Gedanken zur Divertikulitis

hallo zusammen ,

es gibt immer wieder mal "meinungsverschiedenheiten", hüben und drüben...wie schon erwähnt ;) ,aber ich bitte um einen freundlicheren umgangston , sonst ist eine sachliche diskussion nicht mehr möglich .

lg ory
 
Ich habe mich durch das Thema von Anfang an gelesen und ich muss sagen, die Aussagen von Selbstbetroffenen sind sehr hilfreich und zwar ganz egal ob sich jemand für die Op entschieden hat oder nicht.
Und es unterstützt meine Theorie von der Genetik, die Veranlagung, bei uns in der Familie sind Darmerkrankung bei jedem 2. vorhanden, mich hat es am schlimmsten erwischt und das obwohl ich mich am gesündesten von allen ernährt habe, frisch, wenig Zucker und alle stopfenden Lebensmittel gemieden.
Ich habe die Diagnose Devertikel vor vielen Jahren bekommen und erst jetzt habe ich die Entzündungen bekommen, den 1. Schub ende letzten Jahres, den 2. 2 Monate später und den 3. schon nach 4 Wochen. Seitdem stehe ich unter der Angst, dass ich mich irgendwann einer Notop unterziehen muss und dann, wenn überhaupt mit einem Stoma aufwache, also habe ich mich für die OP entschlossen, bin auch schon etwas älter. Las vor kurzem, je früher man die Devertikel bekommt, umso wahrscheinlicher ist die Devertikulitis, trifft auch bei mir zu. Und mein Stuhlgang wird immer katastrophaler, die Schmerzen vergehen auch nicht mehr richtig, das schürt meine Angst enorm. Nach jedem Essen habe ich einen dicken Bauch und Schmerzen, am besten ist gar nichts essen. Was halt nur bedingt geht.
Danke für alle hilfreichen Gedanken
Lg
Konfus
 
Wie wohl früher schon einmal erwähnt, gibt es Menschen, die zwar Divertikel haben, aber nie entzündete Divertikel (Divertikulitis). Niemand weiß, warum das so ist. Ebenso gibt es Menschen mit "viel zu hohen Cholesterinwerten", aber Arterien ohne Ablagerungen. Oder den ganzen Körper voller Muttermale, aber nie ein bösartig entartetes.
Hier unter Berufung auf irgendeine angebliche Autorität alle anderen für ahnungslos und inkompetent zu erklären, hilft überhaupt niemandem.

Dass jeder, der Pflanzen (auch Obst) roh zu sich nimmt, sich der Vielzahl der in den Pflanzen enthaltenen natürlichen Pestizide aussetzt,und welche Wirkungen diese haben können, ist unter wissenschaftlichen Toxikologen unumstritten. Das sollte man nur wissen, um einen Anhaltspunkt zu haben, wenn man nach Rohkost Verdauungsprobleme hat. Ich esse, obwohl ich das weiss, trotzdem fast täglich Salat, und zwar die Sorten, die mir bekommen.
Sich an die aktuellen Ernährungs-Moden zu halten, erscheint mir sinnlos, denn auf dem Gebiet gilt: die Lehrmeinung von heute ist morgen eine Irrlehre. Jeder muss ausprobieren, womit er sich am wohlsten fühlt.
 
es ist wohltuend solche Worte zu lesen.

Ich bin permanent hin-und hergerissen zwischen dem schlechten Gefühl/Gewissen, war das Lebensmittel falsch, hast Du alles richtig gemacht.??Andere bestimmt auch.
Alle Ärzte, war in letzter Zeit auch wegen anderer Dinge im Krankenhaus, haben mir gesagt, verhindern lässt sich eine Devertikulitis nicht, man kann bestimmte Dinge beachten oder weglassen, wie Körner und Rohkost, viel trinken und kauen, aber das ist keine Garantie sie nicht zu bekommen und das waren keine Chirurgen oder Proktologen. Und mein Hausarzt sagte, als er mir die Einweisung schrieb, "machen Sie sich nicht selbst fertig, es ist die Krankheit die sie sowieso fertig macht, verhindern kann man die Dervtikulitis nicht, ganz egal was sie tun."

Ich dachte auch, ich bin bei denen die nur die ersten beiden Schübe haben, wie hier auch jemand bestätig hat und dann habe ich Ruhe, aber zu denen gehöre ich offenbar nicht.

