Methämoglobin im Gehirn

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vetula

Woher kommt das? (Bestrahlungsfolge?)
Baut es sich selbst wieder ab?
Was passiert, wenn nicht?
Welche Auswirkungen hat es?
Was kann ich selbst dagegen tun?

:confused::confused::confused:
 
Hallo vetula,

wie hat man das Methämoglobin denn im Gehirn überhaupt gefunden?

Soweit ich das verstehe, baut der Körper das Methämoglobin von selbst ab, weil er es nicht wirklich brauchen kann zum Sauerstofftransport. Dafür ist das Hämoglobin zuständig.
Aber es gibt wohl Mängel, die dazu führen, daß es sich ansammelt.

Störung des Enzym-Systems der roten Blutkörperchen
Störung der Methämoglobin-Reduktase
Methämoglobin wird in zu geringem Umfang in Hämoglobin zurückverwandelt. Es häuft sich an.
Kommt als erbliche Erkrankung vor. Dabei kommt es zu Methämoglobinspiegeln von 10 - 20% seltener bis 50%.
Auch bei Neugeborenen und Säuglingen arbeitet die Methämoglobin-Reduktase noch nicht in vollem Umfang.
Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel
Dies ist ein anderes Enzym in den roten Blutkörperchen, das für die Rückführung des Methämoglobins in Hämoglobin wichtig ist. Der erbliche Mangel kommt in Europa vorwiegend in den Mittelmeerländern vor. Führt meist nur bei Wirkung von zusätzlichen Faktoren wie der Einnahme bestimmter Medikamente oder Nahrungsmittel (Fava-Bohnen), Infektionen oder bei Neugeborenen zu Problemen. Wenn dieser Fall eintritt, ist die eher milde Methämoglobinämie weniger wichtig als die anderen Probleme, die dabei auftreten können: die Hämolyse (Zerstörung roter Blutkörperchen) oder der Bilirubinanstieg beim Neugeborenen.


Erbliche Veränderungen des Hämoglobins in den roten Blutkörperchen
Hämoglobin M
Methämoglobin wird wegen des abnormen Hämoglobins in zu geringem Umfang in Hämoglobin zurückverwandelt. Es häuft sich an. Anteile von 20 - 40%. Patienten haben Zyanosen (Blausucht) seit der Kindheit.


Einnahme von Medikamenten oder Giftstoffen, die Methämoglobinbildung auslösen können
Kann aus 2 Gründen zur Methämoglobinbildung führen:

eingenommene Substanz selbst ist wirksam genug, um eine nennenswerte Methämoglobinbildung zu verursachen (manche Vergiftungen).
eingenommene Substanz selbst ist ein nur schwacher Methämoglobinbildner, aber bei einem Menschen mit den unter Punkt 1 oder 2 beschrieben Enzym- oder Hämoglobinveränderungen kann es dennoch zur Methämoglobinbildung kommen (Medikamente, Giftstoffe)


Stoffe, die Methämoglobinbildung auslösen können:

Oxidationsmittel (z.B. Chlorate in Reinigungs- und Bleichmitteln)
Nitrite, Amylnitrit, Nitroglyzerin
Maximum der Met-Hb Konzentration bereits ca. 1h nach Einnahme/Einwirkung; nach 5h bereits weitgehende Normalisierung.
Aromatische Amino- und Nitroverbindungen (Nitrobenzol, Anilin)
Werden erst im Körper in Met-Hb-bildende Verbindungen umgewandelt. Met-Hb steigt etwas später an (Höhepunkt nach ca. 4h, fällt dann langsamer ab)
Nitrate (die normalen Darmbakterien wandeln sie in Nitrite um)
Nitratreiches Brunnenwasser oder Nitrat-gedüngtes Gemüse kann für Säuglinge gefährlich werden
Medikamente, die Met-Hb-Bildung verursachen können (Beispiele)
Lokalanästhetika (Mittel für die lokale Schmerzausschaltung)
Benzocain, Lidocain, Procain
Primaquin (Malaria-Behandlung)
Sulfonamide (werden bei bakteriellen Infektionen, als harntreibende Mittel und bei Zuckerkrankheit verwendet)
Phenacetin (früher als Schmerzmittel verwendet), Paracetamol, Phenazopyridin (beides Schmerzmittelinhaltsstoffe)
Methämoglobin - Übersicht

https://www.paediatrie-hautnah.de/archiv/2000/06/ph0006_257.pdf

Da hier von Giften die Rede ist, die das Methämoglobin ansteigen lassen können, könnte ich mir Bestrahlung als Ursache gut vorstellen. Vielleicht kommen ja von den hier genannten Medikamenten auch noch welche dazu?

Gruss,
Uta
 
oh, danke für die rasante antwort!
es wurde im mrt festgestellt.
zitat: im nativen T1w-Bild zeigen sich multikokal kleinste Signalanhebungen, die Methämoglobin entsprechen könnten.

was auch immer das zu bedeuten hat...

ich habe meine antiepileptika(lamotrigin/keppra) plus 0,5mg tavor genommen.
hm..
 
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