Immer noch starke Bauchschmerzen nach Gallensteinentfernung

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08.09.09
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Hallo erstmal bin neu im Forum...und habe ein Problem,

eine Bekannte von mir wurde am Mittwoch zu einer Gallenstein-OP ins Krankenhaus gebracht...die Bekannte kommt aus Holland und das Krankenhaus ist auch dort....und wie ihr sicherlich wisst oder auch nicht, ist das holländische Krankensytem nicht das besste und zuverlässigste System der EU...weil alle Krankenkassen privatisiert wurden....


...so nun zum eigentlichen Problem....also die Bekannte wurde wie gesagt Mittwoch eingeliefert...(sie hatte davor auch starke Bauchschmerzen, Rückenbeschwerden, Übelkeit, etc.)...so nun nach der OP hat Sie die Schmerzen noch genauso wie davor...wenn nicht sogar schlimmer...die Ärtze haben Blut genommen, den Urin getestet und sie war schon in der Röhre.

Sie liegt nun immernoch im Krankenhaus mit sehr großen Schmerzen und die Ärtze wissen nicht was tun sollen...sie bekommt allein alle 4 Stunden Morphium um die Schmerzen zu lindern...aber das ist ja auch keine Zukunft...nicht das noch eine Morphiumsucht ensteht...


...ich würde nun gern wissen ob jemand diese Beschwerden vielleicht schoneinmal hatte oder vielleicht die Symptome einigen Krankheiten zuordnen könnte....ich wäre euch sehr dankbar.


Mfg Haemmel
 
immernoch starke Bauchschmerzen nach Gallensteinentfernung...

Ist denn ganz gezielt danach geschaut worden, ob sie evtl. einen Stein stecken hat am gemeinsamen Ausführungsgang von Bauchspeicheldrüse und Galle? Oder in Gallengängen, die noch vorhanden sind? Oder ob sie evtl. Nierensteine hat?
Spiegelung von Bauchspeicheldrse und Gallengang

6.2 Warum können nach Entfernung der Gallenblase noch Beschwerden auftreten?
Nach einer korrekt durchgeführten Operation können aus verschiedenen Gründen noch Beschwerden auftreten. Eine Ursache dafür können Verwachsungen sein. Möglich sind auch kleine, im Gallengang verbliebene oder neu aufgetretene Gallensteine. Um dies auszuschließen, wird schon während der Operation nach Steinen im Gallengang gesucht. Andere Erkrankungen des Verdauungstraktes, die vielleicht schon vor der Operation bestanden haben, oder nachher neu aufgetretene Erkrankungen des Bauchraumes können ebenfalls weitere Ursachen für weiterhin bestehende oder neu aufgetretene Beschwerden sein.

7. Zusammenfassung
- Gallensteine bestehen aus verfestigten körpereigenen Bestandteilen. Sie können sich sowohl in der Gallenblase als auch im Gallengang bilden.
- Gallensteine entstehen, wenn die verschiedenen Bestandteile der Gallenflüssigkeit nicht im richtigen Verhältnis zueinander vorliegen und dadurch Bestandteile „verklumpen“. Meistens handelt es sich dabei um Cholesterin.
- Gallensteine, die über lange Zeit in der Gallenblase liegen bleiben, können eine Entzündung/Reizung der Gallenblasenwand verursachen. Eine solche Gallenblasenentzündung nennt man Cholezystitis.
- Auch im Gallengang können Steine (Choledocholithiasis) zu einer Verstopfung oder einer Entzündung führen (Cholangitis).
- Gallensteine treten jenseits des vierzigsten Lebensjahres häufig auf. Meist rufen sie aber keine Symptome hervor. Nur ein Viertel der Menschen mit Gallensteinen muss deswegen behandelt werden.
- Gallengangssteine müssen jedoch immer entfernt werden.
- Symptomatische Gallensteine führen zu typischen Schmerzen, den sogenannten Gallenkoliken. In diesen Fällen ist ein Arztbesuch nötig.
Der Arzt kann die Gallensteine meist mit einer Ultraschalluntersuchung nachweisen. Manchmal werden Röntgenuntersuchungen oder Endoskopien (Magen-/Darmspiegelungen) notwendig.
Gallenkoliken werden zunächst mit Schmerzmitteln behandelt.
Später sollte die Gallenblase entfernt werden, dies ist meist im Rahmen einer sogenannten "Schlüsselloch-Chirurgie" möglich.
Zur Vorbeugung gegen Gallensteine empfiehlt es sich auf eine gesunde (also fettarme, ballaststoffreiche) Ernährung zu achten.
Übergewicht sollte reduziert werden, der Arzt kann dabei helfen
Gallensteine (Cholelithiasis/Gallenkolik) - [www.Patientenleitlinien.de] - Gesundheit- + Medizin- Information ...

