Trigeminusprobleme?

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16.10.10
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Liebe Community,

ich werde seit nunmehr vier Jahren von immer wiederkehrenden Schmerzen geplagt und habe diesbezüglich bereits eine Odyssee von Ärzten (Internisten, Zahnärzte, Kieferorthopäden, Neurologe - sowie das komplette Programm MRT, Röntgen…) hinter mir - bisher leider ohne Erfolg. Bis heute weiß ich noch nicht mal, was es ist.

Um es möglichst kurz zu halten, fasse ich das Wesentliche grob in Stichpunkten zusammen (wobei sich das Schmerzbild innerhalb der letzten Jahre immer mal wieder geändert hat, nicht aber die rechte Seite).

Meinem bisher angelesenem "Wissen", spricht folgendes für eine CMD:
- manchmal ein ganz leichtes Knacken im rechten Kiefergelenk bei Mundöffnung, manchmal dabei auch ein "Druckgefühl" im rechten Ohr.
- mein Biss ist alles andere als ideal.

Folgendes spricht m.E. jedoch dagegen:
- ich bin mit ziemlicher Sicherheit kein Knirscher.
- zu keiner Zeit hatte ich einen Dauerschmerz, die Schmerzen tauchen immer „nur“ beim Essen, Sprechen, Schlucken, Zähneputzen, etc. auf.
- zu keiner Zeit einen Zahnschmerz, nie ein Problem mit der Mundöffnung/-schließung.
- Nachts bin ich in der Regel schmerzfrei.
- Schmerzmittel (selbst Tramadol) zeigen in den Akutphasen keinerlei Wirkung

Für ein Trigeminusproblem spricht:
- manchmal Berührungsempfindlichkeit (z.B. im Bereich des Jochbeins).
- in den schlimmsten Akutphasen typische extrem heftige Schmerzattacken.
- es kommt vor, dass ich in einer Schmerzphase "einfach mal so" einen Tag zwischendurch schmerzfrei bin.

Jedoch dagegen:
- die typisierenden pulsierenden/attackenförmigen Schmerzen sind (glücklicherweise) sehr selten (vllt. aber auch mit der Medikation im Griff), meistens ist es nur ein "Fump" eines Kaumuskels, oder ein kurzer stechender (vergleichsweise erträglicher) Schmerz.
- kalter Wind/Zug macht mir nichts aus

Ich bin für jeden Hinweis dankbar, vielleicht erkennt sich ja auch jemand wieder …

Danke!
Niclas
(38 Jahre)
 
Hallo,
1.) an eine echte Trigeminus-Neuralgie denke ich eher nicut.Die ist charakterisiert durch blitzartig einschiessende starke Schmerzen.

2.) Ich vermute irgend einen Zahn,eine Kieferleerstrecke oder eine Nebenhöhle,die als Störfeld wirkend,diese Schmerzen auslöst.
Weil weder schulmedizinische Ärzte noch Zahnärzte geeignete Diagnose-Methoden haben (auch Röntgen bringt's nicht !) bleibt wirklich nur die EAV als sichere Möglichkeit.Da mögen die zahlreichen Gegner der "exakten Wissenschaften" sagen,was sie wollen.

3.) Eine CMD (durch falschen Biss ) als Ursache wäre auch möglich.
Ob die Kiefer korrekt aufeinander passen,kann jeder im Selbstversuch ganz einfach testen:
Aufrecht hinsetzen,geradeaus sehen,Lippen lose aufeinander.In dieser Ruheposition sollten sich obere und untere Zähne nicht berühren. Jetztganz langsam und vorsichtig auf die Backenzähne zumachen.Jetzt sollten sich obere und untere Zähne zumindest auf jeder Seite im Bereich der grossen Backenzähne gleichzeitig ! berühren.
Gibt es auf einer Seite oder vorne Frühkontakte,stimmt etwas nicht. Dann werden die Kiefergelenke falsch belastet mit allen möglichen Symptomen,die vom Knacken über Schmerz (auch in der Kaumuskulatur) bis hin zu Problemen in der gesamten Statik der WS (bis hinunter zum Steissbein ) gehen können.

Sollte es so sein und Sie wollen das Ihrem ZA demonstrieren oder nach evtl. Korrektur sollen Sie jetzt mal probieren,dann bitte im ZA-Stuhl dazu wieder aufrecht hinsetzen ! Was nämlich im Liegen und drehen des Kopfes (zumZA hin) passieren kann,können Sie schon mal zuhause im Sitzen ausprobieren: Drehen Sie mal den Kopf extrem nach rechts oder Links und dann machen Sie dasselbe,wie beim geradeaus sehen.Sie werden merken,die Biss-Situation ist eine völlig andere ! Dabei geht es meisstens nur um Bruchteile von Millimetern !Aber das genügt für eine Fehldiagnose.
Nachtjäger
 
Hallo Nachtjäger,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Meinen Biss muss ich gar nicht erst so überprüfen, denn der ist (wie gesagt) nicht optimal. Einer meiner Zahnärzte meinte jedoch, wenn ich 35 Jahre keine Problem damit hatte, kann es auch nicht daran liegen. Überdies bleiben jegliche "normalen" Schmerzmittel (von Ibuprofen bis Tramadol) eben wirkungslos, was auch nicht wirklich für diese Ursache spricht.

Dennoch habe ich seit kurzem eine Aufbissschiene, da ich nichts unversucht lassen möchte. Leider habe ich sie nach ein paar Tagen "absetzen" müssen, da es dadurch schlimmer wurde (ob zufällig oder ursächlich kann ich natürlich nicht sagen).

Die Zähne sind aktuell auch komplett saniert worden ... alle Amalgam-Füllungen draußen. Die Vitalität wurde im Laufe der Jahre ohnehin mehrfach überprüft.

Kurz nach meinem Posting hatte ich übrigens beim Rasieren (seit längerem) mal wieder eine schmerzhafte Verkrampfung des Muskels, ausgelöst durch Druck an der "falschen" Stelle ...

Niclas
 
Hallo Niclas,

eine Schienentherapie sollte eigentlich immer in Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt und einem Physiotherapeuten duchgeführt werden. Denn durch die Schiene verändern sich ja die muskulären Belastungen/Verspannungen im Kiefer, und die sollte sich dann der Physiotherapeut/OsteopathIn anschauen und behandeln.

Hast Du eine solche Behandlung?

PHYSIOMOMENTE | DOROTHEE WEGMANN | REMAGEN

Grüsse,
Oregano
 
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