PPI nach Magenbiopsie zur Heilung notwendig?

Themenstarter
Beitritt
19.05.15
Beiträge
467
Hallo,
ich hätte mal eine allgemeine Frage.
Vorgestern hatte ich eine Magenspiegelung und es wurde eine leichte Gastritis im Antrum und Corpus festgestellt.
Es wurden 2 Proben entnommen, Ergebnisse habe ich noch nicht.
Seit dem habe ich wahrscheinlich an den Stellen wo die Proben entnommen wurden ein Stechen aber nur bei Bewegung oder wenn ich gekrümmt sitze.
Das hatte ich vor der Magenspiegelung nicht.

Heute ist ja schon der zweite Tag und das stechen ist noch da. Können solche wunden durch die Probeentnahme bei angeschlagenem Magen mit den natürlichen Mitteln gegen Gastritis auch weggehen (vitamin c, Rollkur, vitamin e, vitamin b12, schonkost) oder ist die Magensäure zu agressiv und muss für ein paar Tage mit PPI unterbunden werden?
Ich möchte die PPI nicht nehmen, aber mein Hausarzt wird sie mir nach dem Ergebnis der Magenspiegelung garantiert verschreiben.

Gruß, Tierfan.
 
Hallo Tierfan,

ich habe auch immer mal wieder mit einer leichten Gastritis zu tun und vertrage PPI sehr schlecht.

Ich behelfe mir mit (kommt aber darauf an, wie stark die Schmerzen sind):

- Leinsamenschleim: ca. 2-3EL Leinsamen in kaltes Wasser, aufkochen und ca. zehn Minuten köcheln lassen, Schleim absieben und das dann trinken. Sollte eine richtig schleimige Konsistenz sein. Finde die Leinsamen von Rossmann (enerBio) am besten. Das ruhig ca. 3x/Tag und auch als Rollkur ganz gut.
- Haferschleim mit Kölln Schmelzflocken: auch in kaltes Wasser einrühren, aufkochen, aber aufpassen, man nimmt oft zuviele Flocken, es sollte ebenfalls ein flüssiger Schleim entstehen.
- Möhren/Fenchel gedünstet und Kartoffelbrei/Reis, Fenchel-Kümmel-Anistee (am liebsten richtig stark aus selbstgemörserten Fenchelsamen und Kümmel).

Als "medikamentöse" Alternative zu den PPI kann ich noch Silicea Magen Darm Gel oder Heilerde und Iberogast empfehlen.

Ist das Stechen nun weg? Ich hatte das auch manchmal nach der Spiegelung, das kann durchaus mal ein paar Tage anhalten und sollte auch so weggehen. Wenn es schlimmer wird, Blut im Stuhl ist, Du Fieber bekommst, solltest Du aber schleunigst den Arzt rufen.

Eine andere Frage ist natürlich die generelle Therapie Deiner Gastritis.

Weißt Du, wodurch Deine Gastritis ausgelöst wurde?

Gute Besserung und liebe Grüße
Cosmea
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Cosmea,
danke für die Antwort.
Leider habe ich nur zahlreiche Vermutungen, woher die Gastritis kommt.
Ich hatte schon meine L-Thyroxin im Verdacht, da ich diese auf nüchternen Magen nehme, und danach fühlt es sich unangenehm an.
Heute z.B. hatte ich das nicht.

Oder meine neuen Zirkonium-Kronen bzw. den Klebstoff, denn die Beschwerden kamen kurz danach.

Heute habe ich aber wieder etwas anderes ausprobiert und zwar Apfelessig im Wasser verdünnt.
Ich muss sagen, das tat mir sehr gut. Ist das jetzt ein Hinweis auf zu wenig Magensäure?
Ich glaube schon.

Ja, das Stechen ist schon viel schwächer, aber noch nicht weg.
Bei der Biopsie ist rausgekommen, kein Helicobacter. Also Müsste es Gastritis Typ C sein, Typ A ist ja eher selten.

Von einem Besuch beim Hausarzt erhoffe ich mir keine große Hilfe, er wird mir eh nur PPI verordnen, wie letztens.
Hat der Gastroenterologe ja auch vorgeschlagen nach der Spiegelung.

Haferschleim esse ich auch gern morgens (schmeckt mir sogar).
Rollkuren habe ich bisher mit Kamillentee und Salbeitee gemacht, mir dem Schleim aus Leinsamen ist aber auch eine gute Idee.

Iberogast hat doch 50 % Alkohol, oder? Also das müsste die Magenschleimhaut trotz der anderen wirksamen Bestandteile eher reizen, oder? Zumindest sagt man, dass Alkohol streng zu meiden ist.

Weiß du denn, woher deine Gastritis kommt? Weißt du denn, ob du zu viel oder zu wenig Magensäure hast?
Hast du es auch mal mit Apfelessig versucht? Oder hast du den Helicobacter?

Ich nehme außerdem täglich 4 g Calciumascorbat (= Vit C gepuffert mit Calcium) und Vit B12 als Tropfen.
Das Vit C tut mir auch sehr gut, kann ich empfehlen.

Am liebsten würde ich testen lassen, wie viel Magensäure ich habe, muss also mal rausfinden, wer bei mir in der Nähe diesen Test durchführt. Ich glaube, das machen nicht alle Gastroenterologen, die Untersuchung wird ja auch sehr selten gemacht.
 
Hallo Tierfan,

Iberogast hat 31 Vol-% Alkohol. Wenn Du das auf die Tropfmenge (3x20Tr.) umrechnest, ist das verschwindend gering/vernachlässigbar.


