Alles Theater - darstellende Kunst

Hallo Manuela,

danke für das Interview. Aha, Deine Schwester gehört also zur "Wiki-Szene" :).

Hallo Difi,

ja, Deine Kinderstar-Geschichte ;) finde ich auch super. Und nun kann ich ja frech antworten;).

Man identifiziert sich....aber man muss jederzeit aussteigen können. Du wärst sonst in der Rolle eines Mörders einmalig glaubhaft. Sehe schon das Blaulicht.
:)))
Also der "Gute" oder der"Tragische Held" liegt mir wohl mehr! :D

Wenn ich mal so zurückblicke, kann ich den Prozess der "Rollenübernahme" und "Rollenabgabe" so für mich beschreiben:

In die Rolle hinein kommen:
1. Die innere Haltung der Rolle finden
2. Die äußere Haltung der Rolle einnehmen
(Am einfachsten im Kostüm)
3. Die Gestik und die Sprache, also den Ausdruck finden

4. Agieren

Aus der Rolle heraus kommen:

5. Etwas Rollendivergentes tun
6. Kostüm/ Haltungen ablegen
8. Eigene Sprache annehmen
9. Eine Z....biiiep ... :schock: rauchen:D


Hallo Juliette,
Im Zirkus erlebt man ja auch manchmal solche Aktionen, das das Publikum mit einbezogen wird. Ich muss ehrlich sagen ich hab mich da eher ganz klein mit Hut gemacht.
:schock: Das kann ich gut nachvollziehen! Bei Migtmachaktionen wurde ich früher auch meist "freiwillig" ausgesucht. Solche Anlässe meide ich nun schon seit Jahren! ;)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Jepp León....

In die Figur hineinkommen geht nur durch die Arbeit.

Über Kreativität verfügt jeder. Die lernt man nicht. Aber Techniken!
:D

Dafür sind die Proben. Die größte Angst ist bei jeder Produktion die Figur nicht zu finden. Es muss Klick machen. Dann wenn der Bauch stimmt, darf man auch das Gehirn einsetzen. Gehe von Punkt A, mit einer Tasse Kaffee, zu Punkt B und sage rührender weise (mit dem Kaffeelöffel): "Guten Morgen Sonne"....oder so.
Punkt A ist nicht so wichtig...aber Punkt B..sonst quatscht du im Dunklen, da das Sonnenlicht auf Punkt B gerichtet ist.:zunge:

Erst wenn beides sich getroffen hat, sollte man das Gefühl einsetzen. Aber auch das kontrolliert.

Einige brauchen eine Stunde in der Maske um in die Rolle zu schlüpfen. Einige haben immer Lampenfieber und müssen sich immer wieder überwinden. Vorher wird kaum was gegessen. Ein kotzender Romeo kommt nicht so gut.

Und man braucht Stunden um wieder runter zu kommen. Der Adrenalinspiegel braucht mehr als ein Pfeifchen. :D Wenn du das meinst, da stimme ich mit dir überein. Die Endorfhine können zur Sucht werden.

Aber ein geiles Gefühl!, Difi
 
Hallo Difi,

danke für Deine Antwort.

In die Figur hineinkommen geht nur durch die Arbeit.
.... Die größte Angst ist bei jeder Produktion die Figur nicht zu finden. Es muss Klick machen. Dann wenn der Bauch stimmt, darf man auch das Gehirn einsetzen....

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir dies am "besten gelingt", je besser ich die Figur "kenne", also je intensiver meine Beziehung zu ihr ist.

Einige brauchen eine Stunde in der Maske um in die Rolle zu schlüpfen. Einige haben immer Lampenfieber und müssen sich immer wieder überwinden. Vorher wird kaum was gegessen. Ein kotzender Romeo kommt nicht so gut.
:))):))):))) Na, das ist mir nie passiert ;), aber ein ganz klein bisschen Lampenfieber hatte ich fast immer - aber kein wirklich unangenehmes Gefühl. Dies war immer in dem Moment vorbei, wenn das Kostüm angelegt war ... .
Aber ein geiles Gefühl!, Difi
Das in jedem Fall. :) In dem Sinne:



Herzliche Grüße von
Leòn
 
Nun laufe ich mit einem Ohrwurm herum....danke León......

das bedaure ich sehr, dass es hier in Uruguay kein Musical gibt. Auch Opern oft nur im Rahmen von Stadt-Theater.

Aber das Schauspiel ist sehr bliebt. Haben sogar ein Brecht-Theater.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir dies am "besten gelingt", je besser ich die Figur "kenne", also je intensiver meine Beziehung zu ihr ist.

Das meine ich mit Arbeit. Oft wurden Premieren verschoben, weil es noch nicht stimmte.

das ist mir nie passiert , aber ein ganz klein bisschen Lampenfieber hatte ich fast immer - aber kein wirklich unangenehmes Gefühl. Dies war immer in dem Moment vorbei, wenn das Kostüm angelegt war ... .

