Ständige Muskelschwäche

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26.04.09
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Hallo zusammen.

Habe seit viereinhalb Jahren eine ständige Muskelschwäche. Ich bin 44 und war eigentlich ein eher sportlicher Typ. Betroffen sind die Beine, Arme, Rumpf, Nacken, einfach überall, sogar das Sprechen ist etwas davon betroffen, ohne dass andere das aber hören würden. Manchmal habe ich auch Sensitivitätsstörungen, wie Brennen auf der Haut, was anscheinend auch mit einer Verschlimmerung einher geht. Ich kann gehen, aber Wanderungen liegen z.B. nicht mehr drin. Derzeit sind meine Arme betroffen, die Arbeit am PC ist manchmal an der Grenze der Kraft, und ich kriege Muskelschmerzen. Es gab aber auch Momente, wo's etwas besser geworden ist, d.h. in den Beinen.

Das alles ist mehrfach neurologisch abgeklärt, ohne Befund, gerade neulich wieder. MRI, Muskelenzyme, EMG, Nervenleitgeschwindigkeit, Reflexe, Parkinson-Check, Schilddrüsenwerte, alles ok, auch das Muskelvolumen. Feststellbar ist ein erhöhter Muskeltonus und ein essentieller Tremor. Der Tonus führe dazu, dass die Muskulatur schnell ermüdet und schmerzt. Angefangen hat es mit der Trennung/Scheidung von meiner Frau. Es ist inzwischen evident, dass ich keine muskuläre oder neurologische Erkrankung habe. Aber was könnte ich tun?

Freue mich auf eure Antworten
smail
 
Muskelschwäche

Hallo smail,

Angefangen hat es mit der Trennung/Scheidung von meiner Frau.

Daraus könnte man natürlich den Schluß ziehen: die Seele schmerzt und deshalb schmerzen auch Deine Muskeln.
Möglich ist alles.

Es wäre aber auch möglich, daß der Trennungsstress dazu geführt hat, daß sich bei Dir eine schon vorhandene "Schwachstelle" gemeldet hat und nun aktiv geworden ist.
Vielleicht hat sich aufgrund der Trennung auch Deine Ernährung verändert?
Oder Du bist in eine Wohnung gezogen,d ie Dir nicht bekommt, weil irgendwelche Stoffe darin sind, die giftig sind wie Schimmel, Formaldehyd, Holzschutzmittel usw.?
An was kannst DU Dich erinnern, was vor ca. 4 Jahren bei Dir außer der Trennung los war? Dazu gehören auch Zahnbehandlungen, Zeckenbisse, Impfungen usw.

Diese Fragen würde ich auf jeden Fall erst einmal so weit wie möglich abklären, bevor Du evtl. zu Psychopharmaka greifst.

Gruss,
Uta
 
Muskelschwäche

Hallo Uta
Danke für deine Antwort.
Ich denke nicht, dass es mit der Wohnung zu tun hat. Ich lebe immer noch am gleichen Ort, oft zusammen mit den beiden Kindern. (Wir haben gemeinsames Sorgerecht.) Die Jungs sind gesund. Ich bin auch die ganze Zeit über bei nem Psychotherapeuten. Seit 2 Wochen hat sich die Sache mit den vermehrt geschwächten Armen eingestellt, und ich nehme jetzt (wieder) ein Antidepressivum. Borreliose hat man auch abgeklärt, Zeckenbisse hatte ich keinen, auch keine Impfungen oder ungewöhnliche Zahnbehandlungen. Mein Neurologe hatte mir testhalber ein Medikament gegeben, das man bei Parkinson gegen Rigor anwendet. Nach einem alkoholreichen Abend hat sich dann die Verschärfung in den Armen eingestellt. Er meint, es handle sich um eine paradoxe Reaktion.

Kennst du denn Umwelteinflüsse, die auf diese Weise die Muskulatur beeinträchtigen?

