Kein normales Leben möglich wegen Unverträglichkeiten

Halo Neko,

Allerdings muss ich zugeben, dass mir dein Plan schon die Tränen in die Augen treibt und ich mit dieser Ernährung wohl damit rechnen muss nicht mehr am sozialen Leben teilhaben zu können :(

Besteht dein soziales Leben denn nur aus Essen? ;) Spaß beseite - ich weiß sehr gut, wie das am Anfang wirkt, ich höre genau das praktisch nach jedem Vortrag zu diesen Themen.

Dazu kann ich drei Dinge sagen:

1. Stimmt. Man ißt zwangsläufig anders und wenn die anderen Döner essen gehen, muß man sich eben überlegen, ob es einem das wert ist oder ob man nicht doch auch mit einem Salatteller oder einer Gemüseplatte am sozialen Leben teilnehmen kann. Das ganze hängt natürlich auch davon ab, wie oft man sich Ausrutscher erlaubt und das wiederum hängt davon ab, was man gesundheitlich erreichen will.

2. Alle, die es ausprobiert haben, sehen das hinterher völlig anders. Das klingt sicher unglaubwürdig, aber du kannst im Vollwertforum (siehe mein Profil) gerne selbst nachlesen oder nachfragen. Mit der Ernährungsumstellung verändert sich auch der Geschmack - die üblichen Fertiggerichte (auch die im Restaurant) schmecken plötzlich künstlich, übertrieben würzig oder - im Fall von Desserts und Süßigkeiten - ekelhaft süß. Man will das dann gar nicht mehr essen. Was das soziale Leben angeht: Ich esse selbst so seit nunmehr zehn Jahren und mein soziales Umfeld hat sich dadurch überhaupt nicht geändert. Im Zeitalter der Allergien ist es sowieso für keinen mehr ein Problem, wenn man anders ißt.

3. Ich sage es mal ganz konkret: Wer Intoleranzen und Allergien hat, ist krank und leidet an Stoffwechselstörungen. Wenn man diese Krankheit dauerhaft loswerden will, muß man die Krankheitsursache konsequent vermeiden und das bedeutet zwangsläufig Abstellen der Ernährungsfehler und Ernährungsumstellung. "Wasch mir den Buckel, aber mach mich nicht naß" funktioniert da leider nicht.

Zum Beispiel heute Mittag, da habe ich mir puren Lachs und Kartoffeln mit frischem Rosmarin gemacht, nur mit etwas Salz und Pfeffer gewürzt. Ca. 1 Stunde später bekam ich wieder Darmkrämpfe und mir ist der Schweiß ausgebrochen, war aber unterwegs und konnte so nur die Zähne zusammenbeißen und hoffen, dass der Schmerz bald vorbei geht. Das passiert regelmäßig selbst wenn ich nur ein bisschen Gemüse esse.

Sicher. Du bist derzeit in einer Situation, in der du nicht mehr viele Lebensmittel verträgst und hast Angst davor, etwas zu verändern, weil dann möglicherweise Beschwerden kommen. Das ist absolut verständlich, bringt dich aber leider nicht weiter. Wenn du nichts tust, werden die Allergien oder Intoleranzen immer schlimmer und je länger du wartest, umso weniger wirst du ändern können, weil du immer weniger verträgst.

Genau aus diesem Grund bleib ich häufig am liebsten einfach zu Hause :(

Dann würde sich aber durch eine Ernährungsumstellung erst einmal nicht viel am sozialen Leben ändern, oder?

Das habe ich sowieso schon seit Monaten, denn aufgrund meiner FM vertrage ich sowieso nur Traubenzucker oder Reissirup. Im Moment süße ich wenn überhaupt nur mit Stevia.

Stevia würde ich zwar aus anderen Gründen nicht empfehlen, aber es ist hier unkritisch. Reissirup und Traubenzucker sind reine Fabrikzucker und damit Hauptursache der Allergien und Intoleranzen.

