Infarktrisiko: Migräne warnt vor Herzproblemen

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Infarktrisiko Migräne warnt vor Herzproblemen

RF Sechs Prozent aller Männer leiden unter Migräneattacken
Eine große amerikanische Studie belegt, dass Männer mit Migräne ein erhöhtes Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben.
18 Prozent der Frauen und sechs Prozent aller Männer leiden unter Migräne. Eine große amerikanische Studie zeigt, dass der bohrende Kopfschmerz mit erheblichen Gesundheitsrisiken einhergeht. Tobias Kurth und seine Kollegen von der Harvard Medical School haben die Daten von mehr als 20 000 Männern ausgewertet. Zu Studienbeginn waren die Probanden zwischen 40 und 84 Jahre alt und litten nicht unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Bis zum Ende der rund 20 Jahre umfassenden Studie beantworteten die Teilnehmer jährlich einen Fragenkatalog, der auf Herz-Keislauf-Vorfälle wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Minderdurchblutung des Herzens abzielte.

Um neun Prozent erhöhtes Risiko

Insgesamt gaben innerhalb der ersten fünf Jahre 1449 Männer an, Migräneattacken erlebt zu haben. In den nachfolgenden 15 Jahren traten 2236 Herz-Kreislauf-Vorfälle auf, darunter 750 Schlaganfälle und 1046 Herzinfarkte. 866 Männer starben aufgrund von Herz-Kreislauf-Problemen. Eine Auswertung ergab, dass von den Männern mit Migräne im Schnitt 10,4 pro Jahr einen schweren Herz-Kreislauf-Vorfall erlitten. Von den migränefreien Männern waren es pro Jahr mit nur 8,5 Vorfällen fast neun Prozent weniger.

Infarktrisiko: Migräne warnt vor Herzproblemen - News - FOCUS Online

LG, Difi
 
... das nur Männer untersucht wurden..


Was man schliessen könnte aus dem Studienergebnis, ist dass Migräne(-attacken) dann eher als Symptom zu betrachten wäre(n) als als eine "eigenständige" Krankheit/Krankheitsbild.

Gut, es gibt ja eine Studie wobei in 50 % der untersuchten Fällen von Migräne (ohne Aura) ein funktioneller Vitamin B12 Mangel vorlag. Da könnte man möglicherweise einen logischen Zusammenhang sehen mit den obenerwähnten Forschungsergebnissen.

Mehr zu der Studie Migräne (als Symptom von) - Vitamin B12 Mangel: https://www.symptome.ch/threads/migraene-haeufige-und-behandelbare-ursache.50420/#post-300300
Zum Vitamin B12 Mangel, (Symptome, Ursachen, Diagnose und Behandlung) findet man über die Suchfunktion näheres.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
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Die Frage ist doch wohl am Ehesten, ob diese 9% nicht durch die ständige medikamentöse Behandlung ausgelöst werden. Denn es ist bekannt, dass die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln üble Folgen auf die Gesundheit hat.
 
Das würde bedeuten das Vegetarier besonders Probleme haben könnten, da Vitamin B12 viel im Fleisch ist.

Lebensmittel↓ Gehalt in µg/100 g↓
Kuhmilch 0,4
Käse 3,0
Hühnereigelb 2,0
Hühnereiweiß 0,1
Rindfleisch (Muskel) 5,0
Schweinefleisch (Muskel) 0,8
Kalbsleber 60
Schweineleber 40
Hühnerleber 20
Schweineniere 20
Blutwurst 50
Hering 8,5
Aal 1
Ingwer 0,16
Gemüse 0,01
Sauerkraut 7
Spirulina maxima 57
Porphyra tenera 15
Tempeh 0,3
Sojasauce 0,3

Cobalamine

LG, Difi
 
Das würde bedeuten das Vegetarier besonders Probleme haben könnten, da Vitamin B12 viel im Fleisch ist.

Ja, Vegetarier und vor Allem auch Veganer

UND im Grunde ist es so dass B12 (die verwertbare Form des Vitamins) NUR in Produkte tierischer Herkunft enthalten sind*.

Bei pflanzliche Nahrung die "B12" enthalt, kann man fast immer davon ausgehen dass es sich um sog. B12 Analogen handelt, das heisst, es wird aufgenommen wie B12, ist aber NICHT verwertbar für den Körper. (Beim B12 Serumtest wird nicht unterschieden zwischen B12 und B12-Analogen, ein weiterer Grund weswegen der Test unzureichend aussagekräftig ist um B12 Mangel festzustellen.)

Vegetarier und Veganer wird empfohen ihre Nahrung zu Ergänzen mit ein Vitamin B12 Präparat. Aktuelle Quellen deuten auch an, dass es unmöglich ist den Vitamin B12 Bedarf aus pflanzliche Nahrung zu decken.

Herzliche Grüsse,
Kim

(*ausgenommen Produkte anderer Herkunft die künstlich mit dem Vitamin angereichert sind. Dennoch kann man damit den normalen Bedarf auch nicht genügend decken.)
 
