Zwanghaftes Denken ausgelöst durch körperliche Ursachen?!

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Hallo,

bin neu hier und hätte da ein paar Fragen.
Zuerst zu mir: bin männlich, 19 Jahre alt und Student.

Seit etwa 4 Monaten habe ich fast durchgängig sehr negative Gedanken/Gefühle. Davor gab es seit etwa einem Jahr phasenweise Zeiten, in denen dies ebenso war.
Die belastenden Gedanken sind von unterschiedlicher Natur: zuerst war ich ständig am grübeln über die Frage nach dem Sinn des Lebens, dann hatte ich die Angst, ich könne vielleicht irgendwann einmal schwul werden, die Angst, ich könnte straftätig oder pädophiel werden, usw usw..
Für all dies gab es aber noch nie in meinem Leben Anzeichen, ich war immer ein offener Mensch, kreativ, euphorisch, habe viele tolle Freunde, ein intaktes Familienleben und gute Zukunftsperspektiven. so bin ich nach Internetrescherche auf den Pfad gekommen, dass es sich um eine Art Zwangsgedanken handeln müsste, bei denen man ja genau an Dinge denken muss, die sich gegen die eigenen Werte richten.

Zwar hat sich mein Leben in der letzten Zeit verändert (Auszug von Zuhause, Freudin im Ausland) doch kann ich nicht glauben, dass dies allein der Auslöser für mein momentanes Befinden sein soll.
Habe dann davon erfahren, dass ein Serotoninmangel zu einer solchen Symptomatik führen kann. Habe auch noch andere Symptome (schon länger) die in diese Richtung zeigen: Tagesmüdigkeit, oft langanhaltende Kopfschmerzen, teilweise erhöhtes Schmerzempfinden und eben Stimmungstiefs) Daher nehme ich seit anderthalb Wochen 100-150 mg 5 HTP.
Ich merke bis jetzt jedoch keine deutliche Besserung. Heißt das, dass der Serotoninwert kein Problem darstellt oder muss länger auf das Eintreten der Wirkung gewartet werden ?
Oft habe ich gelesen, man solle eine genaue Diagnose der Neurotransmitter machen lassen. Wer macht so etwas? Jeder Neurologe ?!
Welche körperlichen ursachen könnten noch in Frage kommen?

Was noch zu erwähnen ist: ich bin seit etwa 2 Monaten einmal wöchentlich bei einer Psychologin und habe eine leichte Schilddrüsenunterfunktion die mit 200 mg jod täglich behandelt wird. (Habe letzte Woche meine Schilddrüse checken lassen und der Radiologe meinte, rein optisch sei sie in Ordnung, Blutbefund ist noch nicht fertig)

Kommt das jemandem bekannt vor ?
Im Internet ist ja häufig zu lesen, dass Zwangserkrankungen meistens nicht vollständig heilbar seien... ?! :eek:

Gruß,
Breiti
 
Hallo Breiti,

Was noch zu erwähnen ist: ich bin seit etwa 2 Monaten einmal wöchentlich bei einer Psychologin und habe eine leichte Schilddrüsenunterfunktion die mit 200 mg jod täglich behandelt wird. (Habe letzte Woche meine Schilddrüse checken lassen und der Radiologe meinte, rein optisch sei sie in Ordnung, Blutbefund ist noch nicht fertig)
schreibe doch mal die aktuellen Schilddrüsen-Untersuchungsergebnisse hier auf, es wäre für uns interessant was da genau alles untersucht wurde :). Bitte auch wenn Dein Arzt gesagt hat es sei alles okay :cool:.
(Meine Schilddrüse war "optisch" übrigens auch immer hübsch, doch das ändert nichts daran, dass sie trotzdem schon lange krank war/ist :cool:.)

Auch mit einem Nährstoffmangel könnte dies in Verbindung stehen. Dazu auch dieser Erfolgsbericht:
https://www.symptome.ch/threads/zwangsneurose-psychose-nach-3-jahren-geheilt.39944/
Dieser User hat viele interessante Threads gestartet, sieh Dich einfach mal um :rolleyes:.

Zu dem Thema "Zwangsgedanken" gibt es auch noch andere Threads, schau doch mal mit der Suchfunktion :).

