OhneHoffnung schrieb:
Meine schlimmsten Beschwerden sind neurologischer Art:
- Das laufen und stehen fällt mir schwer (ich merke das meine Nerven nicht mitspielen)
- Es kommt auch vor, dass mir das aufrechte Sitzen sehr schwer fällt
- Sprachprobleme (Probleme bei der Wortfindung)
- sehr schlechtes Gedächtnis
- sehr schwere Deppressionen
- uvm.
Hi. Ich arbeite in einer neurologischen Fachklinik. Was du aufgelistet hast, ist noch lange kein Auslöser um mal eben zu sterben. Wir haben Patienten mit Herzinfarkt, Hirninfarkt, Schlaganfall, MRSA, manche bei denen ein Arm oder die Beine gelähmt sind und noch diverse andere -und keiner von den momentan 123 Patienten, wirkliclh kein einziger von denen (2 Stück sind sogar alle älter als du) denkt irgendwo ans Sterben oder daran, dass er bald sterben müsse. So wie du schreibst, würde ich erstmal die körperlichen Symptome von der Depression trennen, und beides seperat voneinander behandeln.
Über Jahre hinweg habe ich verschiedene Neurologen besucht, ich war auch mal in der Nervenklinik. Bisher konnte kein Arzt MS, Parkinson, oder eine andere tötliche Nervenkrankheit nachweisen (wahrscheinlich weil ich mein Beschwerdebild oft nicht präzise genug schilderte). Ich habe das Gefühl, dass es über Jahre ganz langsam schlimmer wird. Das mein Bewegungsapparat in Mitleidenschaft gezogen wird macht mich total fertig. Ich denke den ganzen Tag (und auch nachts beim träumen) nur noch an MS und Parkinson.
Warum muss denn umbedingt etwas tödliches nachgewiesen werden? Wenn es sich einfach um nichts tödliches handelt, bringt es auch nichts, 5x den Arzt zu wechseln, in der Hoffnung beim 6. Mal würde einer etwas tödliches diagnostizieren. Du steigerst dich da viel zu sehr in etwas hinein. Wenn es nicht MS oder Parkinson ist, braucht man (eigentlich) auch nicht ununterbrochen daran denken und sich einreden, man würde es haben. Außer eben, man würde es haben wollen, wofür wieder die Depression verantwortlich sein könnte.
Die Ärzte sagen immer, es wäre meine Psyche, doch das ist unmöglich. Ich muss mit ansehen wie ich über Jahrzehnte hinweg elendig zu Grunde gehe (es wird ein ganz langsamer Tod werden - wenn ich nicht selbst eingreife). Es ist auch frustrierend das kein Arzt etwas findet und mir helfen kann.
Für dich ist das unmöglich, weil du das (das unterstelle ich dir einfach mal) nicht hören willst, dass es nur die Psyche ist. Menschen mit MS oder Parkinson wären froh, sie wären "nur" psychisch krank und an sonsten in der Lage, wieder relativ gesund zu werden. Bei dir macht es mir ziemlich den Anschein, als ob du willst, dass es in eine bestimmte Richtung verläuft. Es wurden doch schon Diagnosen gestellt, somit stimmt es nicht, dass kein Arzt bei dir etwas finden könne. Wenn die körperlichen Symptome von der Psyche kommen, lass dich bitte in eine psychiatrische Fachklinik einweisen. Wenn körperliche Symptome und Depression getrennt voneinander sind, lasse dich bitte in eine neurologische Klinik einweisen, dort wird dann beides behandelt werden.
Nachdem was du schreibst, wie du von dir erzählst, schließe ich mich deinen Ärzten an. Dein Psychisches Problem steht sehr weit im Vordergrund. Alles Gute wünsche ich dir, Krow.