Gruss,
Uta
 
immer noch starke Bauchschmerzen nach Gallensteinentfernung

Hallo erstmal bin neu im Forum...und habe ein Problem,

eine Bekannte von mir wurde am Mittwoch zu einer Gallenstein-OP ins Krankenhaus gebracht...die Bekannte kommt aus Holland und das Krankenhaus ist auch dort....und wie ihr sicherlich wisst oder auch nicht, ist das holländische Krankensytem nicht das besste und zuverlässigste System der EU...weil alle Krankenkassen privatisiert wurden....


...so nun zum eigentlichen Problem....also die Bekannte wurde wie gesagt Mittwoch eingeliefert...(sie hatte davor auch starke Bauchschmerzen, Rückenbeschwerden, Übelkeit, etc.)...so nun nach der OP hat Sie die Schmerzen noch genauso wie davor...wenn nicht sogar schlimmer...die Ärtze haben Blut genommen, den Urin getestet und sie war schon in der Röhre.

Sie liegt nun immernoch im Krankenhaus mit sehr großen Schmerzen und die Ärtze wissen nicht was tun sollen...sie bekommt allein alle 4 Stunden Morphium um die Schmerzen zu lindern...aber das ist ja auch keine Zukunft...nicht das noch eine Morphiumsucht ensteht...


...ich würde nun gern wissen ob jemand diese Beschwerden vielleicht schoneinmal hatte oder vielleicht die Symptome einigen Krankheiten zuordnen könnte....ich wäre euch sehr dankbar.


Mfg Haemmel


Hallo Haemmel,

ich hoffe, Euer Thema hat sich bis dato zum Guten gewendet.

Das Problem hier ist, falls die Galle mit den Steinchen entfernt wurde, können immer noch die "Gallengänge" entzündet sein und auch Gallengries oder auch evtl. kleine Steinchen für Stauungen und Koliken sorgen.
Dieses ist kaum im Ultraschall, selbst manchmal im 3D nicht, aufgrund von starker Überlüftung, zu lokalisieren.

Diese Schmerzen sind ganz fürchterlich und können in einer Schmerzskala von 1-10 locker die 10 erreichen. Morphin wäre eigentlich, aus Sicht der mörderischen Schmerzen indiziert, solange diese anhalten. Achtung dies macht dann auch nicht süchtig.

Leider, und jetzt kommt die Krux, darf Morphin bei Gallengangentzündungen nicht gegeben werden, da es einem ärztlichen Kunstfehler gleich.
Morphine ziehen die Gallengänge zusammmen, welche nach der Gallenblasenentfernung weiterhin existieren und deren Funktion dann von der Leber übernommen werden und es kann beim Nachlassen der Morphinwirkung diese Nebenwirkung (Zusammenziehen der Gallengänge) mit massiv starken Schmerzen gespürt werden.

Ich hab das Thema nochmals für alle Anderen, die hier mitlesen, aufgriffen, damit diese Info vorhanden ist und dementsprechend bei manchmal nicht genau wissenden Ärzten, hier zumindest der Patient um diese Nebenwirkung weiß und den Arzt darauf ansprechen kann, falls diese Höllenschmerzen nach der OP weitergehen.

Bzw. werden auch aufgrund von Gallenblasenentzündungen, Gallengangsentzündungen die locker die Schmerzskala 10 erreichen, ebenfalls Morphine verabreicht. Hier gilt das gleiche. Morphine engen die Gallengänge weiter ein und die Kolliken bleiben aufrechterhalten.

Hoffentlich muss hier niemand soetwas durchstehen, schlimm ist das.

Nachtrag: Weiterhin spielt die Ernährung bei Gallenschmerzen eine große Rolle. In den akuten Phasen nur wenig essen, was man eh meist tut, wenig Fette und am Besten mit glutenfreiem Brei anfangen.
In manchen Krankenhäusern wird dann die Normalkost wie Schweinsbraten oder Gulasch zum Mittag serviert, soetwas geht garnicht, unbedingt um diese Schonkost bitten.


