Einige Details zu Strahlenbelastung durch Brachytherapie

nicht der papa

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18.11.09
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Nach dem Video, dass ich gestern gefunden habe, bekommt ein Mensch bei der Brachytherapie schon beim sogenannten Afterloading der Seeds die jährliche Strahlung ab. Denn dabei hat eine junge Frau die Strahlung gemessen.


Diese Therapieoption hat sich jemand Anfang des 19. Jahrhunderts überlegt. Also supermoderne Therapie.:rolleyes:
Da sie die technisch wohl erst seit ein paar Jahren umsetzen können, wird das mittlerweile bei allen möglichen Krebsarten, wie Brust-, Prostata- und Unterleibskrebs eingesetzt.
Dabei werden bis zu 80 kurzstrahlende, kleinste Strahlungsquellen (sogenannte “Seeds”) in das Gewebe eingesetzt.
Die Seeds werden in vorausberechneten Position im befallenen Gewebe abgelegt, wo sie verbleiben, um dort ihre Strahlenwirkung auf das Karzinom zu entfalten. So soll das Tumorgewebe durch hochdosierte, gezielte Strahlung von innen zerstört werden
Die Seeds verbleiben dauerhaft im Körper. Nur in sehr seltenen Fällen, wenn sie ihre Position verändern, werden sie später wieder entfernt.

Es wird schon länger damit geworben, dass Seed-Implantation z.B. für das Frühstadium des Prostatakrebses als gleichwertig wirksames Verfahren zur Radikal-OP gilt. Erektionsstörungen treten dabei nicht wie bei der operativen Entfernung der Prostata direkt auf, sondern entwickeln sich schleichend.
Wahrscheinlich auch noch so einiges andere, wie weitere Karzinome. Die Dauer der Entwicklung von Karzinomen durch radioaktive Strahlung liegt üblicherweise bei 6 bis 60 Jahren, also definitiv fast immer ausserhalb des 5-Jahres-Überlebenszeitraums.

Als Strahlung wird u.a. Strontium 90 genutzt.
Als Strahler werden z. B. β-Strahler wie Strontium (Sr-90) oder Ruthenium-Plaques (Ru-106) eingesetzt. Iridium-192 wird auch für die interstitielle und intraluminale Brachytherapie eingesetzt, ebenso bei den intraoperativen Flabs.
Für die permanente Brachytherapie mit Seeds bei Prostata- und Hirntumoren wird üblicherweise Jod-125 verwendet. Aufgrund der geringen Halbwertszeit (Jod-125: 59 Tage) können diese Strahler im Gewebe verbleiben, bis die Aktivität abgeklungen ist.

Afterloading - Nachladeverfahren
Um die Strahlenbelastung für das Personal zu verringern und den Strahlenschutz zu vereinfachen, wird die Brachytherapie in den meisten Fällen nur noch im Nachladeverfahren (Afterloading) durchgeführt.
TU München Strahlentherapie - Brachytherapie
Gemessen werden kann mit dem Gerät der jungen Frau allerdings nur die Beta- und Gammastrahlung.
Die Alphastrahlung (gegen die man sich normalerweise durch Kleidung, Mundschutz etc. schützen kann) beträgt das 20-fache davon. Der Patient ist der dann vollkommen ungeschützt ausgesetzt.

Und wenn Jod angeblich eine so schnelle Zerfallszeit hat, Jod-131 hat ja sogar nur 8 Tage, warum muss Jod-131 im Krankenhaus dann 3-5 Monate gelagert werden, bevor es entsorgt werden darf?
Und wenn das so harmlos ist, warum werden auch Ausscheidungen von mit radioaktiven Strahlen behandelten Patienten dort gesammelt und entsorgt?
Siehe auch Video Radioaktivität im Krankenhaus in unserer Videoecke.

Ich wollte jedenfalls keinem zu Nahe kommen, der so eine Therapie macht und finde das Ganze total pervers.:cool:
 
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