Vielen Dank und Gruss,
smail
 
Muskelschwäche

Auf Dauer schädigt z.B. Alkohol auch die Muskulator. Das heißt dann Tremor durch Alkohol.
Aber auch andere Gifte können auf diese Weise schädigen.
Faktoren, die Allergien und Umweltkrankheiten begünstigen
Es gibt Faktoren, die prädestiniert sind, dazu beitragen oder darauf schließen lassen, dass eine Person unter Allergien und / oder Umweltkrankheiten leidet. Hierzu gehören:
• Allergische Verwandte
• Typische Allergien
• Allergisches Erscheinungsbild
• Dr. Jekyll / Mr. Hyde – plötzliche unerklärliche Verhaltensänderungen bei Kindern oder Erwachsenen

Symptomatik
Es gibt spezifische Symptome, die auf Allergien, Umweltkrankheiten und / oder Chemikaliensensibilität schließen lassen. Durch genaues Beobachten, Nachfragen und dem Führen eines Symptomtagebuchs lassen sich diese typischen Symptome schnell und deutlich erkennen. Dies ist ein erster Schritt, um unnötigen Beschwerden ein Ende zu setzen.

Welche Hinweise lassen eine Umweltkrankheit / Allergien erwarten?
• Exzessive Ohr-, Sinus- und Lungeninfektionen, die schon in der Kindheit beginnen, sind eine Anfangssymptomatik vieler Allergien
• Ständiger Medikamentenbedarf
• Zahlreiche negative medizinische Befunde
• Ständige Beschwerden, niemals Wohlbefinden

Unerwartete Symptome bei Kindern, die mit Allergien und Umweltkrankheiten zusammenhängen:
• Hyperaktiv oder zu müde für alles
• Grundloses Weinen, beißen, knurren
• Glucksende Geräusche nach Trinken von Milch
• Schmerzen in den Beinen (Milch), kann nicht schlafen
• Halitosis (Milch)
• Inkontinenz und Bettnässen über das Alter von 5 Jahren hinaus (Säfte)
Umweltkrankheiten, Allergienews, Umweltkrankheiten

Wenn nicht nach Giften gesucht wird oder nach entsprechenden Krankheiten, die auch das ZNS betreffen, kann nichts gefunden werden. Insofern sind wahrscheinlich einige Suchen nach Diagnose einfach nicht ausreichend.

Umweltgifte beeinflussen das menschliche Immunsystem - myScience.ch - The Swiss Portal for Research and Innovation / news/ archive 2008
Umweltgifte, Strahlen, Krebs und Allergie

Grüsse,
Uta
 
Muskelschwäche

Vielen Dank für den Hinweis. Habe mir auch schon solche Gedanken gemacht und werde das sicher auch noch mit dem Arzt mal besprechen. Die beschriebenen Symptome treffen allerdings nicht auf meine körperlichen Muster zu.
Wäre auch froh über mehr über Methoden zu erfahren, die das vegetative Nervensystem anregen.
 
Muskelschwäche

Hi Smail:wave:
du schreibst, dass alles Neurologisch abgeklärt wurde, auch auf Myasthenie? Das ist auch so eine Muskelkrankheit, wo sich etliche schwächen sehr ähnlich:idee: sind wie du sie beschrieben hast....

sonnige Grüsse von MZH
 
Muskelschwäche

Hallo smail,

Muskelschwäche kann ein Symptom für eine Schilddrüsenerkrankung sein; könntest Du Deine Blutwerte plus Ultraschallbefund bitte einmal hier einstellen?
Eine Unterfunktion bewirkt eine Verminderung der Stoffwechselprozesse, eine Überfunktion verursacht den Abbau von Eiweiss: beides hat Einflüsse auf die Muskulatur.

Liebe Grüsse,
uma
 
Muskelschwäche

Myasthenie wurde abgeklärt. Die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskulatur funktioniert normal. Alle Messwerte vom EMG waren in Ordnung (schon 5 mal gemessen). Es gibt auch sonst keine Hinweise für ein Erkrankung der Muskulatur, die Muskelenzyme sind ok, auch die Vitamin-, Mineralien- und Kupferwerte. Das Volumen der Muskulatur ist sogar über 100 %.
 
Muskelschwäche

Hallo Uma,

Ja, auch die Schilddrüsenwerte wurden mehrfach untersucht. Daran liegt es auch nicht.

