HWS oder Psyche

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18.08.09
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Hallo,

ich bin neu hier und habe ein paar fragen, da ich nicht mehr weiter weiß.
Schon als Kind hatte ich ständig Blockaden in der HWS; also Schiefhals. Als Jugendlicher war ich dann wegen Migräne und Rückenbeschwerden in Behandlung. Zu dieser Zeit hatte ich unverschuldet zwei Auffahrunfälle und einmal einen Unfall mit überschlagen. Mit 31 J. Hatte ich jetzt ein HWS-OP aufgrund von motorischen Ausfällen rechts, wo mir ein Implantat gesetzt wurde. Die Funktionalität ist wieder ergestellt, aber dennoch leide ich zeitweise an unerträglichen Schmerzen. Vom Hinterkopf strahlen diese aus bis zum Ohr und verteilen sich dann auf die rechte Gesichtshälfte bis zum Brustmuskel. Diese sind in Intervallen von 10 - 15 min doch so stark, dass ich das Gefühl von Ohnmacht bekomme mit Schweißausbrüchen und ziehen sich über mehrere Tage hin. Am liebsten würde ich mir dann alle meine rechten Zähne ziehen. Auch ist die rechte seite leicht geschwollen in dieser Zeit. Dann sind einige Tage symptomfrei. Es wurde ein MRT gemacht von der HWS c5-c7 ohne Befund. Mein Hausarzt sagte mir dann, dass kommt von der Psyche und ich solle doch mal Hypnose ausprobieren, da ich schon als Kind Probleme mit der HWS habe. Ich versuchte es mit cranio sakrale, wovon der Druck im Kopf kurzzeitig verschwand aber die Schmerzen blieben. Mir wurde nur gesagt, meine rechte Seite ist so fest, dass sie nicht rankommt. Was immer das heißen mag. Nun ja, können von der Psyche derartige Schmerzen kommen? Könnte nicht auch was anderes dahinter stecken? Was kann ich jetzt machen? Auch der Zahnarzt hat nichts feststellen können. Ich habe seit ca. 2 Jahren eine aufbissschiene und morgens auch das Gefühl meine Zähne passen nicht zueinander. Sie tun richtig weh und meine Zunge ist an den Ränmdern geschwollen und kaputt gebissen. Hilfe selbst Schmerzmittel bringen keine Linderung.

LG Chrisi
 
Hallo Chrisi,

wenn ein Arzt nicht so recht weiter weiß, wird gerne gesagt "alles Psyche!". Daß die Psyche bei ständigen Schmerzen in Mitleidenschaft gezogen wird, ist eigentlich selbstvertändlich. Schließlich gelingt es nicht, Schmerzen einfach abzukoppeln. Der Begriff des "Schmerzgedächtnisses" ist ja nicht ohne Grund entstanden.

Manchen Menschen können niedrigdosierte Antidepressiva helfen, besser mit Schmerzen zurecht zu kommen. Du könntest Deinen Schmerztherapeuten mal darauf ansprechen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, die Schmerzen erträglicher zu machen. Aber es würde nicht bedeuten, daß Du nun depressiv bist.

Ich glaube, daß man so eine HWS-Op nicht unterschätzen sollte: da wird in ein ganz diffiziles Geschehen eingegriffen, und ich kann mir eher nicht vorstellen, daß das keine Auswirkungen auf die gesamte Wirbelsäule hat als daß es einfach so funktionieren sollte.

So, wie Du die Schmerzen beschreibst, ist der Trigeminus beteiligt. Dazu passen die Zahnschmerzen auf der rechten Seite, die Schwellung und auch die Zahneindrücke.

Aus welchem Material ist das Implantat?
Hast Du Metalle in den Zähnen: Füllungen, Inlays, Kronen, Brücken, Titanstifte?

Hypnose mag ja helfen - vielleicht. Wenn Du sie von der Kasse bezahlt bekommst, wäre das einen Versuch wert.
Ein anderer Versuch wäre meiner Meinung nach Akupunktur. Hast Du das schon ausprobiert? Wenn diese Cranio-Therapeutin nicht weiterkommt - vielleicht eine andere oder auch eine ausgebildete OsteopathIn?

Wenn Du das GEfühl hast, daß Dein Aufbiß nicht stimmt, dann könntest Du das von einem Zahnarzt kontrollieren lassen. Evtl. hat sich durch die Op und auch vorherige Fehlstellungen auch eine CMD (Cranio-Mandibuläre-DYsfunktion) eingestellt?

Gruss,
Uta
 
Hallo Chrisi,

du schreibst, dass deine Zunge geschwollen ist und an den Rändern kaputtgebissen. Es könnte ein Zeichen dafür sein, dass dein Biss nicht mehr stimmt. Wurde deine Schiene neuromuskulär angepaßt? Durch eine nicht neuromuskulär angepasste Schiene können sich die Symptome noch verschimmern. Neuromuskulär angepaßt bedeutet, dass eine manuelle Korrektur der Kopfachsen und auch evtl. andere betroffene Körperachsen behandelt werden. Leider kennen sich nicht sehr viele Zahnärzte bzw. Ärzte damit aus und CMD-Patienten werden gerne psychologisiert, da das Wissen um CMD noch nicht sehr weit verbreitet ist und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gerade dort dringend erforderlich ist. Bei https://www.dr-morlok.de/Cmd Dr Morlok.pdf kannst du dich sehr umfangreich über die Zusammenhänge informieren.

Liebe Grüße Amparo
 
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Hi Chrisi,

der unsymmetrische Aufbiß könnte auch von einem verschobenen oder blockierten Kiefergelenk herrühren. Dieses Problem kann sich aufgrund von andauernden, massiven HWS-Problemen mit der Zeit einstellen. Die Folgen können den gesamten Kopfbereich und den Thorax betreffen. Da Veränderungen der HWS sehr oft aufgrund einer Deformation der restlichen WS entstehen, wäre eine Kontrolle der gesamten Statik unbedingt erforderlich, um alle möglichen Fehlstellungen zu erfassen und zu beseitigen. Hierfür empfehle ich dir aus eigener Erfahrung die Dornmethode, die u.a. auch Blockaden im Kiefergelenk reduzieren bzw. beseitigten kann. Diese Methode weist einen hohen Therapieerfolg auf und wird als sanft und überwiegend schmerzfrei empfunden. Hier kannst du einen Dorntherapeuten in deiner "Nähe" finden: Dornfinder
Näheres zu der Dornmethode kannst du auf folgender Seite nachlesen: Dorn-Methode, Dorn-Therapie und Breuss-Massage Seminare von Sven Koch

Gruß
Soleus
 
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