Schmerzen

Themenstarter
Beitritt
13.02.12
Beiträge
1
Hallo liebe Community,

ich weiß nicht, ob ich in dieser Rubrik richtig bin, es geht um Folgendes:

Ich habe häufiger Schmerzen (Rücken und Unterbauch), die einmal von der Wirbelsäule (seit Jahren bekannt, es handelt sich um Vorwölbungen) und einer vor kurzem durchgeführten Hysterektomie mit Folge OPs herrühren. Wenn es zu heftig wird nehme ich Ibu bzw. Diclofenac, allerdings NICHT regelmäßig.

Ich suche nun einen „guten“ neuen Allgemeinmediziner und habe kürzlich einen Arzt empfohlen bekommen. Der hat mir bei dem ersten Besuch Amitriptylin verschrieben und möchte, dass ich eine „Kur“ damit mache. Nachdem ich gelesen habe, was das ist, bin ich aber mehr als skeptisch und wollte Eure Meinung dazu hören.

Danke
Mistra
 
Hallo Mistra,

ich kann gut verstehen, daß man ständige Schmerzen gerne nicht haben möchte. Wenn ich mir die Nebenwirkungen von Amitriptylin anschaue, weiß ich allerdings nicht, ob ich die haben möchte:
Amitriptylin: Nebenwirkungen - Onmeda: Medizin & Gesundheit
Natürlich muß man nicht alle Nebenwirkungen haben, trotzdem würde ich mir das gut überlegen. Bitte lies Dir auch die Warnhinweise und die Wechselwirkungen durch.

Wie lange soll denn die "Kur" damit dauern? Was ist das für ein Mediziner? Ein Schmerztherapeut? Da würde ich im Zweifelsfall hingehen, wenn über andere Maßnahmen nichts gemacht werden kann.

.....
Antidepressiva

Zu den am häufigsten verwandten Medikamenten in der Fibromyalgie-Behandlung zählt Amitriptylin. Amitriptylin wurde zur Behandlung von Depressionen entwickelt. Bei der Erforschung des Medikaments zeigte sich, dass es über die antidepressive Wirkung hinaus auch einen erst später einsetzenden Effekt auf Schmerzen haben kann. Dieser Effekt tritt frühestens nach zwei bis drei Wochen auf. Der Erfolg kann daher erst nach etwa zwei bis drei Monaten abgeschätzt werden. In der Fibromyalgie-Behandlung sind deutlich niedrigere Dosen notwendig, als bei der Behandlung einer Depression. In der Regel kommt man mit 10 bis 50 Milligramm Amitriptylin aus. Es hat darüber hinaus einen schlaffördernden Effekt und sollte deshalb vorwiegend abends, etwa ein bis zwei Stunden vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Wird das Medikament zu hoch dosiert oder am Morgen eingenommen, kann es zu Benommenheit oder Müdigkeit bis weit in den Tag hinein kommen. Bewährt hat es sich, mit einer Dosis von 10 Milligramm zu beginnen und unter ärztlicher Kontrolle die Dosis in Schritten zu jeweils 10 Milligramm zu steigern, bis eine ausreichende Schlafmenge erreicht ist, der Patient sich aber am nächsten Tag nach dem Aufstehen frisch und erholt fühlt.

Steht der gestörte Schlaf im Vordergrund der Beschwerden, kann auch Trimipramin gegeben werden, das einen stärker schlaffördernden Effekt hat als Amitriptylin. Trimipramin steht auch als Lösung zur Verfügung (Stangyl®-Tropfen). In jedem Tropfen befindet sich ein Milligramm Wirkstoff. Dadurch kann sehr fein dosiert werden.

Häufig klagen Patienten, die Amitriptylin oder Trimipramin einnehmen, über einen trockenen Mund oder ein Durstgefühl. Sobald der Patient ausreichend schlafen kann, sollte deshalb keine weitere Erhöhung der Dosis stattfinden. Bei manchen Patienten haben beide Medikamente einen Appetit anregenden Effekt, sodass es zu einer Gewichtszunahme kommen kann.

Schon lange wird vermutet, dass das Fibromyalgie-Syndrom etwas mit einem gestörten Serotoninstoffwechsel zu tun hat. Serotonin ist ein Botenstoff der Nervenzellen im Gehirn. Möglicherweise können sowohl ein Über- als auch ein Unterangebot dieses Stoffes im Gehirn für ein Fibromyalgie-Syndrom verantwortlich sein. Medikamente, die das Angebot von Serotonin erhöhen, wie zum Beispiel Fluoxetin, können das Fibromyalgie-Syndrom ebenfalls beeinflussen. Insbesondere dann, wenn Amitriptylin alleine nicht ausreicht oder es wegen Nebenwirkungen nicht ausreichend hoch dosiert werden kann, ist die Kombination von Amitriptylin und Fluoxetin eine weitere Therapiemöglichkeit. Fluoxetin alleine zeigt dagegen kaum eine Wirkung.

Serotonin-Stoffwechsel beeinflussende Medikamente ....
www.rheuma-liga.de/home/layout2/page_sta_545.html

Dieser Text bezieht sich zwar auf Fibromyalgie, aber ich denke, daß er auch auf Dich zutrifft.
Grüsse,
Oregano
 
Hallo Mistra,

:welcome: bei uns im Forum!

Hast Du denn wegen Deiner Wirbelsäule schon einmal versucht mit ganz gezieltem Sport für den Rücken die Beschwerden etwas "auszugleichen"? Vielleicht wäre als Alternative auch der Besuch bei einem Osteopath mal zu überlegen:
VOD e.V. - Therapeuten- liste - Therapeutenliste
Und wegen die Schmerzen, hast Du Dich da auch mal mit Akupunktur beschäftigt :rolleyes:? Vielleicht würde Dir das Erleichterung bringen :). Hier mal als Beispiel:
Schmerz-Hilfe: Behandlung von chronischen Schmerzen mit Akupunktur

und einer vor kurzem durchgeführten Hysterektomie mit Folge OPs herrühren.
Gab es denn da Komplikationen, oder warum gab es nachfolgende Operationen?

Bzgl. dem Amitryptilin wäre ich ehrlich gesagt ebenso skeptisch wie Du, vor allem wenn er Allgemeinmediziner ist und Dir das empfiehlt :eek:). Ich kann mir zwar vorstellen der Arzt rät das weil er versuchen möchte Dein "Schmerzgedächtnis" zu verändern. Dennoch, auch ich würde mir das gut überlegen, gegebenenfalls noch eine andere Meinung einholen, bevor ich das einnehmen würde.

Noch eine mögliche Anlaufstelle wäre eine Schmerzambulanz. Du könntest Dich im Netz mal informieren ob eine in Deiner Nähe ist, vielleicht in einer Uniklinik :).


Liebe Grüße :wave:.

Heather
 
Oben