Man ist einfach so hilflos

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31.03.09
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Hallo

Ein enges Familienmitglied von mir ist an Krebs erkrankt. Sie hat schon seit längerer Zeit Beschwerden, war jedoch nicht belehrbar als es darum ging zum Arzt zu gehen. Jetzt war sie endlich und nun ist es zu spät.
Der Primärtumor wird noch gesucht, aber man hat Leber und Lungenmetastasen gefunden. Eine in der Leber ist sogar schon 9cm groß. Jetzt ist sie (68 Jahre) völlig fertig, und wir anderen aus der Familie mit. Der Arzt hält sich bedeckt und sie weiß nur bedingt was mit den Begriff Metastasen anzufangen. Sie weiß das sie was schlimmes hat, fragt mich aber immer wieder was dieser Befund zu bedeuten hat. Ich weiß immer gar nicht was ich darauf antworten soll. Ich denke das ist die Phase der Verdrängung.
Anlügen will ich sie nicht, aber ihr die knallharte Wahrheit ins Gesicht sagen kann ich auch nicht. Also mogel ich mich da so durch. Wir alle würden ihr so gerne helfen, sind aber einfach nur machtlos. Ich finde es einfach nur furchtbar zuschauen zu müssen wie jemand der einem was bedeutet so jämmerlich zugrunde geht. Was kann ich tun?
Was soll ich ihr sagen wenn sie mich immer wieder fragt? Ich weiß es nicht.

LG Rippchen
 
Hallo Rippchen !

Ich verstehe dich sehr gut und weiss wie schwer es ist mit einer solchen Krankheit und auch mit der Betreuung von lieben Familienmitgliedern und Anderen in dieser Situation.

Ich glaube du machst das schon richtig in diesem Fall, wenn der Patient selbst nicht alles versteht und du die Rolle des Vermittlers zwischen Medizinern und deinem Familienmitglied übernimmst ohne in diesem Alter und in einem solchen Stadium noch zu versuchen das volle Begreifen des Patienten zu fördern.

Ich glaube das in diesem Fall kleine Notaussagen für das Leben und die restliche Lebensfreude die einem dann noch bleibt erlaubt sind. Ausser wenn der Patient das immer anders gewollt hätte. Das scheint aber hier nicht der Fall zu sein, sonst hätte die Verwandte sicher früher schon anders reagiert.

Ich würde über das eigentliche Problem, so wenig wie möglich sprechen, aber der Dame das Leben so angenehm wie möglich machen. Das hilft ihr jetzt über ihr Leid besser hinweg und dir später, weil du dann genau weisst dass du ihr damit geholfen hast dsgl. besser zu ertragen, anstatt ihr Sorge zu bereiten.

Ich kenne auch das Problem aus mehreren Fällen in meiner Umgebung, das zuerst kaum reagiert wird, dann kommt die Phase des blinden Vertrauens auf die Standardbehandlungen und erst wenn man sieht, das es immer kritischer wird und der Onkologe den Patienten aufgibt, besinnt sich meist nur die Umgebung in der Familie auf andere oder ergänzende Methoden. Ich glaube, wenn alle existierenden onkologischen Spezialisten besser zusamenarbeiten würden, und mehr Aufklärung betrieben würde, dann hätte Krebs u.U. nicht mehr die hohe Bedeutung wie derzeit.

Dabei belegen erfahrende Ärzte und Wissenschaftler bereits seit div. Jahren, dass der beste Schutz und auch Therapien in ausgewogener Lebensweise und Ernährung liegen kann. Sogar Genesungen sind damit in der Literatur vielfach belegt. Mehr dazu findest du ansatzweise auch im Wiki hier unter Krebs.

