Arterienverschluss (Schaufensterkrankheit)

Da stellst Du mir nun wirklich «Blaubeer-Fragen vom Himmel».

Liebe Langline,

ohne Informationen ist ein Vorschlag Phantasterei und Kaninchen aus dem Hut zaubern, das kann ich noch nicht... ;)

Ärzteaussagen im KH:
- Füsse oder Kniee nicht übereinanderlegen
- Gehen Sie, aber nicht ...
- Sitzen dürfen Sie nicht...
All das trifft auf Durchblutungsstörungen zu...

- Der besonders tätige Chirurg scheint Ausländer zu sein wie ich. Er sagte zu anderen: «Der brauchen Sie nichts sagen, die versteht das eh nicht!» Da kommt Frau sich dann schon mal als Dreck vor!
Hast Du dem nicht laut und deutlich gesagt: "Wenn sie sich klar ausdrücken, wie jetzt, verstehe ich sie sehr wohl?" Na ja, arrogante Heinis, wie so viele.

Aber eher doch nicht, dass es einem nach einer OP zuhause noch schlechter geht als vorher?!
Das ist meines Erachtens nicht normal. Die Durchblutung sollte doch wieder funktionieren und die meisten Beschwerden verschwunden sein.

Ich habe jeweils die «Computer-Fotos», Briefe von einem Spezialisten zum anderen brav weitergetragen. Bloss von einem war ich so schlau eine Fotokopie zu machen.
Und was schreibt der? Das könnte zumindest etwas Klarheit schaffen!
Heutzutage sollte man sich von allem, einschl. Laborberichten eine Kopie geben lassen, denn wir sind an einem Punkt angelangt, wo die Patienten den Ärzten vorgeben müssen was sie zu untersuchen und zu machen haben.

Per meiner «Vital-Karte» wissen die schon irgendwie untereinander Bescheid. Ich habe kein Ergebnis dieser Blutests der letzten Zeit in Händen (auch nicht mal gesehen!)
Auch Scanner-Bilder habe ich nicht. Auch die könnte ich mindestens teilweise verstehen...
Ich weiß nicht wie das in F ist, vermutlich ähnlich wie in D: Du hast Anspruch darauf, Kopien aller Berichte und Laborergebnisse zu erhalten. Auch von dieser "Vital-Karte". Deine Ärztin wird sie wohl haben, bitte sie darum und bestehe darauf. Kannst als Grund angeben, daß Du sie im Notfall brauchen würdest und Du wolltest eine kurze Reise nach D machen, und die Infos sicherheitshalber dabei haben, falls was passiert.

Adern aufgeschnitten, gesäubert und wieder zusammengeflickt.
Das würde bedeuten, daß man Ablagerungen in den Arterien entweder herausgeschält hat oder/und teilweise mit einem "ballonähnlichen" Gerät an die Arterienwände angepreßt hat. Letzteres wahrscheinlich an dem Bein mit den kleinen Narben.

Ach ja, da fällt mir eine Frage einer Ärztin ein: «Können Sie die Zehen ihres rechten Fusses bewegen, spreizen?»
Huch auch! Das versetzte mich in Panik! Warum soll ich das jetzt nicht mehr können? Vorher hob ich auch zuweilen etwas mit den Füssen auf!
Ok, ok, das kann ich noch! (Testete ich allerdings erst zuhause!)
Arterien und Nerven verlaufen oft eng beeinander und sie wollte sicher gehen, daß bei der OP kein Nerv verletzt wurde. Frage daher verständlich.

Psychohonder machte ich dann keine 50 Meter mehr! Herzflattern, an Mauern lehnen, auf Stufen setzen...
Aber wie schon länger geschrieben wollen sich die Ärzte «später» mit meinem Kopf befassen.
Wie weit kannst Du jetzt laufen. Wo genau am Körper, Bein, Becken usw. treten die Schmerzen auf? Beschreibe das mal ganz genau.

An Deinen Kopf laß die gar nicht erst ran - dann kommst Du vom Regen in die Traufe, würdest wohl auf Psychopharmaka gesetzt und die haben es in sich, was Nebenwirkungen angeht und wenn man sie dann absetzt sind die Entzugserscheinungen so heftig, daß man kaum wieder davon los kommt. Dann kannst Du Deinen Verstand und Wohlfühlwünsche auch gleich an der Praxistür abgeben.

Kommende Woche muss ich es bis zu meiner Hausärztin schaffen! Die weiss dann sehr vermutlich bereits alles über mich. Per dieser «Vital-Karte» oder anders.
Laß Dir eine Kopie der Vitalkarte geben - unbedingt, wenn sie computerisiert ist, kann sie sie für Dich ausdrucken!!! Die nach-OP-Befunde sind jetzt besonders wichtig. Auch auf Herausgabe der Aufnahmen hast Du Anspruch - könntest Du hier in einer .jpg-Datei einscannen.

Ich will wieder gesund sein! Mir und anderen wieder selbst kochen! Meinen Tieren auch! Vieles anderes auch tun!
Oh ja, das glaube ich Dir unbesehen. Bin derzeit noch etwas anderes am recherchieren, je nach Befund, könnte das auch für Dich nützlich sein, aber so ganz ohne den wäre nur blindes Herumgerate und damit täte ich Dir mit Sicherheit keinen Gefallen.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Liebe Clematis,

Deine Antwort hat mir sehr geholfen, weil mich das zum Nachdenken verpflichtet.

Arroganten Menschen (wie dem beschriebenen (Ausländer)Arzt z.B.) antworte ich mit der Zeit nicht mehr. Es bringt mir nichts dem wehzutun! Ihm auch nicht!

Durchblutungsstörungen. Ok. Die hatte ich schon mal gewaltig vor mehr als 40 Jahren. Fiel mir jetzt wieder ein. Damals selbst verursacht:
Stundenlang bewegungslos - ausser den Händen und dem Kopf - an einem Tisch sitzend - und so ein kleiner Heizlüfter auf die Füsse gerichtet.
Dann musste ich aufs Klo oder irgendetwas anderes war und als ich von meinem Stuhl aufstand, sah ich zuerst Sterne und danach meine Beine:
Die waren bis zum Knie fette Stampfer geworden und trugen mich kaum noch.
Ich hatte diesen Vorgang nicht bemerkt gehabt, war zu beschäftigt gewesen.

Mein Hausarzt sagte mir damals, dass ich Störungen im vegetativen Nervensystem hätte.

Im Sommer, wenn es hier an die 35 Grad Tag und Nacht hat, tut mir Dauersitzen auch nicht gut. Aber da dusche ich mir die Beine lauwarm ab.
Zu kälteren Jahreszeiten...

Ich solle meine Füsse warmhalten, sagte man mir im KH. Und nun wache ich zwecks Schmerzen auf, weil meine Socken oder Kniestrümpfe zwischen Fuss und Knie schlimme Stauzonen verursachen, „Ringe“, die abschnüren und wehtun.
Klobenknöchel...

Das hatte ich „vorher“ nicht.

Ich „beobachte“ mich. Seit der OP geht es mir nicht besser, sondern schlimmer! Nein, ich kann nicht weiter gehen!
Jetzt tut mir die dazu die linke Hüfte weh, in Herzhöhe oft der seitliche Rückenbereich oder der rechte Unterarm meutert oder auch mal der rechte Oberarm.

Diese Schmerzen bilde ich mir nicht ein.

Die Narbe am rechten Bein, nicht genäht, sondern auch „verklebt“, wird nicht flacher,
ist hart und wird nicht flacher. Verband oder Salbe braucht dieses hässliche Ding nicht mehr: Sie blutet oder eitert nicht! Zudem gibt es einen harten Punkt im Oberschenkel kurz daneben. Tut nicht weh, aber ärgert mich gewaltig!

Dazu nehme ich mal wieder mein Hundi als Beispiel: Dieses Wesen wurde im Sept. sterlisiert. Etwa 10 cm Bauchnarbe, genäht. Bei Übergabe nach der OP an mich (nach 1 langen Tag) versuchte sie sofort das Pflaster abzureissen. Der Tierarzt kennt sie und sagte, dass er das nun selbst abmache, (der kennt N2 von Baby an). Ich solle mir in der Apotheke dieses rote Zeug holen und ihre Narbe öfters am Tag damit... Ok. Ich solle spätestens bis zum .. zum Fädenziehen kommen. Machten wir. N2 sah man 2 Wochen danach bei Bauchkraulen absolut nicht mehr an, dass sie da jemals eine Narbe hatte!
Ok, sie ist jung, ich nicht!

Zur Vitalkarte. Die ist in meinem Geldbeutel, hat ein Foto von mir drauf und einen Chip wie eine Bankkarte, meine Sozialversicherungsnummer auch. Wie das jetzt so ist, bin ich ein “gläserner Mensch“.

Somit wissen die Ärzte alles über mich. In dieser medizinischen Hinsicht jedenfalls.
Und die Apotheken wissen wie und wo ich versichert bin. Da kommt niemand in F mehr aus!
Das mit Foto und Chip kam ja auch erst, weil es Familien/FreundeInnen gab, die immer mit der gleichen Karte viele Menschen „versorgen“ wollten.
Das geht jetzt nicht mehr!
Ich will hier nicht politisch werden!

Mir ist in diesen Tagen mehr als klar geworden, dass mein Zustand A körperlich ist, aber B anders ausgelöst wurde.

Was ich da kopiert von einem Spezialisten zum anderen kopiert habe, interessiert mich im Moment eher sehr wenig, weil letztlich „Mist“ das Ergebnis war.
Die haben ihre Arbeit irgendwie gut gemacht. Das trage ich denen nicht nach. Sie haben mich 5 Monate in den „Wahnsinn“ getrieben und wussten es nicht, machten ihren Job.

Nein, in die Psy-Abteilung im KH gehe ich nun sicher nicht. Die würden mich mit Zeug vollpluvern, dass ich gleich.... Nein, ich kaufe mir keine Waffe! Ich nehme mir keine Überdosis von all dem Zeug, das ich bereits hier habe.
Die können mich mal...

Ich muss mich selbst wieder auf die Beine bringen. Ich weiss, wo der Haken liegt.
Du hast mir dazu sehr geholfen - zur Klarwerdung.

Richtig, technisch wurde im linken Bein per Ballon durchgeblasen. Rechts wurde anders vorgegangen.

Ob sie Nerven dabei verletzt haben? Weiss ich nicht! Will das von denen auch nicht mehr wissen! Warum auch?!
Falls sie technisch Pfusch gebaut haben, lege ich mich mit denen nicht an. Das hilft mir nicht weiter!

Was ich jetzt von meiner Hausärztin brauche, ist meine weitere Krankschreibung. Zwecks Krankengeld. Rente ist noch nicht durch. Und auch die...

Ich will arbeiten können!!! Auch mal wieder saubermachen, auch mal wieder..., so vieles!

Liebe Grüsse von Langline!!!
 
Durchblutungsstörungen. Ok. Die hatte ich schon mal gewaltig vor mehr als 40 Jahren. Damals selbst verursacht: Stundenlang bewegungslos - ausser den Händen und dem Kopf - an einem Tisch sitzend - und so ein kleiner Heizlüfter auf die Füsse gerichtet.
sah ich zuerst Sterne und danach meine Beine: Die waren bis zum Knie fette Stampfer geworden und trugen mich kaum noch.
Mein Hausarzt sagte mir damals, dass ich Störungen im vegetativen Nervensystem hätte.
Im Sommer, wenn es hier an die 35 Grad Tag und Nacht hat, tut mir Dauersitzen auch nicht gut. Aber da dusche ich mir die Beine lauwarm ab.
Zu kälteren Jahreszeiten...

Hallo Langline,

zu oben vielleicht zwei Tipps: Kneipp-Kur mit Wasser an den Beinen, in Deinem Fall aber abwechselnd warm und kühl, nicht heiß und eiskalt. Das regt die Durchblutung an. Außerdem viel stilles Wasser trinken, das verdünnt das Blut und erhöht bzw. erleichtert die Fließgeschwindigkeit.

Ich solle meine Füsse warmhalten, sagte man mir im KH. Und nun wache ich zwecks Schmerzen auf, weil meine Socken oder Kniestrümpfe zwischen Fuss und Knie schlimme Stauzonen verursachen, „Ringe“, die abschnüren und wehtun. Klobenknöchel... Das hatte ich „vorher“ nicht.
Reine Woll- oder Baumwollkniestrümpfe verwenden, ohne Elastan oder elastische Gewebe und eine Größe zu gross. Dann passiert das nicht mehr. Jede Einschnürung ist Gift für die Durchblutung, das gilt auch für völlig Gesunde.

Bei sitzenden Tätigkeiten, die Beine hochlegen - ich habe z.B. immer einen Hocker unter dem Schreibtisch und lege die Beine darauf. Die Höhe so einstellen, daß Wade und Oberschenkel nirgendwo abgeklemmt werden. Damit vermeidet man Blutstaus in den Beinen - die Amis sind dafür bekannt oder auch "berüchtigt", daß sie gern ihre Beine auf den Schreib- oder Couchstisch legen! Das ist eines der Dinge, das sie goldrichtig machen.

