Behandlungskonzepte bei Migräne

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Binnie

Ausgehend speziell auch von Neutrotransmitter-Ungleichgewichten als mögliche Migräne-Ursache, möchte ich gerne kurz folgenden Behandlungsansatz vorstellen

(Ursächliche Behandlung):
Behandlungsprinzip ist die Regeneration erschöpfter Neurotransmitter‐Reserven
mit ihren physiologischen Aminosäurevorstufen und die Wiederherstellung der
Balance aktivierender und dämpfender Nervenimpulse. Durch die Regeneration des
zentralen und autonomen Nervensystems wird auch die Funktion der Stresshormonachse
wieder normalisiert, der Sexualhormonstatus wird verbessert und
neuroinflammatorische Prozesse werden gebremst.
Dabei kommen Aminosäuren als Neurotransmittervorstufen zum Einsatz:
5‐Hydroxytryptophan (Serotonin), Tyrosin bzw. DOPA (Katecholamine), Glutamin
(GABA, Glutamat)
Neuromodulatoren, die die Wirkung der Aminosäuren entscheidend verbessern:
u.a. Theanin, Taurin, EGCG, Selen.
Enzymkofaktoren: Vitamin B6, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin C, Magnesium,
Calcium.
Antientzündliche Faktoren: Cystein/Acetylcystein, Resveratrol, Curcumin, Boswellia,
OPC, Selen.

Quelle: Neurostress - aktuelle Kurzübersicht | Dr. Bieger
Gegen die Anwendung von ADs bzw. sonstiger Medikamente (z.B. auch Triptane, welche ja unmittelbare (unkalkulierbare) Wirkung auf die Serotonin-Rezeptoren ausüben), oder auf sonstige Weise einen Einfluss auf die Wirkung von Neurotransmittern im ZNS haben, sprechen u.a. folgende Argumente:

Antidepressiva
Neurotransmitter (NT’s) werden neuronal synthetisiert und präsynaptisch
gespeichert. Nervenimpulse führen zur NT‐Abgabe in den synaptischen Spalt und
Signalübertragung durch Bindung an postsynaptische Rezeptoren. Das Signal wird
terminiert durch NT‐Bindung an inhibitorische, präsynaptische Rezeptoren, durch
aktiven Rücktransport des NT in das terminale Neuron, wo sie metabolisiert oder
gespeichert werden, zum Teil auch durch Diffusion in die Blutbahn.
Antidepressiva (AD) vom Reuptake‐Inhibitortyp (RI) (= „RI‐AD“) blockieren
spezifisch den Wiederaufnahmemechanismus und erhöhen auf diesem Wege die
Neurotransmitterkonzentration an der Synapse. Durch die Hemmung des
Reuptake‐Spar‐Effektes wird allerdings der NT‐Verbrauch erhöht und ein bereits
vorhandener Mangel tendenziell verstärkt. Tatsächlich ist unter RI‐Therapie eine
erhöhte NT‐Ausscheidung im Urin messbar, die dann bei längerer Therapiedauer
und fortgesetztem NT‐Verbrauch immer mehr abfällt.

Die meisten AD sind sog. Selektive Serotonin‐Reuptake‐Inhibitoren (SSRI), deren
Wirkung auf der Annahme basiert, dass Serotonin bei Depressionen eine Schlüsselrolle
zukommt. Die Praxis zeigt allerdings, dass SSRI in vielen Fällen (30%) überhaupt
nicht und in mehr als der Hälfte der Fälle nur begrenzt wirksam sind. Neuere
RI‐Typen wie NRI (Noradrenalin‐Reuptake‐Inhibitoren) oder SNRI (Serotonin‐
Noradrenalin‐Reuptake‐Inhibtoren) haben die Situation nur graduell verbessert.
RI‐AD haben außerdem ein unerfreulich hohes Nebenwirkungs‐Potential. Sie
steigern das Selbstmordrisiko bei Jüngeren im Mittel auf das 2,5fache, erhöhen das
Risiko von Herz‐Kreislauf‐Komplikationen um bis zu 50%, können zu massiver
Gewichtszunahme führen und können Mundtrockenheit, gelegentlich sogar Ängste,
Übelkeit, Nervosität, Tremor, Verwirrtheit, Kopfschmerzen hervorrufen.
Eine seltenere Komplikation der SSRI‐Behandlung ist das „Serotonin‐Syndrom“, das
vor allem bei Mehrfachtherapie mit SSRI und AD eines anderen Wirkstofftyps
(MAO‐Inhibitoren) vorkommt und schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen
haben kann.
Während die Antidepressiva vom Reuptaketyp das Problem des Neurotransmittermangels
nicht beheben sondern eher verstärken
, bietet sich eine natürliche Alternative
in der Restitution des Neurotransmitter‐(NT)‐Pools durch höher dosierte
Zufuhr der jeweiligen NT‐Aminosäurevorstufen an.
[...]

Quelle: Neuro-Endokrinologie des Chronic Fatigue Syndroms (CFS) | Dr. Bieger
Insgesamt scheinen allgemein, also insbesondere auch für Migränepatienten, auch folgende Hinweise hilfreich zu sein

(Vermeidung von Auslösern für Migräneattacken):
Gesundheitsförderliche
Strategien
Die Auswirkungen unserer modernen Lebensweise
können wir nur teilweise und bedingt
auffangen. Doch sind Zivilisationskrankheiten
nicht unausweichlich. Im Vordergrund steht
Vermeiden industriell hergestellter Nahrungsmittel
(mit hohem Gehalt chemischer Zusätze),
stattdessen Verzehr und Selbstzubereitung
frischer, möglichst am Markt eingekaufter
Lebensmittel der Saison. Zusätzlich sind
aus präventivmedizinischer Sicht ratsam: mäßiger
Alkoholkonsum, Verzicht auf Zigarettenrauchen,
sportliche Bewegung, Stressabarbeitung,
Vollversorgung mit Mikronährstoffen.

Quelle: https://www.vitatest.de/fileadmin/user_upload/Aufsaetze/darm/TrilogieNeurotransmitter1Histamin.pdf
VG Binnie
 
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