... 5.3.2020
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Bei der
Abklärung einer Rhinosinusitis sollte die Anamnese den zeitlichen Verlauf der Beschwerden, aber auch beschwerdefreie Intervalle sowie die Anzahl der Episoden in einem Zeitraum von 12 Monaten mit zwischenzeitlicher Besserung der Symptomatik berücksichtigen (vgl. Tabelle 1). Ebenfalls von Interesse sind bisherige Therapieversuche und deren Wirksamkeit, relevante Vorerkrankungen und Nasenatmungsbehinderungen.
Neben den typischen Symptomen und Beschwerden sind auch anhaltendes Fieber, ein starkes Krankheitsgefühl, Druckschmerz über der Stirn- beziehungsweise Kieferhöhle, Beschwerden im Bereich der Zähne und des Zahnhalteapparats sowie eine Zunahme der Schmerzen beim Vornüberbeugen zu berücksichtigen.
Keine routinemäßige Bildgebung
Eine akute Rhinosinusitis (≤ 12 Wochen) wird anhand der Klinik diagnostiziert. Eine routinemäßige Bildgebung ist nicht indiziert, auch keine umfangreichen Laboruntersuchungen oder mikrobiologischen Abklärungen. Bei starken oder sehr starken Schmerzen kann mit Blick auf die Indikationsstellung zu einer Antibiotikabehandlung eine Bestimmung von C-reaktivem Protein (CRP) oder Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) erfolgen. Auch bei der rezidivierenden akuten Rhinosinusitis sind routinemäßig keine bildgebenden Verfahren angezeigt.
Bei der
Abklärung einer chronischen Rhinosinusitis (> zwölf Wochen) soll hingegen eine Schnittbildgebung durchgeführt werden. Ist eine Operation geplant, sollte eine Computertomografie (CT) oder alternativ eine digitale Volumentomografie (DVT) erfolgen,
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"Bei einer akuten Rhinosinusitis beziehungsweise einer akuten Exazerbation sollten in der Regel keine Antibiotika gegeben werden", so die Leitlinie.
Bei besonderen Risikofaktoren (chronisch entzündliche Lungenerkrankung, Immunmangel, Immunsuppression) ist aber eine
Antibiotikagabe zu erwägen. Eine Antibiotikaverschreibung sollte zudem bei Hinweisen auf Komplikationen wie starke Kopfschmerzen, Gesichtsschwellungen oder Lethargie erfolgen. Die Leitlinie empfiehlt eine antibiotische Therapie bei akuter Rhinosinusitis oder akuter Exazerbation bei rezidivierender Nasennebenhöhlenerkrankung bei starken oder sehr starken Schmerzen und gleichzeitig erhöhten Entzündungsparametern (CRP > 10 mg/l oder BSG > 10 mm/h bei Männern, > 20 mm/h bei Frauen)
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