Richter´s virtuelle Gedichtesammlung

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Trostlos
von Richter


Die Fackel der Liebe für immer verglüht,
kein Schein, kein Schimmer.
Verbrannte Erde, alle Rosen sind verblüht,
und das Blut steht still,- für immer.​


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Irrweg
von Richter


Unsicherheit treibt dich an die Klippe,
Wut und Hass die Berater deiner Wahl.
Zu weit entrückt der goldenen Mitte,
die Zerissenheit wird zur unsäglichen Qual.

Alle Grenzen schon längst überschritten,
verletzende Worte dein Vokabular.
Keine Geste genug, es hilft auch kein Bitten,
rasend und blind ignorierst du jede Gefahr.

Die Liebe gesucht, den Weg nicht gefunden,
Sich selbst erniedrigt, die Seele beschwert.
Das eigene Versagen niemals verwunden,
dem Leben einfach den Rücken gekehrt.

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Rettungslos
von Richter



Unmöglich die Kreisbahn zu verlassen,
zu tief ausgetreten ist der runde Pfad.
Der eigene Frust lässt dich alles hassen,
nun erntest du deine eigene Saat.

Dein Frohsinn, wo kam er einst her?
Die Seele hat nur noch dunkle Stellen.
Zu müde deine Augen, finster und leer,
nur dein Zorn kann sie noch erhellen.

Einzig die Liebe vermag dich noch zu retten,
doch wer liebt schon einen wildgewordenen Stier?
Du müßtest sie sprengen all deine Ketten,
was du brauchst ist ein Wunder, und das wünsche ich dir​
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Erlösendes Nichts
von Richter



Einsam sitzt du da, abgekämpft und ausgelaugt.
Festgenagelt ist die Zeit in deinem Zimmer.
Deine lichtlose Seele hat dir die letzte Kraft geraubt,
die Dämmerung als Begleiter, scheinbar für immer.

Das eigene Aufbegehren stets teuer bezahlt,
alle Träume sind verloren, nichts bringt sie zurück.
Das Bild des Scheiterns ist mit deinem Blut gemalt,
und zum Abgrund hin ist es nur noch ein winziges Stück.

Tief und erlösend ist für dich der Schnitt mit dem Messer,
das ganze Universum breitet sich nun aus in dir.
Nur im Nichts findest du Frieden, dort ist es besser,
Und mit keinem Blick zurück durchschreitest du die Tür.​


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Mein Licht
von Richter


Du bist mein Fixstern in tiefschwarzer Nacht,
auf den Olymp der Gefühle hast du mich gehoben.
Nie mehr erlischt das Feuer der Liebe das du hast entfacht,
für Immer bleibt mein Ich unzertrennlich mit dir verwoben.

Der Takt meines Herzens sind all meine Gedanken an dich,
den Weg zum Glück, deutlicher konnt ich ihn niemals sehen.
Alle Schatten hast du vertrieben, nichts mehr befürchte ich,
mit dir an meiner Seite werde ich unverzagt bis ans Ende gehen​
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I Steh auf di
von Richter


Madl waunn i di nur sich daunn drah i fost durch,
mei Herz mechats zreiss´n, es klopf wia varruckt.
dei Schenheit haut mi jedesmoi aus die Schuach
bei dein Aunblick is, wie waunn mi a Biltz durchzuckt.

Doch leida i siach du fiachst di wegn dein Oid`n,
kumm zu mir und i hoi da jed´n Stern wos du wüst
wos nur kaun di denn bei so an Ungust´l no hoidn ?
olle Engaln loss i fia di singan waunn du mi küsst.

Pfeiff drauf waunse de Leut die Goschn zareissen,
kumm gib da an Stessa, trau di und loss earm alla.
Wos kümmern uns di aundern de wern´s a no gneissen,
oba leida bist du so Kniawach, des wird nix mit uns zwa.​


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Erstarrtes Licht
von Richter


Das Lächeln kristallin, Tränen aus Stein,
das Boot der Hoffnung am Horizont entschwunden.
Zum Dasein gezwungen, endlose Pein,
dunkle Gedanken drehen immer die selben Runden.

Der Zukunft entsagt, das Gestern verloren,
dem Missmut einen prächtigen Thron erbaut.
Die Zeit steht still, Gegenwart ist festgefroren,
unbedacht der Bitterkeit die Seele anvertraut.

Im Hass gefangen, unfruchtbare Weiten,
das unbewohnte Herz erfüllt nur sinnlose Pflicht.
Schon stehen Schatten bereit um dich zu begleiten,
und mit dem Schuss erstarrt auch das Licht.

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Hallo Rudi,

herzlichen Glückwunsch zu diesem umfangreichen Werk!:)

Wird das jetzt Dein Buch? :freu:

Herzliche Grüße, mit dem Wunsch so weiter zu machen,
von
Leòn
 
Hallo Rudi

Eine gute Idee, dieser Thread. :klatschen

27 Werke würden doch schon reichen für ein nicht gar so kleines Büchlein.

Nimmst du schon Titelvorschläge und Bestellungen entgegen? :mail:

Viel Erfolg
wünscht dir
Kathy
 
Alles wunderbar. Ich bin bekennender Rudifan!