Jetzt tut mir die dazu die linke Hüfte weh, in Herzhöhe oft der seitliche Rückenbereich oder der rechte Unterarm meutert oder auch mal der rechte Oberarm.
Hier könnte "Störung des vegetativen Nervensystems" und "vorher hatte ich das nicht" ein wichtiger Hinweis sein. Die Schmerzen an Hüfte, Herzhöhe, Rücken, Armen, könnten auf eine leichte Bandscheibenverschiebung, Wirbelverschiebung oder auch Ablagerungen an der Brustwirbelsäule hindeuten, wobei Nerven eingeklemmt werden. Das könnte wiederum zu leichten vegetativen Funktionsstörungen führen, die auch die Durchblutung betreffen. Dies könnte durch das lange Liegen im KH mit verschlimmert worden sein. Das könntest Du mal von einem osteopatisch arbeitenden Arzt abklären lassen - in F ist das meines Wissens eine Krankenkassenleistung. In St. Etienne, F, befindet sich die Ausbildungsstätte für Osteopathen, dort könnte man Dir einen Arzt nennen. Es gibt inzwischen viele Ärzte, die diese Zusatzausbildung gemacht haben.

Die Narbe am rechten Bein, nicht genäht, sondern auch „verklebt“, wird nicht flacher, ist hart und wird nicht flacher. Verband oder Salbe braucht dieses hässliche Ding nicht mehr! Zudem gibt es einen harten Punkt im Oberschenkel kurz daneben. Tut nicht weh, aber ärgert mich gewaltig!
Narben sind auch Störzonen, d.h. sie stören den Energiefluß bzw. Nervenreizleitung im Bein. Daher wäre z.B. Calendula hilfreich, um die Narbe zu normalem Gewebe zurückzubilden. In der chinesischen u. tibetischen Medizin werden diese Störzonen sehr ernst genommen, im Gegensatz zur westlichen Medizin.

N2 sah man 2 Wochen danach bei Bauchkraulen absolut nicht mehr an, dass sie da jemals eine Narbe hatte! Ok, sie ist jung, ich nicht!
So alt, daß das nicht auch bei Dir wieder richtig ausheilen kann, bist Du nun wirklich nicht, es dauert vielleicht nur etwas länger. Das trifft sogar bei mir mit Ende 60ern zu!

Zur Vitalkarte. Die ist in meinem Geldbeutel, hat ein Foto von mir drauf und einen Chip wie eine Bankkarte, meine Sozialversicherungsnummer auch. Wie das jetzt so ist, bin ich ein “gläserner Mensch“.
Das "Vergnügen" steht uns in D auch bevor. Bislang darf man noch bestimmen, was da eingetragen wird... Aber wie lange noch?

Mir ist in diesen Tagen mehr als klar geworden, dass mein Zustand A körperlich ist, aber B anders ausgelöst wurde. Ich weiss, wo der Haken liegt. ...zur Klarwerdung.
OK! Dann hast Du jetzt sicher auch eine Idee, wie Du das alles angehen kannst. Vielleicht gehen o.g. Tipps in diese Richtung, ansonsten kannst Du nochmal nachfragen.

Ob sie Nerven dabei verletzt haben? Weiss ich nicht! Will das von denen auch nicht mehr wissen! Warum auch?!
Das zu wissen, wäre nur hilfreich, um die richtige Nachbehandlung zu finden. Wenn aber keine motorischen Störungen aufgetreten sind und auch keine Taubheitsgefühle in den Beinen, dann haben sie auch keine Nerven verletzt. Mal ganz abgesehen davon, daß verletzte Nervenstränge höllische Schmerzen einer besonderen Art auslösen, wie ich aus eigener Erfahrung nur zu gut weiß.

Was ich jetzt von meiner Hausärztin brauche, ist meine weitere Krankschreibung. Zwecks Krankengeld. Rente ist noch nicht durch. Und auch die... Ich will arbeiten können!!! Auch mal wieder saubermachen, auch mal wieder..., so vieles!
Das wird auch wieder möglich sein, doch noch ist auch Schonung notwendig, damit alles richtig ausheilen kann. D.h. langsam angehen und öfter mal eine Pause machen. ;)

Viele liebe Grüße, :wave:
Clematis
 
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Hallo Clematis,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Stimmt schon, dass in manchen Sachen Geduld nicht zu meinen Stärken zählt, da habe ich "zuviel", dort "zu wenig". :eek:)

Deine Tipps werde ich versuchen und auch mal wieder was über diese Störungen im vegetativem Nervensystem durchlesen. Schaden kann's ja nicht.:idee:

Mal abgesehen davon, dass ich seit über 10 Jahre alt viel mit "ungesunden" Materialien gearbeitet habe, zudem rauchte, brauche ich über meinen derzeitigen Zustand eigentlich nicht jammern. Nahezu ein Wunder, dass ich in der Lunge (bisher) nichts abbekommen habe! :D

Ich kann mich da entsinnen wie ich vor Jahren mal zwecks einem Totaldurchcheck in alle Richtungen zitterte bis die Befunde eintrafen.
In diesen 3 oder 4 Wochen "hatte" ich im Kopf sozusagen ALLES, sage ich mal eine "schwarze" Lunge, SIDA usw. (Ich war da so gedanklich meine Vergangenheit durchgegangen!)
Ich war bis zu den Ergebnissen albtraumgeplagt gewesen und war oberst erstaunt, dass ich ratzeputz gesund war. Kein Diabetes, kein Cholesterinprob. NICHTS! Das hatte ich mir gar nicht zugetraut bei meinem Lebenswandel!
Ich war da so etwas von erleichtert!!!:)))

Nun gut, jetzt muss ich da wieder einsteigen wo das jetzige anfing: Angst! Trauer usw.
Wer mich live oberflächlich kennt, hält mich schnell für eine arrogante, coole Menschin, der man so einiges zumuten kann.
Wer mich live nahe kennt, sagt mir zurecht, dass ich nicht über ALLES nachdenken sollte, nicht alles "ernst" nehmen oder auch aus Kleinigkeiten keine riesigen, freudigen Geschichten machen brauche.

Was ich in meinem Ursprungsthread geschrieben habe, stimmt.
Z.B. zwecks der vorletzten "Niederlage".
Mein realisierter Mist hatte 2010 bei der Weinlese begonnen, was mir die Ärzte nicht abnahmen, das sei schon älter...
Nun hatte ich mich heuer wieder (wie seit 6 Jahren) für die Weinlese eingeschrieben. Ich hatte mir gesagt, wenn ich dieses Mal die Angst vor einem bestimmten Erntegelände hinkriege, könne ich über den Berg kommen.
Unsinnigerweise sagte der Gatte einer Freundin zu mir: "Ich könnte Wetten darauf abschliessen, dass du die ersten 3 Tage nicht schaffst!"
Das hat tatsächlich meine gesamte Gedankenprogrammierung ins Wanken gebracht: Ich hatte vor diesen drei ersten Tagen Angst - und klappte am 3. zusammen.

Ende Juni/Anfang Juli war mir bei meinem Deutschlandbesuch wirklich aufgefallen, dass ich eben diese "Schaufensterkrankeit" habe. Die paar Tage dort waren eigentlich schön. Aber da gab es zum ersten Mal meinen Vater nicht mehr, ich wohnte da bei fremden Leuten (sehr angenehm und schön), mit meinem Bruder war ich mehrfach auf dem Friedhof und wir suchten gemeinsam den Grabstein für meinen kleinen Bruder, Mama und Papa aus. All das fetzte an mir.

Deshalb bin ich nachher zu meiner Hausärztin gegangen. Ich wollte für die Weinlese fit sein! Für anderes auch!

Jetzt, besonders auch durch unseren Austausch ist mir bewusst geworden, dass diese Arztbesuche meine Angst hochgepeitscht haben, mein Zustand verschnellt schlechter wurde.
Deshalb hatte ich dieser OP zugestimmt. Frau kann/muss auch mal was Klassischem zustimmen, eigentlich hatte ich keine Wahl.
Im KH war Optimismus kurz da. Deshalb marschierte ich nach diversen Schlauchbefreiungen schmerzfrei los. Das "rächte" sich dann durch diesen 1-Liter-Blut-Tagesverlust, deshalb diese 48 Stunden Liegepflicht.
Das hielt ich bei nahezu Hungerstreik durch. Ich bin da so. Im Bett pissen und kacken "liegt" mir nun mal nicht!
Weiterer Optimismus war da als ich endlich entlassen wurde. Aber dann die Erkenntnis, dass ich nun weiterhin meine "schlechten Angewohnheiten" entfalte, Angst zu gehen! Und das nicht unbegründet wegen meiner diversen Schmerzen.

Dabei sind Füsse auch psychologisch gesehen diese Teile am Körper, die uns vorwärts bringen! Körper und Geist hängen nun mal zusammen!

Liebe Grüsse von Langline
 
In diesen 3 oder 4 Wochen "hatte" ich im Kopf sozusagen ALLES, sage ich mal eine "schwarze" Lunge, SIDA usw. (Ich war da so gedanklich meine Vergangenheit durchgegangen!)
Ich war bis zu den Ergebnissen albtraumgeplagt gewesen und war oberst erstaunt, dass ich ratzeputz gesund war.

Hallo Langline,

was die Lunge angeht, dem kannst Du ja selbst entgegenwirken. Vor SIDA braucht man keine Angst zu haben - es ist eine Erfindung der Pharmaindustrie und der größte Medizinskandal überhaupt. Hier und unter Videos findest Du dazu viele Informationen.

Nun gut, jetzt muss ich da wieder einsteigen wo das jetzige anfing: Angst! Trauer usw.
Wer mich live oberflächlich kennt, hält mich schnell für eine arrogante, coole Menschin, der man so einiges zumuten kann.
Wer mich live nahe kennt, sagt mir zurecht, dass ich nicht über ALLES nachdenken sollte, nicht alles "ernst" nehmen oder auch aus Kleinigkeiten keine riesigen, freudigen Geschichten machen brauche.

Angst und Trauer sind Krankmacher und beeinflussen jeden sehr stark, aber auch jeden unterschiedlich bezüglich der physischen Symptome, die sich dann zeigen, je nach dem, wo unsere körperlichen Schwächen angesiedelt sind.

Solltest Du zu jenen Menschen gehören, die immer ein tapferes, mutiges und lustiges Gesicht zeigen, egal wie todtraurig, verletzt usw. sie sind, dann ist das ein weiteres Problem, denn was nicht geäußert und rausgelassen wird, frißt sich nach innen weiter und kann dann zu Krankheiten führen. Deine unterlassene Antwort dem arroganten Arzt gegenüber: sie fraß oder frißt noch eine Weile weiter, hättest Du ihm entsprechend geantwortet, hättest Du Dir damit Luft gemacht und die Sache wäre wirklich erledigt - das jetzt nur als Beispiel.

Ich hatte mir gesagt, wenn ich dieses Mal die Angst vor einem bestimmten Erntegelände hinkriege, könne ich über den Berg kommen.
Unsinnigerweise sagte der Gatte einer Freundin zu mir: "Ich könnte Wetten darauf abschliessen, dass du die ersten 3 Tage nicht schaffst!"
Das hat tatsächlich meine gesamte Gedankenprogrammierung ins Wanken gebracht: Ich hatte vor diesen drei ersten Tagen Angst - und klappte am 3. zusammen.

Da wäre wohl vor der Ernte eine Meditation angebracht gewesen, mit der Du Deine eigene positive Programmierung wieder hättest herstellen können ;)

wir suchten gemeinsam den Grabstein für meinen kleinen Bruder, Mama und Papa aus. All das fetzte an mir.

Verständlicherweise und wohl auch noch nicht völlig überwunden. Das braucht seine Zeit...

diese Arztbesuche meine Angst hochgepeitscht haben, mein Zustand verschnellt schlechter wurde.

Ja, das können Ärzte oft besser als beruhigen... lernen sie auch in ihrer Ausbildung nicht.

Angst zu gehen! Und das nicht unbegründet wegen meiner diversen Schmerzen.

Die Schmerzen scheinen mir andere Ursachen als das Gehen zu haben, siehe vorherige Antworten. Sollten sie dennoch damit zusammenhängen, kannst Du dem begegnen indem Du nicht auf ebenem Pflaster läufst (Belastet WS immer an der gleichen Stelle), sondern laufe über holpriges, unebenes Gelände (damit bewegt sich die WS ständig, lokale Dauerbelastung wird vermieden). Versuche so mal die Gehstrecken ganz langsam und zunächst nur um kurze Strecken zu verlängern. Immer nur so weit, wie es beschwerdefrei geht, gelingt das, läßt die Angst nach und die Strecken werden länger. Damit überzeugst Du Dich dann davon, daß mehr möglich ist und kannst es dann auch - die Angst vergeht.

Dabei sind Füsse auch psychologisch gesehen diese Teile am Körper, die uns vorwärts bringen! Körper und Geist hängen nun mal zusammen!

