Ist Transsexualität eine Krankheit?

Hallo zusammen,

an anderer Stelle habe ich bereits schon einmal angedeutet, dass ich selber ein Forum leite, dass sich mit TS (Transsexualität) befasst.

Da ich des öfteren Beiträge zur Frage ob TS eine Krankheit sei oder nicht in meinem Forum habe, will ich diese Frage gerne einmal mit Menschen diskutieren, die zum größten Teil davon nicht betroffen sind und fand, dass sich dazu dieses große Fourm sehr gut eignet. Ich hoffe, damit nicht falsch gedacht zu haben.

Transsexualität entsteht nach heutigem Wissensstand durch eine prä-natale sexuelle Fehlentwicklung des Gehirns. Das Gehirn wird durch hormonelle Einlüsse nicht gemäß der bereits vorhandenen Genitalien und anderer geschlechtsspezifischer Merkmale entwickelt (Chromosomen).

TS hat den ICD-Code F 64.0 und wird damit in die Gruppe der psychischen Erkrankungen eingestuft. Dies ist daraus entstanden, dass die Krankenkassen die somatischen Behandlungen übernehmen müssen, weil sich ansonsten wirkliche schwerwiegende psychische und organische Krankeiten entwickeln können bis hin zum Suizid.

Ist daraus nun zu schlussfolgern, dass TS eine Krankheit ist? Ich finde nicht, denn TS-Betroffene sind in der Regel organisch kerngesunde Menschen, die jedoch mit der schweren Diskrepanz ihres gehirnorganischen und körperlichen Geschlechts nicht leben können und langfristrig nur gesund bleiben, wenn man ihnen die gewünschte Transition angedeihen lässt.

Ist TS nun eine Krankheit, wenn ja welche? Darüber würde ich gerne mit euch diskutieren.

Sollten sich von TS selbst betroffene an der Diskussion beteiligen und wünschen mehr Infos zu dem Thema, darf ich mit vorab eingeholter Erlaubnis der Administration mein Forum hier verlinken und es empfehlen.

Transidentität - Forum "Die andere Seite"

Lieben Gruß, Tanja

ich melde mich doch mal als völlig unerfahren doch mit meinem senf


ICH glaube das ts eine "stinknormale" krankheit ist.. für mich ist das genau das selbe als wenn ein mensch mit einer gaumenspalte auf die welt kommt und dann wird sie korrigiert.

vielleicht sehe ich das zu einfach

transsexualität sehe ich persönlich nicht als krankheit ,denke mir aber das dies unter umständen zu einigen starken "befindlichkeitsstörungen" führen kann und unter diesen umständen finde ich es nicht unbedingt negativ das ts. als krankheit eingestuft ist ,somit können die betroffenen dann die medizinischen maßnahmen in anspruch nehmen die für ts (erkrankte) von der kasse übernommen werden .

lg ory

Moin

Ich sehs nicht als Krankheit, eher als Zustand, der u.U. zu ändern ist.

baba
Puttchen :wave:

wieso seht ihr das nicht als krankheit?

hallo Zahira ,

eine gute fragen

persönlich habe ich den unterschied zwischen krankheit und befindlichkeitsstörungen auch in eigener symptomatik erkannt .

Ich glaube es kommt darauf an wie man selber krankheit definiert .

lg ory

Hallo zusammen,

es freut mich, dass ich einige Antworten bekommen habe.

Zahira schrieb:

wieso seht ihr das nicht als krankheit?

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Transsexualität kann jemanden erkranken lassen, etwa an psychischen Störungen aber auch bis hin zu organischen Erkrankungen wie etwa Herz-Kreislauferkrankungen, wenn der ständige innere Druck ein zu großer Stressor ist.
TS als solches ist nach meiner Ansicht keine Krankheit, sondern eher eine Fehlbildung des Gehirns in geschlechtlicher Hinsicht. Es gibt das weibliche und das männliche Gehirn (vielleicht auch Zwischenstufen) . Bei jemandem mit TS ist das Gehirn falsch geprägt worden. Dadurch ist weder das Gehirn noch der Mensch krank. Er ist nur falsch "programmiert" um es mal etwas simpel auszudrücken.

Da sich das Gehirn nicht "umprogrammieren" lässt, bleibt letztlich nur die geschlechtliche Angleichung des Körpers an das Gehirn.

