Krebs ohne Chemotherapie überwunden
Ich gebe euch auch recht, dass die Mortalitätsrate nach der Chemo nicht wegzudiskutieren ist ...
Threadstarterin
BiMi hat wohl einen guten Chirurgen gehabt, viel Mut und eine eine gute Portion Glück.
Nach der OP sind, nehm ich mal an, keine Krebszellen im Körper verblieben, weil anscheinend der Tumor noch so kompakt war, dass er vollkommen entfernt werden konnte.
WENN das so ist, hat sie das vielgeschmähte Messer geheilt.
Die Schulmedizin empfiehlt gelegentlich nach der OP adjuvante Therapien:
- Die lokal wirkende Bestrahlung, wenn die Gefahr von lokal im Körper verbliebenen Krebszellen besteht,
- die systemisch wirkende Chemotherapie eher bei Tumoren, bei denen zum Zeitpunkt der OP der Verdacht besteht, dass sich bereits Metastasen gebildet haben könnten.
Beides kann bei verschiedenen Tumorarten je nach Stadium nicht eindeutig ausgeschlossen werden, also schiesst man eben mal auf gut Glück, oder eben auch nicht. Auch für Alternative Therapien kann man sich entscheiden.
"Russisch Roulette" - So ist eben Krebs.
answer schrieb:
Ich hatte vor genau 8 Jahren Brustkrebs, der bereits metastasiert hatte. Ich war froh, dass es die Chemo gab, ich hätte sonst keine Überlebenschance ge-
habt.
Ich hatte am 1. August 8 Jahre überlebt.
Ich freu mich sowohl für
BiMi als auch für
answer, dass sie den Krebs erfolgreich abwehren konnten.
Ob
BiMis Eigen-Therapien auch
answer geholfen hätten?! Ich zweifle, derweil
BiMi immer noch die Möglichkeit hätte, bei einem Rezidiv, das ich ihr wahrlich nicht wünsche, doch noch eine Chemo zu machen ...
Nun, aus eigener Erfahrung weiss ich:
Das Messer kann heilen, wenn man es früh genug einsetzt.
So bin ich geheilt von einem Melanom, das wohl nie rechtzeitig entdeckt worden wäre, wenn ich nicht ohnehin schon Krebs gehabt hätte.
BINGO
Bei diesem Krebs wiederum wurde mir aufgrund einner Biopsie und von MRI-Bildern eine Prostata-OP vorgeschlagen, eben weil eine gute Chance bestand, den Tumor vollständig zu entfernen. War aber nichts, Lymphknoten-Metastasen waren auch schon da.
Diesmal NIX Bingo.
Nun mühe ich mich eben durch eine palliative Therapie, die den Krebs einige Monate oder auch Jahre am Wachstum hindert. Lustig ist das nicht, immerhin geht es ohne Chemo.
Irgendwann kommen dann vielleicht mal das Rezidiv, die Metastasen und die Frage:
Unter Chemo oder unter Metastasen leiden?
Nein, eine Antwort hab ich nicht, brauch ich jetzt auch nicht, kann ich jetzt nicht geben. Wozu auch? Die Frage stellt sich jetzt nicht. Jetzt sammle ich Wissen.
So etwas entscheidet man unter hohem Leidensdruck, wenn einem die Angst im Nacken sitzt, oder wenn man eh bereit ist, ruhig zu ertragen, was kommt.
Mal sehen, vielleicht gibt es bis dann ja allerlei neues aus der Apotheke oder vom Schamanen, was den Entscheid erleichtern mag ...
Die Frage "Chemo oder keine Chemo" gibt es schlicht und einfach nicht in dieser generalisierten Form. Sie ist immer individuell zu beantworten und erst, wenn sich die Frage aufgrund des Krankeitsverlaufs tatsächlich stellt.
NEIN zu sagen zu einer bestimmten Therapie kann sich als richtig herausstellen, Ja kann tödlich sein, UND UMGEKEHRT. Das gilt auch für alternative Therapieangebote, adjuvant oder allein.
Die Krebsstatistik gibt starke Hinweise, aber niemals eine Garantie, weil sie nicht Einzelfälle beschreibt, sondern Tendenzen. Wenn etwa eine Chemo von 2 Monaten statistisch das Überleben 2.5 Monate verlängert, fragt sich der Betroffene, ob er für diese 2.5 Monate 2 Monate zusätzlich unter der Chemo leiden will. Die Bilanz wäre dann grad mal 14 Tage - aber eben nur statistisch. Ein Bekannter hat vielleicht 7 Monate überlebt?
Sagt die Statistik aber eine lange zusätzliche Lebenszeit voraus, oder gar eine gute Chance auf Heilung, wird der Entscheid wohl leichter.
Ich bitte Nicht-Krebsbetroffene von apodiktischen Äusserungen gegen Chemo, OP und andere Therapien abzusehen.
(Nein, ich rufe nicht nach Zensur, sondern nach etwas Rücksicht uns Betroffenen gegenüber).
Empfehlt was ihr wollt, aber lasst uns Betroffenen die freie Entscheidung, mit unserem Krebs das zu tun, was wir nach reiflicher Überlegung für richtig halten. Auch die Ärzte lassen uns die Entscheidung offen, nachdem sie beraten haben.
BiMi hat sich gegen,
answer für die Chemo emtschieden. Beide Entscheide erwiesen sich hinterher als richtig. Wenn sie nicht richtig gewesen wären, würden die Beiden hier nicht posten.
Glückwunsch an die Beiden und Grüsse an alle anderen Krebsbetroffenen
Puistola