankheit "konstruiert" hat für einen bestimmten Therapeutenkreis.

Ich weiß, dass mir nun einige derer, die von KPU als Krankheit überzeugt sind, gern an den Hals springen würden, weil sie es vielleicht anders sehen (wollen).
Gut, dass das nicht möglich ist ....



LG
Margie
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kpu ist genau so ein Symptomenkonstrukt wie zum Beispiel Reizdarm.

Ich würde mich auch erst selber schlauer machen - um so weniger kann man Dir vom Pferd erzählen.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo zusammen,

vielen Dank für die z.T. doch sehr konstruktiven Beiträge.
Das mit dem Symptomkomplex ist wirklich interessant. Habe ich so noch nicht betrachtet. Und JA, ich bin gerade dabei, mich schlauer zu machen. :)

Und JA, auch ich werde das Gefühl nicht los, dass es eine Art "Geldmaschinerie" ist.
Generell ist es bei mir so, dass ich ein relativ normales Leben führe. Ich habe Phasen, in denen ich total erschöpft bin, Phasen, in denen ich total launisch bin.
JA, ich habe unreine Haut. JA, ich kann meine Gelenke überdehnen. JA, ich habe PMS, etc.
Und JA, der Test hat gesagt, dass ich KPU habe.

Ich habe die Tage Kontakt mit einem HP aufgenommen. Sorry, aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass das ein Fass ohne Boden wird. Zunächst will man eine Untersuchung auf weitere Erkrankungen machen. Kosten: 40,00 EUR. Die erste Sitzung wird mit ca. 100 EUR zu Buche schlagen. Sprich, ich habe hier 150 EUR ausgegeben und noch nicht ein Medikament, welches ich für die eigentliche Erkrankung eigentlich haben möchte.

Und JA, meine Gesundheit ist mir Geld wert, keine Frage, aber ich möchte nicht Unsummen ausgeben für Dinge, die es nicht braucht. Natürlich kann ich bei einem KFZ-Kundendienst mir auch schön Alufelgen andrehen lassen, weil dann das Fahrgefühl gleich ein ganz anderes ist. Aber für den TÜV und die Verkehrsssicherheit brauch ich das nicht.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

Hat denn jemand von euch Erfahrung mit Selbstmediaktion der keac-Medikamente? Die kann man ja ohne "Rezept" oder HP bestellen. Das wäre zumindest erstmal finanziell überschaubarer.

Viele Grüße
J.
 
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