Nahrungsmittel-Intoleranzen

Nahrungsmittelintoleranzen, was kann man noch essen

  • Fleisch

    Stimmen: 4 100.0%
  • Gemüse

    Stimmen: 4 100.0%
  • Obst

    Stimmen: 2 50.0%
  • Teigwaren

    Stimmen: 1 25.0%
  • Brot

    Stimmen: 1 25.0%
  • Desserts

    Stimmen: 1 25.0%
  • Schokolade

    Stimmen: 0 0.0%
  • Kartoffeln

    Stimmen: 4 100.0%
  • Getränke

    Stimmen: 2 50.0%
  • Mehle

    Stimmen: 1 25.0%
  • Zucker

    Stimmen: 1 25.0%
  • Gewürze

    Stimmen: 2 50.0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    4
  • Umfrage geschlossen .
Themenstarter
Beitritt
30.10.09
Beiträge
6
Gestern erhielt ich die Diagnose: Laktose-, Fructose- und Histaminintoleranz.
Was kann ich da noch essen? Vor allem habe ich Probleme zum Frühstück etwas zu finden, da ja keine Milchprodukte, keine Früchte und auch kein Brot vertragen werden.
Wer kann mir da helfen?
 
Willst du die Krankheiten dauerhaft loswerden oder nur die Symptome der Krankheit unterdrücken? Ich frage deshalb, weil deine Frage nur auf Symptomunterdrückung abzielt.
 
Natürlich möchte ich gesund werden, doch im Moment geht es darum, was ich überhaupt essen kann.
 
Was du überhaupt essen kannst, läßt sich mit dieser Umfrage aber nicht herausfinden, weil bspw. unterschiedliche Gemüsesorten völlig unterschiedliche Mengen an Fructose oder Histamin liefern. Im Internet findest du jede Menge Tabellen, die dir angeben, wieviel in welchen Nahrungsmittel enthalten ist. Nach denen mußt du dich dann zwangsläufig richten, je nachdem, wie hoch deine Toleranzschwelle ist.

Ich bin kein Freund von solchen Vermeidungsstratgien, weil du damit die Krankheit nur noch weiter förderst. HI, FI und LI entstehen in der Regel gerade, weil man sich lange Zeit mangelhaft ernährt hat und eine Auslaßdiät macht das nicht besser. Wenn du die Krankheitsursachen abstellst, dann kannst du auch wieder alles essen - egal, wieviel Fructose oder Histamin enthalten sind. Lactose ist eine etwas andere Baustelle, die hat eigentlich von Natur aus sowieso nichts in der Ernährung eines Erwachsenen zu suchen.
 
Hallo brigitte,

kannst DU denn irgendetwas darüber sagen, ab wann und warum bei Dir die gesundheitlichen "Zustände" immer schlechter wurden? Wie fing das an? Siehst Du Zusammenhänge zu irgendwelchen anderen Ereignissen in Deinem Leben?

Gruss,
Uta
 
Hallo Uta
Das ist eine lange Geschichte. Schon viele Jahre habe ich immer Durchfälle, teilweise kann ich keine 10 Minuten unterwegs sein. Wenn ich keinen Stress habe, geht es etwas besser. Als erstes merkte ich dann schon vor etwa 10 Jahren, dass ich Milch nicht vertrage und liess diese dann total weg. Dann ging es etwas besser, so dass ich eigentlich wieder ein normales Leben führen konnte. Joghurt essen konnte ich zeitweise, aber es gab auch Zeiten, wo ich dieses auch weglassen musste.
Wegen einer Fibromyalgie habe ich auch viele andere Beschwerden und muss auch einige Medikamente nehmen. Wegen den Durchfällen erhielt ich einfach die Diagnose Reizdarm.
Seit etwa einem halben Jahr fiel mir dann auf, dass ich jedes Mal, wenn ich etwas Süsses ass oder auch nach Obst kurze Zeit später starke Bauchkrämpfe hatte und anschliessend auch wieder Durchfall. Sobald ich nichts Süsses mehr ass und kein Obst, ging es auch wieder etwas besser.
Was auch auffallend ist, nach einem Glas Rotwein habe ich ein knallrotes Gesicht und nach Tomaten sehr starke Magenschmerzen und ein starkes saures Aufstossen.
Schwierig ist es einfach alles wegzulassen, was ich merke, dass ich nicht vertrage.
Psychisch geht es mir zwar wieder gut und ich bin auch nicht gestresst. Mit meinen Kindern, die alle nicht mehr zu Hause wohnen, habe ich sehr guten Kontakt.
Gruss Brigitte
 