Wie eng, wird einem meist erst bewußt, wenn man intensiv damit arbeitet, einerseits physisch, andererseits psychisch. Hier ein kleiner Fortschritt bedeutet auch dort einen, oder eben umgekehrt. Vielleicht helfen Dir dabei auch die Erkenntnisse, die in diesem Thread geschildert werden, den ersten Beitrag von Ory ganz besonders (daß es hier um Fibromyalgie geht, ist bei dem, was ich meine eher nebensächlich): https://www.symptome.ch/threads/muskel-faser-schmerz-fibromyalgie.96358/

Für mich sieht es so aus, als führten Dich Deine Überlegungen immer weiter in Richtung Genesung, das mag noch etwas Zeit beanspruchen, doch es geht schon vorwärts... :)

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Hallo Clematis,

tut mir echt gut, dass Du so weise und ruhig auf meine Schreiben eingehst.

Einen Fortschritt merke ich inzwischen, weil ich bisher keinen Krampf mehr hatte. Leider habe ich gewisse "Angewohnheiten" noch nicht ablegen können, also vorsichtshalber bei kleinstem Schmerzzeichen stehen zu bleiben, das linke und das rechte Bein nicht gleichmässig zu belasten.

Der rechte Fuss brennt oft, mehr als vorher, das tat er vorher nur plötzlich, kann jedoch mit Heilungsprozess zu tun haben. Rechts hinten schmerzt oft die Hüfte, kann von meinem unausgewogenen Gehen kommen.
Die Operationsnarbe jault schnell mal auf, wenn ich das Bein ausstrecke. Ist eben noch verhärtet.

Jetzt zu etwas "anderem". Im Krankenhaus hatte ich gewaltige Pflaster an mir dran, die häufig gewechselt wurden. Richtig waschen konnte ich mich nicht richtig, duschen schon gar nicht. Ja, da war ich wohl lange zu ruhig geblieben und die Klebespuren verdreckelten sich mit der Zeit.Vor meiner Entlassung bat ich eine Krankenschwester mir doch bitte ein Mittel zu geben, dass ich das Zeug von mir runter bringe. Sie brachte mir ein kleines Fläschen Äther, oh diesen Geruch, den ich als Gestank in meinem Gehirn gespeichert habe. Als Kind hatte ich mir mal beim Rollschuhfahren das linke Handgelenk gebrochen gehabt und wurde ohne Erklärung, ausser mit "Jetzt zählst du bis 20!" mit einer Maske, ja mit Äther, zur Vergipsung betäubt. Ich hatte Todesangst und dachte, dass die mich jetzt umbringen. Versuchte zu schreien, zog also von dem Zeug noch mehr in mich rein und war somit weg.
Den Nachmittag verbrachte ich dann mit ständigem Erbrechen.

Drei Wochen später kam der Gips runter. Ich war tief erschrocken, weil der Arm weiss und mager aussah. Der Gips war bis zur Schulter gewesen und ich hatte wohl an Muskeln verloren. Nun drehte also der Arzt an meiner Hand herum. Ich hätte vor Schmerz die Wände hochgehen können, aber von mir kam keine Träne und kein Wort auf seine Frage, ob das weh täte ausser NEIN, NEIN!
Ich hatte die Befürchtung, dass der ganze Mist von vorne anginge, falls ich JA antwortete...:eek: Bloss das nicht!!!

Jedenfalls bekam ich im KH mit dem Äther einen Teil des Klebers runter. Zuhause stellte ich mit der Zeit fest, dass immer noch Spuren davon da waren.
Letzte Woche wollte ich also in der Apotheke Äther kaufen. Nein, das dürften sie nicht, der sei verschreibungspflichtig. Allerdings hatten sie eine kleine Flasche "Anti-adhesif" (Gilbert). Das half!

Dazu fällt mir jetzt ein, dass mich meine Mutter als Kind und Jugendliche manchmal in die Apotheke schickte. Um 90%igen Alkohol zu kaufen. Der wurde mir ohne Probleme gegeben! Mama brauchte den, weil sie aus Blumen (z.B. den dunkelgelben Schlüsselblumen), Hollerblüten etc. Liköre kreierte.
Sie machte wohl auch den weltbesten Eierlikör!
Dazu dürften sich die Vorschriften inzwischen wohl geändert haben.
:)))

Liebe Grüsse von Langline
 
tut mir echt gut, dass Du so weise und ruhig auf meine Schreiben eingehst.

Hallo Langline,

die Kommunikation hier, soll ja auch gut tun und uns aus dem Schlamassel, in dem wir stecken heraushelfen, mir hat auch schon so manches weitergeholfen, was ich hier im Forum erstmals erfahren habe.

Einen Fortschritt merke ich inzwischen, weil ich bisher keinen Krampf mehr hatte. Leider habe ich gewisse "Angewohnheiten" noch nicht ablegen können, also vorsichtshalber bei kleinstem Schmerzzeichen stehen zu bleiben, das linke und das rechte Bein nicht gleichmässig zu belasten.
Problem erkannt, also kannst Du es angehen...
Die ungleichmäßige Belastung der Beine mag noch angebracht sein, doch Vorsicht, damit gewöhnt man sich schnell eine Schonhaltung an, die sehr schaden kann und später nur sehr schwer zu korrigieren ist. Aufgrund meines OP-Schadens kam es bei mir zu einer Schonhaltung - das gesamte Becken war gegenüber dem Oberkörper ca. 6 cm seitlich versetzt - es dauerte Jahre und viele Behandlungen bis das korrigiert war. Es wäre daher trotz allem gut, die Beine so weit eben möglich gleichmäßig zu belasten.

Der rechte Fuss brennt oft, mehr als vorher, das tat er vorher nur plötzlich, kann jedoch mit Heilungsprozess zu tun haben. Rechts hinten schmerzt oft die Hüfte, kann von meinem unausgewogenen Gehen kommen.
Die Operationsnarbe jault schnell mal auf, wenn ich das Bein ausstrecke. Ist eben noch verhärtet.
Brennen am Fuß - schau mal hier auf der Seite:
Fußproblemen und Fußbeschwerden ein Ende setzen | die-fussexperten.de
Da könnten andere Ursachen vorliegen. Der Hüftschmerz wird vom unausgewogenen Gehen zumindest mit verursacht, kann zudem auch zu Fußproblemen führen. Zum Hüftschmerz, LWS untere BWS sollte kontrolliert werden (siehe Osteopathie).
Hoffe du behandelst die OP-Narbe, wie bereits unten erwähnt.

Ja, da war ich wohl lange zu ruhig geblieben und die Klebespuren verdreckelten sich mit der Zeit.
Das könnte mit dazu beigetragen haben, daß die Narbe nicht ordentlich verheilte. Die Chemikalien im Kleber sind da nicht gerade zuträglich.

mit Äther, zur Vergipsung betäubt. Ich hatte Todesangst und dachte, dass die mich jetzt umbringen. Versuchte zu schreien, zog also von dem Zeug noch mehr in mich rein und war somit weg.
Den Nachmittag verbrachte ich dann mit ständigem Erbrechen.
Das war wohl ein Schock für's Leben, der tief sitzt und auch heute noch nachwirken kann. Das könntest Du mal in einer Meditation innerlich mit dem Kind von damals klarstellen, damit dieser Glaube, man wolle Dich umbringen, verschwindet. Denn heute als Erwachsene weißt Du ja, daß man das nicht wollte. Doch das Kind in Dir glaubt das immer noch.
Wegen dieses Erbrechens, wird Äther zur Betäubung heute kaum noch verwendet, doch auch andere Narkosemittel sind keinesfalls eine Garantie, kein Erbrechen oder anderes zu verursachen.

Nun drehte also der Arzt an meiner Hand herum. Ich hätte vor Schmerz die Wände hochgehen können, aber von mir kam keine Träne und kein Wort auf seine Frage, ob das weh täte ausser NEIN, NEIN!
Ich hatte die Befürchtung, dass der ganze Mist von vorne anginge, falls ich JA antwortete...:eek: Bloss das nicht!!!
Tapfer sein, egal wie weh es tut? Und warum die Angst, alles ginge wieder von vorne los? Normalerweise hört der Arzt auf, die Hand zu manipulieren, wenn es weh tut, er muß es aber erfahren. Wie kamst Du damals auf diese Idee? Ein weiteres Thema für ein in Dich gehen bzw. Meditation ;)

Dazu fällt mir jetzt ein, dass mich meine Mutter als Kind und Jugendliche manchmal in die Apotheke schickte. Um 90%igen Alkohol zu kaufen. Der wurde mir ohne Probleme gegeben! Mama brauchte den, weil sie aus Blumen (z.B. den dunkelgelben Schlüsselblumen), Hollerblüten etc. Liköre kreierte. Sie machte wohl auch den weltbesten Eierlikör!
Dazu dürften sich die Vorschriften inzwischen wohl geändert haben.
Alkohol ist in der Apotheke immer noch rezeptfrei - aber Äther ist ein Betäubungsmittel, daher rezeptpflichtig. Na, bei dem weltbesten Eierlikör hätten sich Dein Mutter als Herstellerin und meine als Konsumentin bestens ergänzt ;). Eierlikör war das Lieblings-"Gesöff" meiner Mutter, da konnte sie nie wiederstehen und langte kräftig zu - :cool:.

Liebe Grüße,
Clematis

PS: Deine Bildergalerie, die Du woanders verlinkt hast (0ff-topics.de • Thema anzeigen - KH-Taten), KH-Taten, hat mir gut gefallen, ganz besonders das Erste und das Fünfte dort abgebildete. Trotz KH-Aufenthalt durchweg fröhliche, sonnige Farben und Motive. Richtig erfrischend... :kiss:
 
Hallo Clementine, pardon, Clematis,

Mein Ordi hat aus unerfindlichen Gründen mal wieder meine Antwort verschlungen.
:D

Nun also erneut kürzer:

Meine grössere Narbe hatte - ausser der ersten "Sprayverklebung" - nichts Weiteres von dem Zeug derPflasterkleber abgekriegt. Ich wäre für altmodisches Nähen gewesen, aber was willste da mitsprechen können?

Stimmt, das mit der Vergipsung meines Handgelenks war mein erster Totalschock mit Ärzten gewesen!
Das mit meiner Verklammerung zwecks Klaffwunde an meiner oberen Stirn habe ich bisher gut überlebt. Die Narbe blieb und bleibt. Stört mich nicht weiters. Da war ich etwa 5 oder 6. Lief beim Hausarzt Klasse ab.

Den Schock mit Ärzten kapierte ich langsam. Meine Mutter war seit der Geburt meines kleinen Bruders krank (1960), aber echt in alle Richtungen:
Medikamente, Operationen, Depressionen.
Sie starb friedlich 2011 mit Alzheimer und Parkinson. Papa mit Händchenhalten dabei - ohne weitere Zusätze.

Bei meiner Entgipsung damals war ich "Indianer" und "Weissen" darf man nicht über den Weg trauen.
Diese Einstellung habe ich immer noch, sogar verstärkt.
Was ich 2001 nach meinem Überfall auf mich im KH erlebte, füllte das Glas erheblich auf.

Was meine Mutter so alles produzierte, also in Richtung Alkohol, oh je, da blieb wohl wenig davon - oder eben doch, da standen Tanten und Onkels in der "Gerneabnehmerschlange".
Was auch auf ihre Plätzchen und Kuchen zutraf.
Leider sprach sie wenig drüber und aufschreiben?! War echt nicht ihr Ding!!

Ja, einer meiner Lieblinge meiner KH-Taten ist "N1" - ich bin Kind geblieben!
Und "N5" ist mein Perso-Liebling. Wirklich eine naive Tat in Richtung Escher, der mich fasziniert hat seit ich über den "stolperte" (ist lange her!).

LG von Longline

PS:
Seit 2009/2010 "konnte" ich nichts mehr zeichnen oder malen! War furchtbar für mich!
Doch ja, irgendwelche Blümchen auf Möbel, aber eben nichts Eigenes mehr.
Den Schritt habe ich nun geschafft! Wenn das nichts ist?
 
Meine grössere Narbe hatte - ausser der ersten "Sprayverklebung" - nichts Weiteres von dem Zeug derPflasterkleber abgekriegt. Ich wäre für altmodisches Nähen gewesen, aber was willste da mitsprechen können?

Hallo Langline,

:)))Ordi streikte wohl auch bei der Anrede?

Wo kämen wir denn hin, wenn der Patient dem Herrn Doktor vorschreiben wollte, was er wie zu machen hat? Selbst wenn das heute fast notwendig ist, weil da so einige alte Fähigkeiten bei den Doctores abhanden kamen, wie etwa das Abtasten - heute kann das nur der CT oder MRT und gar schlechter als die früheren Ärzte! Nichtsdestotrotz - dieser Spray ist chemisch, als Wundverschluß m.E. daher fragwürdig und nicht jeder dürfte das vertragen.

Vergipsung meines Handgelenks war mein erster Totalschock mit Ärzten gewesen!
Das mit meiner Verklammerung zwecks Klaffwunde an meiner oberen Stirn habe ich bisher gut überlebt. Da war ich etwa 5 oder 6. Lief beim Hausarzt Klasse ab.
Nach dem Schock eine Wiedergutmachung - wenigstens etwas... ;)

Den Schock mit Ärzten kapierte ich langsam. Meine Mutter war seit der Geburt meines kleinen Bruders krank (1960), aber echt in alle Richtungen: Medikamente, Operationen, Depressionen.
Sie starb friedlich 2011 mit Alzheimer und Parkinson. Papa mit Händchenhalten dabei - ohne weitere Zusätze.
Schon seltsam, ausgerechnet nach der Geburt dauerkrank. Haben die Ärzte da was versiebt? Tröstlich jedoch das friedliche Verlassen dieser Welt.