"Die Alkoholmenge in Iberogast von 31 Vol.-% erscheint zunächst hoch, aber eine Einmaldosis für Erwachsene von 20 Tropfen Iberogast enthält jedoch lediglich einen Anteil von 0,24 g Alkohol. Zum Vergleich: Die geringe Menge Alkohol ist auch in vielen alltäglichen Lebensmitteln enthalten, wie zum Beispiel in einem Glas Apfelsaft (0,2 l entsprechen etwa 0,3 – 0,7 g Alkohol) oder in einer Scheibe Roggenbrot (0,3 – 0,4 g)."

aus:
Iberogast - Infothek - Häufige Fragen / FAQ

"Welche Bedeutung hat Alkohol in der Pharmazie?

Vor allem pflanzliche und homöo*pathische Zubereitungen enthalten Alko*hol, auf dem Beipackzettel auch häufig Ethanol genannt. "Er sorgt dafür, dass die Wirkstoffe aus den Pflanzenbestandteilen herausgelöst werden", sagt Apothekerin Katja Renner. Ein weiterer Vorteil: Alkohol bewahrt die Präparate vor dem Verderb und verlängert somit die Haltbarkeit des Arzneimittels. Außerdem verbessert er bei manchen Wirkstoffen die Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut. Wenn Hersteller den Alkohol bewusst weglassen, müssen sie sich andere Strategien überlegen, um diese Eigenschaften zu gewährleisten. Manche Firmen setzen ihren Medikamenten anstelle des Alkohols bestimmte Stabilisatoren oder Konservierungsmittel zu. Aber auch diese *Inhaltsstoffe sehen viele Experten kritisch.

Beruhigend: Medikamente, die für Kinder zugelassen sind, enthalten lediglich geringe Mengen Alkohol. "Außerdem verabreicht man den Kindern in der Regel nur ein paar Tropfen", sagt Katja *Renner. Heruntergerechnet auf die tatsäch*liche Einzeldosis ist die Alkoholmenge oft sogar geringer als in vielen Nahrungsmitteln des täglichen Bedarfs. Was viele nämlich nicht wissen: Auch bestimmte Gemüsesorten, Apfelsaft oder Johannis*beernektar und sogar Brot enthalten zum Beispiel etwas Alkohol. "Diese Nahrungsmittel nehmen Kinder im Gegensatz zur Medizin mehrmals am Tag und dauerhaft zu sich", erklärt Apothekerin Renner."

aus:
Medikamente mit Alkohol für Kinder? | Baby und Familie

Iberogast ist für Kinder ab drei Jahren zugelassen.
Aber wenn Du das Gefühl hast, es wäre kontraproduktiv, lasse es weg, man sollte ja auch ein gutes Gefühl mit dem haben, was man einnimmt.

Gut, dass das Stechen besser wird!

Apfelessig soll sehr gut sein, ich bekomme davon aber verstärkt Magenbeschwerden, ebenso von Kamille, aber super, wenn es Dir heute geholfen hat.

Calciumascorbat nehme ich auch (seit heute mal wieder ;))

Diese Magensafttestung wird wohl tatsächlich kaum noch gemacht, ich wurde damals an eine Kinderklinik überwiesen, da war ein Arzt, der das noch machte. Ich habe es aber damals nicht machen lassen.

Bei mir ist es hauptsächlich Anspannung und Stress, die eine Gastritis verursachen.
Mein Magen-Darm-Bereich ist aber durch viele Antibiotika ziemlich vorbelastet und ich habe eine Magenmotilitätsstörung, d.h. die Nahrung verweilt zu lange im Magen, was ebenfalls zu Problemen führt.

Ja, versuche das mal mit dem Leinsamenschleim, pass auf, dass es nicht überkocht, das ist dann eine ziemliche Sauerei. Leinsamenschleim soll der Magenschleimhaut von der Beschaffenheit sehr ähnlich sein und sich so gut schützend über die Magenschleimhaut legen. Leinsamenschleim nur frisch und lauwarm verzehren, keinen der länger gestanden hat (verkeimt wohl recht schnell).

Was mir noch einfällt, Du könntest es mal mit Süßholzwurzel versuchen, kann man sich in der Apotheke als Tee abwiegen lassen.

Süßholz gegen Magengeschwüre - NetDoktor.de

Viele Grüße Cosmea
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Cosmea,
Ja den tee trinke ich auch schon seit dem Wochenende, ekelhaft ;-) aber wenn es hilft :)

Das stimmt natürlich, wenn du Antibiotika genommen hast, dann ist bei dir so einiges durcheinander gekommen. Ich würde an deiner Stelle auch für den darm was run, eventuell mit probiotika. Meinem magen geht es heute auch gut, habe wieder etwas Apfelessig genommen, das funktioniert bis jetzt prima.
Iberogast tut mir nicht gut, vielleicht wegen dem Alkohol, also lasse ich das sein.
Wie du schon schreibst, der Körper ist ja ganz individuell und was dem einen hilft kann dem anderen schaden. Mit der motilitätssrörung kenne ich mich leider nicht aus, aber auch sie wird wie jede andere körperliche Störung ihre Ursachen haben. Vielleicht der Stress den du hast. Weitere Ursachen wie immer Ernährung oder gifte? Ich habe auf jeden Fall eine chronische Schwermetallvergiftung auf grund meiner Metalle im Mund, die ich nach und nach austausche. Entgiftung wird sich anschließen sowie noch weitere Maßnahmen, da ich wahrscheinlich auch eine Mitochondriopathie habe. Ich vermute, dass sich im laufe der Maßnahmen so einiges bei mir verbessern wird.
Dir wünsche ich auch viel Erfolg!
 
Oben