Lieber Joachim
Wie stelle ich denn die Krankheitsursachen ab? Es wäre schön alles essen zu können.
Mfg Brigitte
 
Hi Brigitte,

ich lese gerade zwei sehr interessante Bücher zum Thema Darm. Habe in der Hinsicht selber fürchterliche Probleme! (Vertrage praktisch nur noch Gemüse... :eek:)).
Mache seit Kurzem eine Antipilzdiät, die mir sehr hilft. Hier ungefähr die Mittel, die ich dazu nehme: https://www.symptome.ch/vbboard/kra.../60440-mittelschwere-dysbiose.html#post380712
Das mache ich jetzt schon seit 4 Wochen und es geht mir langsam aber zusehends besser damit! :freu:
Insgesamt halte ich mich auch so ungefähr an dieses Vorgehen: Candida Therapie | Candida-Info.de

Habe gelesen, dass diese ganzen Intoleranzen primär eben auch von einer Darmdysbiose herrühren. Jetzt muss man sich halt noch überlegen, wie es zu so einer Dysbiose kommen konnte... (Antibiotikaeinnahme, Impfungen, Belastung durch Zahnamalgam, Fehlernährung, usw....).

Hier die Bücher, die ich nur jedem wärmstens empfehlen kann, der ähnliche Probleme hat:

Dein Darm - Wurzel der Lebenskraft: Amazon.de: Wolfgang Spiller: Bücher

und besonders auch das hier:
Der Darm - Wächter der Gesundheit: Amazon.de: Roland Werk: Bücher
 
Hallo brigitte,

Wie stelle ich denn die Krankheitsursachen ab? Es wäre schön alles essen zu können.

Ich muß dazu mal ein klein wenig ausholen...

Generell entstehen Krankheiten deshalb, weil wir uns entweder falsch ernähren, weil wir uns zu vielen Schadstoffen aussetzen oder weil wir unseren Organismus mit belastenden Lebensumständen überfordern. Wenn man Unfälle ausklammert, gibt es grundsätzlich nur diese drei Möglichkeiten - egal welche Krankheit. Da sich Krankheiten auch als Vorbelastung an die nachfolgenden Generationen "vererben", entwickeln sich Krankheiten auch über Generationen hinweg weiter, wenn man die Ursachen nicht abstellt. Deshalb sind heute auch immer mehr Kinder schon von Krankheiten betroffen, die früher nur ältere Menschen bekamen - bspw. Rheuma.

Jede Krankheit hat also eine Ursache und zeigt sich dann in Beschwerden, eben den Symptomen der Krankheit. Man hat nun zwei Wege: Man kann die Krankheit ursächlich behandeln, indem man die Ursache der Krankheit beseitigt. Dann verschwindet die Krankheit und mit ihr auch die Symptome. Oder man kann die Krankheit bestehen lassen und versuchen die Symptome zu unterdrücken, bspw. indem man sich bei der FI fruktosearm ernährt. Beides hat den gleichen Effekt - man ist beschwerdefrei. Aber da bei der Symptomunterdrückung die Krankheit samt ihren Ursachen weiter besteht, führt das im Lauf der Zeit zu einer Verschlimmerung der Krankheit und zur Entstehung weiterer Krankheiten.