Vielleicht melden Sich hier noch ein paar Betroffene zu Wort, wäre gut, für alle die sowas haben.
Gruß
Konfus
 
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Hallo konfus,
ich habe das alles bei meiner Frau aus nächster Nähe miterlebt:
Erster Entzündungsschub mit starken Bauschschmerzen links: unser Hausarzt, ein guter Diagnostiker, hat untersucht und festgestellt, dass es nur eine Divertikulitis sein kann: Buscopan, Antibiotikum und Nahrungskarenz.
Zweiter Schub an einem Wochenende mit so starken Schmerzen, dass wir in die Notaufnahme gefahren sind. Stationär aufgenommen, Medikation und, nach leichtem Entzündungsrückgang, Röntgenkontrastdarstellung des Dickdarms:da "hingen" die mit Bariumsulfat gefüllten Divertikel wie Rosinen an der Darmwand. Danach Fernreisen nur noch mit Notfall-Antibiotikaration, die auch immer wieder benötigt wurden.
Schließlich Koloskopie und nach Gespräch mit dem befreundeten Arzt Entscheidung zur OP.
Trotz gewöhnungsbedürftiger Nebenwirkungen und einem Narbenbruch ein Jahr nach der OP ist meine Frau froh, dass sie sich so entschieden hat.
 
nach dem 1, Schub hat man mir schon gesagt, folgen weitere muss operiert werden. Ich hoffte halt, aber der 3. kam schon nach 4 Wochen und wie die Ärzten sagten, die Abstände werden immer kürzer und ob ich eine Notop riskieren will, natürlich nicht. Schon diese ständigen Ängste machen mich kaputt, ich kann ohnehin nicht mehr reisen, aber mit einer Devertikulitis würde ich mich auch nirgends mehr wohin wagen. Und ich war deswegen 2 mal im Krankenhaus und wurde mit Infusionen behandelt, auch kein Spaziergang, beim 3. mal war die Entzündung beginnend, da durfte ich das Antibiotika zu Hause nehmen. Diese ewigen AB Behandlungen nerven auch, mir ist jedesmal hundeelend und mein Darm macht danach jedesmal ganz zu.

Es wäre schon gut, wenn die ewige Verstopfung weg wäre,mit den anderen Dingen muss man halt leben. Vielleicht bessert sich mein Immunsystem etwas, das ist auf dem Boden, habe einen verminderten IgG Spiegel und bin nach jeder kleinen Anstrengung und Luftzug krank, damit zu einer OP ist auch nciht einfach, nur werde ich nicht gesünder. Ich bin mir auch nicht sicher, wie ich das überstehe, bestenfalls wieder hinterher mit wochenlangem krank sein, so ging es mir vor kurzem, auch eine OP, aber diese hier dauert doppelt so lange.

Aber es ist gut zu lesen, dass es manchen hier und auch Deiner Frau danach besser geht. Vielleicht mir auch und danke für Deine aufmunternten Worte und auch so manches was Du beim Thema Einlauf dazu geschrieben hast.
Es ist manchmal schwer in so einem Forum den ewige Belehrenden auszuweichen, die haben oft nur ihr angelesenes Wissen, glauben aber alles zu wissen, mir sind Betroffene lieber, die wissen wovon sie reden/schreiben.

Gruß
Konfus
 
Der Einlauf

Lieber ReinhardX,
das ist schlicht und ergreifend der Stand des Wissens . .
Dazu gibt es ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach:
WER NICHTS WEISS MUSS ALLES GLAUBEN.
 
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Hallo konfus,

es tut mir leid, wenn ich Dir nicht helfen konnte. Das ist natürlich, was wir alle uns hier am meisten wünschen: von den Erfahrungen der anderen zu profitieren und unsererseits den anderen Usern mit unseren Erfahrungen zu helfen. Und es macht schon traurig, wenn das nicht geht.

Dir noch einmal viel Glück und gute Besserung!

Viele Grüße:
Reinhard
 
Hallo Tarajal,
Papaya geht bei Histaminintoleranz nicht, wie so vieles andere gesunde (und auch nicht gesunde) auch.
LG
Konfus
 
Hallo konfus,

hast Du denn schon einen OP-Termin und Kontakt zum vorgesehenen Operateur?

Und was meint Dein behandelnder Arzt denn zu Deiner dauernden Verstopfung? Gibt er Dir Abführmittel oder weiß er, dass Du Dir mit Einläufen hilfst, hat er Dir das vielleicht sogar selbst empfohlen? Und was für Einläufe machst Du? Wieviel, womit etc? Und was vielleicht auch wichtig wäre, wenn Du immer so geschwächt bist: hast Du einen Partner, der Dir bei den Einläufen hilft, damit das nicht auch noch stresst? Nach meinen Erfahrungen hat es, gerade wenn man sich schlecht fühlt, etwas Beruhigendes, wenn man den Einlauf von einer vertrauten Person erhält.