Bei meiner Entgipsung damals war ich "Indianer" und "Weissen" darf man nicht über den Weg trauen. Diese Einstellung habe ich immer noch, sogar verstärkt. Was ich 2001 nach meinem Überfall auf mich im KH erlebte, füllte das Glas erheblich auf.
Diese Erfahrungen sind bestimmt nicht förderlich, doch diese Rollenverteilung gefällt mir (mit Verlaub) ganz und gar nicht. Wer sich in die Opferrolle begibt, vergibt die Chance zu berechtigter Gegenwehr und das kann Folgen haben, die man sich so gar nicht wünscht. Aufmüpfig oder ein friedlicher Anarchist (was man mir nachsagt!:cool:) sein, führt in diesem Leben oft eher zum Ziel und einem lebenswerten Leben. Die Verantwortung für sich selbst anderen zu überlassen, ist aus meiner Sicht sogar gefährlich ;). So werden Soldaten in Kriege geschickt und dürfen sich dafür umbringen lassen :mad:.

Was meine Mutter so alles produzierte, also in Richtung Alkohol,
Was auch auf ihre Plätzchen und Kuchen zutraf.
Unter anderem wegen dieser "Bedürfnisbefriedigung" verschiedener Mägen und seelischer Genüsse werden wohl noch viele Deiner Mutter in fröhlicher Erinnerung gedenken!

Wirklich eine naive Tat in Richtung Escher, der mich fasziniert hat seit ich über den "stolperte" (ist lange her!).
Über Escher bin ich auch mal "gestolpert" und seine Bilder und Ideen haben mich fasziniert, so sehr, daß ich auf einer Geburtstagskarte zum 75. die Zahl auf seine Art -"völlig verdreht"- darstellte, was zu einiger Verwunderung beim Betrachter führte: "wat is'n dat?".

Seit 2009/2010 "konnte" ich nichts mehr zeichnen oder malen! War furchtbar für mich! Den Schritt habe ich nun geschafft! Wenn das nichts ist?
Und ob das was ist! Du hast Dich wiedergefunden - dann beglücke uns mal mit weiteren Werken! :)))Malen und Genesen in schöner Eintracht! :wave:

Liebe Grüße,
Clematis
 
hallo langline ,
Seit 2009/2010 "konnte" ich nichts mehr zeichnen oder malen! War furchtbar für mich! Den Schritt habe ich nun geschafft! Wenn das nichts ist?

na ,wenn das nichts ist ............wünsche dir weiterhin einen blick nach vorne .:daumendrueck:
lg ory
 
Nein, nein, liebe Clematis - zwecks der Anrede!

Da hörte ich gerade mal wieder Benjamin Clementine an.

Das mit meiner Stirne lief vorher ab. Aber auch da war unser Hausarzt gut. Geklammert. Er kannte von uns Kindern alles: Aufgeschlagene Knie, offenes Kinn usw.
Unser Hausarzt war praktisch, direkt auf der anderen Strassenseite. Und praktisch: Als der mein geschwollenes Händchen sah, sagte er, dass es jetzt fürs KH zu spät sei, Moment mal, er kam mit einem Holzstück wieder und vermummte meinen Unterarm damit dick ein. Das musste bis zum nächsten Vormittag halten. Und tat es. Erst dann kam das «Grauen».

Wegen meiner Mutter haben die Ärzte bis zur Geburt meines kleinen Bruders wohl nichts falsch gemacht. Er war eine Hausgeburt, mein Vater war happy, ich war sauer, weil ich eine Schwester gewollt hatte, meinem anderen Bruder war das egal «solange der nicht laufen kann...».
Nein, nicht seltsam, dass meine Mutter seit der Geburt meines kleinen Bruders krank war. Sie hatte ihn nicht gewollt, hatte versucht ihn abzutreiben (mit ganz altmodischen Mitteln), aber er war dann da und dazu auch noch putzmunter. Der Liebling meines Vaters. Ich war das Kind zum Heiraten gewesen, mein Bruder ihr Wunschkind, aber das Dritte?! Echt, wirklich nicht!!!
Das hat hier im Thema eigentlich nichts mehr zu suchen. Familientragödien passen hier nicht rein. Vielleicht schaltet sich ein Mod ein und siedelt um...!?

Meine Mutter war krank, mindestens seelisch, Schmerzen hatte sie wohl keine eingebildeten, sondern solche sind real.

Damals waren meine Eltern so gut versichert, dass bei KH etc. gar 120% erstattet wurden, aber das erfuhr ich erst vor ein paar Jahren. Die letzten 10 Jahre wurde das Dazuzahlen immer mehr - wie wohl für alle Menschen.

Auf Homopathisches oder alternative Behandlungen hätte sich meine Mutter nie eingelassen. Sie bestand auf 20 oder mehr Medikamente in der Schublade. Das hat sie 50 Jahre durchgezogen!
Wieviele Placebos da dabei waren? Weiss ich nicht! Manchmal klaute ich ihr einfach 5 aus verschiedenen Packungen - damit das nicht auffiel, wenn ich gerade irgendwie sonderlich melancholisch drauf war. Das gab ich nach ein paar «Versuchen» schnell auf.

Beispiele:
Bei einem Deutschunterricht schlief ich ein. Als ich wieder aufwachte, sagte die Lehrerin: «Heute muss ich einen besonders langweiligen Unterricht gehalten haben, sogar unsere ... schlief ein!» Oh je, da schämte ich mich fürchterlich, weil ich diese Frau sehr mochte und eigentlich immer sehr eifrig dabei war. Klar hatte ich nicht den Mut ihr zu sagen, warum das so gekommen sei. Sie hätte meine Eltern kontaktet und das hätte häuslichen Oberzoff gegeben.
Bei einer anderen «Einnahme» konnte ich nicht mehr ruhig stehen bleiben. Ich redete mit FreundInnen auf der Strasse, immer ein Fuss auf dem Gehsteig und der andere auf dem Teer, Zappelphilipp extrem. Wäre mir nicht aufgefallen, wenn die anderen nicht gesagt hätten, dass ich sie damit nerve. Öpps, ja, ich riss mich dann zusammen.

Mein Vater war mit meiner kranken Mutter verzweifelt und so fragte er mehrere Ärzte was meine Mutter denn nun wirklich habe. 3-5 sagten: «Gar nichts!»
Andere operierten sie mehrfach am Knie, am Kropf, im Bauch, schnippelten ihr den Uterus raus. Usw.
Drei- oder viermal war sie in psyichatrischen Kliniken. Nur beim ersten Mal legte ich mich mit dem Klinikchef an. Da war ich 23 und meine Mutter 50. Sie war da voll Drogen gepumpt worden - über die letzte Haarspitze hinaus! Und das war in anderen solcher Anstalten nicht anders.

Ich wüsste also wirklich nicht, woher ich da Vertrauen aufbauen hätte können.
Oder doch? Ärzte haben meinen Bruder nach einem Motorradunfall bei 8 Monaten KH wieder zusammengeflickt. Und dem hat ein Psychologe auch 25 Jahre später zwecks seinem Burn-Out aus Telekom in die Frührente verholfen. Seine Allergien ist er dabei immer noch nicht los, aber es geht ihm viel besser inzwischen.

Trotzdem werden wir beide es wohl nie los, dass sich unser kleiner Bruder mit 23 Jahren umgebracht hat.

Ich wüsste leider, trotz aller toller Taten meiner Mutter nicht wer ihr in «fröhlicher Erinnerung» gedenken kann. Nicht mal ihre jüngeren Geschwister und das sind/waren mal 10 an der Zahl!

Ja, Escher, «von» dem gibt es wunderbare Bastelbücher (für Kinder gedacht, aber Erwachsene dürfen auch...). Papierobjekte seiner Motive, faszinierend! Zum Ausschneiden, zum Zusammenkleben...Zum Bewundern!

Was mich mit Kreation angeht, muss wohl zuerst mal Finsteres heraus. Damit konnte ich «vorher» alles rauslassen: Wut, Trauer, Freude, Blödsinn usw. So ein ganz kleines Bisschen war da bei diesen türkischen Wesen aus dem KH da und bei den Männern und den Frauen, aber echt noch sehr, sehr «sanft».

Ich erinnere mich da an einen Teenager, die hin und weg von einer meiner Collagen/Montagen bei einer meiner Ausstellungen war. «Mama, Mama, das ist toll!»
Mag sein, dass das Mädchen von den Farben und all dem Zeug darauf angezogen war, mag sein, dass sie meine Arbeit «verstand». Die Mutter zerrte sie weg: «Das ist nichts für uns!»

Liebe Grüsse von Langline

(Hört Euch Benjamin Clementine mal an. So ein junger Mann, so eine erwachsene Stimme, solche Texte!)
 
Nein, nicht seltsam, dass meine Mutter seit der Geburt meines kleinen Bruders krank war. Sie hatte ihn nicht gewollt, hatte versucht ihn abzutreiben (mit ganz altmodischen Mitteln), aber er war dann da und dazu auch noch putzmunter. Der Liebling meines Vaters. Ich war das Kind zum Heiraten gewesen, mein Bruder ihr Wunschkind, aber das Dritte?! Echt, wirklich nicht!!!
Das hat hier im Thema eigentlich nichts mehr zu suchen. Familientragödien passen hier nicht rein. Vielleicht schaltet sich ein Mod ein und siedelt um...!?
Meine Mutter war krank, mindestens seelisch, Schmerzen hatte sie wohl keine eingebildeten, sondern solche sind real. Sie bestand auf 20 oder mehr Medikamente in der Schublade. Das hat sie 50 Jahre durchgezogen!
Mein Vater war mit meiner kranken Mutter verzweifelt und so fragte er mehrere Ärzte was meine Mutter denn nun wirklich habe. 3-5 sagten: «Gar nichts!» Andere operierten sie mehrfach am Knie, am Kropf, im Bauch, schnippelten ihr den Uterus raus. Usw. Drei- oder viermal war sie in psyichatrischen Kliniken.
Trotzdem werden wir beide es wohl nie los, dass sich unser kleiner Bruder mit 23 Jahren umgebracht hat.

Liebe Langline,

verzeih, daß ich erst heute antworte. Nachdem ich diese Schilderung gestern gelesen hatte, war ich zunächst fassungslos und mußte das erst mal selbst verarbeiten. Mir ging dann so einiges durch den Kopf, etwa: wie stark muß ein Mensch sein, der derartiges ab Kindheit durchmachte, nicht enden wollendes, immer Neues, kaum zu Bewältigendes erleben mußte und dennoch nicht daran zerbrach? Eigene Erlebnisse, die seinerzeit unerträglich schienen, verblaßten im Vergleich mit den Deinen zu einem schwachen Dunst, der im Winde verwehte. Die Hilflosigkeit, die einen überwältigt, wenn man zusehen muß, wie sich jemand zugrunde richtet, keinem Rat zugänglich ist, erlebte ich auch bei meiner Mutter, doch nur über wenige Jahre, 50 Jahre sind da eine Ewigkeit, die einen in die Verzweiflung treiben kann.

Auf Distanz, am Ufer stehend, erlebte ich auch wie jemand in die Saar sprang und in den Fluten verschwand, auf Anrufe reagierte er nicht, helfen konnte man nicht, es war Winter und Strudel waren an der Stelle zahlreich. Obwohl ein wildfremder Mensch, steckt man das nicht ungeschoren weg. Kaum auszudenken, wie belastend das beim eigenen Bruder sein mag.

Dies ist Dein Thread oder all dies ist Teil Deiner ganz persönlichen Geschichte und, so empfinde ich es jedenfalls, ein untrennbarer Teil all dessen, was Du hier vorher erzählt hast, einschl. Deiner Erkrankung und deren Folgen. Abspalten kann man das ebenso wenig, wie man Dich in einen Krankheitsteil und einen seelischen Teil spalten könnte. Die Familiengeschichte ist ein Teil von Dir und dürfte Deine Gesundheit beeinflußt haben.

Wieviele Placebos da dabei waren? Weiss ich nicht! Manchmal klaute ich ihr einfach 5 aus verschiedenen Packungen - damit das nicht auffiel, wenn ich gerade irgendwie sonderlich melancholisch drauf war. Das gab ich nach ein paar «Versuchen» schnell auf.
Bei dem Pillenangebot konnte man ja auch wirklich in Versuchung geraten.
Ein Glück, daß Du frühzeitig erkannt hast, daß Dir das nicht zuträglich war.