Da die oben genannten drei Ursachenbereiche ineinander übergehen und oft auch mehrere Bereiche gleichzeitig eine Rolle spielen, wird ein ganzheitlich orientierter Arzt immer auch alle drei Bereiche berücksichtigen und sie wenn nötig durch zusätzliche symptomatische Maßnahmen ergänzen.

Wichtig ist auch, von ärztlicher Seite auszuschließen, daß die Krankheiten Folge anderer Krankheiten sind. So findet man eine FI häufig bei einer Zöliakie, weil die Zöliakie die Darmwand schädigt. In diesen Fällen muß natürlich die eigentliche Grundkrankheit - im Beispiel die Zöliakie - entsprechend ihrer Ursache behandelt werden.

Die Intoleranzen gehören meiner Erfahrung nach (ich bin ärztlich geprüfter Gesundheitsberater GGB) zu den ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten, zu denen übrigens auch alle rheumatischen Erkrankungen gehören, auch die Fibromyalgie. Auch Allergien, diverse Magen-Darm Krankheiten, Steinbildungen, Gicht, Arteriosklerose, Schlaganfall, Diabetes u.a.m. gehören zu diesen Krankheiten. Die ernährungsbedingen Zivilisationskrankheiten machen rund 80% der heute üblichen Krankheiten aus. Die Ursachenkette ist dabei bei all diesen Krankheiten identisch und geht auf die gleichen Ernährungsfehler zurück: Den langjährigen Verzehr stark verarbeiteter und dadurch vitalstoffarmer Nahrung. Zu den Vitalstoffen gehören Vitamine, Enzyme, ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe, Spurenelemente, Faser- und Aromastoffe. Unser Organismus benötigt sie, um die Nährstoffe (Kohlenyhdrate, Fette, Eiweiße) verarbeiten zu können. Durch die starke Verarbeitung (bspw. beim Konservieren oder Pasteurisieren) werden wichtige Vitalstoffe zerstört und fehlen dann unserem Stoffwechsel. Es kommt zu Stoffwechselstörungen, die sich dann - je nach Konstitution - in unterschiedlichen Krankheiten zeigen, bspw. einer Intoleranz.

Die Basis einer erfolgreichen Behandlung ist daher eine Umstellung der Ernährung weg von stark verarbeiteter und hin zu möglichst gering verarbeiteter Nahrung. In der Praxis ist das eine Vollwerternährung, die man so beschrieben kann:

Gemieden werden sollte:

- Fabrikzucker
- Auszugsmehl
- Fabrikfette
- Säfte und gekochtes Obst

Stattdessen sollte man naturbelassenere Alternativen verzehren:

- Aus frischen Vollkornmehlen hergestellte Produkte
- Naturbelassene Öle und Fette
- Möglichst viel Frischkost (Gemüse, Blattsalate, Obst, Nüsse, Kerne, usw.)
- Täglich ein Frischkorngericht

Konserven und Präparate sollte man meiden und die Nahrung stattdessen aus frischen Zutaten zubereiten.

Das Problem dabei ist aber gerade bei Nahrungsmittelallergien und Intoleranzen, daß man als Betroffener viele Lebensmittel gar nicht mehr essen kann, weil man darauf wegen der Krankheit mit Beschwerden reagiert. Man muß dann versuchen, die Ernährung mit dem, was noch beschwerdefrei gegessen werden kann, möglichst naturbelassen zu gestalten. Da die Intoleranzen relativ schnell verschwinden, kann man die Ernährung aber in der Regel bald wieder abwechslungsreicher gestalten.

Da gerade bei "Reizdarm" häufig auch belastende Lebenssituationen eine Rolle spielen und Schadstoffe generell ein Problem sind, sollte man diese beiden Aspekte ebenfalls berücksichtigen. Die Basis einer Heilung ist aber immer die gesunde Ernährung.