Spätestens bei der OP-Vorbereitung in der Klinik wird Dein Darm dann ja gründlich "von oben geputzt", mit den Flüssigkeiten, die man auch vor einer Koloskopie trinken muss (ein Grund dafür, dass ich bis jetzt noch keine gemacht habe).
 
werde ich mir mal ausführlich durchlesen, habe nur reingeschnuppert. Nur kann ich mich eigentlich nur nach dem richten, was ich essen kann ohne krank zu werden.
Das sind ca. 12 Gemüsesorten, 3 Obstsorten und Fleisch sowieso nur Huhn, Eier esse ich und halt Reis, Glutenfreie Nudeln ab und zu.
Und wegen der Devertikulose habe ich sogar da noch was gestrichen, Salat und Paprika z. B., alles was Häute und Kerne hat und auch Gemüse wie Kohl.

Aber mit den Nahrungsmitteln wird jedes Jahr ein neues Schwein durchs Dorf getrieben. Biolebensmittel sind oft nicht Bio z.B. mal ist dies gesund, mal jenes. Wer alles essen kann, der richtet sich am besten nach dem was er mag und das ausgewogen, sowas hast Du auch geschrieben. Denke, das ist das gesündeste. Wenn man alles berücksichtigen will, was so geschrieben wird oder in den Medien verbreitet wird, dann müsste man hungern.

Gruß
Konfus
 
Hallo,
ich werde dort operiert wo auch meine Devertikulitis stationär behandelt wurde. Ist ein großes Klinikum, den Operateur kenne ich noch nicht,denke, es war der, der beim Op Vorbereitungsgespräch dabei gewesen war,die haben mir genau erklärt wo die Schnitte angesetzt werden, natürlich auch was alles schief gehen kann, müssen die ja und auch wegen meiner Rückenop die ja noch nicht so lange zurück liegt. Da müssen bei mir schon vor der Lage bei der Op andere Dinge berücksichtigt werden, meine Immunschwäche wurde von mir angesprochen, habe ja auch einen Arztbrief von der Immunologie immer dabei, OP Termin wäre der 13. diesen Monats.
Nein, ich lebe allein, ist halt so, nur jetzt mit den vielen Krankheiten wäre es natürlich gut wenn jemand da wäre, ist aber nicht. Die Einläufe sind tatsächlich manchmal anstrengend, ich habe mir jahrelang mit der Klistierbirne geholfen, ist nur auch anstrengend, ist aber für mich besser gewesen wie der Irriagator, wenn die Verstopfung nicht nachlässt nach der Op, werde ich mir die Klistierbirne wieder besorgen, mich hat halt genervt, dass man die so schlecht säubern kann. Gegen Einläufe hat kein Arzt je was gehabt, die Verstopfung ist auch der Grund gewesen, dass ich vor vielen Jahren die 1. Koloskopie gemacht habe und dabei wurde mir das mit den Devertikeln mitgeteilt, nur hatte ich damals keine Ahnung was sich daraus entwickeln kann.
Diesesmal wird mir Angst und bange, nichtmal vor der eigenen Op, die ist dort schon fast Routine, also Alltag, meine schlechte gesundheitheitliche Verfassung macht mir Sorgen, war die ganze Woche krank. Verschieben wird mir wenig helfen, denn ich bin bei jeder Kleinigkeit krank und es ist keine Garantie, dass es mir beim nächstenmal besser geht. War auch vor der Rückenop krank und besonders in der Nacht vor der Op ging es mir schlecht, aber die hatte ich wegen Krankheit so oft verschoben, dass ich dachte, entweder Du überlebst, oder eben nicht. Aber die haben in den Ops schon ihre Techniken damit man die Op überlebt, ich wurde wegen meines chronischen frierens, das ganz schnell in so eine Art Schüttelfrost übergeht, so in Wärme gehült, schon bei der Anästhesie und danach erst recht, da ging es mir den ganzen Tag recht gut.

Eine Notop wird in jedem gesundheitlichen Zustand gemacht, das ende haben wir in der Verwandschaft miterlebt und mit der Angst einen Durchbruch zu erleben kann ich nicht mehr leben. Sonst würde ich es ohne Op noch einige Zeit versuchen, aber ich habe meine Devertikel auf dem CD gesehen, sind links sehr groß, rechts mäßg und gerade links habe ich ständig Schmerzen und bei 3 Schüben innerhalb kurzer Zeit ist der 4. lt. Ärzte gerade vorprogrammiert. Was mich etwas beruhigt, dass ich von einigen gehört habe, auch Du schreibst es von Deiner Frau, es geht ihnen seit der Op besser, ich muss sie nur überleben. Die Ärztin meinte auch, evtl. bessert sich mein Immunsystem, denn Devertikel sind auch eine Belastung für den Körper, also auch ohne Entzündungen.