Ich wüsste also wirklich nicht, woher ich da Vertrauen aufbauen hätte können. Oder doch? Ärzte haben meinen Bruder nach einem Motorradunfall bei 8 Monaten KH wieder zusammengeflickt. Und dem hat ein Psychologe auch 25 Jahre später zwecks seinem Burn-Out aus Telekom in die Frührente verholfen.
Euer Hausarzt verdiente dieses Vertrauen wohl ebenso, wie die Ärzte, die Deinem Bruder nach dem Unfall halfen. Auch ich hatte mal einen Internisten auf den man sich zu 100% verlassen konnte und später eine junge Ärztin, die mir während einer Kur von der fast Invalidität, wieder, wenigstens für wenige Jahre, zu einem normalen Leben verhalf. Es gibt sie noch, jene Ärzte, die wirklich helfen wollen und es auch können. Wenn man sie sucht, kann man sie auch finden. Je selbstbewußter man ihnen gegenübertritt, desto eher verwandelt sich auch der arrogante Arzt zu einem Hilfsbereiten und Verständnisvollen, so jedenfalls meine Erfahrung.

Was mich mit Kreation angeht, muss wohl zuerst mal Finsteres heraus. Damit konnte ich «vorher» alles rauslassen: Wut, Trauer, Freude, Blödsinn usw. So ein ganz kleines Bisschen war da bei diesen türkischen Wesen aus dem KH da und bei den Männern und den Frauen, aber echt noch sehr, sehr «sanft».
Malen und zeichnen, überhaupt Deine Kreativität hat Dir über die Jahre wahrscheinlich geholfen, einiges zu verarbeiten. Das erinnert mich an einen Besuch in einem Heim für Kinder und Jugendliche in England, die quasi auf der Straße aufgewachsen waren. Dort hatten sie die Möglichkeit mit verschiedensten Materialien und Farben Kunstwerke zu schaffen und sich dabei voll auszuleben.

Obwohl ich vorher und später viele Kunstwerke sah, ist mir dort ein Bild derart unter die Haut gegangen, wie es kein anderes je geschafft hat. Ein Jugendlicher hatte einen Jugendlichen -Kopf und Schultern- in sehr kräftigen Farben gemalt und dennoch schien dieser Teil mit dem Hintergrund zu verschmelzen, doch der dem Betrachter entgegen gestreckte Unterarm mit einer etwas überdimensionierten geballten Faust sprang regelrecht aus dem Bild heraus... Auf den ersten Blick empfand ich Wucht, eine geballte Ladung Aggression, doch dann merkte ich, daß in dem Bild noch viel, viel mehr zum Ausdruck kam, Verwirrung, Verlorensein, Unsicherheit... Mit Worten kann man das nicht richtig beschreiben...

Andere hatten wunderschöne, ausdrucksvolle Bilder ganz anderer Art gemalt und das Heim bzw. die Stiftung war auf ihre Zöglingen sehr stolz, denn sie hatten bei Ausstellungen auch viele Preise gewonnen - Straßenkinder, die von der "Gesellschaft" zum Abschaum der Menschheit gezählt werden... Bei YouTube findet sich auch eine Vorstellung eines jungen Koreaners, der ab seinem dritten Lebensjahr auf sich gestellt war und auf der Straße lebte, bei einem Meisterklasse-Wettbewerb Operngesang gewann er mit 22 Jahren die ersten Preise...

Tiefes, emotionales Leiden scheint den Menschen oft zu einer Ausdrucksstärke zu verhelfen, die ansonsten weniger in Erscheinung treten könnte. Sei dies nun bei Malern, Sängern oder anderen... Das Ausdrücken hilft ihnen selbst bei der Verarbeitung ihrer Erlebnisse und ist zugleich eine große Bereicherung für ihre Mitmenschen.

Ich erinnere mich da an einen Teenager, die hin und weg von einer meiner Collagen/Montagen bei einer meiner Ausstellungen war. «Mama, Mama, das ist toll!» Mag sein, dass das Mädchen von den Farben und all dem Zeug darauf angezogen war, mag sein, dass sie meine Arbeit «verstand». Die Mutter zerrte sie weg: «Das ist nichts für uns!»
Die Bereicherung empfand dieser Teenager, vielleicht erfaßte sie emotional die Bedeutung und wurde von ihr angesprochen? Kunstwerke strahlen Emotionen aus, egal welcher "Richtung" sie angehören, doch die Betrachter sind sehr unterschiedlich und reagieren auf diese Bilder ebenso unterschiedlich. Bestimmte Kunstrichtungen sagen mir z.B. gar nichts, mögen sie auch noch so berühmt sein... ;) Die sprechen dann nichts in mir an oder anders ausgedrückt, es gibt keine Resonanz. Anderes hingegen, da könnte ich Stunden mit dem Anschauen einer Zeichnung, eines Bildes, einer Miniatur verbringen...:) und komme doch nicht dahinter, was genau mich da so fasziniert, oder was es bei mir anspricht...;)

Liebe Langline - male, zeichne Dir alles von der Seele oder schreibe es weg bzw. auf, auch hier, es hilft Dir, doch auch uns hilft es beim Verstehen...

Herzliche Grüße,
Clematis
 
hallo langline
,
zitat von langline :
Das hat hier im Thema eigentlich nichts mehr zu suchen. Familientragödien passen hier nicht rein. Vielleicht schaltet sich ein Mod ein und siedelt um...!?
zitat von clematis:
Dies ist Dein Thread oder all dies ist Teil Deiner ganz persönlichen Geschichte und, so empfinde ich es jedenfalls, ein untrennbarer Teil all dessen, was Du hier vorher erzählt hast, einschl. Deiner Erkrankung und deren Folgen. Abspalten kann man das ebenso wenig, wie man Dich in einen Krankheitsteil und einen seelischen Teil spalten könnte. Die Familiengeschichte ist ein Teil von Dir und dürfte Deine Gesundheit beeinflußt haben
ich kann clematis nur zustimmen .
wenn bedacht wird wie vieles ,was um uns herum ,unsere gesundheit beeinträchtig ,wie bestimmend sind da oft familientragödien ,denen man sich selten entziehen kann ,die sich festsetzen um sich dann als erkrankung bemerkbar zu machen .

langline ,dies ist dein thread ! .

lg ory
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Clematis und Ory,

Eure Antworten geben mir nun den Mut weiter zu tippen.
Ich will Eure Tage und Nächte nicht belasten. Das ist mal sicher! Versprochen!
Wenn mein Ausgeplauder anderen helfen kann - auch wenn es sich nicht wie gerade aufgehende Sonnenblumen anliest, dann ist es gut.

Mein Ursprungsthread ist eingeschlafen. Da hatte ich von Ängsten geschrieben, aber nun ist es eben hier bei den Schaufenstern. Passt auch.

Wo nun wieder anfangen?

Ach ja, bei dem freundlichen, wissendem Hausarzt, der sich um uns bestens gekümmert hatte. Aber dort wohnten wir ja nur 4 oder 5 Jahre. Also ich in etwa im Alter von 6 bis 10.
Danach kann ich mich an keinen Arzt mehr erinnern bis ich etwa 19/20 war. Der war auch ein «Guter». Für 1 oder 2 Jahre, aber dann war ich von dort wieder weg in einer anderen Stadt und suchte keinen mehr.

Kann sein, dass ich 20 Jahre ausser Zahnarzt keinen gesehen habe (da notwendig), oder doch, viele Frauenärzte (etwa 10 bis 15), weil ich mich sterilisieren lassen wollte. War sehr schwierig, wenn Frau 30 Jahre jung ist, topgesund, aber keinen Beitrag zur Bevölkerungsvermehrung machen will. Keine Antibabypille mehr schlucken will, nicht alternativ... Also Verweigerung zur chemischen Keule, mechanischer Schnitt! Dann hat sich das!
Was ich mir da an Gerede anhören musste! «Und wenn Sie dann Ihrem Traummann begegnen und der...?!»
«Wie bitte? Falls ich einem Mann begegne, der mit mir klarkommt ohne mich zu bedrängen ein Kind haben zu wollen, dann haben wir schon den halben Weg gemacht!»
Mannoauch! Hatte ich für ein Glück bei dieser Angelegentheit!!! Da hatten sich mein Ex-Mann und ich gerade getrennt gehabt. Er hatte sich ein oder zwei Jahre vorher sterlisieren lassen, ist bei Männern echt ein Klax und er unterschrieb für mich, dass er für mich wegs der OP einverstanden sei. Was finde ich das widerlich, dass die Ärzte die Unterschrift des Gatten wollten!
Er hatte für seine Aktion keine Unterschrift von mir gebraucht gehabt. Wir waren uns einfach unter uns einig gewesen! Und er war dann so «grosszügig», dass er mir die dann für mich machte: Wir seien uns absolut einig, dass wir keine Kinder wollten! Da gab es eben diese Vitalkarte noch nicht und sie hatten somit keine Ahnung, dass er ja schon aus dem «Gefahrenbereich» der Befruchtung heraus war.

In letzter Zeit denke ich sehr viel nach, zuviel eigentlich. Schreiben hilft da, weil’s dann im Kopf weniger Dauerrunden zieht, wenn’s mal heraussen ist.
Jedenfalls ist es vielleicht etwas verständlich, dass bei einer Mutter, die pro Jahr 1-3 Mal im KH, auf Kur oder in der Psychiatrischen war, es für mich schon ein Problem ist so ein Gebäude von aussen zu sehen.

Dreimal ist unsere Mutter vor unseren Augen gestorben. Das heisst, dass sie uns ins Schlafzimmer rief. Ich musste meine Brüder holen. Da standen wir dann: 12, 9, 4, brav aufgereiht. Sie erklärte uns mit schwacher Stimme, dass sie jetzt gleich sterben würde. Dass sie wegen uns sterben würde, weil wir ihr soviel Arbeit machten, laut und unfolgsam seien usw. Wir trauten uns nicht uns zu rühren und wussten nicht was tun. Telefon hatten wir keines. Bei Nachbarn im Haus läuten? Bei wem, was sagen, zudem war sie eh mit fast allen verstritten. Nach dem Anschiss änderte sich ihr Ton: «So, du gehst jetzt zum Einkaufen! Du nimmst den Staubsauger! Und du gehst in dein Zimmer und rührst dich nicht!»
Wir machten, was uns aufgetragen wurde und waren froh aus dem Schlafzimmer heraussen zu sein. Abends sagten wir unserem Vater nichts davon.
Die anderen zwei Male liefen ebenso ab, aber beim ersten Mal waren wir so erschrocken, dass wir uns bei den Folgen ein dickes Fell zugelegt hatten. Ich klopfte da echt am Zimmer meiner Brüder an und sagte: «Kommen, sie stirbt wieder!»

Meinem Vater erzählte ich erst nach Mutters Tod davon, aber auch nicht sofort. Schliesslich hatte er sie 10 Jahre lang jeden Tag im Altersheim besucht, ihre Fussnägel geschnitten (Besser als die Pflegerinnen!, sagte meine Mutter und Papa kniete am Boden), schob in den letzten Jahren ihren Rollstuhl in die Fussgängerzone usw.

Bedingt durch ihre Alzheimer erkannte sie mich bei meinem D-Besuch im Jan. 2011 nicht mehr, oder tat jedenfalls so. Mein Neffe (28) war überhaupt der Einzige von uns, der mit ihr und über sie lachen konnte. Im März erkannte sie meinen Vater auch nicht mehr, aber er hatte irgendetwas in ihrem Studio vergessen gehabt und kam zurück. Sie sagte ihm: «Ich sterbe jetzt wohl!» er rief dann eine Pflegerin und eine tröstende Schwester (kath.)... Gut, dass ich da nicht dabei war, mir wäre da eventuell ein Lachen rausgeflutscht, Papa nahm sie allerdings ernst.

Kann sein, dass nun Clematis und Ory und mögliche andere Leser Zusammenhänge sehen.

Im KH habe ich auf dem Ordi auch (ausser den Zeichnungen) einen übersichtlichen (jedenfalls für mich) Count-down-Plan gemacht.
- im Sept. 2010 war ein mehr oder weniger schlimmes Jahr mit meinem letzten zu Ende
- bei der Weinlese Sept./Okt. 2010 hatte ich einen ersten schlimmen Krampf
- im Okt. 2010 begann ein heftiger Abbau meiner Mutter und ich rief da nahezu täglich meinen Vater an (was los sei, wie’s ihr ginge, aha, eine OP verweigert bekommen zwecks...)
- im Jan. 2010 zu Papas Geburtstag nach D geflogen und traf da eben auf eine feindliche Mutter als ich vor ihr stand: «Wer sind Sie denn? Was wollen Sie von mir?» Ich wurde von ihr als Kind, aber besonders als Jugendliche, geschlagen, aber das war eine Watsche, die sehr weh tat! Ich hatte da noch die Hoffnung gehabt, dass wir wenigstens so vor ihrem baldigen Tod EINMAL ein offenes, ehrliches Gespräch haben könnten. Auch wenn ich Mama dort jeden Tag besuchte, sie erkannte mich nicht. Da waren wir (Mama, Papa, Bruder, Schwägerin, Neffe und ich) im «Kaffee-Stüberl» in ihrem «Bürgerheim». Kuchen, Torten etc. mochte meine Mutter bis zum Schluss. Und da sprach Mama meinen Neffen laut über den Tisch an, zeigte auf mich: «P., was denkst du denn von dieser Person? Die behauptet, dass sie zu uns gehört!» P. fing das peinliche Schweigen cool auf und antwortete: «Aber Oma, ich habe doch die C. auch nicht oft gesehen seit sie in Frankreich lebt, aber wir waren mal dort und ihr sogar zweimal und sie kommt ja hierher auch. Doch, die kennen wir!» Die anderen nickten, Mama schob sich ein Stück Torte in den Mund, versaute sich wie fast üblich dabei und antwortete: «Also ich nicht! Aber sie schiebt mich nachher in mein Zimmer zurück!»
- wie bereits weiter oben geschrieben war sie im März 2011 tot
- meinen Vater schien es unendlich beschäftigt zu haben, dass sie mich im Jan. nicht erkannt hatte. Daraufhin sagte sie lächelnd mal zu meinem Vater live (- und eben der dann zu mir am Telefon): «Klar habe ich C. erkannt, aber ich wollte ihr die Freude nicht machen!» Papa, sagte: «Weisst du, die hat’s nicht mehr alle. Nimm’s nicht übel! Ich verstehe das auch nicht...»
Doch, ich verstand damit sehr, sehr viel.
Diese Geschichte ist noch länger, aber ich muss da auch mal stoppen und aufatmen.