Generell ist die Krankheitsbehandlung Sache eines Arztes, daher kann ich dir nicht zu einer bestimmten Therapie raten und muß mich darauf beschränken zu erklären, wie die Krankheiten entstehen. Wenn du daraus den Schluß ziehst, daß eine Ernährungsumstellung eine sinnvolle Sache wäre, kann ich natürlich gerne näheres dazu sagen.
 
Danke Joachim, das tönt ja sehr gut und ich hoffe wirklich, dass ich mit der Ernährung alles bessern kann.
Wie ist es mit Fleisch?
So kann ich also sicher am Mittag und Abend vor allem Salat (mit Olivenöl) und Gemüse machen und mit Kartoffeln. Kann ich Teigwaren auch nehmen?
Was sind denn Frischkorngerichte?
Wie ist das mit Brot? Ich vertrage ja die Hefe nicht.
Ja, ich wäre froh, wenn Du mir noch genaueres zur Ernährungsumstellung sagen könntest.
Danke
Brigitte
 
Hallo brigitte !

Hast du eine "richtige" Laktose- und Fruktoseintoleranz, oder sagt man das, weil man es aufgrund einer Histaminintoleranz nicht mehr essen soll ?

Zur Histaminintoleranz musst du wissen, dass sie auch vorübergehend sein kann.

Bei mir dauerte der Spuk ca. 3 Wochen an glaub ich.

Hast du irgendetwas getan, das das ausgelöst haben könnte ?

Wenn der Körper mit etwas sehr beschäftigt ist, kann es sein, dass ihn schon "Kleinigkeiten" überfordern.

Ich hatte zuvor eine Anti-Pilz-Diät (nichtmal ganz streng) und eine Candida-Behandlung gemacht, da wurde es dann ganz schlimm.
Und ich vertrug die Pflanzenschutzmittel nicht mehr.
Ich esse fast nur bio, habs ganz leicht gelockert.
Damit habe ich meinen Körper etwas entlasten können.

Ich vertrage sogar wieder Kiwis :fans: .... :D

Zu den Lebensmitteln gehen die Empfehlungen sehr auseinander, es gibt aber einige wenige Lebensmittel, die zweifelsohne histaminreicher sind wie Kiwis, Bananen, Tomaten, Rotwein, Eier, Käse (hier kommt es sehr auf die Lagerung an, iss wenn du unsicher bist, eher Frischkäse, falls du keine richtige LI haben solltest ;)).

Grundsätzlich sollte alles nicht lange gelagert worden sein, besondere Vorsicht besteht auch bei Fleisch und Fisch. Konserven und Sachen aus Gläsern sind zu meiden.

Dann gibt es die Histaminlibratoren (setzen gespeichertes Histamin im Gewebe frei) wie Äpfel und Zitrusfrüchte. Stress ist glaube ich auch so eine Sache...

Das ist sehr individuell.

Am besten isst du alles, was allgemein als leicht verträglich gilt.
Also auch keine Auberginen, Zucchinis.
Du solltest ein bisschen auf dein Bauchgefühl hören und immer wieder in dich hineinhorchen, worauf du Appetit hast. Ich glaube, wenn du dich an die heimische Kost hälst, also saisonal isst, machst du auch nicht viel falsch.
Denn wie schon gesagt, der Schweregrad der HI ist variabel und du solltest dich in keinem Fall aushungern.

Auf keinen Fall Alkohol trinken und Schadstoffe meiden. Zucker am besten weglassen.

Ach ja, ich habe heute für mich Linsen wiederentdeckt, die machen satt und sind lecker. Kann man Knoblauch mit reinschneiden ins kochende Wasser.:) Kohl macht auch satt. Du musst für ausreichend Energiezufuhr sorgen.

Mein Arzt hat mir zu Mungbohnen geraten.

Probier mal Buchweizen.

