Schmerzen/Ziehen im Brustbereich

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15.01.10
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Hallo!

Ich habe seit einiger Zeit Symptome, die mir Sorgen bereiten. Diese Symptome treten schon seit einiger Zeit auf (2-3 Jahre?), aber in letzter Zeit (den letzten Monaten) im häufiger, teilweise alle 2 Wochen auf. Zudem nehmen sie an Dauer und Intensität zu..

Bei den Symptomen handelt es sich um "Schmerzen" im Brustbereich, konkret etwa im Zentrum 1-2 cm tiefer als die Brustwarzen, also zwischen dem "Busen" wo es hart ist. Es ist schwer die Schmerzen zu beschreiben, aber es handelt sich um ein Ziehen und Drücken, eventuell vergleichbar mit Bauchschmerzen, aber eben an einer anderen Stelle. Das ziehen macht zudem das Atmen etwas schwerer. Diese Schmerzen treten so wie ausschließlich nachts beim zubettgehen auf. Früher dauerte es nur eine halbe Stunde, vor einigen Tagen jedoch mehrere Stunden, sodass ich kaum zum schlafen kam.

Was die Schmerzen meist etwas lindert ist das Trinken von warmen Getränken und die Hand darauf halten um die Stelle etwas zu "wärmen". Betonung ist hierbei jedoch auf Lindern, ganz weg gehen die Schmerzen meist erst nach einiger Zeit.


Ich mache mir große Sorgen, weil ich mir nicht erklären kann was das sein könnte und weil das Intervall zwischen den Schmerzen abnimmt und die Intensität und die Dauer zunimmt.. :(

Ich hoffe jemand kann die Symptome deuten.. Falls ihr mehr Fragen habt, fragt bitte!
 
Hallo,

Brustschmerzen sind breit gefächert und man bringt sie meist gerne mit einer Herzerkrankung in Verbindung. Nicht selten ist ein Schmerz hinter dem Brustbein aber mit dem Magen, dem Zwerchfell oder dem Rücken zu sehen.

Treten die Schmerzen nur dann auf, wenn Du liegst? Wenn ja, dann kann eine Östrophagitis (Entzündung der Speiseröhre) oder gar eine Refluxöstrophagitis (der Mageneingang schließt nicht mehr vollständig) gegeben sein. Probier einmal aus, das Bettoberteil leicht schräg zu stellen oder ein zweites Kissen unter zu legen, sodass Du nicht ganz flach liegst. Wenn das Linderung verschafft, würde ich auf einen Reflux tippen. Durch diesen kommt immer etwas Magensäure in die Speiseröhre, war zu Reizungen und Schmerzen führt.

Eine Behandlung (nach einer Magenspiegelung) ist mittelfristig mit Medikamenten möglich.

Ausprobieren kannst Du auch noch, ein Glas Milch zu trinken (kalt oder warm). Trink es schluckweise und roll Dich ein wenig im Bett herum, sodass die Milch sich im Magen verteilen kann. Wenn das Abhilfe schafft, solltest Du zwecks einer Magenspiegelung Deinen Arzt aufsuchen. Die ist auch halb so wild und nach 5 Minuten plus einem kräftigen Rülpser vorbei. :)

Weitere Möglichkeiten:
- Zwerchfellreizung (diese strahlt aber eher am Rippenbogen aus und weniger hinter dem Brustbein)
- erhhöhte Leberwerte (Blutbild machen lassen)
- Verspannungen und Blockaden im Rücken, Brustwirbelsäule. Hier evtl. einfach mal einen Orthopäden Deiner Wahl aufsuchen, Einrenken lassen und ggf. ein paar Massageanwendungen
- Etwas weiter weg ist eine Störung des Vegetativums - Stress, Angstzustände und Panikattacken sind heute leider in aller Munde. Der Körper sucht sich dabei ein "Ventil", um den inneren Druck abzubauen, was sich in physischen Schmerzen äußert.
- Gallenprobleme, Gallensteine können auch (eher selten) in Richtung des Brustbeins ausstrahlen und sind hier eher mit einem ringförmigen Schmerz um Bauch/Brust und Rücken verbunden.

Worst Case:
Herzerkrankung. In der letzten Zeit eine Grippe gehabt? Die nicht wirklich gut weg gehen wollte? Antibiotika bekommen? Strahlen die Schmerzen in den linken/rechten Arm aus? Eine Myocarditis (Herzmuskelschwäche, Erkrankung, verminderte Pumpleistung) hat man sich schnell eingefangen. Wenn Du Raucher bist und an mäßiger Adipositas leidest, auf jeden Fall checken lassen.

Du siehst: Möglichkeiten gibt es genug. Probier es erst einmal mit der Milch und dem erhöhten Liegen aus. Versuch auch einmal, die Schmerzen bewusst zu provozieren, in dem Du Dich nach einer reichhaltigen Mahlzeit flach hin legst. Pauschal tippe ich bei Dir auf ein Sodbrennen aufgrund einer leichten Refluxösophagitis. Ich leide da selber drunter und es wurde relativ spät diagnostiziert. In meinem Fall hatte sich dann auch ein Geschwür in der Speiseröhre gebildet (gutartig), dass dann über Medikamente (Lansoprazol, Protonenpumpenhemmer) und mittelfristige Einnahmedauer (1 Jahr) aufgelöst werden konnte. Den Reflux selber werde ich nur durch eine OP los und ich habe ihn quasi vererbt bekommen.

Achja, eine bronchiale Erkrankung kann man auch nicht ausschließen, aber das hat der Hausarzt recht schnell durchs Abhorchen raus.

Gute Genesung!
 
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