Ich kann jedenfalls eine Frage von Clematis klar beantworten, was mich angeht, ich denke, dass es für ein kleines Kind sehr wichtig ist, dass es mindestens EINEN Menschen (kann auch ein Tier sein) gibt, der/das einen voll liebt - und das war in meinem Fall meine Oma, die Mutter meines Vaters.
Schreiben und Zeichnen (oder auch in einem Garten wurschteln oder ein Tier haben oder/und etc.) sind m.E. lebenswichtig.

Danke, dass ich hier schreiben darf (Fotos werden im Kreativteil kommen). Ich habe mehrmals in meinem Leben so etwas wie Selbstanalysen gemacht. Die jetzt ist wohl die Härteste.

Körper und Seele hängen zusammen. Das weiss ich seit ich «Pippi Langstrumpf» hiess.

Ich meinte mit «ummoderieren» nicht diese wesentlichen Teile auseinander zu reissen. Sondern der Titel stimmt halt nicht mehr, wenn jemand sucht. Ab einem gewissen Punkt muss ja jemand, der unfreiwillig in eine Vitrine guckt, weil Bein oder die Hüfte etc. weh tut nicht die Erdbeerrhabarberkonfitüre von meiner Mama essen und wieder mal zum Hausarzt, weil mein 3 Jahre jüngerer Bruder damals bei Abfahrt aus unserem gemieteten Schrebergarten zwecks mir vorne sitzen durfte und dann unter der nicht richtig geschlossenen Türe rausflog und das Kinn von ihm verarztet werden musste.
Zu letzterem Unfall kann ich noch genauere Erklärungen abgeben. Zu meiner Stirnnarbe übrigens auch.

Nein, ich schreibe das nicht um zu blödeln, ich schreibe das als momentanen Abspann. Runterfahren nennt man das.

Liebe Grüsse von Langline
 
Ich will Eure Tage und Nächte nicht belasten. Das ist mal sicher! Versprochen!

AS: Ante-Skriptum - folgendes können nur Vermutungen meinerseits sein, daher auch die vielen ????

Hallo Langline,

die Tage und Nächte waren nicht belastet - keine Bange, es brauchte aber Zeit, zu sinnvolleren Gedanken zu kommen, als jenen, die sich zuerst meldeten! Manchmal ist es auch gut sich mit Problemen zu befassen, die mich nicht selbst betreffen - kann die Perspektiven zurechtrücken... ;) oder auch mal ablenken.

Wenn mein Ausgeplauder anderen helfen kann - auch wenn es sich nicht wie gerade aufgehende Sonnenblumen anliest, dann ist es gut.
Das ist richtig - bei mir ist auch das eine oder andere Lichtlein angegangen :)

Danach kann ich mich an keinen Arzt mehr erinnern bis ich etwa 19/20 war. Der war auch ein «Guter». Für 1 oder 2 Jahre, aber dann war ich von dort wieder weg in einer anderen Stadt und suchte keinen mehr. Kann sein, dass ich 20 Jahre ausser Zahnarzt keinen gesehen habe (da notwendig),
Würdest Du dabei sagen können, daß Du trotz der enormen ausgestandenen seelischen Belastungen, in der Zeit weiterhin körperlich gesund warst? Oder bist Du trotz möglicher Beschwerden einfach nicht zum Arzt gegangen?

viele Frauenärzte (etwa 10 bis 15), weil ich mich sterilisieren lassen wollte. War sehr schwierig, wenn Frau 30 Jahre jung ist, topgesund, aber keinen Beitrag zur Bevölkerungsvermehrung machen will. Keine Antibabypille mehr schlucken will, nicht alternativ... Was ich mir da an Gerede anhören musste!
...und er unterschrieb für mich, dass er für mich wegs der OP einverstanden sei. Was finde ich das widerlich, dass die Ärzte die Unterschrift des Gatten wollten!
Vorurteile und nochmals Vorurteile. Ist ja gar nicht so lange her, da konnten Frauen ohne seine Unterschrift kein Geld vom Konto abheben. Derzeit läuft in D ja wieder mal eine Kampagne gegen die Homo- bzw. Lesbenehe. Warum kann man die Menschen denn nicht einfach nach ihrer eigenen Vorstellung glücklich werden lassen, sie leben lassen, wie sie es möchten? Warum will sich da ständig Hinz und Kunz einmischen und Vorschriften machen, die ihnen gar nicht zustehen? Es ist zum k....! Übrigens einer der Gründe, die mich aus D wieder vertrieben haben. Selbst der friedlichste Mensch wird nicht in Ruhe gelassen. Wer sich nicht nahtlos, ohne zu murren, jeder auch noch so unsinnigen "gesellschaftlichen Norm" unterordnet, wird diskriminiert, doch so wird das nicht genannt, obwohl es so ist.

Er hatte für seine Aktion keine Unterschrift von mir gebraucht gehabt.
Kein Wunder, denn die Vorschriften werden bis heute überwiegend von Männern gemacht. Allerdings wäre auch die Beteiligung von Frauen keine Garantie dafür, daß sie anders ausfallen würden. Denn ein Jeder ist in den sog. Normen aufgewachsen und deren Gefangener.

In letzter Zeit denke ich sehr viel nach, zuviel eigentlich. Schreiben hilft da, weil’s dann im Kopf weniger Dauerrunden zieht, wenn’s mal heraussen ist.
Mit dem Nachdenken mal Pause zu machen, ist sehr wichtig, sonst "überdreht" man und verirrt sich obendrein noch, kommt auf völlig abwegige Ideen. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Abschalten ist zwar schwierig aber machbar. Schreiben ist eine Möglichkeit, raus in die Natur eine weitere, für jeden wird es etwas anderes sein.

Jedenfalls ist es vielleicht etwas verständlich, dass bei einer Mutter, die pro Jahr 1-3 Mal im KH, auf Kur oder in der Psychiatrischen war, es für mich schon ein Problem ist so ein Gebäude von aussen zu sehen.
Etwas Positives hat dies jedoch auch, Du wirst Dich wegen Deiner Probleme nicht so leicht in die Fänge der Psychiatrie begeben, sondern einen großen Bogen drumherum machen. Wir haben in uns die Mittel und Wege, die uns führen können, wir müssen sie nur finden. Psychiater können auch nicht in uns hineinschauen, führen uns fast immer in die Irre und deren letzte Problemlösung lautet dann Psychopharmaka und damit kann man erst recht keine Probleme mehr lösen, sie nehmen uns sogar die Fähigkeit eigenständig nach einer Lösung zu suchen, denn sie machen uns zu Zombies.

Dreimal ist unsere Mutter vor unseren Augen gestorben. Das heisst, dass sie uns ins Schlafzimmer rief. Ich musste meine Brüder holen. Da standen wir dann: 12, 9, 4, brav aufgereiht. Sie erklärte uns mit schwacher Stimme, dass sie jetzt gleich sterben würde. Dass sie wegen uns sterben würde, weil wir ihr soviel Arbeit machten, laut und unfolgsam seien usw.
Wie kann man so etwas nur tun? Kinder neigen oft dazu sich die Schuld etwa an Ehestreitigkeiten oder anderem selbst zu geben, obwohl das nichts mit ihnen zu tun hat. Ihnen in dem Alter die Schuld für den Tod zuzuschieben ist ungeheuerlich. Kinder verinnerlichen diese Schuld, was sich auf ihr ganzes Leben auswirkt. Konntet Ihr danach überhaupt noch normal miteinander spielen oder nur noch mucksmäuschenstill? Unfolgsam? Arbeit machend? Wie haben sich diese Aussagen auf Euch ausgewirkt? Habt ihr Euch im Extremfall gewünscht gar nicht da zu sein?

Nach dem Anschiss änderte sich ihr Ton: «So, du gehst jetzt zum Einkaufen! Du nimmst den Staubsauger! Und du gehst in dein Zimmer und rührst dich nicht!» Wir machten, was uns aufgetragen wurde und waren froh aus dem Schlafzimmer heraussen zu sein.
Somit war erreicht, was wohl von vornherein bezweckt war: absoluten Gehorsam erzwingen und für sie selbst Ruhe und weniger Arbeit?

Die anderen zwei Male liefen ebenso ab, aber beim ersten Mal waren wir so erschrocken, dass wir uns bei den Folgen ein dickes Fell zugelegt hatten. Ich klopfte da echt am Zimmer meiner Brüder an und sagte: «Kommen, sie stirbt wieder!»
Eine Art Galgenhumor, schon sehr früh entwickelt, der Dir später vielleicht öfter mal half kritische Situationen in den Griff zu bekommen?

Bedingt durch ihre Alzheimer erkannte sie mich bei meinem D-Besuch im Jan. 2011 nicht mehr, oder tat jedenfalls so. Im März erkannte sie meinen Vater auch nicht mehr, aber er hatte irgendetwas in ihrem Studio vergessen gehabt und kam zurück. Sie sagte ihm: «Ich sterbe jetzt wohl!» er rief dann eine Pflegerin und eine tröstende Schwester (kath.)... Gut, dass ich da nicht dabei war, mir wäre da eventuell ein Lachen rausgeflutscht, Papa nahm sie allerdings ernst.
Mit diesem "Ich sterbe jetzt" hatte sie Euch Kinder gefügig gemacht und das Gleiche machte sie mit Deinem Vater. Es gibt ja viele Möglichkeiten andere zu manipulieren, doch Sterben und Kranksein sind wohl die Effektivsten, da sich die Opfer der Manipulation dann schuldig fühlen und alles daran setzen dem sog. "Leidenden" das Leben zu erleichtern. Bei den Opfern gerät vieles ins Stocken, ihre eigenen Bedürfnisse bleiben unberücksichtigt, dann ist es schon fast ein Wunder, wenn sie nicht selbst krank werden. Setzt dann eine Krankheit ein, wissen sie noch nicht einmal woher sie kommt, denn die Idee, der Kranke könnte die Ursache sein, kommt wohl den Wenigsten. Würde man ihnen dies vor Augen halten, werden die Meisten diesen Gedanken weit und heftig von sich weisen. Schlägt man ihnen vor, zur eigenen Entlastung wenigstens mal eine Pflegekraft zu bemühen, wird auch dies abgelehnt.

In meiner entfernten Verwandschaft gab es eine Mutter, die sich mit 45 ins Bett legte und ja "soooo krank war" (die Ärzte fanden allerdings nichts). Ihr Mann hatte bereits die Flucht ergriffen. Das geschah kurz bevor ihre einzige Tochter heiraten wollte. Da die Tochter nun die Mutter pflegen mußte, rückte die Hochzeit zunächst in die Ferne und schließlich zerbrach die Beziehung ganz. Die Tochter pflegte die Mutter bis zu deren Tod. Die Mutter wurde über 80 Jahre alt. Die Tochter blieb ledig und starb völlig vereinsamt, da sie nicht einmal Freundschaften hatte eingehen können, die Mutter funkte ständig dazwischen.

Count-down-Plan gemacht.
- im Sept. 2010 war ein mehr oder weniger schlimmes Jahr mit meinem letzten zu Ende
- bei der Weinlese Sept./Okt. 2010 hatte ich einen ersten schlimmen Krampf
Mit "meinem letzten zu Ende" - was meinst Du damit? Deine Scheidung oder Ereignisse bei den Eltern, dem jüngeren Bruder? Wie sind diese in die Zeitchronik einzuordnen? Krampf... = innere Verkrampfung aufgrund extremer emotionaler Belastungen? Wie soll es unter diesen Bedingungen zum ungehinderten und flotten Fließen des Blutes kommen, wenn da alles verspannt ist? Auch die Arterien und Venen sind von einem ausgeglichenen Verhalten von Sympathikus und Parasympathikus abhängig, und diese beiden vegetativen Instanzen wiederum von einem ausgeglichenen Seelenzustand.

