Taubheit und Migräne wegen Zucker?

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06.07.07
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Hallo,
Ich bin neu hier und selber gerade nicht betroffen, allerdings eine sehr gute Freundin von mir.
Seit einigen Jahren leidet sie darunter keinen Zucker essen zu können. Nach dem Verzehr treten immer Beschwerden, wie Migräne auf, oder im extrem Fall werden ihr Arme und Beine vollkommen taub.
Ein Arzt konnte lediglich feststellen, dass es am Zucker liegt, den sie zu sich nimmt. Da sie früher eine wirklich große Naschkatze war, leidet sie sehr darunter.
Ich würde gerne wissen, ob ihr vielleicht mehr darüber wisst.
Danke schonmal im vorraus für Antworten.
 
Hallo Pearlie,
ja, leider, Zucker ist ziemlich ungesund. Wenn deine Freundin eine große Naschkatze ist, hat sie ihrem Körper nichts Gutes getan. Also, zuerst einmal ist natürlich jeder Zucker wegzulassen. Und Zucker steckt in vielen Nahrungsmitteln! Dann sollte ein Arzt prüfen, ob nicht bereits eine Zuckerkrankheit vorliegt. Die Symptome lassen das zumindestens möglich erscheinen.
Viele Grüße, Horaz
 
Hallo Pearlie,
es besteht keine wirkliche Klarheit darüber, ob es eine Allergie auf Zucker gibt. Für mich sieht es so aus, als ob Deine Freundin eine Art Zucker-"Allergie" hat, was nicht bedeutet, daß es eine Allergie im schulmedizinischen Sinn ist.
Es könnte auch das hier sein:
Expertenforen zu Fragen rund um Lebnsmittel und Ernährung auf was-wir-essen
Es kann sich aber auch theoretisch um eine Saccharose-Isomaltose-Malabsorption handeln. Es ist eine ererbbare Stoffwechselkrankheit oder eine Folgeerkrankung, die aufgrund einer akuten Darmentzündung oder anderer Schäden an der Darmschleimhaut entstanden ist.

Aufgrund der unzureichenden Aktivität des Saccharase-Isomaltase-Komplexes im Dünndarm wird die Saccharose (Haushaltszucker) nicht oder nur teilweise gespalten. Sie gelangt in den Dickdarm, wodurch sie Bauchkrämpfe, Erbrechen und Durchfall verursachen werden können.
Aber die Symptome sind anders als Du sie beschreibst.

Wegen der Kopfschmerzen habe ich an eine Histaminintoleranz gedacht:
Folgende Nahrungsmittel oder Zusatzaromen müssen konsequent vermieden werden:

Farb - und Konservierungsstoffe
Gelatine
Paprika, Muskat, Senf, Curry, Sellerie, Beifuß, Zimt, Meerrettich, Glutamat, Knoblauch, Zwiebeln, Anis
Früchtetee, "roter Tee", Fencheltee, Pfefferminztee, Kaffee, Limonade,

Zucker, Süßstoff
JAZZFAN FORUM - Histaminintoleranz

Meistens ißt man ja Zucker nicht allein sondern in irgendwelchen Süssigkeiten, Kuchen usw. Vielleicht ist es ja auch das Drumherum um den Zucker, das die Probleme macht?

Bei erhöhtem Blutzucker treten eher diese Symptome auf:
Welche Zeichen hat ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie)?
Leicht erhöhte Blutzuckerspiegel werden nicht auffällig. Daher wird der Typ 2 Diabetes meist zufällig bei einer Blutuntersuchung erkannt. Höhere Gucosespiegel im Blut führen zu einer vermehrten Ausscheidung von Harn (Polyurie) und einer entsprechend vermehrten Trinkmenge (Polydipsie). Das kann mehrere Liter pro Tag ausmachen. Oft führt der Flüssigkeitsverlust über den Harn auch zur Austrocknung des Patienten (trockene Zunge, Hautfalten, die nach dem Aufheben stehen bleiben). Auch Müdigkeit und Schwindel beim Aufstehen können vorhanden sein.
Im Extremfall kann erhöhter Blutzucker einen Bewusstseinsverlust verursachen (sog. Hyperosmolares Koma; Blutzucker meist um 1000 mg/dl bzw. 55.5 mmol/l).
Ein hoher Blutzuckerspiegel führt zu häufigen Infektionen (Abszesse, Furunkel, Pilzinfektionen. Letzteres besonders bei Frauen in der Scheide - vaginale Candidainfektion).
Langfristig schädigt der erhöhte Blutzucker verschiedene Organe (Netzhaut des Auges, Niere, Nerven, Beindurchblutungsstörungen).
Andere Beschwerden und Zeichen des Diabetes kommen nicht durch den erhöhten Blutzucker sondern eher durch andere Begleiterscheinungen des Insulinmangels zu Stande: Gewichtsabnahme, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Azetongeruch der Atemluft.

