Anhaltende Schmerzen nach Blinddarm-OP

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05.10.09
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Hallo zusammen

bin froh endlich ein Forum gefunden zu haben indem man sich austauschen kann und eventuell neue Möglichkeiten findet um sein Leben wieder erträglich und schmerzfrei zu gestalten.

Im November 2005 (war damals 19 Jahre)wurde mir der Blinddarm entfernt, nachdem ich wieder zu Hause war bekam ich hohes Fieber, habe eine Woche lang kaum das Bett verlassen, höllische Schmerzen und dachte erst noch das es normal ist da sich der Körper nach einer OP erst einmal erholen muss. Zehn Tage nach der OP sollten die Fäden gezogen werden. Im KH angekommen, waren die Ärzte geschockt, meine Bauchdecke war sehr geschwollen und heiß, die Fäden vollkommen verschwunden und der OP-Schnitt knall rot und entzündet.

Ich wurde ohne Narkose aufgeschnitten und das Resultat war das ich etwa einen halben Liter Eiter im Bauchraum hatte. Die Wunde wurde ausgespült und lediglich mit Mull und Tamponade abgedeckt. 6 Wochen lang täglich mehrmals ausspülen, die Schmerzen waren die reinste Hölle. Ich habe daraufhin das KH gewechselt, ebenso den Gynäkologen. Alle bisherigen Ärzte sind ratlos.

Seit der Blinddarmoperation 2005 habe ich 17 weitere Operationen hinter mir, Lapraskopien, Bauchschnitt, usw. oft waren Verwachsungen Ursache der Schmerzen. spätestens 6 Wochen nach einer OP traten die Schmerzen erneut auf. Teilweise sind sie so schlimm das ich nicht lange Sitzen kann.

Ich bin ratlos und weiss wirklich nicht mehr was ich noch tun kann. Mein Gyn verschreibt mir keine Schmerzmittel mehr. Zuletzt habe ich ein Kombi-päparat aus Tramadol udn Paracetamol genommen in Kombination mit Lyrica. Die Wirkung war nach 4 wochen vorbei. Seitdem nehme ich nichts mehr. Bisher hat eine 2 wöchige Therapie mit dem Mittel Tetrazepam geholfen, aber auf lange Sicht nicht zu empfehlen, wie mir gesagt wurde.

Einige ärzte waren der meinung es sei psychosomatisch. Ich glaub nicht daran. Ich habe nur den Wunsch wieder ein normales Leben zu führen und lediglich mal eine Kopfschmerztablette nehmen zu müssen. Ich will weg von den Schmerzmitteln die ich bisher genommen habe. es ist erniedirgend und jedes mal ein schlag wenn eine op gelaufen ist und die ärzte mir keine diagnose mitteilen können.

Hat jemand von euch ähnliche Probleme? Oder eine Idee was ich noch in Angriff nehmen könnte? ich möchte nicht ein lebenlang von mitteln abhängig sein um meine lebensfreude wieder genießen zu können.

Ich bin dankbar für jeden Vorschlag.

Liebe Grüße Lyn
 
Hallo Lyn!


Erstmal muß ich sagen, du bist ja wirklich total tapfer! Bei sowas hätte ich mir bestimmt schon fast die Kugel gegeben!
Das ist ja wahnsinn mit den ganzen OPs!
Was sagen die denn hinterher zu dir?

Wenn die Bauchhöhle vereitert, muß der gesamte Inhalt raus, zum spülen. Danach wird alles wieder reingepackt.Ich nehme an, das genau das auch bei dir gemacht wurde als das vereitert war?

Nun ist es so, wenn der Darm einmal draussen war, wird er nicht mehr so reingepackt, wie er vorher lag.
Der liegt nun also irgendwie anders in deinem Bauch. Möglicherweise irgendwo in Kurven, wo er vorher nicht in Kurven lag.
Das kann sehr unangenehm sein. Nun ist die Sache bei dir schon eine Weile her. Wann war die letzte OP?

Gegen diese veränderte Darmlage kannst du nichts machen. Man kriegt das nicht mehr ursprünglich hin. Hier würde ich dazu raten deine Ernährung anzupassen (Blähendes vemeiden, nicht so sehr schwer verdauliches Essen) und sowas wie Yoga zu betreiben, denn das sind zumeist erstmal sanfte Stellungen, Bewegungen, bei denen es deinem Körper nicht so schwer fällt, sich anzupassen. Ausserdem fördert Bewegung ja auch die Darmgängigkeit.