Fleisch, Fisch und Eier sind für mich das einzige, das ich überhaupt bedenkenlos essen kann ohne Bauchschmerzen und Durchfall zu bekommen :(

Vermutlich, weil deine Darmflora Faserstoffe nicht mehr gewöhnt ist und daher überhaupt nicht mehr damit zurechtkommt. Ich würde den Fabrikzucker konsequent meiden und mit kleinen Mengen Frischkostzulage anfangen. Wenn das verträglich ist, würde ich es langsam steigern. Wichtig: Frischkost immer VOR dem warmen Essen verzehren und vorzugsweise Gemüse und Blattsalate. Geriebene Karotten sind meist gut verträglich.

Fisch, Fleisch und Eier sind fast reines tierisches Eiweiß. Das mag mit der derzeitigen Darmflora verträglich sein, belastet aber gleichzeitig das Immunsystem so stark, daß es zu den Allergien beiträgt.

Kaltgepresste Öle sind machbar aber an Butter trau ich mich nicht wirklich ran....

Dann würde ich mit den kaltgepreßten Ölen anfangen und Butter einfach mal in kleinen Mengen probieren. Die Butter ist nicht zwingend notwendig - sie ist nur weit gesünder als Margarine. Wichtig ist, daß in der Ernährung naturbelassene Öle und Fette vorkommen - die bekommt man auch durch Nüsse, Kerne und Saaten.

An Gemüse vertrage ich vielleicht 100 g Zucchini am Tag...Paprika geht gar nicht, Möhren auch nicht. Spinat hat auch wenig Fruchtzucker, aber jedes Mal wenn ich den esse geht es mir schlecht, vertrag ich scheinbar auch nicht (Histaminintoleranz...?).

Wie gesagt: Ich würde das essen, was die wenigsten Probleme macht und immer mal wieder anderes probieren. Wenn du Zucchini verträgst, dann eben Zucchini - vorzugsweise unerhitzt im Salat, wenn das geht. Auch andere Gemüsearten würde ich unerhitzt ausprobieren - man kann bis auf Bohnen praktisch alles roh verzehren, auch bspw. Blumenkohl und Brokkoli. Frische Champignons wären eventuell auch etwas, das an den Salat paßt, falls du die magst.

Ich fürchte ohne Unterstützung komme ich hier wirklich nicht weiter. Wenn ich mich an diesen Plan so in der Form halten würde, blieben für mich nur Vollkornprodukte und vielleicht 100 g Gemüse am Tag um mich zu ernähren... Irgendwie ist das Ganze für mich echt hoffnungslos :traurigwink:

Ich sehe das nicht als hoffnungslos an - da habe ich schon schlimmeres erlebt. Wichtig ist, anzufangen und die Ernährung immer weiter zu verbessern. Du wirst wie viele andere vermutlich ebenfalls feststellen, daß der Weg, wenn du erst einmal losgelaufen bist, gar nicht so steinig ist, wie angenommen. Und daß du nach und nach immer mehr Lebensmittel wieder verträgst.

Unterstützung kann ich dir anbieten, wenn du das möchtest.
 
Hallo Joachim,

erstmal vielen Dank!

Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt! Mit "am sozialen Leben teilhaben" meinte ich selbstverständlich nicht alles essen was ich möchte, das mach ich sowieso schon seit 5 Jahren nicht mehr ;)

Ich weiß durchaus was Verzicht bedeutet, ich habe schon monatelang nur von Reis und Fleisch gelebt. Was ich aber nicht mehr möchte ist wieder die Angst überhaupt vor die Tür zu gehen, die hatte ich nämlich in meiner schlimmsten Phase. Aufgrund meiner ständigen Krämpfe und Durchfall hab ich mich nicht mal mehr getraut ins Kino zu gehen und wurde immer einsamer und depressiver. Das will ich auf keinen Fall wieder! :eek:

Wie fängt man denn überhaupt am besten an, den Darm langsam umzugewöhnen? Und ist es überhaupt realistisch, dass man eine diagnostizierte Fructosemalabsorption "heilen" kann? Ich habe noch von niemandem gehört, bei dem das geklappt hätte...

Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass mir kaltes Essen generell nicht gut tut. Für meinen Darm waren warme Speisen und Getränke schon immer sehr viel angenehmer.