Aber als Lektor würde ich "Richter' s virtuelle(r) Gedichtesammlung" das Apostroph stehlen.

Richters virtuelle Gedichtesammlung ist die korrekte Schreibweise.




LG, Bodo
 
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Welt unter
von Richter


Die Welt wird umschlungen von Ignoranz und Gewalt,
die Selbstsucht hat keine weißen Flecken hinterlassen.
Der Terror ist ohne Gnade und macht auch vor Kinder nicht halt,
nicht einmal dass Millionen verhungern kümmert die Massen.

Familienbande sind schon längst durch Eigennutz ersetzt,
Geborgenheit und Liebe finden keinen Platz, zu knapp ist die Zeit.
ohne den Blick für den nächsten wird durchs Leben gehetzt,
innere Werte sind passé, nur noch wichtig ist die Äußerlichkeit.

Die Natur wird geschändet, zu Wasser und zu Lande,
ungehört verstummen die, die sich um all das sorgen.
Wie wir uns benehmen ist eine einzige Schande,
und so machen wir eben weiter als gäbe es kein Morgen.​


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Leuchtturm
von Richter


Steif bläst der Wind mir ins Gesicht,
unendliche Weiten liegen vor mir.
Entzünde am Felsen für mich dein Licht
nur so kann ich wenden und finde zu dir.

Schwarz und einsam erscheint die Nacht,
das Schiff schwankt bedrohlich im Sturm.
Mein Ziel ist das Feuer das du hast entfacht,
und du hältst die Wache oben am Turm.

So kehre ich Heim, denn frei ist nur der Wind,
der sichere Hafen er ist schon so nah.
Der Kahn der Liebe er trägt mich geschwind
und nie warst du schöner als ich dich wiedersah.


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Verdammnis
von Richter



Die Sträflingskleidung vermag deine Seele nicht abzustreifen,
in den Strudel der Verderbnis geraten und längst ertrunken.
Deiner Psyche selbst entrückt, niemand wird es je begreifen,
in die tiefsten Abründe gestiegen und dann darin versunken.

Qual und Schmerz scheint die einzige Quelle deiner Kraft,
dem Inferno ständig die allerhöchste Pacht entrichtet.
All deine fatalen Begierden nahm das Abscheuliche in Haft,
und nichts führt zurück, einzig nur dem Bösen verpflichtet.

Ein Strom aus Tränen folgt unaufhörlich deinen Schritten,
doch weder Wut noch blanker Hass wird dich vernichten.
Vor keiner Instanz kannst du jemals um Vergebung bitten,
und die Schatten die du erschaffen, sie werden dich richten.​


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Steh wieda auf
von Richter


Amoi is ma ob´n, und daunn wieda unt,
es muaß so sei damit wos weidageht.
Aundas war des Lebn fad und gor ned bunt,
und der des ned behirnt bleibt für imma bled.

Begreifen hast das ma a des aundere kennt,
ma soll imma wissn wo ma grod steht.
Vü verliert der, der nur in a Richtung rennt,
und ma erkennt ned das nur die Zeit vergeht.

Drum sei ned traurig liegst du amoi im Dreck,
wennst scho doliegst daunn moch die Augn auf.
Jammer ned rum und kriag a kan Schreck,
weu de wos liegn bleim gibts eh scho zuhauf.

Nutz die Gelegenheit und moch des Beste draus,
du muaßt deine Föhla vasteh um ned zu verliern.
Nur durt wos richtig stinkt is die Erfohrung z´aus,
und am Ende wirst de überhoin die des nie kapiern.​


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Krieg
von Richter



Massen werden eingeschworen, Tötungsmaschinen vorgeführt,
Pathos begleitet all die Reden, an Mut und Stolz wird appeliert.
Haßerfüllte Blicke treffen jeden , der davon noch nicht berührt.
Wo gestern noch fröhlich Kinder spielten, da wird heute exerziert.


Die neuen Zeiten die verkündet, hallen noch in jedermanns Ohr,
in blankgeputzten Stiefel verlassen die jungen Männer das Land.
Vom Sieg und der Freiheit singt unüberhörbar der Knabenchor,
Frauen sie winken mit ihrem weißen Taschentuch in der Hand.


Dunkle und tiefe Schatten umhüllen das Feld der großen Schlacht,
die Uniformen in der glühenden Erde zur Unkenntlichkeit verbrannt.
schon längst sind jene verschwunden, die diesen Sturm entfacht,
und alle liegen sie reglos da, die diesen Wahn einst nicht erkannt.


Briefe mit goldener Unterschrift, in Massen werden sie verschickt,
von Ruhm und Helden ist da zu lesen, doch nun sind sie alle tot.
In hölzernen Kisten kehren sie heim, nur rasch zusammengeflickt,
und die zuvor so weißen Tücher sind von den blutigen Tränen rot.