Liebe Grüße 👋.
Heather
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Breiti,

[quotehabe eine leichte Schilddrüsenunterfunktion die mit 200 mg jod täglich behandelt wird. (Habe letzte Woche meine Schilddrüse checken lassen und der Radiologe meinte, rein optisch sei sie in Ordnung, Blutbefund ist noch nicht fertig)

][/quote]

das kann sehr wohl auch von leichten Schieflagen im Stoffwechsel herrühren!

Zeige doch einmal Deinen Befund, wenn Du magst. Dann kann man Näheres sagen.

LG!
 
Hallo,

vielen Dank schon einmal für eure Antworten!
Habe mir den Erfolgsbericht durchgelesen. Macht natürlich auf der einen Seite Hoffnung, ist aber auch fast beängstigend, wieviele Faktoren da zusammenkommen können und es lange brauchen kann, bis man wirklich die Richtung gefunden hat !!

Also bin momentan nicht zuhaus, der Befund ist jedoch bereits da (werde den dann nachreichen).
Was ich schon weiß, am Ende empfiehlt der Radiologe eine Behandlung mit L-Thyroxin 75 mg.
Würde die Einnahme zusammen mit 5 HTP ein Problem darstellen ? Würde es gern noch mindestens eine Woche weiter nehmen und schauen ob sich doch noch etwas ändert !

Also wie gesagt, morgen wird der Befund nachgereicht ;)

Gruß Breiti
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo breiti,

hast Du Amalgamfüllungen oder andere Metalle in den Zähnen?

Grüsse,
Oregano
 
amalgan glaube ich nicht, wird doch heute auch nichtmehr angewendet, oder ?! werde aber mal meinen zahnarzt fragen ;)
Seitdem ich mit 15 meine feste Zahnspange herausbekommen habe, habe ich hinter den unteren 4 vorderen zähnen einen Metallbügel..
worauf willst du hinaus ?! :)
 
Hallo breiti,

stimmt: Amalgam wird weniger angewandt als früher. Aber es gibt immer noch Zahnärzte, die sich dabei auch gar nichts denken. Insofern ist die Frage berechtigt.

Wenn Du schon beim Zahnarzt bist, laß ihn nachschauen, ob alles ok ist mit Deinen Zähnen, bitte.

Hast Du inzwischen schon die Schilddrüsenwerte? Nicht immer ist Jod als Behandlung richtig. Das hängt eben von den Werten ab.

Grüsse,
Oregano
 
ok, werde das fragen. würde gerne wissen, warum du nach metallen fragst und ob auch dieser kleine metallbogen "stören" könnte.
der Befund ist da ich komme aber erst morgen nach hause und kann ihn dann hier reinstellen.
grüße
breiti
 
Hallo breiti,

ich glaube eher nicht, daß der Metallbogen hinter den Zähnen für Deine Beschwerden verantwortlich ist.

Eher glaube ich, daß evtl. der Auszug von zu Hause etwas damit zu tun haben könnte:
1. Durch die Lebensumstellung. Wie hast Du den Umzug empfunden?
2. Aber eher: durch die neue Wohnung und neue Gegebenheiten: hast DU eigentlich eine schimmelige Wohnung? Studierst Du Chemie oder so etwas?

Grüsse,
Oregano
 
nein, nichts dergleichen... das mit dem auszug ist auch echt nicht tragisch, bin trotzdem fast genauso viel daheim wie hier. stimmungs und symptommäßig macht es auch keinen unterschied, wo ich gerade bin...
 
Hey Breiti,
Ich würde sagen: Du wirst erwachsen und denkst über das Leben nach, suchst Deine Stellung darin.
Lass den Gedanken freien Lauf, ich finde nicht, dass sie zwanghaft sind. Denken ist die eine, das Gedachte zu leben die andere Sache. Lebe angstfrei, was Du für gut befindest und hör auf, nach Krankheitsbildern zu suchen.
Werde Du selbst und schaff Dir keine Ängste an.
Zantos
 
Hallo Zantos,

erstmal danke. Meine Therapeutin ist auch der Ansicht, ich sei psychisch gesund.
Ich versteh das alles nur nicht so ganz.. Mein Leben war immer sehr erfüllt und ich seh ja auch ein, dass vieles zusammen kommt, warum es mir jetzt so geht.
Falls aber tatsächlich körperlich etwas falsch läuft bringt alles Akzeptieren und nach vorne schauen relativ wenig würd ich sagen.