Na ja ich will schon auf jeden Fall was tun, nur im Moment weiß ich echt noch nicht wie ich da vorgehen kann ohne dauerhaft mit Darmkrämpfen und Durchfall leben zu müssen. Wie kann man den Darm langsam umgewöhnen und doch dauerhaft Erfolge erzielen? Ich hab dir mal ne PM geschickt :)
 
Hallo zusammen..

ich leide leider an ähnlichen beschwerden wie Neko! Ich weiss durchaus was du damit meinst "nicht mehr am sozialen Leben teilnehmen können". Dies geht mir genauso.. Ich kann nicht essen was ich will, also kann ich auch nicht unternehmen was ich will! Ich würde gerne viel mehr unternehmen.. Aber ich trau mich oft nicht, weil ich Angst hab ich müsse wieder irgendwo dringend aufs Klo, weil der Durchfall wieder losgeht. Ich vertrage fast nichts mehr.. und esse nun nur noch das was ich auch vertrage.. ich habe dadurch auch schon viel Gewicht verloren, bin jeden Tag saumüde und schlaf oft schon um 5 Uhr Nachmittags ein, nur wenn ich mir mal kurz hinlege! Die Durchfallatacken bekomme ich jedoch mit dem Medikament "Perenterol" ganz gut in den Griff, immer wenn ich merke es geht wieder los, nehme ich eine Tablette und dann gehts meistens gut, allerdings habe ich dann trotzdem ein unwohles Gefühl im Darm, das ist auch nicht viel besser. Außerdem sind Tabletten auf dauer auch keine Lösung!

Ich habe im Internet mal gelesen, dass man seine Darmflora wieder aufbauen müsse.. d.h. es sind zu wenige Freundliche Darmbakterien im Darmvorhanden.. stimmt das?

Dazu wird dieses Medikament empfohlen

natürliche Darmbakterien

Hilft das vielleicht etwas? Oder sollte ich doch lieber meine Ernährung wieder umstellen?

Joachim schreibt, der Darm müsse sich erst wieder an die "Normale Ernährung" gewöhnen.. Aber warum hat er sich diese erst "abgewöhnt"?!

Viele Fragen.. bin verzweifelt.

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Trotzdem ist es gut zu wissen, dass ich nicht alleine an dieser "Krankheit" leide!

Gruß

Woody
 
Oder sollte ich doch lieber meine Ernährung wieder umstellen?

auf jeden Fall die Ernährung umstellen!!!


Joachim schreibt, der Darm müsse sich erst wieder an die "Normale Ernährung" gewöhnen.. Aber warum hat er sich diese erst "abgewöhnt"?!

kein Wunder bei dem vielen Zucker, Süssstoffen, Industriefutter, Geschmacksverstärkern, Konservierungsstoffen, Farbstoffen etc. was unser armer Darm verarbeiten muss. braucht man sich nicht zu wundern, das er irgendwann die Arbeit einstellt und auf Sparflame läuft.
am besten dazu noch eine lowFat Diät und die Gesundheit geht den Bach hinab. unser Körper benötigt ausreichend gesunde Fette wie z.B. Butter, Eier, Sahne, Olivenöl, Leinöl,... die ganze Fettreduzierung ist eine reine verarsche und macht die Menschen nur noch dicker und kränker.

hier ein paar Tipps von Fr. Dr. Schwarzbein:

Ten important rules:

1. Never skip a meal again
2. Eat real, unprocessed foods
3. Eat balanced meals
4. Choose a protein as the main nutrient in your meal
5. Add some healthy fats
6. Add real carbohydrates
7. Add nonstarchy vegetables
8. Eat snacks
9. Eat solid food
10. Drink enough water


Tapering off or avoiding toxic chemicals, which include:

1. Nicotine
2. Alcohol
3. Refined sugar
4. Artificial sweeteners
5. Illicit drugs and narcotics
6. MSG, preservatives and additives
7. Fake fats and fat blockers
8. Caffeine
9. Certain prescription drugs


zudem muss man weitere Ursachen in Betracht ziehen, wie z.B. Amalgam, tote und wurzelbehandelte Zähne, Zahnherde,...

kann nur so viel dazu sagen, dass ich nachdem mir ein toter/wurzelbehandelter Zahn im Mai gezogen wurde, wieder ganz viel Gemüse und Obst essen kann und bekomme wenig bis gar keine Probleme mehr dadurch. habe eine Fructoseintoleranz und dies hätte mir vorher einen längere Sitzung auf der Toilette mit Blähungen, Krämpfen und Durchfall eingehandelt.
 
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