Ist Krebs eine Infektionskrankheit?

Ja, dem ist so. Das Virus wird durch den Mann übertragen. Deshalb gab es früher bei den Juden auch keinen Gebärmutterhalskrebs, da die Männer nach Tradition beschnitten waren und den Viren weniger Versteckmöglichkeiten boten. Lange haben sich die Mediziner die Köpfe darüber zerbrochen, wieso das so war. Erst mit der Entlarvung der HPV verstand man die Art und Weise der Entstehung. Leider macht sich die Jugend auch im Zeitalter von Aids zu wenig Gedanken um Schutz vor Ansteckung, schon viele Mädchen im Alter von 16 oder 17 Jahren haben HPV am Gebärmutterhals oder die äußerst lästigen Feigwarzen. wen es interessiert, der kann hier nachlesen:https://www.med1.de/Forum/HPV/
 
guten Tag, ich suche seit Jahren nach Robert Emanuel Mayer-Picard, der im Kinderhilfsprojekt-los-cedros tätig war. Können Sie mir seine Kontaktadresse oder Tel. oder email geben? Vielen Dank für Ihre Bemühungen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
In Ergänzung zu diesem Beitrag #17:

betaHPV lösen hellen Hautkrebs bei Organtransplantat-Empfängern aus

Der helle Hautkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei Organtransplantat-Empfängern. Bei dieser Krebsart werden häufig humane Papillomviren einer bestimmten Gattung (betaHPV) gefunden. Diese Viren kommen in sehr niedrigen Mengen auf der gesunden menschlichen Haut vor. Die zellulären Vorgänge, die der Hautkrebsentwicklung zugrunde liegen möchte Junior-Prof. Dr. Baki Akgül vom Institut für Virologie der Uniklinik Köln untersuchen. Insbesondere wie die betaHPV es schaffen, gesunde Hautzellen in Tumorzellen umzuprogrammieren. Normalerweise werden die betaHPV effizient durch das körpereigene Immunsystem in Schach gehalten, nicht aber so bei Organtransplantat-Empfängern.

Humane Papillomviren (HPV) sind in den letzten Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Wissenschaftler konnten nachweisen, das sie verantwortlich sind für die Entstehung des Zervixkarzinoms. Seither bieten die meisten Krankenkassen jungen Frauen eine Impfung gegen HPV an. Es gibt zwei Gruppen von HPV alphaHPV und betaHPV. AlphaHPV nisten sich überwiegend in Schleimhäute ein und können beispielsweise zu Gebärmutterhalskrebs oder Mundrachenkrebs führen. BetaHPV werden in Hautkarzinomen gefunden. Daher geht man davon aus, dass sie bei der Entstehung von hellem Hautkrebs eine ursächliche Rolle spielen.

Menschen, denen ein neues Organ transplantiert wurde, erhalten Medikamente, die das Immunsystem herunterfahren, um Abstoßungsreaktionen zu vermeiden. Es wird angenommen, dass diese Unterdrückung des Immunsystems eine deutliche Virusreplikation ermöglicht. Hier setzen die Kölner Forscher an.

Dr. Akgül konnte bereits in Vorarbeiten demonstrieren, dass das Einschleusen des E7 Gens von betaHPV in gesunde menschliche Zellen der Oberhaut einen tumorösen Zell-Phänotypen im drei-dimensionalen Haut-Kultur-Modellsystem hervorruft. Zudem benötigten die E7-positiven Zellen den Kontakt zu Bindegewebsbestandteilen der Unterhaut, um ihre tumorigene Eigenschaft zu entfalten.

In einem von der Wilhelm Sander Stiftung geförderten Projekt will Dr. Akgül nun den Mechanismus klären, welcher der E7-bedingten Tumorinduktion zugrunde liegt. Hierzu sollen zunächst die Genexpression invasiv-wachsender Zellen analysiert und Veränderungen identifiziert werden. Auch soll geklärt werden, wie Bindegewebsbestandteile von außen wirkend die E7-positive Zelle in ihrem Wachstum beeinflussen.

Parallel zu diesen Arbeiten soll auch eine Mauslinie generiert werden, um die tumorigene Funktion von E7 in der Haut eines lebenden Organismus zu studieren. Die Ergebnisse würden einen weiteren Beweis für den Zusammenhang zwischen betaHPV und Hautkrebs liefern und Möglichkeiten zur Entwicklung von präventiven und therapeutischen Impfungen für immungeschwächte Patienten eröffnen.

Quelle: Wilhelm Sander-Stiftung

lg
minon
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Krebs herrscht Anarchie und keine göttliche Ordnung.
[...]
Die Gefahr ist jetzt wenn Wissenschaftler sagen "es gibt Ansteckungsgefahr", dass die nach irgendwelchen Viren oder Bakterien suchen und wenn die etwas gefunden (egal direkt oder indirekt) haben, ist das der Erreger (vgl. Vogelgrippe und HIV) und es kommen die nächsten unterdrückenden Arzneimittel auf dem Markt wo kein Mensch (zumindest nicht den Kranken) mit geholfen ist. Schlimmstenfalls wird eine neue Impfung eingeführt.