In diesen Fällen ist eine Substitution von Vitamin B12 erforderlich, wobei diese jedoch nicht oral erfolgen darf, sondern durch intramuskuläre Injektion erfolgen sollte, da entweder der fehlende intrinsic factor oder das fehlende bzw. stark gestörte Ileum die Aufnahme des oral zugeführten Vitamin B12 weitgehend verhindern würde. Nur bei Gabe sehr hoher Dosen wird Vitamin B12 auch unspezifisch aufgenommen. Dabei ist jedoch die Resorptionsquote nicht vorhersehbar und daher ist eine orale Vitamin B12-Substitution in diesen Fällen im allgemeinen ungenügend.

Auch aus Onkel Wiki...siehe Link oben...

Mehr als interessant. Das würde bedeuten, dass B12 oral nur einer verdient (der Hersteller) aber keinem hilft. Nur intramuskuläre Injektion, könnte den Ausgleich bringen. Oder Änderungen der Essgewohnheit.

Was man schliessen könnte aus dem Studienergebnis, ist dass Migräne(-attacken) dann eher als Symptom zu betrachten wäre(n) als als eine "eigenständige" Krankheit/Krankheitsbild.

Nicht ganz, da es auch eine Folge sein kann durch Krankheit oder Unfall.

Einfacher ausgedrückt...wenn ich mit den Kopp gegen die Wand laufe, habe ich Kopfschmerzen.;)

Aber es kann auch ein Symptom sein für eine Erkrankung.:eek:)

LG, Difi
 
Hallo Difi,

ja, adann sind es aber einfach schlimme Kopfschmerzen, keine Migräne ;).

Wenn es um Migräne geht der mit dem "erhöhten Risiko" etc... einher geht, würde ich es als Symptom betrachten, scheint mir das logisch/sinnvoll, denn offensichtlich ist dann ja öfters mehr los, wie z.B. eine gemeinsame Ursache für sowohl die Migräne als auch das erhöhte Riskiko auf weiteres Elend.

Zur B12 Substitution: Vegetarier und Veganer haben im Normalfall ja keine pathologische Beeinträchtigungen bei der Aufnahme im Verdauungstrakt oder weiteren Stoffwechsel von B12. In dem Fall scheint es mir unnötig das B12 Intramuskulär zu spritzen (es sei denn, man hat über länger Zeit gar nicht an B12 gedacht und es besteht mittlerweile ein symptomatischer Mangel).
Also haben doch einige was vom oralen B12, die Vegetarier und Veganer. ;)

In den meisten anderen Fällen entsteht der Mangel ja nicht durch Mangelernährung, sonder dadurch dass es nicht aus der Narhung aufgenommen werden kann (z.B. als folge von Gastritis, fehlender Intrinsic Factor, Fischbandwurm, bakterielle Fehlbesiedlung im Darm, (partielle) Magenresektion, Dünndarmresektion u.A. und/oder Medikamentnebenwirkung (z.B. Omeprazol, Magensäurehemmer, H2 Antihistaminika, Metformin) und in diesen Fällen gilt dem was in Deinem Zitat steht. Orales B12 hilft in diesen Fällen nicht oder viel zu wenig.

Herzliche Grüsse,
Kim
 
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Habe noch was zum Thema Infarktrisiko gefunden.

Herzloser Kopfschmerz

Mirgäne-Patienten sind infarktgefährdet

Nicht genug damit, dass Menschen mit Migräne akut von pulsierenden Kopfschmerzen gequält werden: US-Forscher haben nachgewiesen, dass sie auch mit einem hohen Risiko leben, einen Herzinfarkt zu erleiden. Besonders gefährlich ist die Migräne, die von einer Aura begleitet wird: Bei dem Krankheitsbild mit visuellen Störungen erhöht sich die Gefahr eines Herzanfalls um das Dreifache. In die Untersuchung waren 11.345 Menschen einbezogen, davon 6.102 mit Migräne. Bei der Hälfte der Patienten wurden zusätzlich die typischen Risikofaktoren für Herz- und Gefäßerkrankungen festgestellt wie Diabetes, hohe Blutdruck- und Cholesterinwerte.

Rund zehn Prozent der Weltbevölkerung sind von Migräne-Attacken geplagt, allein in Deutschland sind es acht Millionen Menschen. Die Studie belegt, dass bei ihnen im Vergleich zu gesunden Menschen die Wahrscheinlichkeit mehr als doppelt so hoch ist, einen Herzinfarkt bekommen. "Migräne wurde bisher als schmerzvoller Zustand angesehen, der die Lebensqualität einschränkt, aber nicht als generelle Bedrohung für die Gesundheit", erklärt Richard Lipton vom University Hospital and Academic Medical Center for Einstein in New York. "Jetzt steht fest, dass Migräne keine isolierte Störung ist und dass die Mediziner verstärktes Augenmerk auf die Risikofaktoren für Herzerkrankungen legen müssen."

