Bilirubin hoch und Milz vergrößert

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Hallo!

Im Rahmen einer allgemeinen Untersuchung wurde festgestellt, dass mein Bilirubin -Wert stark erhöht ist (2,6mg/dl). Verdacht des Arztes war Morbus Meulengracht. Um andere Ursachen erst einmal auszuschließen, hat er mich zur Sonographie geschickt. Dort wurde eine vergrößerte Milz festgestellt.

Ich habe eigentlich keine Beschwerden und die sonstigen Blutwerte sind angeblich ok.

Blutwerte:
Harnsäure 5,9 mg/dl
Eisen 98 yg/dl
Erythrozyten 4,77 T/l
Hämoglobin 14,1 g/dl
Hämatokrit 40%
MCV 84 fl
MCH 29,6 pg
MHC 35,2 g/dl
Leukozyten 7,0 G/l
Beim Differentialblutbild zeigt sich relative Neutropenie, relative Lymphozytose
Blutzucker, Gamme - GT, Cholesterin, Triglyceride alles ok.

Ich weiß, dass ein Arzt bei einer früheren Blutuntersuchung mich schon einmal gefragt hat, ob ich (besonders nach großem Alkoholkonsum) eine Gelbfärbung in den Augen hätte. Wenn ich mich recht erinnere, meinte er damals, Harnsäurewert wäre zu hoch. Vielleicht war es aber das Bilirubin?

Kann mir jemand sagen, was die Ursache der Kombination Bilirubin hoch und Milz vergrößert sein könnte? Mache mir Sorgen, dass ich ernsthaft krank bin, obwohl ich mich eigentlich gesund fühle.

Danke

Markus
 
Hallo Markus,
könntest Du bitte noch die Referenzwerte des Labors dazu schreiben? Ohne die kann man nicht viel zu Deinen Werten sagen.

Zum erhöhten Billirubin:
Das Bilirubin im Blut stammt vor allem aus dem Abbau der roten Blutkörperchen. Bilirubin wird von der Leber in die Galle und über die Galle in den Darm ausgeschieden.

Ursachen einer Erhöhung im Blut sind daher
- übermäßige Zerstörung roter Blutkörperchen (Hämolyse),
- Erkrankungen und Schäden der Leber (z.B. Hepatitis, Alkoholschädigung),
- Blockierungen des Galleabflusses (z.B. Steine, Tumoren, Entzündungen).
Bilirubin - Übersicht

Auch für die Milzvergrößerung gibt es verschiedene Ursachen, die abgeklärt werden sollten:
www.swr.de/buffet/teledoktor/krankheit/-/id=257074

Ich würde den Arzt noch mal befragen oder zu einem anderen Arzt gehen. Manchmal macht ein Arzt zwar Ultraschall, kann es aber eigentlich nicht. Auch das kommt vor...

Gruss,
Uta
 
Hallo Markus,

herzlich willkommen hier im Forum.

Mein Milz war sehr vergrößert als ich Pfeiffersches Drüsenfieber (Ebstein Bar Virus) hatte.
Die Vergrößerung der Milz war weder schmerzhaft noch hatte ich es bemerkt.
Das würde ich auf jeden Fall abklären lassen.

Liebe Grüße
Anne S.
 
Hallo Markus,

ich würde bei einer vergrößerten Milz und erhöhtem Bilirubin am ehesten an eine Hämolyse denken. Aber es kann dabei auch noch eine Lebererkrankung vorliegen.

Wie sind denn bei Dir folgende Blutwerte?
GPT, GOT, Alkalische Phosphatase (AP), Cholinesterase, GLDH (dies sind alles Leberwerte)
Wurde eine Elpho (das ist die Eiweißelektrophorese) gemacht, wo Globulinwerte etc. genannt sind? Wenn ja, wie hoch ist das Alpha-2-Globulin?
Wurde evtl. das Haptoglobin und/oder das Coeruloplasmin bestimmt?

Morbus Meulenkracht wird immer gleich als erstes bei erhöhtem Bilirubin als Verdacht geäußert und ich würde behaupten, meist zu Unrecht.
Auch bei meiner Krankheit (Morbus Wilson = Kupferspeicherkrankheit) kann es erhöhte Bilirubinwerte geben und ich hatte diese auch mal für ein oder 2 Jahre leicht erhöht. Damals war auch Morbus Meulenkracht genannt worden, aber zu Unrecht, wie ich heute weiß.

Ich selbst habe bei meiner Krankheit auch eine Hämolyse und weiß heute, dass bei mir wohl wegen der Hämolyse das Bilirubin damals erhöht war. Man hat bei einer Hämolyse eine vergrößerte Milz.

Daher frage ich nach den obigen Blutwerten.

Aber für eine Hämolyse gäbe es auch noch andere Ursachen.

Ich würde Dir raten, eine Hämolyse ausschließen zu lassen.
Lasse, falls noch nicht geschehen, Haptoglobin und die Eiweiß-Elpho bestimmen.
Ist das Haptoglobin und/oder das Alpha-2-Globulin erniedrigt, spricht dies für eine Hämolyse.

Ist z. B. die alkalische Phoshatase niedrig oder erniedrigt, kann dies für M. Wilson sprechen, ist sie erhöht, dann spricht dies für eine Gallenerkrankung, die auch zu erhöhtem Bilirubin führen können.

Auch wenn Dein Gamma-GT (das ist einer von vielen Leberwerten) nicht erhöht ist, wie Du schreibst, kannst Du eine Leberkrankheit haben. Ich habe trotz meiner Leberkrankheit meist normale Leberwerte und bei vielen Leberkrankheiten gehen die Leberwerte erst hoch, wenn es schon zu einer starken Zirrhose gekommen ist.

Und noch etwas, weil Dich Dein Arzt wegen Alkhoholkonsum fragte, lasse Dir nicht einreden, dass das erhöhte Bilirubin vom Alkohol käme. Wenn Du eine gesunde Leber hast, dann verträgt die auch regelmäßigen Alkoholkonsum. Natürlich chronische Sauferei, ich meine damit täglich einen halben Liter Schnaps oder vergleichbares, wird sich irgendwann schon auf die Leber auswirken. Aber normalen vernünftigen Alkoholkonsum hält eine gesunde Leber aus.
Nicht jedoch eine kranke Leber, d. h. wenn Du z.B. meine Krankheit hättest, würde Alkohol Deiner Leber schon schaden.


Gruß
margie
 
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