Und bring Abwechslung rein. Nüsse essen hier viele mit HI.

Mit der Zeit wird es dir leichter fallen.:bang:
Alles Gute !

P.S. meide Brot.

Ich esse kein Brot, Gluten, Mais, Reis, Amaranth und Quinoa.
Zum einen, weil ich es nicht vertrage, zum anderen lese ich gerade ein Buch über Getreide, zu dem auch Soja, Mais und Reis gehören; seitdem denke ich etwas anders über die sog. "gesunden" Lebensmittel ... ----> https://www.bbszene.de/_das_getreide_prof_dr_loren_cordain.html

Es soll sich finde ich jeder selbst sein Bild machen und ausprobieren, was ihm gut tut. Wenn du etwas ausprobierst, nimm nicht zu viel !
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Brigitte,

Wie ist es mit Fleisch?

Fleisch scheint bei der FI keine Rolle zu spielen, ist aber bei rheumatischen Erkrankungen immer nachteilig. Wenn du also neben der FI auch die Fibromyalgie im Fokus hast, wäre es besser, auf das tierische Eiweiß zu verzichten. Dazu gehören Fleisch, Fisch, Wurst, Käse, Quark, Eier, Jogurt und Milch. Nicht dazu gehören Butter, Sahne, Sauerrahm (Bio-)Creme fraiche und Schmand, weil hier der Fettanteil stark überwiegt und nur geringe Mengen verzehrt werden.

In der Regel kann man später auch wieder tierisches Eiweiß verzehren, das hängt von der Schwere der Krankheit ab. Eine Freundin hat bspw. chronische Polyarthritis und sie ist nur beschwerdefrei, wenn sie auf tierisches Eiweiß konsequent verzichtet. (Wobei bei dieser Krankheit "beschwerdefrei" schon der Himmel auf Erden ist - die Krankheit ist sehr schwer zu behandeln und gilt nicht umsonst als unheilbar)

So kann ich also sicher am Mittag und Abend vor allem Salat (mit Olivenöl) und Gemüse machen und mit Kartoffeln. Kann ich Teigwaren auch nehmen? Was sind denn Frischkorngerichte? Wie ist das mit Brot? Ich vertrage ja die Hefe nicht.

Am einfachsten ist es, wenn man vor jeder warmen Mahlzeit einfach einen großen Salat ißt. Je mehr Frischkost, umso besser. Wobei die Frischkost möglichst abwechslungsreich zusammengestellt sein sollte, also nicht immer nur Gurke und Tomate, sondern auch mal andere Gemüsearten. In Frage kommt eigentlich alles außer Hülsenfrüchten, man kann bspw. wunderbar auch Wirsing, Blumenkohl, Rosenkohl, Weißkraut, Rotkraut, usw. unerhitzt essen. Das sollte natürlich entsprechend fein geraspelt sein und ohne ein leckeres Dressing geht es auch nicht... Das Öl für das Dressing sollte ein kaltgepreßtes nativ extra Öl sein.

Gedünstetes Gemüse und (Pell!)Kartoffeln sind natürlich prima, eine leckere Soße darf da natürlich nicht fehlen. :)

Natürlich kannst du auch Teigwaren nehmen, es sollten allerdings Vollkornprodukte sein. Auf der Packung sollte dann stehen "Aus Vollkornweizenmehl hergestellt" (nicht "Aus Vollkornweizengrieß...). Wenn es nicht zuviel Arbeit ist, kann man Nudeln auch recht einfach selbst herstellen. Ich mache das immer bei Lasagne. :)

Frischkorngerichte sind eine Art Müsli, nur daß keine fertigen (immer konservierten) Flocken verwendet werden, sondern geschrotetes und eingeweichtes Getreide, das über Nacht in Wasser eingeweicht wird. Normalerweise kommen dann am nächsten Morgen Sahne, Zitronensaft, Nüsse, geriebener Apfel und Früchte der Saison dazu - das ist also durchaus sehr lecker. Es gibt aber auch Rezepte mit Sprossen oder in pikanter Form. Es geht dabei im Grunde darum, einmal am Tag etwas unerhitztes Getreide zu verzehren, weil das Vitamin-B Verluste ausgleicht, die beim Brotbacken auftreten.

