Zoonosen

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Zoonosen sind Krankheiten die vom Tier zum Menschen und vom Menschen zum Tier übertragen werden können.
Es gibt verschiedene Erreger
Zoonose ? Wikipedia

Mir war gar nicht bewußt, daß zu den Zoonosen auch die FSME gehört, ebenso wie Wurmerkrankungen und Borreliose und die Psittakose, auch die Tuberkulose und die Toxoplasmose.
Zoonose ? Wikipedia

Wenn man sich die Beschreibung der Symptome der Erkrankung durch das Hanta-Virus anschaut, dann kann ich mir vorstellen, daß es nicht einfach ist, erst einmal darauf zu kommen:
Hohes Fieber, Atemnot, Arthralgien, Rücken- und retrosternale Schmerzen, reversible Nierenfunktionsstörung (generalisiertes Ödem, proteinreiches Lungenödem)
Zoonosen-Web : hier werden viele Zoonosen beschrieben.

Besonders gefährdet sind Menschen, die mit Tieren viel zu tun haben, so Zoo-Mitarbeiter, Zirkusleute, Labormitarbeiter usw.

Diagnostik Zunächst sollte bei Patienten, bei denen der Verdacht auf eine bakterielle Zoonose besteht, in der Anamnese (Krankengeschichte) nach Risikofaktoren, wie Beruf oder Tierkontakten, gefragt werden. Zum Erregernachweis werden - je nach Symptomatik - Blutkultur, Stuhlproben, Proben aus www.aok.de/bund/tools/medicity/glossar_ther.php?id=28, was wichtig für die Therapieplanung ist.
www.aok.de/bund/tools/medicity/diagnose.php?icd=165

Gruss,
Uta
 
Der Erreger ist unbeweglich und kann sich auch in Körperzellen vermehren. Er bildet keine Sporen, kann aber trotzdem in der Umwelt bei günstigen Bedingungen monatelang überdauern. Er kann höchst unterschiedliche Symptome verursachen und in seltenen Fällen zum Tod führen: das Bakterium Francisella tularensis verursacht Tularämie, auch Hasenpest genannt. Obwohl eine meldepflichtige Erkrankung, werden in Deutschland vergleichsweise wenige Erkrankungsfälle beim Menschen registriert; Studien weisen aber auf eine hohe Dunkelziffer hin. Zudem ist Francisella tularensis als potenzielles bioterroristisches Agens der Kategorie A (höchste Einstufung) gelistet.
......

Tularämie ist im Tierreich weit verbreitet, der Erreger konnte bisher in über 250 Tierarten nachgewiesen werden. Infektionsquellen für Erkrankungen von Menschen sind Wildtiere wie Kaninchen, Hasen oder Nagetiere, aber auch zum Beispiel Zecken. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt (Haut und Atemwege) oder durch Verzehr von kontaminiertem Fleisch. Meldepflichtig ist der direkte Nachweis des Bakteriums im Zusammenhang mit einer akuten Infektion.

In Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut in den vergangenen Jahren durchschnittlich rund ein Dutzend Erkrankungen bei Menschen übermittelt. Ein Teil der Neuerkrankungen wurde im Ausland erworben. Die in Deutschland erworbenen Infektionen verteilen sich nahezu über das gesamte Bundesgebiet. Beim größten Ausbruch der letzten Jahre erkrankten zehn Jäger nach einer Hasentreibjagd in Hessen an Tularämie. Infektionsquelle war höchstwahrscheinlich infektiöser Staub (Aerosol), der beim Auswaschen der zerlegten Hasen entstanden war. Einer der Jäger starb, bei ihm konnte allerdings Tularämie als Ursache nicht zweifelsfrei belegt werden.

Bei Tularämie ist in Deutschland von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, darauf weisen Ergebnisse von Seroprävalenzstudien hin. Bei solchen Studien werden Blutproben untersucht, der Nachweis von Antikörpern zeigt, dass das Immunsystem sich mit dem Erreger auseinandergesetzt haben muss. In Deutschland wurden teilweise bei bis zu zwei Prozent der untersuchten Personen solche Antikörper gefunden.

Die Inkubationszeit liegt meist bei 3-5 Tagen. Zu Erkrankungsbeginn überwiegen meist uncharakteristische Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und Kopfschmerzen, häufig sind die Lymphknoten geschwollen. Das weitere klinische Erscheinungsbild variiert in Abhängigkeit von Eintrittspforte, Virulenz und Infektionsdosis.
Beim Einatmen von kontaminiertem Staub kann z.B. eine schwere Lungenentzündung entstehen. Eine rechtzeitige Therapie ist meist erfolgreich. Ein Impfstoff ist nicht verfügbar.
Unterschätzter Erreger - Tularämie-Konferenz in Berlin

Mehr Informationen gibt es beim Robert-Koch-Institut:
RKI Startseite > Infektionskrankheiten A-Z > Tularämie