Bitte, hier isses:

15. Februar 2017
Epstein-Barr-Infektion: Virusprotein BNRF1 verantwortlich für Krebsentstehung

Ca. 98% der Erwachsenen sind mit dem Epstein-Barr Virus infiziert, was in seltenen Fällen zu Krebs führen kann. Wissenschaftler entdeckten nun, dass dafür ein Proteinbaustein verantwortlich ist, indem es die Zellteilung stört, wodurch sich das Erbgut fehlerhaft auf beide Tochterzellen verteilt. Dadurch steigt das Risiko, dass die infizierten Zellen später zu Krebs entarten.

Nach Infektion verbleiben Epstein-Barr-Viren (EBV) lebenslang im Körper, verursachen aber meist keine Symptome. Etwa ein Drittel der infizierten Jugendlichen oder jungen Erwachsene erkrankt am Pfeifferschen Drüsenfieber, das meist nach wenigen Wochen wieder abklingt. In seltenen Fällen jedoch verursacht das Virus Krebs, insbesondere Lymphome sowie Krebserkrankungen des Magens und des Nasen-Rachenraums.

Anm. d. Red: Lesen Sie dazu auch den Schwerpunkt "EBV-assoziierte Erkrankungen"

Wissenschaftler versuchen seit langem schon zu verstehen, wie die Erreger die Zellen zu Krebs umprogrammieren. „Bislang haben wir nur für einige wenige Fälle eine Erklärung“, sagt Henri-Jacques Delecluse vom Deutschen Krebsforschungszentrum. „Wir wussten aber bislang nicht, auf welche Weise die Mehrheit der Tumoren entsteht.“

In ihrer aktuellen Publikation liefern Delecluse und sein Team gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Ingrid Hoffmann, ebenfalls DKFZ, eine neue und überraschende Erklärung dafür. Die Wissenschaftler zeigen erstmals, dass ein Proteinbestandteil der Viren die Krebsentstehung antreibt: Teilt sich eine EBV-infizierte Zelle, so verhindert das Virusprotein BNRF1 den ordnungsgemäßen Ablauf des Vorgangs: Es bilden sich häufig mehr als zwei Spindelpole (Zentrosomen). Daraus folgt, dass sich die Chromosomen nicht mehr gleichmäßig und akkurat auf beide Tochterzellen verteilen – eine bekannte und anerkannte Krebsursache. Epstein-Barr Viren, aus denen die Wissenschaftler BNRF1 entfernt hatten, beinträchtigen die Chromosomenverteilung dagegen nicht.

EBV, das zu den Herpesviren zählt, befällt im Körper B-Zellen der Immunabwehr und Schleimhautzellen des Mund- und Rachenraums. In den infizierten Zellen ruhen die Viren meist. Gelegentlich kurbeln sie aber ihre Vermehrung an, um Virus-Nachkommen zu produzieren, die benachbarte Zellen befallen. So kommen immer neue Körperzellen in Kontakt mit dem schädlichen Virusprotein BNRF1 und sind damit einem erhöhten Risiko ausgesetzt, zu entarten.

„Das völlig neue an unserem Ergebnis ist, dass wir erstmals ein Protein eines Virus als Krebstreiber enttarnt haben“, sagt Henri-Jacques Delecluse. „Alle bislang untersuchten Tumorviren des Menschen lösen Krebs auf völlig andere Art aus: In der Regel muss Erbmaterial des Virus dauerhaft in der infizierten Zelle vorliegen, so dass Virusgene abgelesen werden, die dann die Krebsentstehung fördern.“

Delecluse und seine Kollegen befürchten daher, dass noch weitere Tumoren auf das Konto von EBV gehen könnten: Sie wurden möglicherweise bislang nicht mit dem Virus in Verbindung gebracht, weil sie kein Erbgut des Erregers enthalten.

Die Konsequenz aus seinen Ergebnissen ist für Delecluse klar: „Wir müssen die Entwicklung einer Schutzimpfung gegen EBV vorantreiben. Nur damit lässt sich eine Ansteckung mit den Erregern verhindern. Denn unsere neuen Ergebnisse zeigen eindeutig: Bereits die erste Infektion stellt ein Krebsrisiko dar.“

Geschätzt zwei Prozent aller Krebsfälle weltweit ließen sich mit einer EBV-Vakzine vermeiden. Einen Prototypen eines solchen Impfstoffs hat Delecluse mit seiner Arbeitsgruppe bereits 2005 entwickelt, auf der Basis so genannter „virusähnlicher Partikel“ kurz: VLPs. Diese leeren Kapseln aus Virusproteinen enthalten kein Erbgut, gaukeln aber dem Immunsystem eine EBV-Infektion vor.

Der Mediziner Henri-Jacques Delecluse ist seit 2012 Direktor der Forschungseinheit (Unité Inserm 1074), die das französische Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (Inserm) am DKFZ eingerichtet hat. Außerdem ist das DKFZ Mitglied im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), einem der sechs von der Bundesregierung eingerichteten Deutschen Gesundheitsforschungszentren zur Bekämpfung der großen Volkskrankheiten.

Deutsches Krebsforschungszentrum

Literatur:
Anatoliy Shumilov, Ming-Han Tsai, Yvonne T. Schlosser, Henri-Jacques Delecluse et al.
Epstein-Barr virus particles induce centrosome amplification and chromosomal instability.
Nature Communications 2017, DOI: 10.1038/ncomms14257
Epstein–Barr virus particles induce centrosome amplification and chromosomal instability : Nature Communications
 
Oben