Ansonsten müßte man mal auf die Schmerzbeschaffenheit schauen: wann wie wo etc.

Ich hoffe du kannst noch ein paar mehr Tipps finden!

LG maumel
 
Hallo Maumel

vielen dank für deine tipps.
Die letzte op war im oktober letzten Jahres.
Bisher sagen mir die Ärzte, das die op gut verlaufen ist, aber sie nichts gefunden haben was ihrer meinung nach die schmerzen verursacht. das letzte KH will mich nun wegen meinen beschwerden nicht mehr operieren, da allgemein bekannt ist das verwachsungen immer wieder kommen können und jede op erhöht das risiko neuer verwachsungen. ich hab ein knappes jahr ziemlich ekzessiv bauchtraining gemacht, da ich lieber den schmerz durch muskelkater hatte als die üblichen schmerzen. hat ne weile auch ganz gut geklappt.
Mit Yoga werd ich es mal probieren und was die ernährung angeht, die habe ich schon umgestellt. ich finde es nur so erniedrigend das einem soviel lebensfreude und motivation genommen wird.
und ganz ehrlich, man gibt die hoffnung auf wenn man einen arzt konsultiert der auf den bereich schmerzen spezialisiert ist und er mitteilt das ihm die ganze geschichte viel zu riskant ist. schmerzmittel machen im körper zuviel kaputt, bin zu jung um ein leben lang irgendetwas einnehmen zu müssen.

LG Lyn
 
Liebe Lyn,

das ist alles wirklich schlimm!

Wo genau sitzen denn die Schmerzen? Und wann treten sie auf?


LG Maumel
 
Hallo Rapante,

setze Dich mal mit Deiner Krankenkasse in Verbindung und frage nach einer kompetenten Schmerzambulanz in Deiner Nähe. Niemand muß Dauerschmerzen erleiden und so eine Symptomatik gehört nicht in die Hand eines Gyn. Deine Kasse hat sicher Interesse an einer dauerhaften Lösung des Problems und sollte Dir weiter helfen.
 
meistens treten die schmerzen auf wenn ich lange sitze, vor einigen jahren hatte ich mehr oder weniger "geregelte zeiten" wann die schmerzen auftreten. mittlerweile kommen und gehen sie. seit einigen wochen strahlen die schmerzen bis in die knie aus, besonders rechts.

danke james, das werde ich probieren. dürfte auch im interesse der kasse sein.
 
Liebe Lyn,

mensch da müßte sich doch ein Spezialist für finden lassen!
Ich nehme mal an, die haben dir bei der ersten und zweiten OP irgendetwas kapput gemacht.
Oder anderweitig herumgepfuscht.
Das ist bitter!

Ich hoffe du findest einen Arzt, der dir helfen kann!


LG Maumel
 
das hoffe ich auch, befinde mich öfter in praxen als auf der arbeit, und auf dauer ist es nervig immer sagen zu müssen "muss wieder zum arzt" und nicht jeder versteht es, alle sprechen ihr mitgefühl aus und geben sich wahrlich mühe es zu verstehen, aber der spass hört auf wenn gesagt wird " nimm doch mal antidepressiva". ich hoffe sehr das ich bald einen guten arzt finde der weiss was bei mir schief läuft
 
Hallo Freunde

einige Wochen sind vergangen und ich habe Neuigkeiten :) habe es doch noch mal gewagt mich operieren zu lassen, und tatsächlich sind die Ärzte fest davon überzeugt endlich das Problem gefunden zu haben was die Schmerzen verursacht. Laut denen soll es eine dicke Ader im Unterbauch gewesen sein, die das Blut nicht so fließend durchliess und somit krampfartige starke Schmerzen verursacht hat. Als ich die Bilder der OP sah war ich doch etwas geschockt.

Vielleicht ist es noch etwas früh dazu was zu sagen, die op war Anfang August, aber bis jetzt habe ich keine Probleme, Schmerzen oder ähnliches. Auch seelisch geht es mir sehr viel besser, hab das Lachen doch nicht verlernt.
Aber verrückt ist es das man bei manchen Sachen fast 10 Jahre braucht bis es zu einer Diagnose kommt. Ich hoffe das es so bleibt und ich die letzten Jahre hinter mir lassen kann.

Nochmals vielen lieben dank für euer "mut machen" und die lieben Zusprüche und Ideen. :freu:
 
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