lDer Unterzucker bringt allerdings Symptome mit sich, die in dem Zusammenhang interessant sind:
Welche Zeichen hat ein verminderter Blutzuckerspiegel (Hypoglykämie, "Unterzucker")?
Ein starker oder plötzlich auftretender verminderter Blutzuckerspiegel ist eine Notsituation. Der Körper reagiert mit Adrenalinausstoß. Die Folgen sind Schwitzen, Nervosität, Zittern, Blässe, Herzklopfen. Auch Heißhunger tritt auf. Dazu kommt, dass dem Hirn Blutzucker fehlt. Verwirrtheit, rauschähnliche Zustände, Sehstörungen, Krampfanfälle, Lähmungen, Bewusstseinsstörungen bis zum Koma können die Folge sein.
Blutzucker - Übersicht

Es wäre also wirklich gut, wenn Deine Freundin mal ein Zuckerprofil machen lassen würde und den HBa1c-Wert bestimmen lassen.

Ist der Zucker ok, dann könnte man noch an den Candida-Pilz denken, der bei einer kräftigen Zucker-Zufuhr aufblüht und durch seine Stoffwechseltoxine auch allerhand Beschwerden machen kann.

Gruss,
Uta
 
Hallo,

dies ist jetzt der zweite Versuch eine Antwort zu erstellen. Der erste ist irgendwo im Off verschollen...

ich habe dieses Problem auch seit etwa vier Jahren. Wenn ich Zucker aufgenommen habe, dauert es zwischen 8 und 14 Stunden bis die Migräne kommt. Der Anfall dauert dann etwa 24 Stunden.

Ich reagiere auf Zucker (=Sacharose), Glucose, Glucosesirup, Reismehl und Reis in größeren Mengen, Agavendicksaft und Alkohol. Es reichen kleinste Mengen, um einen Anfall auszulösen.

Ich habe inzwischen meine Ernährung völlig umgestellt. Ich esse nur noch das, was ich selbst zubereitet habe. Auf die Deklarationen der Lebensmittelhersteller auf Wurstpackungen u.ä. kann man sich nicht verlassen. Das ist jedenfalls meine (schmerzvolle) Erfahrung.

Gruß aus Westfalen, reimfest
 
Guten Morgen,

das klingt nach einer schwachen Leber.

Ich hatte auch Migräneanfälle, Hautjucken, Müdigkeit. Zwar nicht bei Zucker, sondern bei

Alkohol
Käse
fetten Sachen
Fleisch
Fisch (ganz schlimm, das sind wohl reine Chemiehalden...?)

Was mir hilft:
Bitterkräuter (auf jeden Fall vor dem Essen in den Mund und einspeicheln, sonst bei Lust darauf)
alles was oben steht weglassen
Ärger und Frustration so gut es geht vermeiden (gute Psychohygiene wichtig)
Lebertee trinken
Flohsamenschalen für die Verdauung

Schönen Tag
Grüße
Shivani
 
Ach ja, der Fisch. Den hatte ich ganz vergessen. Und Sesam vermeide ich auch.
Dass das von der Leber kommen könnte, ist ein neuer Hinweis.
Ich werds probieren. Vielen Dank.


reimfest
 
Hallo,

das sind gute Hinweise. Bei mir ist es oft Schokolade, die anscheinend Auslöser ist.

Liebe Grüße
Bernwarde
 
Alkohol
Käse
fetten Sachen
Fleisch
Fisch (ganz schlimm, das sind wohl reine Chemiehalden...?)
Schokolade

Wenn diese Lebensmittel z.B. Kopfschmerzen hervorrufen, kann das daran liegen, daß man mit Histamin, Tyramin aber auch Tryptophan Probleme hat. Darüber gibt es über die Suchfunktion viele Informationen.

Grüsse,
Oregano
 
Die oberen Sachen würde ich auch unbedingt mal überprüfen lassen, aber meist geht mit einer Zuckerproblematik auch eine vermehrte Schwierigkeit Kohlehydrate zu verarbeiten einher.

Geschmacksverstärker und Hefeextrakte können allerdings diese Symptome genau so hervorrufen.
Man findet sie in den meisten Fertigprodukten wie Brühwürfel, würzige Snacks, Wurst, den allermeisten Fertiggerichten und fertigen Würzmitteln.

Eine eigentliche Allergie gegen Zucker ist mir in dem Sinne nicht bekannt, aber es kann durch die Darmbakterien bedingt zu "unfreundlichen Abbausymptomen" kommen.

Hast Deine Freundin mal eine Stuhluntersuchung auf Ihre Darmflora machen lassen?

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Es gibt noch Süßigkeiten, die mit Stevia gesüßt sind oder mit Carob. Vielleicht wäre das eine Alternative, ohne solch schwere Symptome zu bekommen?
 
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