Das Brot ist meist ein gewisses Problem, weil es im Handel zwar viele Vollkornbrote gibt, diese Brote aber letztendlich leider Imitate sind. Bei einem echten Vollkornbrot wird das Getreide vor der Teigherstellung frisch gemahlen und sofort verwendet, die meisten Bäcker verwenden aber konservierte Fertigmischungen. Es gibt aber im Biobereich Bäcker, die echte Vollkornbrote backen, auch gibt es noch viele Bäcker, die "Schnitzer Brot" anbieten. Auch das kann man nehmen. Wenn all das nicht geht, bleibt noch die Möglichkeit, selbst zu backen, aber dafür braucht man dann eine kleine Mühle. Die allerdings braucht man auch für Kuchen, Pizza, usw. so daß man auf Dauer um eine Mühle nur schwer herumkommt. Es ist einfach lästig, immer in den Bioladen zu rennen, um sich dort das Getreide mahlen zu lassen. Und lagern kann man es nicht - nach zwei Wochen ist ein gelagertes Vollkornmehl gesundheitlich genauso schlecht wie ein Auszugsmehl.

Was die Hefe angeht: Es kann sein, daß du die Hefe bei einem echten Vollkornbrot sogar verträgst, aber wenn nicht, würde ich einfach auf reine Sauerteigbrote ausweichen. Die schmecken meiner Meinung nach auch noch am besten. :) Es gibt auch Brote die mit Backferment hergestellt werden, auch die sind hefefrei.

Ja, ich wäre froh, wenn Du mir noch genaueres zur Ernährungsumstellung sagen könntest.

Ich habe letztens einen "Fahrplan" gepostet, wie man die Ernährung schrittweise umstellen kann. Schau mal bitte hier: https://www.symptome.ch/vbboard/fructose-intoleranz/59731-fructoseintoleranz-will-weg-hilfe-2.html

Strebsi hat das gleiche Problem und ich habe dort auch schon sehr viel dazu geschrieben.

In jedem Fall einen Besuch wert sind Ute Wilkesmanns Seiten - sie gibt sich sehr viel Mühe, die Ernährungsumstellung zu erklären und stellt sogar regelmäßig Videos dazu auf ihre Webseite. Neben einer enormen Anzahl an Rezepten, die in der Regel auch tiereiweißfrei sind: wilkesmann.de

Wenn du Fragen zu dem ganzen hast, helfe ich dir gerne weiter.
 
Hallo brigitte !

Da fällt mir noch was ein; hast du mal deinen Vitamin B12 _Spiegel oder allgemein Vitamine und Spurenelemente mal testen lassen ?

Solltest du nämlich auf Fleisch verzichten, ist eine Zufuhr von B12 unabdingbar, denn es ist am meisten in Fleisch enthalten, nur wenig in Eiern und Milch (die du ja nicht darfst).

Vitamin B12 ist lebenswichtig.
Ich war auch Vegetarierin und hatte einen derben Mangel, der lebensbedrohlich war.

Lg, Susi
 
Danke Joachim, ich werde versuchen eine Ernährungsumstellung zu machen. Du hast mir sehr viele Tipps gegeben und auch auf der Seite von Stebsi habe ich schon viel nachgelesen. Ganz herzlichen Dank dafür. LG Brigitte
 
Hallo Susi forte,

Solltest du nämlich auf Fleisch verzichten, ist eine Zufuhr von B12 unabdingbar, denn es ist am meisten in Fleisch enthalten, nur wenig in Eiern und Milch (die du ja nicht darfst).