- im Okt. 2010 begann ein heftiger Abbau meiner Mutter und ich rief da nahezu täglich meinen Vater an ...
- im Jan. 2010 zu Papas Geburtstag nach D geflogen und traf da eben auf eine feindliche Mutter als ich vor ihr stand: «Wer sind Sie denn? Was wollen Sie von mir?» Ich wurde von ihr als Kind, aber besonders als Jugendliche, geschlagen, aber das war eine Watsche, die sehr weh tat!
...und antwortete: «Also ich nicht! Aber sie schiebt mich nachher in mein Zimmer zurück!»
...- Daraufhin sagte sie lächelnd mal zu meinem Vater live (- und eben der dann zu mir am Telefon): «Klar habe ich C. erkannt, aber ich wollte ihr die Freude nicht machen!» Papa, sagte: «Weisst du, die hat’s nicht mehr alle. Nimm’s nicht übel! Ich verstehe das auch nicht...»
Doch, ich verstand damit sehr, sehr viel.
Das absichtliche, Dich nicht erkennen, um Dir eins auszuwischen... Ja, so etwas tut sehr weh und eine Aussprache hätte sie wohl ohnehin nicht gewollt. War ihr da bewußt, daß Du wußtest, daß sie Dich benutzt hatte, um ihren Mann zu heiraten? Ein verschlungener Gedanke, doch wäre es möglich, daß sie sich für dieses, Dein Wissen, rächen wollte? Oder so gar verhindern wollte, daß Du es etwa Deinem Vater sagst, er sich dann nicht mehr so bereitwillig vor sie hinknien würde?

Aber in ihr Zimmer solltest Du sie schieben - eine weitere Demütigung. Man könnte es auch als Machtspiel sehen, unbedingt die Kontrolle ausüben zu wollen?

ich denke, dass es für ein kleines Kind sehr wichtig ist, dass es mindestens EINEN Menschen (kann auch ein Tier sein) gibt, der/das einen voll liebt - und das war in meinem Fall meine Oma, die Mutter meines Vaters.
Schreiben und Zeichnen (oder auch in einem Garten wurschteln oder ein Tier haben oder/und etc.) sind m.E. lebenswichtig.
Damit liegst Du m.E. sehr richtig, denn nur so kann ein Kind Selbstvertrauen und Selbstsicherheit entwickeln - kann es das nicht, gerät es fast zwangsläufig "unter die Räder", die wenigen Ausnahmen sind wohl von Geburt an bereits mit einem sehr starken Charakter oder einem besonders dicken Fell ausgestattet, sie überleben dann trotz aller Widrigkeiten. Doch m.E. muß es ein Mensch sein, ein Tier kann den Menschen nicht ganz ersetzen und anderes sind hilfreiche Mittel, um die Situation zu verbessern, können den liebenden Menschen aber nicht ersetzen.

Ich habe mehrmals in meinem Leben so etwas wie Selbstanalysen gemacht. Die jetzt ist wohl die Härteste. Körper und Seele hängen zusammen. Das weiss ich seit ich «Pippi Langstrumpf» hiess.
Die früheren Analysen dürften diese dennoch etwas erleichtern, da Du daraus bereits einiges über Dich in Erfahrung bringen konntest, auf dem Du jetzt aufbauen kannst. Dennoch, vergiß nicht zwischendurch auch mal einen oder mehrere Tage mit der Selbstanalyse zu pausieren. Ich hätte mich vor Jahren mit dem Übertreiben beinahe ganz schön in die Sch... geritten. Zum Glück erkannte ich die Gefahr noch gerade rechtzeitig und zog die Reißleine... Später machte ich dann weiter, aber erheblich langsamer und weniger intensiv. Probleme die über Jahrzehnte psychische Spuren hinterlassen haben, kann man nicht an einem Tag wegzaubern, es braucht etwas länger. Der Spruch "Wunder dauern etwas länger" ist hier durchaus berechtigt.

...weil mein 3 Jahre jüngerer Bruder damals bei Abfahrt ... unter der nicht richtig geschlossenen Türe rausflog und das Kinn von ihm verarztet werden musste. Zu letzterem Unfall kann ich noch genauere Erklärungen abgeben. Zu meiner Stirnnarbe übrigens auch.
Dann laß mal hören sobald Du es möchtest. ;)

Runterfahren nennt man das.
Dann wünsche ich Dir eine entspannte Nacht und Träume von bzw. als Pippi, wie sie mit ihrem fliegenden Auto unterwegs ist... ;) Und ich werde mal von Michel träumen, wie er die Hühner mit Kirschen betrunken macht :)

Liebe Grüße,
Clematis
 
Winke, winke, ja heute machte ich seit meiner letzten Versendung hier PAUSE.

War wieder nee heftige Sache, aber insgesamt sehr schön!

Ich umarme Euch ganz dick! Eure Langline!

Was Ihr alles von mir ertragen müsst! Schauerig! BRRRR!
 
Hallo Ihr, besonders Clematis!

Die Zeit vergeht und ich habe den vagen Eindruck, dass das mit meiner OP doch irgendwie gut geklappt hat. 2 körperliche Rückfälle. Das war stressbedingt - würde ich sagen: Einmal hatte ich einfach vergessen, dass ich nicht den Schnellgang einlegen sollte, einmal zog mein Hundi wie blöd.
Aber ist schon was, dass ich seit drei Tagen keine Schmerztabletten mehr nehme.

Was irgendwann aus der Wunde wird, weiss ich nicht, aber ich weiss nun, dass ich sie "streicheln" sollte, "feucht" halten (ohne Pflaster).

Zwecks Entgiftung von den Medikamenten steige ich auf den schwarzen Radi um. Sauna würde zwecks Schwitzen gut tun, aber dazu bin ich zu komplexiert und will meinen Anblick den anderen nicht zumuten.
Habe bei mir selbst so viel zu tun, dass ich da auch mal ins Schwitzen kommen kann - bloss so richtig trauen tue ich mich noch nicht.

Nachts wache ich kaum noch wegen Schmerzen auf und selbst da sind sie leicht. Ich kann auch wieder die Füsse oder Beine übereinander schlagen ohne dass sofort Revolte anfängt.

Seelisch lief was Übles ab, ein "Streit" mit meinem letzten Freund, aber ich stand das ziemlich gut durch. Tat nicht mehr so weh.

Das hat mich allerdings daran "erinnert", dass meine OP vermutlich nicht notwendig gewesen wäre, wenn ich stattdessen meine Angst in den Griff bekommen hätte. Aber mit rosa Pillen komme ich nicht weiter. Das ist mir klar.

Jetzt weiter zu dem wo ich aufgehört hatte zu schreiben. Mama war also tot. Ab da rief ich weiterhin meinen Vater an, fast täglich. Später 2011 und Anfang 2012 schien es ihm ziemlich gut zu gehen. Er hatte wieder mehr Geld, kaufte sich ein neues Fahrrad, kaufte sich Rentnerkarten für die Bahn, leistete sich mal wieder ein Bier auf einer Terrasse usw. Er half meinem Neffen beim Autokauf, er half mir in Zwickmühlen. Das war dann bei Herbstanfang anders und er wurde depressiv, hatte furchtbare Angst vor einer anstehenden Augenoperation. Da kam täglich der Satz: "Ich weiss nicht, ob ich es bis zu meinem Geburtstag noch mache!"
Ich kündigte mich für meinen 60. Geburtstag Mitte November an. 2 Tage vor meiner Ankunft wurde er nach fast 3 Wochen KH entlassen. Wir verbrachten eine schöne Zeit. Weihnachten war er bei meinem Bruder und dessen Familie. Ich habe prächtige Fotos davon. Papa bekam ein "Kinderspielzeug", einen spuckenden, meckernden Drachen. Er lacht da auf den Fotos. Das Tierchen führte er gar der Pastorin vor mit der er befreundet war. Sylvster verbrachte er mit Nachbarn in dem Haus, wo er wohnte. Alles super.
Am 7. Jan. 2013 hatte er einen erneuten Termin bei seinem Augenarzt. Die Operation sollte nun am 15. Jan. stattfinden (seinem Geburtstag!). Da ich ihn nicht zu unser gewöhnlichen Uhrzeit (etwa 18 Uhr) erreichte, rief ich meinen Bruder am Dienstag an. Der hatte bereits einen Anruf von einer Nachbarin, die sich gewundert hatte, dass mein Papa am Montag nicht bei ihnen hereingeschaut hatte und auch eben diesen Tag nicht. Da haben zwei Frauen ein wunderschönes Keramikatelier im Erdgeschoss und mein Vater kam eben jeden Tag bei denen vorbei, Hallo sagen, einen Kaffee trinken...
Mein Bruder fand dann unseren Vater gegen 17 Uhr in der Wohnung. In Kleidung zum Ausgehen (10 Uhr hatte er Termin beim Arzt am Montag gehabt - wo er eben NICHT erschienen war). Ohnmächtig, etwas Blut am Kopf, ab ins KH. Mein Vater hatte so ein Patientenpapier, also keine lebenserhaltende Eingriffe etc.. Die Ärzte fragten meinen Bruder wie lange er in diesem Zustand am Boden gelegen sei. Wenn es mehr als 3 Stunden gewesen seien, dann würde beim Aufwachen entweder geistiger Schaden oder/und Lähmung da sein. Mein Vater starb in dieser Nacht ohne Aufwachen gegen 3 Uhr in der Früh. Ein schöner Tod - den ich um 8 Uhr von meinem Bruder erfuhr. Ja, mein Vater hatte bis zum Schluss selbstständig gelebt, wie er es für sich gewünscht hatte.
Da ist jedoch ein Unterschied: Mein Bruder hat das anders mitgekriegt als ich! Ich habe diese schönen Weihnachtsbilder als Erinnerung.
Und dann noch dieser Unterschied: Mein Vater war 15 Jahre alt gewesen als er über Leben oder Tod seines Vaters entscheiden musste. Der war auf der Liste der Nazis gestanden, dass er nach dem Sieg des WKII getötet werden würde und wie's dann blöd lief, wurde mein Opa gerade nach Kriegsende auf seinem Fahrrad von einem amerikanischen Lastwagen überfahren: Schwere Kopfverletzung! Entweder oder sagten die Ärzte zu meinem Vater damals: "Er stirbt in 15 oder 20 Minuten von alleine oder wir tun was und er bleibt gehirnschädigt und/oder gelähmt!" Mein Vater entschied sich für NICHTSTUN. Meine Oma wollte ihren Mann nicht mal mehr sehen. Der war bei Kriegsanfang 6 Monate in Dachau eingesperrt gewesen und danach ein kalter, schweigsamer Mann geworden (laut meinem Vater). Dass der auf dieser Todesliste der Nazis stand, ja, das hatten ihm Schulkameraden gezeigt gehabt.
Klar habe ich all Solches nicht auf einen Schlag erfahren, aber die Portionen waren doch gewaltig.

Ich mache mal wieder Pause.

:wave:
LG von Langline
 
Aber ist schon was, dass ich seit drei Tagen keine Schmerztabletten mehr nehme.
Was irgendwann aus der Wunde wird, weiss ich nicht, aber ich weiss nun, dass ich sie "streicheln" sollte, "feucht" halten (ohne Pflaster).

Liebe Langline,

das sind ja erfreulich gute Nachrichten. Liebevoll streicheln - auch uns selbst und überhaupt ist ebenfalls gut. Feucht und damit geschmeidig halten, prima. Es geht also aufwärts.

Sauna würde zwecks Schwitzen gut tun, aber dazu bin ich zu komplexiert und will meinen Anblick den anderen nicht zumuten.
Habe bei mir selbst so viel zu tun, dass ich da auch mal ins Schwitzen kommen kann - bloss so richtig trauen tue ich mich noch nicht.
Das kann ich gut nachempfinden - Sauna als ich noch schlank und rank war, heute trau ich mich nicht mehr. Und langsam angehen ist auch richtig, lieber etwas zu wenig tun. Gerade gestern bekam ich die schmerzhafte Quittung weil ich etwas zuviel getan habe. Bin ich mal schön schmerzfrei, bilde ich mir allzu leicht ein, wieder Bäume ausreißen zu können... :rolleyes:

Seelisch lief was Übles ab, ein "Streit" mit meinem letzten Freund, aber ich stand das ziemlich gut durch. Tat nicht mehr so weh.
Das hat mich allerdings daran "erinnert", dass meine OP vermutlich nicht notwendig gewesen wäre, wenn ich stattdessen meine Angst in den Griff bekommen hätte. Aber mit rosa Pillen komme ich nicht weiter. Das ist mir klar.
Also geht es nicht "nur" körperlich aufwärts, sondern auch das empfindliche Seelchen beginnt sich zu erholen und kann mit Belastungen besser umgehen. Wenn das kein großer Lichtblick ist - was dann?

Weihnachten war er bei meinem Bruder und dessen Familie. ...Sylvster verbrachte er mit Nachbarn in dem Haus, wo er wohnte. Alles super. ...Mein Vater hatte so ein Patientenpapier, also keine lebenserhaltende Eingriffe etc.. ...Mein Vater starb in dieser Nacht ohne Aufwachen gegen 3 Uhr in der Früh. Ein schöner Tod - den ich um 8 Uhr von meinem Bruder erfuhr. Ja, mein Vater hatte bis zum Schluss selbstständig gelebt, wie er es für sich gewünscht hatte.
Tröstlicher Gedanke - Demnach verbrachte Dein Vater seine letzten Monate recht angenehm und durfte dann friedlich einschlafen.