Gruss,
Uta
 
Leider zählen inzwischen einige MRSA-Stämme auch zu den Zoonosen. Diese Stämme sind besonders in der Massentierhaltung (Säuger, besonders bei Schweinen) aber auch in der Heimtierhaltung (Hunde, Katzen, Pferde) verbreitet. Während bei den Tieren die Keime meist keine äußeren Krankheitszeichen auslösen (sind vorwiegend nur kolonisiert), können bei den Kontaktpersonen schwerste Infektionen entstehen wenn das Immunsystem geschwächt wird oder zusätzliche Eintrittspforten vorliegen. Weitere Infos unter Wiki MRSA
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja Uta,

leider sind bei uns schon ca. 80% der Schweine infiziert!
Da bei den Veterinären alles irgendwie ein wenig reibungsloser läuft, sind hier schon großflächige Untersuchungen angelaufen und Gegenmaßnahmen geplant.
Da fällt mir der Text zu dem Lied ein: Man muß ein Schwein sein auf dieser Welt...oder so ähnlich
 
Hier eine Tabelle, in der die Zoonosen aufgeführt sind einschließlich der Symptome, die die entsprechenden Krankheiten hervorrufen:

Tiere 3102
Tiere 3102

Grüsse,
Oregano
 
aber auch in der Heimtierhaltung (Hunde, Katzen, Pferde) verbreitet.

ich kann mich gut daran erinnern das damals als mein mann an einer sepsis erkrankt war der arzt meinte das eventuell die schwere Infektion durch übertragung der e-coli -bakterie von unserem hund stammt .

ich war damals recht irritiert .

lg ory
 
Es wird wieder gewarnt wegen der Tularämie (Hasenpest): die Dunkelziffer wird als hoch angenommen:

Auslöser der Tularämie ist das Bakterium Francisella tularensis. Es lebt vor allem in Parasiten (z.B. Flöhe, Läuse, Wanzen oder Zecken), welche die Bakterien vor allem auf wild lebende kleine Säugetiere (Hasen, Wildkaninchen, Mäusen, Ratten oder Eichhörnchen) übertragen. Daneben können sich so aber auch Haustiere (wie Schafe, Schweine, Rinder, Hunde oder Katzen) mit der Hasenpest infizieren. Menschen können sich anstecken, indem sie:

infizierte Nahrungsmittel (unzureichend erhitztes Fleisch) verzehren oder erregerhaltiges Wasser trinken,
Staub oder Tröpfchen (Aerosol) einatmen, worin Erreger enthalten sind,
direkten Kontakt mit befallenen Tieren beziehungsweise mit deren Blut oder Ausscheidungen haben, zum Beispiel beim Ausnehmen oder Abhäuten,
von Parasiten gestochen werden oder
einen Biss oder Kratzer durch ein infiziertes Tier zugefügt bekommen.
Der Mensch entwickelt je nachdem, an welcher Stelle der Tularämie-Erreger eintritt, ganz unterschiedliche Krankheitsbilder. Am häufigsten (in bis zu 85% der Fälle) tritt die Hasenpest beim Menschen – infolge eines Bisses oder Stichs – als ulzeroglanduläre Tularämie auf: Diese Form beginnt mit plötzlich ansteigendem Fieber; typische Symptome sind Geschwüre (lat. Ulzera) an der Eintrittstelle mit örtlicher und oft eitriger Lymphknotenentzündung.

Weil die Ansteckungsgefahr groß ist und die Tularämie ohne Behandlung gefährlich verlaufen kann, ist die Erkrankung meldepflichtig. Die Therapie der Hasenpest erfolgt mithilfe von Antibiotika; beginnt sie rechtzeitig, sind die Heilungsaussichten gut.
Tularämie (Hasenpest) Symptome - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Grüsse,
Oregano
 
Im Yosemite-Park in den USA haben sich zwei Menschen mit Pestüberträgern angesteckt. Streifenhörnchen sind in Verdacht, die Erreger beim Füttern übertragen zu haben. Den Kranken geht es besser. Sie wurden mit Antibiotika behandelt.

Wie die Pest! - Wenn Tiere krank machen | Alle Inhalte | DW.COM | 25.08.2015

Nicht nur Streifenhörnchen können Krankheiten übertragen sondern auch andere Tiere. Wenn man sich durch den Link durchklickt, weiß man dazu mehr.

Grüsse,
Oregano
 
Die Tularämie kann weiter von Tieren übertragen werden, wie dieser Bericht zeigt:

...
Das Risiko, von einem wildlebenden eurasischen roten Eichhörnchen gebissen und/oder infiziert zu werden, sei gering; allerdings sei die Zahl der Tularämiefälle bei Menschen und Tieren in Europa in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Eine Tularämie sollte daher auch in Deutschland in Betracht gezogen werden. Immerhin könne sie zu massiv geschwollenen Lymphknoten führen und ohne antibiotische Behandlung sogar tödlich verlaufen.

Zum Schutz vor Übertragung des Erregers sollten bei Kontakt mit kranken und toten Wildtieren, insbesondere Hasen und Kaninchen, Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden, rät das Robert-Koch-Institut. So sollten Jäger beim Abbalgen Handschuhe tragen und auffällige Tiere den Behörden für eine Untersuchung melden. Bei zu erwartender Aerosolentwicklung sollte eine Atemschutzmaske (FFP2/FFP3) getragen werden. In Gegenden, in denen Fälle von Tularämie aufgetreten seien, sollte Oberflächen- und Brunnenwasser vor dem Trinken abgekocht werden. Der Kontakt mit durch Tierkadaver kontaminiertem Wasser sollte gemieden werden. Regeln der Haushalts- und Händehygiene seien strikt einzuhalten. ...
https://www.univadis.de/viewarticle/eine-frau-und-ein-sues-aber-leider-bissiges-eichhornchen 🐿️

Grüsse,
Oregano
 
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