Lieben Gruß, Tanja

und ich sehe das so :
die von dir genannten dinge wie herzprobleme etc sind für mich symptome.
krankheit heisst für mich ganz einfach gesagt in diesem zusammenhang: etwas ist falsch das man beheben/heilen kann. in dem fall ist eben ein zb weiblicher geist in einem männlichen körper und in dem wir dem geist den richtigen körper zuordnen ist die krankheit geheilt und somit auch seine symptome.

krankheit ist eben wie ory sagt definitionsache



aber ich finde falsch es den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen
zuzuordnen das ist als könne man eben doch das gehirn umprogrammieren und das denke ich eben auch nicht.

Zahira schrieb:

ich finde falsch es den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen zuzuordnen

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Hallo Zahira,

das sehe ich ebenso wie Du, denn eine Persönlichkeits oder Verhaltensstörung liegt hier auf alle Fälle nicht vor. So wollen einige Gutachter es zwar gerne sehen, aber da liegen sie absolut verkehrt.

etwas ist falsch das man beheben/heilen kann. In dem Fall ist eben ein zb weiblicher Geist in einem männlichen Körper und in dem wir dem Geist den richtigen Körper zuordnen ist die Krankheit geheilt

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Da unterscheiden wir uns in den Ansichten. TS ist m. M. n. eben nicht heilbar wie eine Krankheit. Die Auswirkungen auf die Psyche und die Gesundheit lassen sich durch somatische Angleichung vielleicht deutlich mindern oder in vielen Fällen auch ausschalten, aber es verbleibt die Diskrepanz der Chromosomen, es wird post-OP eine lebenslange Hormontherapie notwendig und in den allermeisten Fällen verbleibt auch die Prostata als männliches Organ im Körper.
Der Körper wird an das Gehirn und an das äußere Erscheinungsbild des anderen Geschlechtes "angeglichen", mehr nicht. Ein Rest des vorherigen Geschlechtes bleibt bestehen oder ist dauerhaft korrekturbedürftig, was insbesondere oft bei FzM-TS sehr gravierend ist. Von einer Heilung im medizinischen Sinne kann da also meiner Meinung nach keine Rede sein.

Aber das ist ja auch Ansichtssache, ich freue mich sehr, dass Du die Sache einmal von Deiner Sicht her beschrieben hast. Es gibt viele, die das so sehen wie Du Zahira, aber auch viele, die meine Version vertreten. Darum habe ich ja auch diese Diskussion hier gestartet.

Lieben Gruß, Tanja

ich lasse mich ja gerne gekonnt überzeugen

du hast insofern recht, wenn du sagst, dass keine komplette heilung möglich ist und ich habe bei meinen überlegungen auch völlig die hormone vergessen...
allerdings fällt mir auch glich wieder eine krankheit ein

eine schilddrüse die krankhaft entfernt wurde und man später hormone geben muss zb.

nicht alles was eine krankheit ist, ist auch heilbar.

was mich aber wundert ist: wieso möchtest du es nicht als krankheit sehen und was ist es dann?
oder geht es um die einordnung?

Also ich kann mich dem nicht anschließen, dass TS eine Krankheit, fehlgeschaltetes Hirn usw. ist. Dann würden wir anfangen müssen, Homosexualität und Fetische auch gleich wieder als Krankheit abzustempeln. Ich dachte eigentlich, aus dem Mittelalter wären wir heraus?

lg, laudanum

Tanja53 schrieb:

Hallo zusammen,

Transsexualität entsteht nach heutigem Wissensstand durch eine prä-natale sexuelle Fehlentwicklung des Gehirns.
Lieben Gruß, Tanja

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das höre ich zum ersten mal, gib doch mal den Link dazu..

Seit dem 17. Mai 2009 darf Transsexualität in Frankreich per Dekret nicht mehr als psychische Störung, und somit nicht mehr als Geschlechtsidentitätsstörung, bezeichnet werden.

Auch die Einklassifizierung im ICD-10 unter F64.0 wird abgelehnt.[18] Eine entsprechende Aufforderung an die Weltgesundheitsorganisation, die ICD-Klassifizierung zu ändern, erfolgte.

Frankreich sieht in der Deutung der Transsexualität als psychische Störung eine Stigmatisierung, die zur Diskriminierung transsexueller Menschen beiträgt.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Transsexualität


lg ory

ory schrieb:

hallo vittella ,

Transsexualität

lg ory

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hm....ich hab nichts wissenschaftliches gefunden was auf das Gehirn hinweist..?!...ausser der Versuch an Nagetieren.

vittella schrieb:

das höre ich zum ersten mal, gib doch mal den Link dazu..

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Hallo Vittella,

dazu stehen viele Abhandlungen im Netz. Bitte sei so lieb und google ein wenig.