Liebe Grüsse
Smail
 
Hallo Smail,

Dein Beitrag liegt schon viele Jahre zurück. Ich leider seit längerem unter fast den deckungsgleichen Symptomen (ET, Muskelschwäche und Schmerzen, Rigidität usw.). Es würde mich sehr interessieren von dir zu erfahren wie es dir heute geht und wie alles weitergegangen ist.
Viele Grüss

Karl
 
hallo karl auer,

der themenstarter " smail " war zuletzt 29.12.12 im forum gewesen ,möglich das er nicht antwortet.;).

aber nichtsdesdotrotz :welcome: bei uns :wave:

du schreibst das du "deckungsgleiche symptome" wie smail hast , vielleicht magst du noch hinzufügen , seit wann und welche untersuchungen du schon hinter dir hast .

fg ory
 
Danke für eure Antworten.
Ich hatte bereits festgestellt dass Smail ewig nicht mehr online war, aber trotzdem gehofft ;)
Also die Symptome fingen so vor rund 3 Jahren mit einer fühlenden Gangunsicherheit (leichte Ataxie) an mit stehendem Muskelschmerz primär in den Oberschenkeln. Einige Monate danach habe ich urplötzlich einen Tremor festgestellt. Mittlerweile ist der Tremor auf essentiell diagnostiziert und progredient vorangeschritten sodass ich ihn auch bzw. vor allem postural spüre. Die Gangunsicherheit ist wechselnd mal fast weg mal wieder stärker. Der Muskelschmerz hat sich auf fast den ganzen Körper ausgebreitet aber primär in Muskeln die tonisch belastet werden sprich auf haltender Beanspruchung sind (somit vor allem die Hände).
Diagnostisch war ich neben Hausärzten bei,
Endokrinologen bzgl. Nebennieren und Schilddrüsenfunktion
Neurologen (EEG, MRT, Blutbild, Myogramm)
Immunologen (sämtliche Entzündungsparameter (IL2/TNFa ect.), Nebennieren, TSH Antikörper, sowie Neurostressprofil)
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Es wurde keine eindeutige Diagnose gestellt oder iwelche Hinweise auf eine Erkrankung anhand der Parameter gefunden. Aufgrund des relativ niedrigen Pregnenolon spiegels (DHEA war jedoch ok) habe ich eine Zeit lang 50mg Preg pro Tag genommen in Kombination mit 600mg alpha Liponsäure. Hat auch nach ca.3Wochen für einige Zeit ganz gut geholfen, dann nicht mehr. Nehme seit langem diverse Supplemente natürlich VitaminD, alpha Liponsäure, Q10, Curcumin mit Bioperin, L-Carnitin, VitC...
Da gerade auf das zentrale Nervensystem und auf diverse chronische Erkrankungen positiv beeinflussend angezeigt ernähre ich mich seit geraumer Zeit fast komplett Kohlenhydratfrei (spich max.50mg pro Tag, ketogene Ernährung).
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Ohne jetzt hier diverse meiner Ansätze und Überlegungen auszuführen hoffe ich auf eure Ideen Einwände und Erfahrungen.
Gruss Karl
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo karl auer,

hast du schon unsere suchfunktion in anspruch genommen ? wenn nein ...oben rechts in der ecke befindet sie sich , wenn du dort " essentieller tremor " ein gibst ,öffnen sich einige threads/beiträge zu diesem thema von unseren usern .

vielleicht magst du dort "schon einmal " reinschauen .

fg ory
 
Gibt es Auffälligkeiten bei der Leber?
Es gibt zumindest eine Leberkrankheit, die einen Teil Deiner Beschwerden verursachen könnte, die aber sehr selten ist. Bei ihr kann man Ataxie und Gangunsicherheit haben und ebenso einen Tremor.
Es ist der M. Wilson (Kupferspeicherkrankheit).

Wurden mal folgende Leberwerte untersucht?
GPT, GGT, GOT, Cholinesterase, Alkalische Phosphatase, Bilirubin, LDH, GLDH

Generell können Leberkrankheiten die Muskulatur dadurch beeinflussen, dass Leberkranke einen Eiweißmangel bekommen. Eiweiß ist jedoch für die Muskulatur wichtig und wenn Eiweiß fehlt, reagiert die Muskulatur natürlich.
Wie hoch ist das Eiweiß und das Albumin im Blutserum?

Daher wäre m. E. die Leber eine denkbare Ursache für derartige Beschwerden.