Die Darmreinigung vor der Op ist nicht so drastisch lt. Ärztin wie vor der Koloskopie, aber was solls, ich trinke, dabei wird mir regelmäßg übel, aber das geht vorbei.
Habe jetzt noch den Sonntag zum erholen und ruhe auch heute so gut es geht, dann kann es sein, dass es mir am Dienstag wieder besser geht.
Gruß
Konfus
 
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auch ich wohne nicht mal in der Nähe von Heidelberg, aber es ist auch so, ich bin Kassenpatient und Naturheilverfahren oder auch andere Sonderleistungen, zahlt die Kasse nicht, habe es mir aber alles durchgelesen. Ich habe, als ich immer kränker wurde, viele tausen Euro sinnlos in Behandlungen bei Hömöopahten gesteckt,Hp auch, den Glauben an eine Alternativmedizin habe ich etwas verloren. Und wenn ich ganz viel Geld hätte, würde ich in die Schweiz zu Dr. Thomas Rau fahren, da habe ich auch mal ein Buch gelesen, Biologische Medizin.
 
Na, dann wünsche ich Dir einen guten OP-Verlauf und danach hoffentlich ein besseres Leben.
Wollen die Ärzte Dich minimalinvasiv operieren? Bei meiner Frau war die Rede von einigen kleinen Schnitten, und hinterher stellte sich heraus, dass am Unterbauch noch ein ca 5 cm langer Quer-Schnitt war. Den hätten sie gebraucht, um das herausgeschnittene Stück Darm heraus zu holen, weil das durch die Röhren nicht möglich sei.
Übrigens waren bei ihr auch nicht nur Divertikel links, im "Sigma", aber man meinte, die anderen neigten nicht zu Entzündungen und hat deshalb nicht mehr als ca. 30 cm herausgeschnitten.
Übrigens gibt es zwei Möglichkeiten, mehr als nur die Menge einer Klistierbirne (die ja auch nicht zu groß sein darf, damit man sie mit einer Hand bedienen kann) in den Darm zu bringen:
Einmal das Clyso mit Pumpball und Schlauch: man füllt ins Waschbecken genügend Einlaufflüssigkeit, pumpt durch, bis keine Luft mehr im System ist, führt dann die Kanüle ein (mit etwas Übung kann man die im Stehen zwischen den Pobacken festklemmen und hat so die Hände frei) und pumpt soviel wie man verträgt.
Dann gibt es ein Schweizer System "Reprop" mit einer,glaube ich, 650 ml fassenden Plastikflasche, Plastikschlauch und Darmrohr, wobei das Besondere ein Rückschlagventil wie beim Clyso ist. Damit kannst Du das Wasser in mehrenen "Stößen" einspritzen und zwischendurch Luft in die Flasche lassen, ohne dass etwas aus dem Darm zurück gesaugt wird. Wenn die Menge nicht reicht, kann man nachfüllen. Klingt ganz pfiffig.
 
Ja es soll minimalinvasiv operiert werden, den etwas größeren Schnitt haben Sie mir auch damit erklärt, dass da das Stück Darm entfernt wird. Es werden trotz minimalinvasiv doch einige Schnitte. Bei meiner Rückenop wurde auch minimalinvasiv operiert und das ist wirklich nur ein winziger Schnitt neben der Wirbelsäule, aber das sind halt andere Operationen. Aber im Prinzip sehen die erst während der Op wie alles ablaufen soll.

Also das mit der Klistierbirne fand ich ganz entspannend, bin ins Bett, habe mir eine wasserfeste Unterlage eingelegt und ein Gefäß mit warmen Wasser daneben, dachte nur, als ich mir den Irrigator gekauft habe, erstens wegen der Reinigung und dann der reinigt gründlicher den Darm. Aber wie gesagt, hoffe auf eine bessere Verdauung, oder besser gesagt, keine tgl. Verstopfung mehr.
Aber das was Du da schilderst klingt auch ganz gut.

Bin noch nicht sicher, ob ich den OP Termin einhalten kann, mir geht es auch heute noch elend und ich bin sehr müde, nicht die besten Voraussetzunge. Werde es morgen sehen.
Gruß
Konfus
 
Hallo konfus,
solltest Du nach erfolgreicher OP überhaupt noch Verstopfungsprobleme haben, dann könntest Du die Gewohnheit des Klistierens im Bett (interessant, auf die Idee bin ich noch nie gekommen) mit einem Clyso noch vereinfachen, denn an den Gummiball im Clyso-Schlauch kommt man ohne Verrenkungen ran, und an das Gefäß neben dem Bett bist Du eh gewöhnt. Wenn Du auf die Clyso-Kanüle noch ein Darmrohr steckst, wird der Effekt bestimmt noch besser.
Aber erst mal: Kopf hoch und guten Muts zur erfolgreichen OP!
 
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