Lieben Gruß, Tanja

Zahira schrieb:

was mich aber wundert ist: wieso möchtest du es nicht als krankheit sehen und was ist es dann?
oder geht es um die einordnung?

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Hallo Zahira,

es geht mir gar nicht darum wie ich es sehen möchte. Was ich nur nicht akzeptieren kann ist die Auffassung, TS sei eine psychische Störung. Insofern geht es mir natürlich auch um die Einordnung. Was ist es dann? Eine sehr gute Frage. Ich würde es als eine "Normvariante" bezeichnen. Vielleicht ist es auch ein Sonderfall von Intersexualität, also Zweigeschlechtlichkeit.

Ich bin sehr angenehm überrascht über das rege Interesse so vieler User an diesem Thema und würde mich über weitere Antworten sehr freuen.

Lieben Gruß, Tanja

naja DANN simmer uns doch fast einig

ich halte ts eben auch nicht für eine psychische störung

und laudanum: fetischismus ist hgenau wie sadomasochismus immernoch icd sache und homosexualität wurde auch nicht garde im mittelalter da rausgeholt

Hallo zusammen,
bereits vor längerer Zeit gab es Anstöße, generell auf den Begriff „Transsexualität“ zu verzichten. Wobei der Begriff „Transsexualität“ irreführend ist!
Es handelt sich hierbei nicht um eine Störung der „Sexualität“!
Der heute gebräuchliche Begriff ist Transidentität.

Im Plenarprotokoll 17/114 des Deutschen Bundestages vom 9. Juni 2011, Tagesordnungspunkt 23,
wurde bereits der Vorschlag unterbreitet, dass eine Abänderung in „Transidentitätengesetz“ erfolgen solle.

Der genaue Wortlaut ist hier nachzulesen:
www.bundestag.de/dokumente/protokolle/plenarprotokolle/17114.pdf

Die Zuordnung laut ICD10, F64-, lautet „Störung der Geschlechtsidentität“, wobei der Oberbegriff „Persönlichkeits- und Verhaltensstörung“ ist.

Laut den oben angegebenen Protokoll, ist hier ebenfalls nachzulesen, „Transsexualität“ ist keine Krankheit!

Also sollte ein „Transidentitätengesetz“ verabschiedet werden, wobei diese allerhöchste Zeit wird, denn das aktuelle „TSG“ (Transsexuellengesetz) ist längst überholt,
dann könnte je nach Wortlaut die Zuordnung gem. ICD 10 zu den „Persönlichkeits- und Verhaltensstörung“ entfallen.

Alleine hier raus sollte jetzt für jeden erkennbar sein: Transsexualität ist keine Krankheit!

Bei vielen Betroffenen kommt jetzt jedoch der Aufschrei: Und wie soll das zukünftig mit der Op laufen? Muss ich meine Hormone selbst bezahlen?

Auch zur Beantwortung dieser Fragen, sollten sich Betroffene ruhig mal dieses Protokoll durchlesen, die eingebrachten Gesetzesentwürfe sehen hierbei nämlich eine Vereinfachung vor!

Wie gesagt noch sind das Entwürfe, aber diese Sache sollten Betroffene ruhig mal im Auge behalten.

Gruß Mellie

vielleicht liegt es wirklich an der eigenen einordnung des begriffes aber mir scheint, dass krankheit als etwas schlimmes in dem zusammenhang wäre....

ich verstehe nicht was so schlimm daran sein soll-würde es gern verstehen...

ich habe den link jetzt nicht weiter angeschaut weil mich der wust an onfos abgeschreckt hat und ich keine lust hatte nach dem einen zu suchen dass mir jetzt erklärt wieso es keine krankheit ist und vorallem : was ist es denn dann?

Tanja53 schrieb:

Hallo Vittella,
dazu stehen viele Abhandlungen im Netz. Bitte sei so lieb und google ein wenig.
Lieben Gruß, Tanja

Zum Vergrößern anklicken....

das hab ich getan und nicht erst seit gestern, denn das Thema Gehirn und Forschung interessiert mich schon sehr lange, deshalb weiss ich, dass es diese endgültige Aussage nicht zutreffen muss, ich zitiere:Transsexualität entsteht nach heutigem Wissensstand durch eine prä-natale sexuelle Fehlentwicklung des Gehirns.


Und wenn Du in Deinem Engangsposting zur Eröffnung des Threads eine Behauptung aufstellest, wie diese, dass TS mit dem Gehirn zu tun hat, musst Du sie auch mit den entsprechenden Links untermauern....