Also leider kann ich den Befund erst morgen hier reinstellen da er momentan bei meinem Hausarzt liegt.

Bis dahin
Grüße Breiti
 
Breiti,
Falls aber tatsächlich körperlich etwas falsch läuft bringt alles Akzeptieren und nach vorne schauen relativ wenig würd ich sagen.
Natürlich, was denn sonst? Falls da etwas wäre, wirst Du es akzeptieren ohne daran zu zerbrechen. Du wirst versuchen, Heilung zu erlangen. Wenn das nicht gelingt, wirst Du damit leben ohne mit deinem Schicksal zu hadern und vorwärts schauen.
Ok, ich geb ja zu, das mit "ohne zu hadern" gelingt nicht ganz ;-) aber hadern bringt nichts, wenn man es nicht ändern kann. Auf "warum ausgerechnet ich" gibt es keine Antwort.
Ich gehe mal davon aus, dass Dir nichts fehlt, deshalb ist diese Diskussion rein fiktiv.

Bis dann
Zantos
 
Hallo Zantos,

ich glaube, da hast du mich nciht ganz verstanden, oder ich habe mich nicht deutlich ausgedrückt..
Ich meinte mit dieser Aussage, dass wenn eine körperliche Disharmonie, wie zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt, man diesen Mangel, sofern möglich, zuerst korrigieren sollte. Denn wahrscheinlich ist einfach auch so etwas ein Mitauslöser der momentanen psychischen Verfassung.
Weißt du, was ich damit sagen will ?

Nichtsdestotrotz denke ich, dass du ihm wesentlichen Recht hast. Es gibt auf einige Fragen keine Antwort und natürlich macht es keinen Sinn, mit seinem Schicksal zu hadern, da es einen mit Sicherheit nicht weiterbringt.

Grüße
breiti
 
Hallo breiti,

könntest Du die Referenzwerte des Labors hinzufügen?
Es fehlen zur kompletten Überprüfung noch die Tg-AK und TRAK...

Gibt es auch einen Ultraschallbefund?

Liebe Grüße,
Malve
 
"Beidseits normal große Schilddrüse von inhomogener, echonormaler Reflexstruktur. Herdbefunde grenzen sich nicht ab."

Schilddrüsenszintigramm:
"20 min. Tc-Uptake: 1,1 % Aktivität/Nuklid 50,2 MBq Tc-99 m-Pertechnetat.
Basocervicale Lage einer bilobär aufgebauten Schilddrüse mit volumenproportionaler Nuklidbelegung. Umschrieben heiße oder kalte Areale kommen nicht zu Darstellung."

Befund
"Normal große Schilddrüse,
Stoffwechsellage derzeit noch euthyreot. TPO-Antikörper als Hinweis für eine chronische lymphozytäre Thyreoiditis leicht erhöht. Angesichts der geklagten Müdigkeit erscheint es daher gerechtfertig ein Levothyroxinpräparat zu verschreiben (75 Mikrogramm). Therapeutische kontrolle in 4-6 Monaten."

Das ist alles.. Fehlt denn etwas ?!

Gruß
breiti
 
achso: referenzwerte:

FT3 : 3,4-6,8
FT4 : 12-23
TSH : 0,4-3,8
TPO : <34

der fast doppelte Wert ist eine leichte Erhöhung ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo breiti,

was mich wundert ist, dass Du gleich mit 75µg Thyroxin einsteigen sollst; normalerweise wird in kleinen Schritten begonnen, damit der Körper sich darauf einstellen kann:confused:. Ich würde mich an eine so hohe Dosis zu Beginn nicht heran trauen. Vielleicht sprichst Du nochmal mit Deinem Arzt?

Einen TPO-AK Wert von 66,3 könnte man meiner Meinung nach als leichte Erhöhung bezeichnen; es gibt weitaus höhere...

Liebe Grüße,
Malve
 
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