Der Ursprung des Vitamin B12 ist nicht das Fleisch. B12 wird von Mikroorganismen produziert, die auf Pflanzen leben. Die Tiere fressen die Pflanzen und nehmen damit die Mikroorganismen auf, die dann auch im Verdauungssystem des Tieres das B12 weiter produzieren. Deshalb enthält Fleisch zwar Vitamin B12, aber es ist kein tierisches Produkt.

Der gleiche Mechanismus funktioniert auch beim Menschen, sofern die Ernährung eben mit natürlichen Lebensmitteln und nicht mit Büchsenware erfolgt und die Darmflora nicht geschädigt ist. Wäre dem nicht so, wären die Japaner schon lange ausgestorben, denn sie lebten fast ein Jahrtausend aus religiösen Gründen vergan.

Vitamin B12 ist lebenswichtig.

Richtig. Allerdings ist der Bedarf extrem gering und der Organusmus reresorbiert verbrauchtes B12 zum größten Teil auch wieder aus dem Darm. Zu einem Mangel kommt es nur bei Fehlernährung und der daraus resultierenden Störung der Darmflora bzw. des Verdauungssystems. Auch Schadstoffe (Antibiotika) zerstören die Darmflora.

Die mitunter geschilderten Mangelzustände bei Vegetarieren gehen zum größten Teil auf diese Problematik zurück, zu einem anderen auf die Unkenntnis, daß die Normwerte für B12 an Fleischessern erhoben wurden, die sich ständig größere Mengen B12 zuführen. Vegetarier haben einen natürlicherweise niedrigeren gesunden B12 Spiegel.

Untersuchungen haben außerdem gezeigt, daß ein B12 Mangel bei Veganern keineswegs häufiger vorkommt, als bei Fleischessern - im Gegenteil. Das Problem eines B12 Mangels liegt in der Regel also nicht in der B12 Zufuhr, sondern in der B12 Resorption bzw. Verarbeitung, womit wir wieder bei der Fehlernährung und Störung des Verdauungssystems wären.

Buchtipp: "Vegane Ernährung" von Dr. Gill Langley.
 
Hallo Joachim !

So gehen die Meinungen auseinander ... ;)

Ich habe mein Wissen aus "Das Getreide" von Dr. Loren Cordain, meinem Arzt und meinen eigenen Erfahrungen.

Ich aß ordentlich gesund, als ich Vegetarierin war. Dennoch reichte es nicht.

Und ich glaube, es gibt mehr Menschen, wo die Darmflora geschädigt ist, als man ahnt.

Denn lt. dem Krankenhaus, wo ich als Notfall eingeliefert wurde, war ich kerngesund, mein letzter Hausarzt meinte das auch, mein jetziger Arzt sieht das allerdings etwas anders.

Man sieht also, dass es sehr auf die Interessen der Ärzte ankommt, was für eine Diagnose sie einem geben.
Das heißt nicht, dass alle Menschen, die angeblich gesund sind, auch tatsächlich gesund sind.

Das Problem eines B12 Mangels liegt in der Regel also nicht in der B12 Zufuhr, sondern in der B12 Resorption bzw. Verarbeitung, womit wir wieder bei der Fehlernährung und Störung des Verdauungssystems wären.

Genau, und die Rersorption von B12 ist gestört, weil ein solcher Mangel entstanden ist, dass alleinige orale Gaben nicht mehr ausreichen; denn B12 ist wichtig für den Zellstoffwechsel. Fehlt zuviel B12, kann folglich auch immer weniger aufgenommen werden.
Daher bezahlen Krankenkassen auch B12-Spritzen bei Menschen mit niedrigem B12-Spiegel ebenso die Umweltkliniken.
Vegetarier haben einen natürlicherweise niedrigeren gesunden B12 Spiegel.

Könnte etwas überholt sein. Die Orthomolekularmedizin sieht das etwas anders.
 
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