Mikrobiom: Zusammenhang mit Parkinson, MS, Schlaganfall?

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Die Zeichen mehren sich, dass eine gefürchtete neurodegenerative Erkrankung nicht isoliert im Gehirn beginnt: Der Auslöser für Parkinson könnte tatsächlich im Darm zu finden sein, wie eine Studie ... angibt. Zumindest bei für Parkinson anfälligen Mäusen startete die negative Entwicklung im Verdauungsorgan mit gestörter Darmflora und setzte sich dann erst im Denkapparat fest. "Wir haben erstmals eine biologische Verbindung zwischen dem Mikrobiom im Darm und der Parkinson-Krankheit nachgewiesen" ...
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In der keimfreien Umgebung entwickelten die Nagetiere deutlich weniger Bewegungsdefizite und wiesen geringere Mengen der tückischen Proteinfasern im Gehirn auf als ihre Artgenossen, die dem Einfluss von Bakterien ausgesetzt waren. Wurden sie allerdings mit Antibiotika behandelt, reduzierten sich die Parkinson-Symptome auch in dieser Gruppe – was deutlich darauf hinweist, dass Mikroben eine Rolle spielen. In einem weiteren Versuch spritzten die Wissenschaftler schließlich noch Kot von Parkinson-Patienten in den Darm der sterilen Mäuse, was bei diesen einen raschen Ausbruch der Krankheit und Verfall auslöste. Kot gesunder Menschen führte dagegen nicht zu diesem Effekt. "Das war für uns der Heureka-Moment", beschreibt Sampson. "Die Mäuse waren genetisch identisch. Sie unterschieden sich nur dadurch, dass bestimmte Darmbakterien vorhanden waren oder nicht."

Wahrscheinlich setzten die Mikroben erkrankter Tiere Stoffwechselprodukte frei, die eine Überreaktion im Gehirn auslösen, spekulieren die Mediziner.
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Mikrobiom: Parkinson könnte wirklich im Darm beginnen - Spektrum der Wissenschaft

Auch wenn Menschen keine Mäuse sind: die Ernährung bzw. das Mikrobiom spielen ofensichtlich eine Rolle bei der Entstehung und Behandlung von Morbus Parkinson.

Grüsse,
Oregano
 
Mikrobiom : Zusammenhang mit M. Parkinson?

Nicht nur bei M. Parkinson spielt offensichtlich das Mikrobiom eine Rolle:

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Neueste Studienergebnisse zeigen, dass unsere Darmflora nicht nur Einfluss auf die Verdauung und das Immunsystem nimmt, sondern auch in Wechselwirkung zu neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), aber auch Morbus Parkinson oder Schlaganfall steht.
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Forschung: Mikrobiom – Schlüsselrolle bei MS, Parkinson und Schlaganfall? - Verband Unabhängiger Heilpraktiker e.V.

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elche Bakterien konkret hierfür verantwortlich zeichnen und in welcher Anzahl sie im menschlichen Darm vorkommen, hängt entscheidend von der Ernährung und von immunologischen Prozessen im Darm ab. An dieser Interaktion zwischen MS, Ernährung und der Darmflora forschen auch die Neurologen Professor Dr. Ralf Gold, Erster Vorsitzender der DGN, und Dr. Aiden Haghikia von der Ruhr-Universität Bochum gemeinsam mit Neurologen aus Erlangen. Diese konnten schon früher zeigen, dass Kochsalz eine entzündungsfördernde Wirkung bei der MS entfalten kann. Auch die Zusammensetzung verschiedener Fettsäuren in der Nahrung scheint die Entwicklung der Autoimmunerkrankung zu beeinflussen, wie noch unveröffentlichte Studienergebnisse belegen. Sie verändern das Vorkommen bestimmter Immunzellen, die an der Entstehung und dem Verlauf der Multiplen Sklerose beteiligt sind. Die Forscher arbeiten daher bereits an der Entwicklung einer Fettsäure-Diät für MS-Patienten.

Dass die Ernährung die Entwicklung der MS beeinflussen kann, zeigen auch Befunde, wonach die MS-Häufigkeit in Japan in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Ein Grund hierfür könnte die Umstellung der traditionellen asiatischen Ernährung auf westliche Ernährungsgewohnheiten und die damit verbundene Veränderung der Darmflora sein, vermuten Forscher.
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https://www.thieme.de/de/neurologie/mikrobiom-hirnforschung-darm-91584.htm

Grüsse,
Oregano
 
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