Liebe Grüsse von Kayen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Kayen, danke für diesen Beitrag im Nachhinein.
Meine Tochter, 18, hat Mitte August die Gallenblase heraus bekommen, weil sie nach monatelanger Radikaldiät (eher Essstörung) Gallensteine bekommen hatte und jedes Mal, wenn sie wieder normaler aß, eine schlimme Kolik bekam. Nun hat sie immer noch Probleme...
Sie kann nicht länger nichts essen, was sie zB für Atemteste der Gastroenterologin machen soll. Freitag hatten wir den ersten (Glucose-)Test, 12 h vorher nichts essen und dann auch nicht mehr, nur Glucose und 3 Stunden pusten...
Sie bekommt dann Rücken- bzw. Nierenschmerzen....sie sagt, es fühlt sich an wie eine Gallenkolik, aber hinten.
Beim Endokrinologen hatte sie einen ACTH-Test (sie hat noch viele andere Probleme, zB Cortisolmangel), bei dem sie zusammenbrach und auch diese Schmerzen hatte. Er schallte gleichm aber sah auch nichts, keinen Stein, aber Grieß sieht man ja nicht.
Eigentlich wollte er die Leberwerte mit untersuchen lassen, hat er aber wohl doch nicht....auf den Laborwerten keine da.
Was können wir tun? Kann man etwas einnehmen, um den Gallefluss zu fördern?
Sie isst sehr eingeschränkt: nur Hähnchen, etwas Salat, Mischbrot und Mandelmus oder etwas Rindersalami, Banane mit Milch und Kakao als Smoothie.
Gruß
Maarit
 
Hallo Maarit,

ob es sich bei den Koliken Deiner Tochter um einen Stau in den Gallengängen handelt, könnte man am Bilirubin Wert erkennen, entweder im Serum Blut oder im Urin. Wichtig ist hier der Bilirubin Einzelwert, nicht der Gesamtwert.
Ist dieser erhöht würde ich auf jeden Fall auf ein MRT bestehen, dort sind die Gallengänge normalerweise gut zu erkennen.
Falls der Arzt keinen erhöhten Bilirubin Wert feststellt, würde ich trotzdem alles dran setzen um ein MRT zu bekommen und zwar gesamter Bauchraum, um festzustellen ob zumindest nirgends Stauungen vorhanden sind und ob der Darm/Nieren gut ausschauen.
Ein 3 D Ultraschall wäre auch gut, haben aber die Wenigsten.

Wenn MRT Bild o.k., erst dann würde ich den Gallenfluss fördern, vorher nicht bzw. die Diagnostik abwarten, damit die Koliken nicht gefördert werden, denn das tun alle Bitterstoffe. Das einzige, was ihr versuchen könnt, wären Artischocken-Kapseln 1 x 1 tgl. nach dem Frühstück. Es gibt eine Biologische Form in der Apotheke, bei Interesse kannst Du gerne nochmals nachfragen.

Weiterhin würde ich bis zur Klärung nur Schonkost essen und auch keinen Kaffee trinken zumindest keinen starken Kaffee. Kamillentee, Fencheltee, stilles Wasser, erstmal gar kein Fleisch, auch kein Hähnchen, sondern nur Gemüse und Kartoffeln oder Reis oder Nudeln, alles was leicht verdaulich ist. Wenn das vertragen wird, dann erst weiter aufstocken. Mit Salat wäre ich auch vorsichtig, erst mal nur gekochtes Gemüse (nichts was bläht) als Salat zubereiten und leider auch keine Rindersalami, diese liegt viel zu schwer.
Lieber Toast mit z.B. Avocado Aufstrich und dazu Gemüse vom Mittag oder ähnlich und sich dann langsam weiter vortasten.

Grüße an Dich Maarit und gute Besserung für Deine Tochter
Kayen
 
Danke Kayen!
Das hilft uns, endlich mal qualifizierte Aussagen.
Die Gastroenterologin meldet sich leider nicht, ich hatte ihr eine mail geschrieben, weil ich telefonisch nicht durchkam.
Der Endokrinologe wollte die Leberwerte nachmelden nach der Blutentnahme vergangenen Freitag. Mal sehen, was ich da morgen bekomme...
Das Artischockenmedikament würde mich interessieren, habe selbst schonmal was genommen...Ardeycholan oder so...
Gruß
Maarit
 
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Das Artischockenmedikament würde mich interessieren, habe selbst schonmal was genommen...Ardeycholan oder so...
Gruß
Maarit

Hallo Maarit,

meine Artischockenkapseln haben wahrscheinlich doch keine Bio Qualität; die Firma heißt nur "Bio-Diät Berlin" und wird von allen Apotheken geführt.
Trotzdem bevorzuge ich diese aufgrund der einigermaszen akzeptablen Inhaltsstoffe:
Artischockenpulver hergestellt aus sprühgetrocknetem Pressaft aus Artischockenblütenknospen, Maltodextrin und Magnesiumsalze.

Wie bereits geschrieben erstmal nur 1 x tägl. 1 Kapsel, Vorsicht ist hier immer besser als ein zuviel, bei der Intensität und Langwierigkeit der Schmerzen.

Grüße von Kayen
 
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