Nein ich bin schon sehr früh ohne Kostüm meine Wege auf der Bühne abgegangen Requisiten überprüft, Tontest gemacht, Wasser hinter der Bühne verteilt. Man könnte ja mal eine trockne Kehle bekommen. Das Kostüm hat mir auch nicht geholfen um frei zu sein vom Lampenfieber. Aber der erste Schritt auf die Bühne, die erste Reaktion, da war alles vorbei, da genoss ich den Augenblick.

Aber nur bei Erfolgen.

Hast du schon mal eine Premiere erlebt wo die Leute reihenweise den Saal verlassen? Das Klacken der Türen reißt dir den Bretterboden weg.

Die Spitze war 6 Aufführungen und ich ging mal wieder zum Arbeitsamt.

Keine Sorge, meine Geschichte ist gut. Eben mit allen Höhen und Tiefen.

LG, Difi
 
Hola....geht hier überhaupt noch jemand ins Theater?
Hat es sich überholt?
Ich wurde ins Stadttheater geschickt...zwecks Allgemeinbildung. War nicht sehr spannend. Wagner mit 14 Jahren. Und das stundenlang. Dann eher die Sieger Verleihungen der Sportbesten. Ich war knapp daneben und musste im Zuschauerraum miterleben wie meine "beste" Freundin geehrt wurde. Ich habe mir an dem Abend geschworen, auch mal auf der Bühne zu stehen.

Habe es Jahre später auch geschafft....aber nicht im Sport...da blieb ich hartnäckig die Zweite.

Es war ein Schauspiel. Tod im Apfelbaum. Ich schwebte mit 15 aus der Vorstellung und wusste was ich wollte. Ging nicht ohne Umwege, aber es ging.

LG, Difi
 
Hast du schon mal eine Premiere erlebt wo die Leute reihenweise den Saal verlassen? Das Klacken der Türen reißt dir den Bretterboden weg.
Das Difi, stelle ich mich extrem frustierend vor. Da braucht man ein unerschütterliches Selbstvertrauen, um da noch einmal weiter zu machen.

Ich denke dabei gerne an den Miss Marple Film "Vier Frauen und ein Mord".
Da ging es auch um eine relativ erfolglose Schauspieltruppe. Aber sie haben trotzdem immer fleißig weitergemacht.:kraft:

Grüsse von Juliette
 
Na ja.......ganz so schlimm ist es nicht..


wir hatten mal eine herrliche Probenzeit in der Komödie Berlin. Wir haben uns Todgelacht. Wir fanden uns toll. Das Stück hieß ARC DE TRIOMPHE. Da klackten nicht nur Türen, da gab es Buhrufe.
Am nächsten Tag konnte man in der Zeitung lesen ARSCH VON TRIUMPF

Brauche nicht zu erwähnen, das das Stück keine lange Laufzeit hatte.:D

LG; Difi
 
video.google.de/videoplay?docid=9105942950207814319&q=Dinner+for+one#

Das kann man nicht oft genug sehen. Da lacht man sich gesund.
 
Hallo Difi, einen Gruß an Alle,

sorry, dass ich mich hier so lange nicht mehr gemeldet habe :eek:).
Nun laufe ich mit einem Ohrwurm herum....danke León......

Sehr gern geschehen! :D Ist es an der Zeit für einen neuen? :D




Hast du schon mal eine Premiere erlebt wo die Leute reihenweise den Saal verlassen? Das Klacken der Türen reißt dir den Bretterboden weg.

:eek:) Oh je, ja das klingt "alptraumhaft". Also ich habe es schon erlebt, dass ich auf einer kleinen Open-Air Bühne bei einer Rezitation, plötzlich mit nur drei "Fans" alleine da stand ... :schock:.
Das konnte ich aber mit einer "komischen Nummer" wieder kompensieren. Na, beim "Straßentheater" gelten eh andere "Gesetzmäßigkeiten".

Aber bei "reihenweise den Saal verlassen" fällt mir immer diese Szene aus "The Producers" ein! :D
(Man beachte zum Beispiel die absolut fassungslosen Gesichter bei (ca. 2.30 Min) und die Wechselwirkung zwischen Publikumsverhalten und der Stimmung der Produzenten ... ;))



Herzliche Grüße und auch für diesen Tag
"Toi! Toi! Toi!"
von Leòn
 
Bábaro...was hier so wie "tierisch gut" heißt.:D

Kenne auch die Nummer das oben auf der Bühne mehr Personen waren als im Zuschauerraum...

