Magen-Darm-Probleme

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02.10.10
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Hallo,

ich habe nun seit einem guten Monat Magen-Darm-Probleme. Es fing damit an, dass mein Arzt meinte, ich hätte Candida und schrieb mir dafür Rizol auf.

Um Gifte zu binden fing ich erstmal mit Pektin (+Apfelfaser) an, 3 EL auf nüchternem Magen -> Völlegefühl bis nachmittags. Am nächsten Tag nur 1 EL -> selbe Reaktion. Abends, nachdem es weg war, mit 2x 1 Tropfen Rizol angefangen. Blieb alles gut. Am nächsten Tag kein Pektin mehr, nur noch 1 Tropfen Rizol nüchtern -> Völlegefühl bis nachmittags. Die folgenden Tage immer wieder Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen (Höhe Solar Plexus), aber nicht immer stark und es gab auch mal Tage ohne.

Eine Woche später kam Durchfall dazu, evtl. hatte ich was verdorbenes gegessen. Auch da in den Folgetagen Bauchschmerzen und Appetitlosigkeit.

Dann 1 Woche Ruhe.

Dann einfach so abends wieder Bauchschmerzen (wg. zu spätem Abendessen?), 2 Tage danach zusätzlich Durchfall. Habe Heilerde, Kamillentee, Aloe Vera Saft eingenommen, was half.

Dann 5 Tage Ruhe

Dann zum Frühstück 1 ganze Kochbanane + 1 Avocado + 1 kl. Frikadelle. Das war wohl zuviel (sonst hab ich eher die Hälfte gegessen) -> Völlegefühl, Durchfall, 1-2 Folgetage nur leichte Bauchschmerzen.

Dann 4 Tage Ruhe

Dann mittags nochmal 1/2 TL Pektin probiert, evtl. war auch das Essen verdorben -> wieder Völlegefühl, nächster Tag Durchfall und Bauchschmerzen.

Ich muss dazu sagen, bei mir ist im Frühjahr Gastritis/Helicobacter pylori festgestellt worden, ich hab aber keine Beschwerden gehabt (war quasi Zufallsfund). Der Stuhlbefund war vor einem Jahr bis auf Enterococcus und sIgA gut (die sind beide schon länger nicht normal), im Frühjahr dann scheinbar mehrmals was verdorbenes gegessen, im Stuhltest darauf waren auch andere Keime gestört, insbesondere wieder Chlostridien da. Hatte aber erst ein paar Monate später mit Probiotika behandelt.

Mein Darmarzt meinte, man könne es so nicht unterscheiden, ob es vom Dünndarm oder vom Magen kommt. Stuhltest bringe bei SIBO nichts. Er meinte, ich könnte einen Fructoseintoleranztest machen (war bei mir vor 3 Jahren ja mal positiv, aber mit zuviel Fructose getestet; immerhin hätte ich damals kein SIBO gehabt). Im Gespräch sagte ich, dass ich Obst vertrage (also kann z.B. 1 normale Banane essen, 1 Apfel... mehr probiere ich nicht aus), also hielt er den Test nicht mehr für nötig. Er sagte, Leute mit SIBO würden auf Zucker und Obst reagieren. Im Nachhinein frage ich mich aber, wieso ich dann auf die Kochbanane reagiert habe?! Oder war es nur die Menge der gesamten Mahlzeit?

Jedenfalls hat der Arzt dann rückgeschlossen, dass die BEschwerden von Helicobacter/Gastritis kommen müssen, von dem wüsste ich ja auch sicher, dass ich es habe. Er empfahl mir ein Bittermittel und/oder Enzynorm F.

Habt ihr ne Idee, was die Ursache meiner Beschwerden sein kann? Wie gesagt ging alles erst seit dem Pektin/Rizol los. Kann man sowas wie Enzynorm bedenkenlos nehmen? Wenn man die genaue Ursache ja gar nicht kennt?