Für die Studie wurden 6.102 Menschen mit Migräne und 5.243 ohne diese neurologische Erkrankung befragt über Kopfschmerzen, deren Häufigkeit und Schweregrad. Zusätzlich wurde der allgemeine Gesundheitszustand festgestellt. Danach droht 4,1 Prozent der Migräne-Patienten ein Herzanfall. "Patienten sollten von diesem Ergebnis nicht zu sehr alarmiert sein, denn tatsächlich erlitten haben einen Herzinfarkt nur zwei Prozent", relativiert Lipton die Zahlen.

Gegenüber der gesunden Kontrollgruppe sind die Kopfschmerzpatienten um über 50 Prozent öfter von Krankheiten geplagt, die mit Herz-Kreislauferkrankungen in Zusammenhang stehen. Als mögliche Verbindung verdächtigen die Wissenschaftler einen wichtigen Bestandteil der Blutbahnen: Sie gehen davon aus, dass die Funktionsfähigkeit der inneren Wandschicht von Blutgefäßen im Herz-Kreislauf-System und damit natürlich auch im Gehirn beeinträchtigt ist. Eine effektivere Migräne-Behandlung dürfte hier Abhilfe schaffen.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Migräne eine chronische Krankheit ist mit episodischen Ausbrüchen, zwischen denen die Patienten eine hohe Veranlagung für Herz- und Gefäßleiden besitzen. "Damit hat Migräne sehr viel gemeinsam mit Asthma", erklärt Studien-Co-Autor Dawn Buse vom The Saul R. Korey Department of Neurology. "Auch bei der Atemwegerkrankung scheint es den Patienten zwischen den Anfällen gut zu gehen, was aber nur ein oberflächlicher Eindruck ist."


Richard Lipton (University Hospital and Academic Medical Center for Einstein, New York) et al.: Online-Veröffentlichung in Neurology

"Damit hat Migräne sehr viel gemeinsam mit Asthma"
Ist ein interessanter Vergleich.

LG, Difi
 
Was mich an dieser Aussage Infarktrisiko: Migräne warnt vor Herzproblemen irritiert ist, daß es viele Migräniker gibt, die über Jahrzehnte Migräne haben (ebenso wie ihre Mütter/Väter/Geschwister) und trotzdem alt werden, wenn auch mit Schmerzen.

Deshalb wäre es für mich wichtig zu wissen, ab wann eine Migräne nun auch Herzprobleme bedeutet?

Gruss,
Oregano
 
Also ich verstehe die Studie so, dass Migränepatienten
ein hohes Risiko haben, einen Herzinfarkt zu erleiden. Besonders betroffen sind die mit einer Aura . Bei dem Krankheitsbild mit visuellen Störungen erhöht sich die Gefahr eines Herzanfalls um das Dreifache.

Migräne wurde bisher von allen als Schmerzvoller Zustand angesehen, der die Lebensqualität zwar einschränkt, aber nicht als generelle Bedrohung für die Gesundheit darstellt. Also ist Migräne keine isolierte Störung sondern kann eine Herzerkrankungen hervorrufen. Das ist ganz neu und auch verblüffend.

Nach wie vor werden Migränebetroffene uralt. Nur ist man bis jetzt nicht auf die Idee gekommen eine Verbindung zu finden mit Herzproblemen .
Bei Diabetes oder hohen Blutdruck kennen wir den Zusammenhang.

LG, Difi
 
Wie aber 'nicht der papa' schon in #3 schreibt, schlucken Migräniker eine Menge Tabletten im Laufe ihrer Jahre, und das meistens von Anfang der Migräne an. Das sind dann nicht nur Kopfschmerztabletten sondern - je nach Alter - auch Ergotamine, Triptane, andere Kopfschmerztabletten, oft auch noch Antidepressiva und zum Schlafen Neuroleptika oder Benzodiazepine. Da wundert es mich ehrlich gesagt nicht, daß es diesen Menschen nach Jahren nicht mehr gut geht und z.B. das Herz sich rührt.

Man müßte wieder einmal das Studiendesign kennen, um hier mitreden zu können.

Grüsse,
Oregano
 
Hier habe ich etwas zum Thema....

Migräne: Herzinfarkt- & Schlaganfallrisiko erhöht


Wenn „normale“ schmerz- und entzündungshemmende Mittel nicht helfen, finden im akuten Fall sogenannte Triptane häufige Anwendung bei Migränepatienten. Die Triptane verengen die Blutgefässe im Gehirn und hemmen hier auch Entzündungs- und Schmerzreaktionen. Hier wollen die Forscher nun weiter Unterschungen durchführen, ob Therapien für Migräne dann auch das Risiko für die Erkrankungen von Herz und Gefäßen senken.

In der Praxis bedeutet dies für Mediziner, dass Migräne nicht mehr nur als einschränkende Schmerzattacke, sondern als Erkrankung gesehen werden sollte. Bei Migränepatienten müssen zukünftig auch das Gefäßsystem und das Herz mit untersucht und kontrolliert werden. (Thorsten Fischer, Heilpraktiker Osteopathie, 10.02.2010)

LG, Difi
 
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