Báebaro mal...tierisch schlecht!
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Dies war ein kleiner Spanischkurs vom Río de la Plata.:zunge:
 
Buenas tardes, Senora Difi,

Kenne auch die Nummer das oben auf der Bühne mehr Personen waren als im Zuschauerraum...

Báebaro mal...tierisch schlecht!

Dies war ein kleiner Spanischkurs vom Río de la Plata.

Muchas gracias! ;)

Ein möglichst kleines Publikum kann, durchaus muy agradable sein, wenn es gelingt, dass der "Funke" überspringt, finde ich. Na ja, wenn das gelingt, ist natürlich auch ein großes Publikum prima!

Apropos "Funke", bei mir springt er bei dieser Nummer auch immer wieder über! :freu:

Und mit der Mittelalterszene (siehe oben) hat sie ja auch zu tun!:D

Hasta luego!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Perfecto.....über so was kann ich mich kringeln.

Ja natürlich ist es schöner in kleiner Gruppe den Funken zu spüren, als in den Riesenhallen wo nur noch die Technik herrscht. Bevor es beginnt rennt man über die Bühne und macht noch mal die Techniker verrückt. Dann steht man auf der Bühne und weiß knallhart, dass was ich nicht sehe, sehen die auch nicht. Da genügt vielleicht nicht mal das Opernglas.

Dann lieber das Brettl und Sichtkontakt.
 
Hai Difi,

ja, am angenehmsten finde ich es auch in kleiner Runde. Ich hatte allerdings auch mal einen Open-Air Auftritt vor rund 15. 000 Menschen. Das hat, trotz der räumlichen Distanz und der gigantischen Technik auch einen großen Spaß gemacht. Es ist unglaublich, wenn solch eine Menschenmenge "mitgeht" und Wellen des Lachens durch sie hindurchfluten. Schön war das.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Zuletzt bearbeitet:
Jepp Open-Air ....


das kann auch Spaß machen. Aber auf keinen Fall Theater in einer Halle. :eek:

Bei Open-Air hatte ich zwei riesige Erlebnisse. Einmal ein Musical und einmal Commedia dell'arte. Daran denke ich auch immer gerne. Man, haben mich da die Mücken gefressen. Die Bühne war schwimmend, auf einem See. Das Projekt ist fast gescheitert weil man das Schilf am Ufer in Gefahr sah. Man glaubt nicht was man sich da hat einfallen lassen, damit kein Halm geknickt wurde. :D
Aber ich habe es als aufregendste Arbeit empfunden. Krach in Chiozza von Carlo Goldoni. Eine Form der darstellenden Kunst eigener Art.

Hasta luego, Difi
 
Hallo Difi,
Aber ich habe es als aufregendste Arbeit empfunden. Krach in Chiozza von Carlo Goldoni. Eine Form der darstellenden Kunst eigener Art.
:)))

Na,so lustig das klingt, ist der enthusiastische Angriff von theaterbeflissenen, saugenden und stechenden Insekten bestimmt nicht der reine Spaß! :schock:

Am Morgen vor einem Auftritt auf einer mitteldeutschen Burgruine (11. Jahrhundert - die Entstehungszeit der Burg, nicht das Jahr des Auftrittes:D), hatte der Veranstalter reichlich Mettbrötchen für die Akteure auffahren lassen. Da konnte ich, bei einem vielleicht vergleichbaren Ansturm von kulturinteressierten Wespen, diese "possierlichen Tierchen" beim Verzehr von Hackfleischbelägen beobachten.:schock: Gut, dass ich so etwas nicht esse!

Um welches Musical hat es sich denn bei Deinem zweiten Open Air - Erlebnis gehandelt?:)

Herzliche Grüße von
Leòn

Apropos Burgruine, Open Air und Musical :D:







 
Zuletzt bearbeitet:
Hai, ein Gruß an Alle,:)

also vor kurzem hatte ich noch mal ein "Theater-Erlebnis", allerdings ganz anderer Art. Und es fand mittels eines Radios statt.;)

Anlässlich des 25. Todestages des österreichischen Schauspielers Oskar Werner, gab es eine Sendung über ihn. Ich muss gestehen, dass dieser Künstler mir nicht so viel sagte. Später fiel mir ein, dass ich durchaus ein paar Filme mit ihm schon gesehen hatte.

Was mich jetzt wirklich beeindruckt hat, waren die "Probestücke", die eingespielt wurden. Unglaublich!

Besonders "ergriffen" hat mich ein Ausschnitt aus seinem Hamlet-Monolog. Wie er den gesprochen hat, mit einer schlichten Intensität, ganz ehrlich, vollkommen unprätentiös und ohne Melodramatik, das hat mich vollkommen fasziniert!:)

Leider habe ich den besagten Monolog nicht in der Interpretation mit Oskar Werner gefunden. Aber ich würde gerne ein anderes Beispiel einstellen!



Herzliche Grüße von
Leòn :)
 
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