Das Problem ist aber auch, das wir uns alle selbst nicht rechtzeitig über diese Zusammenhänge informieren, weil wir meist ja garnicht wissen, dass wir es überwiegend selbst in der Hand haben unseren Körper gesund zu erhalten. Unsere Medizinmänner sehen das Ganze wiederum durch die medizinische und die finanzielle Brille und haben es damit auch nicht leicht. Aber die Zeiten in denen einen Arzt nur bezahlt wurde, wenn der Patient gesund blieb (China vor langer Zeit) kommen sicher so schnell nicht wieder.
 
Hallo Rippchen,

> Ein enges Familienmitglied von mir ist an Krebs erkrankt. Sie hat schon
> seit längerer Zeit Beschwerden, war jedoch nicht belehrbar als es
> darum ging zum Arzt zu gehen. Jetzt war sie endlich und nun ist
> es zu spät.

Wäre sie früher zum Arzt gegangen, wäre sie in eine Mühle aus Chemotherapien, Operationen und Untersuchungen geraten und wäre heute vermutlich schlechter dran als jetzt. Die Krebsmedizin hat seit den 70er Jahren praktisch keine Fortschritte gemacht, wenn man davon absieht, daß die Medikamente etwas verträglicher wurden und mehr Möglichkeiten der palliativen Therapie bestehen. Heilen kann man den Krebs immer noch nicht, die Forschung geht in die falsche Richtung, eine Prävention existiert nicht und die bisherigen Therapien richten sich nur gegen die Folgen der Krankheit, aber nicht gegen die Krankheit selbst.

So gesehen hat sie aus meiner Sicht sogar den besseren Weg gewählt. Und das sagt ich als jemand, der ebenfalls enge Familienmitglieder wegen dieser Krankheit verloren hat.

> Der Primärtumor wird noch gesucht, aber man hat Leber und
> Lungenmetastasen gefunden.

Den Primärtumor zu suchen ist im Grunde relativ sinnlos, denn der Tumor ist nicht der Krebs. Der Tumor ist die Folge des Krebses. Entfernt man ihn, hat der Betroffene immer noch Krebs. Die Behandlung müßte die Krebsursachen beseitigen, dann verschwinden auch die Krankheitsfolgen, die Tumore. Dummerweise weiß die Medizin nicht, welche Ursachen die Krankheit hat - weshalb sie auch keine Heilung bieten kann.

> Sie weiß das sie was schlimmes hat, fragt mich aber immer wieder
> was dieser Befund zu bedeuten hat. Ich weiß immer gar nicht was
> ich darauf antworten soll.

Wahrheit oder Notlüge? Eine schwierige Entscheidung, für die man wohl keinen allgemein gültigen Rat geben kann. Ich persönlich würde ihr vermutlich vorsichtig die Situation erklären und ihr die Entscheidung überlassen, welchen Weg sie gehen will.

> Wir alle würden ihr so gerne helfen, sind aber einfach nur machtlos.

Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Es gibt zwar alternative Therapien mit offenbar deutlich besseren Chancen als die Schulmedizin, aber um sich für einen Weg entscheiden zu können, müßte sie erst einmal wissen, wo sie steht. Wenn du den Weg bestimmst, nimmst du die Verantwortung auf dich und mußt dir später unter Umständen vorwerfen, den falschen Weg gewählt zu haben. In meinem Fall haben wir dem Betroffenen die Entscheidung überlassen. Er ist seinen Weg gegangen und wir haben es respektiert - auch wenn es schwer war.
 
Hallo Surfbinu

Danke für deinen Tipp. Hast du Erfahrung mit diesem Präparat? Ich weiß nicht ob so etwas auch bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung hilft.

Hallo Silv, leider ist mein Englisch mega schlecht. Schade.

LG Rippchen
 
Hallo Surfbinu

Danke für deinen Tipp. Hast du Erfahrung mit diesem Präparat? Ich weiß nicht ob so etwas auch bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung hilft.

Hallo Silv, leider ist mein Englisch mega schlecht. Schade.

LG Rippchen

nein, hab ich noch nicht. aber ich werde demnächt damit anfangen. ich hab sehr ermutigendes davon gehört. auch von einer kollegin die an krebs leidet.
 
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