Mein Vater war 15 Jahre alt gewesen als er über Leben oder Tod seines Vaters entscheiden musste. ...wurde mein Opa gerade nach Kriegsende auf seinem Fahrrad von einem amerikanischen Lastwagen überfahren: Schwere Kopfverletzung! Entweder oder sagten die Ärzte zu meinem Vater damals: "Er stirbt in 15 oder 20 Minuten von alleine oder wir tun was und er bleibt gehirnschädigt und/oder gelähmt!" Mein Vater entschied sich für NICHTSTUN.
Es ist schon seltsam, wie sich hier die Situation ähnelt, wie Sohn und Enkel vor die gleiche schwere Entscheidung gestellt wurden. Für Deinen Bruder war das bestimmt nicht leicht.

Klar habe ich all Solches nicht auf einen Schlag erfahren, aber die Portionen waren doch gewaltig.
Auch wenn die Portionen gewaltig waren, so war es doch nicht alles auf einmal... ;) Das sollte Dir die Möglichkeit geben, jede Portion allmählich zu verarbeiten und es so insgesamt leichter machen, jedenfalls hoffe ich das für Dich. Das "wegschreiben" hier hilft Dir dabei wahrscheinlich auch, es ist ein Teil der Verarbeitung.

Und aus Deiner vorherigen Nachricht:
Was Ihr alles von mir ertragen müsst! Schauerig! BRRRR!
Ertragen und schauerig? Mitnichten! Bei mir kommen beim Lesen da auch so Erinnerungen hoch, die wohl noch nicht so ganz verarbeitet sind und das hilft mir dabei, da nochmal ranzugehen. Das alles ist keine Einbahnstraße... :)

Liebe Grüße,
Clematis
 
Hallo Clematis,

ja, es geht mir gesamtheitlich besser. Ich sollte allerdings m.E. auch mehr Meditieren, also mir sagen "Ja, ich kann das!" anstatt vor allem "den Schwanz einzuziehen". Die Pläne im Kopf sind da, aber ich sollte sie eben real werden lassen.

Ich bin richtig stolz darauf, dass ich mir nun meinen Avatar eingerichtet habe. Den hatte ich schon lange im Kopf, vorbearbeitet und so. Jetzt ist er da! Kleinschrittchen.
Das war vor Jahren ein wunderbarer Nachtfalter, ich bin ja extremer Nachtmensch, und das Kerlchen machte draussen auf dem Teer seine letzten Minuten in voller Sonne. Zum Glück haben ihn meine damals zwei Katzen nicht gesehen!
Ihn "retten" wollen? Nein, er hatte sein Leben gelebt!

Was mich angeht, war ich immer eine scharfe Beobachterin und fange Sätze auf, die vielleicht andere nicht "hören". Und dann zirbeln die bei mir im Kopf herum - und der andere hatte "den einfach so gesagt".

Du hast Dir laut Deinem Schreiben etwas mit Überforderung angetan und dann SCHLACKS, KRACKS.
Als ich neulich duschte, hatte sich meine selbstbebaute Schiebetüre in eine Plastiktüte verkeilt und war dann nicht mehr zu schieben. HARR, HARR, ÜRGG. Schliesslich ist da auch mein Klo drin!!!
Dann wuchtete ich mit der Tür herum, schwitzte = also fielen die Handtücher von mir ab und ich "kämpfte" bis dieses Problem geregelt war.
UPPS, sagte ich mir da, es geht doch, wenn's wichtig ist!!! Das war ein wahres Erfolgserlebnis, das mich aufgemuntert hat.

Ja, diese Wiederholungen in meiner Familie sind nicht "angenehm". Mein Vater hatte die Schwester seiner Mutter vor langer Zeit auch gegen Ärzte "verteidigen" müssen. (Damals gab es dieses Patientenpapier noch nicht.) Sie hatte - als Witwe - bis über 90 alleine in ihrer Wohnung im 4. Stock gewohnt. Ausser einer Putzfrau hatte sie keine Hilfe gebraucht. Und dann krachte sie in kurzer Zeit zweimal zusammen = KH, kurzfristig Altenheim. Da kam ihr Alarm an meinen Vater: "Wenn mir das nochmal passiert, dann greife du ein!"
Hat er gemacht! Wurde als Erberschleicher angesehen usw.! Das war er echt nicht!!! Da gab es nichts zu erben, schon mal das! Damals war es eben mein Vater gewesen, der mir sagte, dass er das zukünftig nicht mehr mitmachen will. Nun reiche es ihm damit. Verständlich, finde ich.
Klar hat es meinen Bruder damit wieder erwischt, aber wir waren uns da ja einig. Somit war er da seelisch nicht allein, aber ich war nicht da und nicht dabei. Er hat die "Aufräumungsarbeiten" gemacht. In jeglicher Hinsicht sehr gut und wir wuchsen dabei näher zusammen. (Was bei anderen Familien oft das Gegenteil bewirkt.)

Mein Bruder kam anders durch unsere Familiendramen durch als ich, aber es will wohl etwas sagen, dass er mit 15 Jahren zum ersten Mal seine gesamte Körperbehaarung verloren hatte. Und dann mit 35 Jahren wieder. Er verträgt Stress absolut nicht und ist dauerallergisch gegen viele Sachen.
Auch gegen Katzenhaare. Aber sie haben einen "Fremdkater", der bei denen glücklich ist und mein Bruder den auch noch verhätschelt!

Ja, seltsam irgendwie, dass wir keine kalten Menschen geworden sind.

Verbindet uns unser kleiner Bruder, der Selbstmörder? Sicher!
Mit Papa zusammen konnten wir uns gar die wüstesten Geschichten über den erzählen. Das war echt ein Supertyp gewesen! Mama war da besser nicht dabei...

Zur Aufmunterung ein Geschichtchen:
Mein kleiner Bruder hatte mehrere Mopeds in Folge. Er war bei Telekom Fernmeldemechaniker, aber er mechanikte alles. Meinem Vater wurde das eines Tages zuviel, dass er immer bis zu den Ellenbogen schwarz war, immer irgendwelche Reperaturen... Er gab ihm einen Kredit, damit er ein nagelneues Motorrad hatte. Beige. Sehr schön!
Nach zwei Wochen sah das Ding aus als ob es aus einem Mad-Max-Film sei: Tarnfarbenbespritzt, Fellteile an den Lenkern, dröhnende Musikanlage...
Und mein Brüderchen? Wie vorher: Schwarz bis an die Ellenbogen!
Wirklich, mein Vater hatte es mit ihm gut gemeint, endlich mal was Ordentliches... und so.

Aber bitte, er hatte mit meinem Bruder auch mal eine Autogarage gegenüber gemietet. Da wurde am Wochenende derart was herumgeschraubt und getestet, dass der Vermieter denen nach drei Monaten anbot, die Miete wieder zurückzuzahlen - bloss, dass sie mit ihrem Lärm und ihren Freunden wieder verschwinden mögen.

Übrigens hatte mein kleiner Bruder ein Auto (BMW), ein Strassenmotorrad, ein Geländemotorrad und ein kleines Vehikel um zum Einkaufen zu fahren. Sein Mangel lag also nicht daran...

LG Langline

Wenn ich Dich und andere durch mein Geschreibe nicht schade, ist es gut.
 
Hallo Langline,

Die Pläne im Kopf sind da, aber ich sollte sie eben real werden lassen.
Den Geist ankurbeln mit Meditation und mutig sein, das kann auch ich nur befürworten, lediglich auf das Körperliche noch Rücksicht nehmen, da ist langsam manchmal besser.

Das war vor Jahren ein wunderbarer Nachtfalter, ich bin ja extremer Nachtmensch, und das Kerlchen machte draussen auf dem Teer seine letzten Minuten in voller Sonne.
Ein Nachtfalter? Mir gab das Bild Rätsel auf, auch die Vergrößerung, dachte es sei ein Schlangenkopf... :eek:

Was mich angeht, war ich immer eine scharfe Beobachterin und fange Sätze auf, die vielleicht andere nicht "hören". Und dann zirbeln die bei mir im Kopf herum - und der andere hatte "den einfach so gesagt".
Das mache ich zu meinem Leidwesen auch - lese manchmal Dinge hinein, die gar nicht gesagt bzw. gemeint waren :confused:

Du hast Dir laut Deinem Schreiben etwas mit Überforderung angetan und dann SCHLACKS, KRACKS.
Ja, zwei sehr schwere Einkaufstaschen auf einmal getragen, obwohl ich es hätte besser wissen müssen... :schock:

ich "kämpfte" bis dieses Problem geregelt war. UPPS, sagte ich mir da, es geht doch, wenn's wichtig ist!!! Das war ein wahres Erfolgserlebnis, das mich aufgemuntert hat.
Von Aufgeben hälst Du nicht viel, so scheint es. Ist auch gut so, sonst kommt man auf dieser Hühnerleiter vor lauter .... nicht weiter!

Er hat die "Aufräumungsarbeiten" gemacht. In jeglicher Hinsicht sehr gut und wir wuchsen dabei näher zusammen. (Was bei anderen Familien oft das Gegenteil bewirkt.)
Dann habt Ihr wohl ein sehr gutes Verhältnis zueinander, was sehr erfreulich ist und das wird sicher auch so bleiben. Schön so einen Bruder zu haben.

aber es will wohl etwas sagen, dass er mit 15 Jahren zum ersten Mal seine gesamte Körperbehaarung verloren hatte. Und dann mit 35 Jahren wieder. Er verträgt Stress absolut nicht
Daß so etwas möglich ist, höre ich zum ersten Mal. Da zeigt sich wie Streß unseren Körper und die Versorgung von Zellen und Haaren ramponieren kann. Obwohl Streß heutzutage in aller Munde ist und fast jeder, der berufstätig ist darunter zu leiden hat und dieser Streß ständig mehr wird, wird das immer noch verniedlicht. Dazu kommt dann noch die Sammlung verschiedenster Funkstrahlen, die den Körper länderübergreifend belasten, denn auch sie lösen hochgradigen Streß für die Zellen aus.

Ja, seltsam irgendwie, dass wir keine kalten Menschen geworden sind.
Das dürfte an der Grundeinstellung liegen. Wer nicht gefühlskalt ist, wird durch solche Erlebnisse eher gefühlsreicher. Wer zu Gefühlkälte neigt, bei dem wird sich das verstärken.

Er gab ihm einen Kredit, damit er ein nagelneues Motorrad hatte. Beige. Sehr schön! Nach zwei Wochen sah das Ding aus als ob es aus einem Mad-Max-Film sei: Tarnfarbenbespritzt, Fellteile an den Lenkern, dröhnende Musikanlage... Und mein Brüderchen? Wie vorher: Schwarz bis an die Ellenbogen!
Wer gern bastelt, macht auch vor Neuem nicht halt :)))
Wie ist das bei Kindern noch mit mechanischem Spielzeug? Erst mal auseinandernehmen, sie wollen doch wissen wie das funktioniert :)

Da wurde am Wochenende derart was herumgeschraubt und getestet, dass der Vermieter denen nach drei Monaten anbot, die Miete wieder zurückzuzahlen - bloss, dass sie mit ihrem Lärm und ihren Freunden wieder verschwinden mögen.
:)))Ein guter Tipp wie man Miete sparen kann...

Übrigens hatte mein kleiner Bruder ein Auto (BMW), ein Strassenmotorrad, ein Geländemotorrad und ein kleines Vehikel um zum Einkaufen zu fahren. Sein Mangel lag also nicht daran...
Daran sicher nicht... Der wurde, so sehe ich das jedenfalls, von der Mutter verursacht, denn schon der Embryo bekommt viele Informationen mit und erinnert sich, die ihm dann später, ohne daß er selbst das bewußt nachvollziehen könnte, zu schaffen machen werden. Die ersten Lebensmonate sind dabei ebenso wichtig, was meist verkannt wird, weil sich der Säugling noch nicht ausdrücken kann - zumindest nicht so, daß Erwachsene es verstehen könnten.

Im Freundeskreis habe ich ein "Karriere-Ehepaar", das erst einen Jungen und dann ein Mädchen in die Welt setzte. Beide Kinder wurden bereits mit drei Monaten ganztägig einer Krippenmutter überlassen, damit den Karrieren nichts im Wege steht. Mit Glück sehen die Kinder ihre Eltern abends und das auch nicht immer, und an Wochenden, sofern nicht gerade Geschäftsreisen anstehen. Durchgeimpft werden sie ebenfalls (inkl. Quecksilber-, Aluminiumgaben) und als wenn das noch nicht genug wäre, werden sie laufend mit Mobilfunktelefonen, Babyphone, DECT bestrahlt. Was aus diesen kleinen Würmchen wohl mal werden wird? :traurig:

Wenn ich Dich und andere durch mein Geschreibe nicht schade, ist es gut.
Schlimmstenfalls können wir etwas dazulernen und feststellen, daß es noch viel schwerer zu tragende Schicksale gibt als das Eigene... ;)

Liebe Grüße,
Clematis
 
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