Das Enzynorm hat außerdem lauter Zusatzstoffe, die ich nicht gerne nehmen möchte. Gibt es Alternativpräparate oder kann ich mir das selbst aus anderen Mitteln zusammenbasteln?
Wirkstoffe:
• 225 - 250 mg Pepsin vom Schwein entsprechend 190 Ph. Eur. Einheiten Proteinaseaktivität
• 250 mg Aminosäure-Hydrochlorid aus Rinderbluteiweißhydrolysat

Die sonstigen Bestandteile sind:
Carmellose-Natrium (Ph. Eur.), Carnaubawachs, Eisenoxide und –hydroxide (E172), Gelatine, Glucose, Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, Simeticon, Sucrose, Stearinsäure (Ph. Eur.), Talkum, Titandioxid (E171).
Alternativ ist die Frage, ob man den Mist an Zusatzstoffen runterwaschen kann, ohne dass die Wirksamkeit verlorengeht.

Danke und viele Grüße
 
Hallo,

vielleicht kann ja noch jemand was zu dem Mittelchen sagen...

Lt. Hersteller ist die Entfernung des Überzugs nicht zu empfehlen, weil die Verdauungsenzyme die Schleimhäute anätzen können. Also gehts doch darum, wie ich mir sowas selbst nachbasteln kann.

Zu Aminosäure-HCl hab ich nichts gefunden, wahrscheinlich müsste man nach konkreten Aminosäuren suchen. Ich frag mich aber auch, ob das so wichtig ist, ob BetainHCl, von dem hier so viel geschrieben wird, nicht aufs Gleiche rauskommt. Irgendwelche Ideen?

Nach Pepsin hab ich noch nicht geschaut...

Viele Grüße
 
Hallo Damdam,
ich kenne Völlegefühl bei mir nach Völlerei. Meist auch in Zusammenhang mit unpassenden Lebensmitteln, bei mir z.B. viel Fleisch, normaler Kuchen... Aber ein "zu viel" ist bei mir die Hauptursache. Ich hatte es auch schon mal, weil ich ausprobieren wollte, wie es ist, wenn ich nur 2x pro Tag esse.
Jetzt habe ich meine Ernährung verbessert und es passiert weniger.
Aber wenn ich aus dem Rhythmus bin, zu einem tollen Essen eingeladen werde, ich nervös bin... kann es wieder passieren.
Es gab auch eine Phase, da hielt sich das Völlegefühl recht lange, da kannte ich mich mit Gesundheit aber noch gar nicht aus. Irgendwann gings weg. Damals hatte ich auch noch nicht so genau beobachtet und konnte die Ursachen nicht zuordnen.
Könnte es ein genereller Magensäuremangel sein, da zu viel Magensäure durch die große Menge verbraucht wurde? Anschließend muss sich das Gleichgewicht aus freundlichen Bakterien wieder mühsam einpendeln.
Dies sind meine Ideen zum Thema.
Alles Gute!
Earl Grey
 
Hallo damdam,

weißt Du irgendetwas über Intoleranzen bei Dir?
Du ißt recht häufig histamin-bezogene Lebensmittel. Was, wenn Du mit dem Abbau von Histamin Probleme hast? (Frühstück 1 ganze Kochbanane + 1 Avocado + 1 kl. Frikadelle.)

Mir fällt auf, daß Du zweimal von vielleicht verdorbenen Lebensmitteln schreibst.
evtl. hatte ich was verdorbenes gegessen // im Frühjahr dann scheinbar mehrmals was verdorbenes gegessen
Das ist doch recht häufig. - Läßt sich dieser Verdacht denn bestätigen oder ausschließen?

Ist der Helicobacter bei Dir nachgewiesen worden oder ist das nur der Verdacht Deines Arztes? - Ich denke, ein Nachweis wäre sicherer...
https://www.labor-limbach.de/Helicobacter-pylori.341.0.html

Hast Du schon ausprobiert, ob Dir Magentropfen wie z.B. Gastritol helfen?

Grüsse,
Oregano



Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal danke EUch beiden für die Antwort!

Hallo Earl Grey,

Völlegefühl kannte ich sonst gar nicht, erst seit dieser Pektin/Rizol-Sache. Was auch immer diese beiden Sachen im Körper ausgelöst haben, bin ich jetzt vielleicht wirklich einfach empfindlicher bzgl. zuviel Essen. Ich denk inzwischen, dass es nicht eine URsache ist, sondern dass da viele Sachen zusammengekommen sind. Man kann ja "Läuse und Flöhe" haben...

