Diagnose Krebs vor über 25 Jahren?!

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01.08.10
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Hallo, ich muß da mal was fragen, und zwar bekam ein Bekannter vor über 25 Jahren die Diagnose Krebs. Damals wurde ihm eine Niere entnommen, später dann ein Stück vom Brustbein, dann von der Schulter. Seit der Zeit ist er Frührentner.
Was ich aber nicht ganz nachvollziehen kann, er lebt schon seit über 25 Jahren damit, und das teilweise sehr gut. Allerdings tut er nichts, was seine Lage verbessern könnte. Er bemitleidet sich den ganzen Tag, verlangt ungeteilte Aufmerksamkeit, ist oft tyrannisch, hängt nur vorm Fernseher, und will von jedem ununterbrochen bemitleidet werden. Ratschläge wie " Bewege Dich etwas, gehe wenigstens einmal am Tag spazieren... " schmettert er sofort mit tausenden Ausreden nieder. Sind es aber Dinge, welche ihn interessieren, wo man aber auch mal etwas laufen muß, oder länger sitzen muß, könnte man meinen er wäre Kerngesund. Wenn er wieder mal zu einer Untersuchung war, und man ihm mitteilt ... " es könnte sein daß..." , hat er das dann auch gleich sofort, und noch viel schlimmer.
Kann es sein, daß er sich vieles nur einbildet? Oder ist er eher psychisch krank? Wie kann man so lange leben, wenn man doch angeblich komplett Verkrebst ist?:confused:
 
Hallo veganchen,

Hallo, ich muß da mal was fragen, und zwar bekam ein Bekannter vor über 25 Jahren die Diagnose Krebs.

Es wäre zunächst zu fragen, ob die Diagnose überhaupt korrekt war.

Wenn sie korrekt war, kann es durchaus sein, daß der Organismus das Problem selbst in den Griff bekommen hat. Krebs ist eine chronische Stoffwechselkrankheit und die Entstehung von Tumoren bzw. ihre Eindämmung hängt in erster Linie davon ab wie gut oder schlecht die Stoffwechselsituation des Organismus ist.

War der Tumor bspw. gutartig, bedeutet das nichts anderes, als daß der Organismus es geschafft hat, die Krebszellen durch normale Gewebszellen einzukapseln. Solange sich die Situation nicht noch weiter verschlechtert, bekommt der Organismus weitere Tumore durchaus ebenfalls rechtzeitig unter Kontrolle und der Betroffene kann lange damit leben.

Problematisch ist es, wenn sich die Stoffwechselsituation verschlimmert, denn dann schafft es der Organismus irgendwann nicht mehr, das Wachstum der Krebszellen unter Kontrolle zu bringen. Der Tumor infiltriert immer mehr, weitere Tumore entstehen an anderen Orten und der Betroffene stirbt recht bald daran.

Er bemitleidet sich den ganzen Tag, verlangt ungeteilte Aufmerksamkeit, ist oft tyrannisch, hängt nur vorm Fernseher, und will von jedem ununterbrochen bemitleidet werden.

Das sind keine Faktoren, die einen großen Einfluß auf die Ursachen der Krankheit haben.

Kann es sein, daß er sich vieles nur einbildet?

Denkbar. Allerdings kann er sich ja einen sauber diagnostizierten Tumor nicht einbilden.
 
Vielen Dank, das war sehr aufschlußreich. So in etwa hatte ich mir das schon gedacht.
 