Gruß
margie
 
Danke für die Antworten. Natürlich habe ich die Beiträge zu essentiellem tremor aufgesucht. Nur ist es grundlegend eben eine Auschlussdiagnose die im Endeffekt keinerlei Ursachen erklärt. Ich bin mir bewusst, dass ein Grossteil der Erkrankten heriditär sprich erblich betroffen ist (in meiner Familie nicht der Fall) und aber auch spontan auftreten kann. Was ich sehr komisch finde ist, dass bei mir diverse andere Symptome auftreten die ich zwar neurobiologisch mit dem eventuellen GABA Mangel im Gehirn erklären könnte allerdings von Neurologen so in keinerweise in Verbindung gebracht wurden. Liest man in PubMed wird deutlich, dass der sogenannte essentielle Tremor in vielerlei Hinsicht noch realtiv vage beschrieben und erforscht ist was es letzendlich für mich einfach schwierig macht einzuschätzen ob es die korrekte Diagnose ist. Wahrscheinlich lässt sich das nur durch Einnahme der verschriebenen "Medikamente" testen (Propanolol oder Primidon). Bisher wollte ich das vermeiden, da ein gewöhnungseffekt (durch CYP induktion) autritt und natürlich erheblich systemische Nebenwirkungen auftreten können/werden.
Die Morbus Wilson hatte ich auch schonmal ins Auge gefasst, es ist ein guter Tip das nochmal abklären zu lassen. AST und ALT hatte ich schonmal testen lassen allerdings sollte wahrscheinlich nochmal ein breiteres Spektrum mit freiem Kupfer und Ceruloplasmin erfolgen um es vollständig auschließen zu können.
Vielleicht hat jemand von euch noch andere Tips oder ähnliche Erfahrungen. Kurz zu meinem Hintergrund ich bin Wissenschaftler im Bereich von Immunologie/ Virologie.
Viele Grüsse
 
Die Morbus Wilson hatte ich auch schonmal ins Auge gefasst, es ist ein guter Tip das nochmal abklären zu lassen. AST und ALT hatte ich schonmal testen lassen allerdings sollte wahrscheinlich nochmal ein breiteres Spektrum mit freiem Kupfer und Ceruloplasmin erfolgen um es vollständig auschließen zu können.
Die Leberwerte können beim M. Wilson normal sein:
https://www.drfalkpharma.de/uploads/tx_toccme2/FGK_4_10_MorbusWilson.pdf
Siehe dort Seite 5 rechts außen. Die Verfasser gelten als führende Experten in Deutschland.

Manche Ärzte legen beim M. Wilson Wert auf die Cholinesterase, die wenn sie niedrig ist, auf einen Leberschaden hinweisen kann.
Coeruloplasmin und Serum-Kupfer müssen beim M. Wilson nicht erniedrigt sein. Auch mit normalen Werten kann man die Krankheit haben.
Beide Werte sind "akute-Phase-Proteine" und können daher immer wieder ansteigen und so die Diagnostik erschweren.
Eine evtl. Einnahme von Zink senkt das Kupfer im Serum und im Urin.
Das 24h-Urinkupfer kann auch zur Klärung mit beitragen. Es gibt beim Urinkupfer aber oft deutliche Abweichungen zwischen einzelnen Laboren (teils um das 3-fache).
Es empfiehlt sich alle Werte wiederholt bestimmen zu lassen (Schwankungen können deutlich sein) und ggf. auch bei unterschiedlichen Laboren.

Der Kayser-Fleischer-Ring oder der Sonnenblumenkatarakt im Auge wären deutliche Hinweise. Es sind aber Symptome des Endstadiums.

Bei der Symptomatik gibt es auch viele Varianten. Kein Fall soll dem anderen gleichen, sagen namhafte MW-Wissenschaftler.

Es ist nicht immer leicht, eine Diagnose beim M. Wilson schnell zu stellen.


Gruß
margie
 
Dank dir. Ja dein Link spricht Bände zur Komplexität der Diagnostik. Ich hoffe auf eine kompetente Resonanz von meinem Hausarzt und werde natürlich eine Differentialdiagnose auf MW anfragen. Gerade bei meinem vielschichtigen Beschwerdebild stösst man leider doch auf viel Ignoranz. Fachärzte können sich keinen Reim machen und speisen einen mit Standardaussagen oder eben Medikamenten ab ohne wirklich umfassend zu diagnostizieren. Der Immunologen den ich speziell aufgesucht habe war da anders allerdings konnten wir keinerlei Anzeichen für einen entzündliche Störung finden. Ich habe des weiteren auch noch einen Termin bei der Allergologie, da subtile Störungen in dem Bereich auch für derart vielfältige Symptome verantwortlich sein könnten. Irgendjemand Erfahrungen dazu?
 
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