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Wir Frauen
von Richter

Sind wir denn wirklich so schwer zu verstehen?
Charme ist etwas was uns verzückt.
Bist du zärtlich, kannst du unsere Augen leuchten sehen,
und nach Romantik sind wir geradezu verrückt.

Du darfst auch ein Held sein, halt nur nicht zu viel,
aus der Geborgenheit schöpfen wir unsere Kraft.
Flirte mit uns, denn wir lieben dieses Spiel,
mit so wenig hast du es fast schon geschafft.

Nicht hinter dir sondern daneben möchten wir stehen,
gib uns auch Freiraum zum experimentieren.
Voller Vertrauen wollen wir den Lebensweg gehen,
beachtest du all das würdest du uns sehr imponieren.

Verehrung und Respekt, darauf legen wir Wert,
etwas gemeinsam zu schaffen, das macht uns Stolz.
Ab und zu Rosen wären auch nicht verkehrt,
so ist der Mann den wir suchen, aus genau diesem Holz.

Gefühlvoll , feinsinnig aber auch stark zugleich,
zeig Verständnis, auch wenn wir manches verdrehen.
Und sind wir auch manchmal kratzig dann sei trotzdem weich,
mhhh?, sind wir Frauen wirklich so leicht zu verstehen?


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Erinnerung
von Richter


Ewigkeiten sind scheinbar schon vergangen,
als ich schwor nicht mehr an Dich zu denken.
Die Sehnsucht wird keine Erfüllung erlangen,
kann sie nicht mehr aus der Kreisbahn lenken.

Träume sind mein Labsal, lindern den Schmerz,
die Reisen nehmen immer den selben Verlauf.
Viel Leere und doch kein Platz in meinem Herz,
und die tiefsten Wunden reißen immer wieder auf.

Erinnerung ist nur wie eine dünne Spur im Schnee,
die Gefühle dabei sind nur mehr aus zweiter Hand.
Düster reihen sich die Tage wie die Bäume einer Alee,
verzweifelte Suche nach dem Juwel das ich einst fand.

Die Zeit kann nichts heilen, nur die Farben verblassen,
endlos weht der Sturm durch das Zimmer und ich frier.
Nach so langer Zeit hat mich selbst die Hoffnung verlassen,
und alles was mir bleibt ist nur noch dieses Bild von Dir.​


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Heimlich und still
von Richter


Wenn es ganz heimlich wird und still
und du es hörst wie die Zeit vergeht,
wenn dir die Sonne nicht mehr scheinen will
und auch noch der Wind sich ständig dreht.

Dann kommt sie und setzt sich fest,
die Einsamkeit, tief in dir nimmt sie Platz.
Verzehrt alles, sogar noch den letzten Rest,
und jagt deine Seele in einer grausamen Hatz.

Ganz alleine stehst du in einem Eck,
keine innere Heimat weit und breit.
Der Krampf im Herz geht nicht mehr weg,
eine tiefe Spur hinterläßt die Bitterkeit.

Dann ist es ganz heimlich und still,
nur noch im Kopf das dumpfe Pochen.
Wird ohrenbetäubend laut und schrill,
und das letzte Gebet ist gesprochen.​


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Nur Du
von Richter



Nur Du lässt mich  niemals  alleine  im Regen  stehen. Nur Du.
Nur Du hilfst mir die vielen großen Gefahren zu sehen. Nur Du.
Nur Du vermagst meinem  Herzen Flügel zu verleihen. Nur Du.
Nur Du kannst  mich von  meinem  Schmerz befreien. Nur Du.

Du bist der lang erwartete Regen.
Auf  kargem, vertrocknetem Land.
Das Kostbarste hab ich gefunden.
Ich gebs  nie mehr aus der Hand.

Nur Du erhellst mir den gefährlichen Weg im Dunkeln. Nur Du.
Nur Du bringst all meine inneren  Sterne zum funkeln. Nur Du.
Nur Du erweckst die wunderbarsten   Gefühle in  mir. Nur Du.
Nur Du verleihst meinem Leben die  glanzvollste Zier. Nur Du.

Du bist der lang erwartete Regen.
Auf  kargem, vertrocknetem Land.
Das Kostbarste hab ich gefunden.
Ich gebs  nie mehr aus der Hand.

Nur Du öfnnest mein all zu fest verschnürtes Korsett. Nur Du.
Nur Du bereitest mir ein  wunderschönes Himmelbett. Nur Du.
Nur Du bist am Firmament der  hellste Sonnenschein.  Nur Du.
Nur Du kannst mein sehnlichst erwarteter Engel sein. Nur Du.​

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Heb ab!
von Richter


Der Wind soll dich weit tragen,
fernab von all deinen Klagen.
Lass dich in andere Sphären hieven,
und suche dort neue Perspektiven.

Zuversicht findest du tief in dir drinnen,
viel Sonnenschein wird sie dir bringen.
Du stehst mit jedem Fuß im Leben,
und kannst mit deiner Kraft alles geben.

So schwer erscheint jeder neue Beginn,
doch nur der richtige Weg macht auch Sinn.
Warte nicht zu lange, die Zeit wird knapp,
komm, mach dich auf und heb einfach ab.


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