Die Diagnose war schon korrekt.
Laut der Aussagen des Betroffenen müßte er aber schon seit mehreren Jahren im Jenseits sein.Denn nach jedem neuen Arztbesuch dramatisiert er die Situation so, als wäre heute sein letzter Tag! Und das geht nun schon Jahre so. Desshalb weis man nicht mehr, wann es angebracht ist mit Ihm zu fühlen, und Ihn zu bemitleiden, und wann es besser wäre Ihm mal gehörig die Meinung zu sagen, daß er sich etwas zusammen nimmt, und sich nicht so gehen läßt, und andere zu einem schlechten Gewissen anregt, weil man Ihm ja nie zuhört, und Ihm nicht die angemessene Aufmerksamkeit gibt. Es ist zum verzweifeln. Ich hab manchmal das Gefühl er lebt nicht mit seiner Krankheit, sondern für sie! Es kann auch gut sein, daß Ihm die zahllosen Medikamente, Bestrahlungen und Chemos schon die Hirnzellen zerfressen haben. Er leidet an Gedächtnisschwund, und kann Gut und Böse nicht mehr unterscheiden.Wie geht man nur mit so einem Menschen um?
Auf Ratschläge wie Ernährung, Bewegung usw. reagiert er ja agressiv, und bringt tausend Gründe warum das nichts damit zu tun hat, und auch auf garkeinen Fall für Ihn in Frage kommt.
Spielt man darauf an, daß er sich mal einem Psychologen anvertrauen sollte, wird er böse! Dabei meint man es ja nur gut. Schließlich leidet ja nicht nur Er, sondern sein gesamtes Umfeld!
 
Hallo,

man kann nur jemandem helfen, der sich helfen lassen will.

Man darf sich aber auch gegen solche Energievampiere abgrenzen.
Mann muss nicht seine Energie für nichts zur Verfügung stellen.

Ich bin in meinem Freundes-/Bekanntenkreis beinhart dazu übergegangen:
Willst du Hilfe oder willst du jammern?
Jammern - such dir jemand anderes.

Tut mir sehr gut :bang:
 
Ich hab manchmal das Gefühl er lebt nicht mit seiner Krankheit, sondern für sie! Es kann auch gut sein, daß Ihm die zahllosen Medikamente, Bestrahlungen und Chemos schon die Hirnzellen zerfressen haben. Er leidet an Gedächtnisschwund, und kann Gut und Böse nicht mehr unterscheiden.Wie geht man nur mit so einem Menschen um?

Hallo Vergangchen,

das scheint mir eine echte Prüfung in deinem/eurem Leben zu sein, indem er selbst nicht das eigentliche Lernthema ist.

Dass er von dieser Krankheit profitieren will, ist offensichtlich. Mangels Eigenliebe, kann sie sich so richtig zum Tumor entwickeln. An dem stirbt er jedoch nicht (nichts mit Jenseits!), denn sein intelligenter Körper weiß wohl damit umzugehen - und das schon seit 25 Jahren.

Was ist ihm denn vor 25 oder 28 Jahren so sehr an die Nieren gegangen?

Vielleicht kann dir dieses Bildnis helfen, den Umgang mit ihm für DICH SELBST auszuloten?:

Er ist ein perfekt ausgebildeter Theaterschauspieler, der so berühmt ist, dass er auf einer großen, bekannten Bühne auftreten darf. Die Zuschauer applaudieren ihm begeistert zu. So findet er die Regie für seine zu ihm passenden Stücke, die er gut einstudiert und darstellt - mit derart mit Boden unter seinen Füßen - dank seiner Prominenz auch weiter afführen kann.

Das Ganze ließe sich auch mit seinem Hausarzt besprechen, der in solchen Fällen, zurecht gerufen werden kann, wenn es darum geht, sein Gemüt zu beruhigen. Mit Gedächtnisschwund alleine ist das nicht getan, daran leiden viele Senioren auch, da es zum Leben dazu gehört.

Wie nahe musst du denn deinen Bekannten an dich heran lassen?

Man kann mit Tumoren sehr lange leben, auch wenn angeblich der Ärzte so mit bis zu Metastasen verkrebst ist, das weiß ich inzwischen mit und über Krebs von seinen Überlebenden.

Gruß
Aprikose
 
Hallo veganchen

Vielleicht hat ihn die Krankheit einfach jahrelang so geschwächt dass er,auch wenn der Krebs mittlerweile geheilt ist,trotzdem oft noch erschöpft oder antriebslos ist.

Könnte auch sein dass er mittlerweile vielleicht andere gesundheitliche Probleme hat,auch kranke Menschen können schließlich oft mal Tage haben wo es ihnen gut geht.

