Bei rezidivierenden Infekten, also immer wieder auftretenden Infektionen, besteht möglicherweise eine Schwäche des Immunsystem 's, die es abzuklären gilt.
Einige recht einfache Untersuchungsmethoden stehen mittlerweile zur Verfügung und können im Einzelfall den Ursachen für eine Abwehrschwäche des Immunsystem 's auf die Spur kommen:
¤ Blutbild plus Differentialblutbild:
Diese einfache und preiswerte Untersuchung gibt bereits Informationen über die Anzahl der weißen Blutkörperchen (die für einen Teil der Immunabwehr verantwortlich sind) sowie deren Untergruppierungen, z.B. die wichtigen Lymphozyten.
Jeder Hausarzt kann diese Untersuchung durchführen.
¤ Lymphozytendifferenzierung:
Diese aufwändige und relativ teure Spezialuntersuchung teilt die Lymphozyten in die verschiedenen Untergruppen ein (z.B. T-Lymphozyten, B-Lymphozyten, Helfer-, Suppressor- und natürliche Killerzellen), des weiteren kann das wichtige Verhältnis zwischen Helfer- und Suppressorzellen errechnet werden, welches bei AIDS-Patienten sehr, bei anderweitigen Patienten mit Schwäche des Immunsystem’s häufig mäßig erniedrigt ist. Diese Untersuchung kann nur in großen Krankenhäusern oder Spezialambulanzen durchgeführt
werden.
¤ IgA-, IgG-, IgM-Globuline:
Diese Antikörper gegen Krankheitserreger werden von den B-Lymphozyten gebildet.
Während in der Lymphozytendifferenzierung die Anzahl der B-Lymphozyten bestimmt wird, können wir hier ihre Funktion abfragen.
Sind einzelne Zelllinien geschädigt, kann es zu umschriebenen Mangelsituationen mit der Folge einer Abwehrschwäche kommen.
¤ In einer Vollblutanalyse kann man Aufschluss über den Bestand an Zink, Selen und den Vitaminen B6, B12 und Folsäure erhalten – alles wichtige Nährstoffe für unser Immunsystem.
Nur wenige Speziallabore sind dazu in der Lage.
¤ sIgA im Stuhl:
Das „sekretorische Immunglobulin A“ im Stuhl gibt Hinweise darauf, ob und wie gut das Immunsystem des Darmes (siehe auch Lösung der Quizfrage) funktioniert.
Die Bestimmung der Darmflora zeigt uns die Verteilung physiologischer, "guter" und ggf. auch pathogener, "schlechter" Bakterien oder Pilze an.
Dieses Screening-Immunprogramm ergibt schon ein recht umfassendes Bild über Zustand und Funktion des Immunsystem 's.
Eine solche Untersuchung sollte aber nicht "mal eben so", sondern nur dann durchgeführt werden, wenn auf Grund häufiger oder schlecht überstandener Infektionen der dringende Verdacht auf eine Schwäche des Immunsystem’s vorliegt.