Gruß Mara :)

ps:Sollte kein Vorwurf an dich sein
 
Sehe ich auch nicht als Vorwurf, aber es ist schon erstaunlich, daß es Ihm nur dann Gut geht, wenn er Sachen macht, welche in seinem Interesse liegen. Soll er aber mal was tun, z.B. Kleinigkeiten im Haushalt, oder irgendwas anderes, wo kein Fernseher in der Nähe ist, dann ist er ganz plötzlich Todkrank!? Hat er dann sein Ziel erreicht, nämlich vor der Glotze zu liegen, geht es Ihm wieder blendend!
Ich kann dieses Verhalten nicht nachvollziehen. Beim besten Willen nicht! Das geht so ja nun schon seit über 20 Jahren! Ebenso auffällig ist, daß er, bekommt er keine Aufmerksamkeit, oder sind in der gerade bestehenden Runde ( Freunde, Familie, Bekannte ) welche dabei, die sich seine Krankengeschichten nun schon zum tausendsten mal angehört haben , und jetzt nicht sofort auf sein erneutes Jammern reagieren, dann miemt er auch den Todsterbenskranken, und unterstreicht das noch mit lautem Gestöhn. Der Fernseher stört ihn aber nicht dabei! Der läuft weiter!
Das alles läßt schon sehr daran zweifeln, daß es wirklich sooo schlecht um Ihn bestellt ist. Selbst die Ärzte sind schon genervt von seiner Dramaturgie! ( Desshalb taugen die auch nix... )
 
Hallo veganchen,

Krebs hin, Krebs her: offensichtlich gelingt es diesem Mann, sich "Zuschauer" zu finden, die auf seine Vorstellung eingehen.
In einem wirklichen Theater würden die Zuschauer nach Hause gehen, weil sie die Vorstellung zu schlecht und langweilig fänden.
In diesem Fall ist das anscheinend nicht möglich, nicht geschehen....?
Warum?

Grüsse,
Oregano
 
Er gehört zur Familie, da kann man leider nicht wegrennen. Aber mit ihm darüber reden ist UNMÖGLICH!!!!! Er hört nicht zu, oder fährt sofort aus der Haut. Leider erhält er von der Person, welche er am meisten traktiert, die höchste Aufmerksamkeit. Sie ist zwar ständig am jammern, daß ihr das auf die Nerven geht, aber wenn wir ihr Hilfe anbieten, lehnt sie diese ab, oder reagiert nicht darauf. Sie gibt ihm immer wieder die Bestätigung, wie schwer krank er doch ist. Ein Teufelskreis!
 
Definitiv! er weis alles, er kann alles, und er weis und kann es viel, viel besser als alle anderen! Nach seiner Überzeugung ist er der Weiseste überhaupt, und alle anderen sind so dumm, daß er ihnen ( selbst ihre eigene langjährige Arbeit ) alles bis ins kleinste Detail tausendfach, angefangen von den Bienen..., erklären muß! Hat aber in wirklichkeit von der Realität, gerade in der heutigen Berufswelt keine Ahnung. Woher auch, er hockt ja schon seit fast 20 Jahren zu Hause! Aber er sieht ja täglich Fern!!... Will man ihn dann unterbrechen, weil man das schon 10000mal von ihm gehört hat, wird er Agro. Und schon ist sie wieder da..., Die schwere Krankheit! Und wir haben wieder kein Verständnis!
 
Das ist wirklich eine unangenehme und frustrierende Situation.
Ich fürchte, da bleibt nichts anderes übrig als Durchzug bei den Ohren zu machen (zum einen Ohr rein, zum anderen gleich wieder raus) und sich soweit möglich zurück zu ziehen.
Man kann das Spiel natürlich auch mitspielen und ihn ständig bedauern, bis es - das wäre doch schön? - ihm zu viel wird...

Wenn "die Person, die er am meisten traktiert" da mitspielt, leidet sie anscheinend noch nicht genug. Ziehen sich die anderen zurück, wird der Leidensdruck grösser. Vielleicht bewegt sich dann etwas.

Grüsse,
Oregano
 
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