Magensäuremangel - vermutlich meint mein Arzt das auch, wenn er mir diese Sachen verschreibt. Er redete zwar vom Helicobacter/Gastritis, aber inwiefern die beiden Mittel, die er mir verschrieb, dagegen helfen sollen, ist mir unklar.

Hallo Oregano,

Bei mir wurde vor 3 Jahren mal Fructoseintoleranz diagnostiziert, aber mit zuviel Fructose (40g). Ich hatte keine Probleme mit Obst.

Bislang wusste ich nicht, dass ich auf Histamin empfindlich reagiere. Eva schrieb mir in einem anderen Thread, dass sowohl Pektin als auch Rizol aufs Immunsystem wirken und im Dünndarm eine Histaminausschüttung und damit eine Entzündung auslösen können. Vielleicht ist das ein lokaler Effekt. Werde mal gucken, welche Lebensmittel histaminhaltig sind und mal beobachten.

Wie will ich das mit den verdorbenen Lebensmitteln genauer überprüfen? Das eine Mal hab ich auf Vorrat gekocht und 2 Tage bei mir im kalten Flur aufbewahrt, weil der Kühlschrank voll war. Das zweite Mal war es was tiefgekühltes (ein Hackfleischgericht), was ich im HErbst gekocht habe und nicht sofort eingefroren habe. Im Frühjahr war es auch irgendwas mit Hack, weiß aber die genauen Umstände nicht mehr. Ach ja, und einmal Wurst, von der ich noch nach einer Woche gegessen habe.
Ich versuche jetzt genauer auf so hygienische Sachen zu achten, hab mir ne Webseite für Verbraucher dazu angesehen. Aber die sind immer sehr schnell mit wegschmeißen, das kann ich mir nicht leisten. Muss es besser organisieren, bin aktuell aber etwas überfordert.

Helicobacter ist nachgewiesen worden (Antikörper, Magenspiegelung), sonst wüsste ich ja auch nicht von der Gastritis...

Zu dem Enzynorm F kann mir keiner was sagen?

Viele Grüße
 
Wenn man viel kocht ist der Kühlschrank anscheinend nie groß genug.
Und manches versinkt im unübersichtlichen Kühlschrank.
Vielleicht findet sich noch einen Platz für einen zweiten Kühlschrank?

Obwohl ich theoretisch genug Kühlschrankplatz habe, wird es immer wieder chaotisch im Kühlschrank. Gerade im Sommer könnte ich mehr Kühlfläche gebrauchen.

Grüße - Earl Grey
 
Hallo Earl Grey,

ein Tiefkühlschrank ist praktisch, finde ich. - Wenn man genug Platz hat.

Grüsse,
Oregano
 
Ich koche täglich frisch und auch nur soviel wie wir beide auf zwei Tellern essen (für meinen Mann etwas mehr, für mich wenig), dadurch habe ich nie etwas übrig und auch kein Problem mit Histaminintoleranz. ;)
Meine Schwiegermutter kochte auch immer ungewollt zuviel, bis ich ihr einfach mal die Teller hin stellte und sie fragte, wie viele Kartoffeln, Brokkoli, Fleisch etc. sie denn heute essen mag (die Mengen von meinem Mann und mir kannte ich) und nur das und nicht mehr wurde gekocht. ;)

Ich mag einfach keine Lebensmittel vergeuden und so fange ich schon bei einer ganz gezielten Zubereitung an. :)

Das einzige, was ich auf Vorrat koche ist ein großer Topf 8-10 Liter Gemüseeintopf, der wird noch heiß portioniert und direkt eingefroren, (mein Mann isst jeden Mittag eine Suppe).

Vorne auf der Kühlschranktür habe ich einen großen Zettel (eine große alte Kassenrolle) angebracht, darauf schreibe ich immer was und wieviele Portionen ich wann einfriere und wenn etwas raus genommen wird, streiche ich es durch.

Dadurch behalte ich immer den Überblick und mein Gefrierschrank ist stets aktualisiert. :)

@ damdam, Dein Medikament kenne ich persönlich nicht.

Liebe Grüße tarajal :)
 
Hallo damdam leider ist eine Histaminabbaustörung, Histaminintoleranz genannt sehr komplex. Es reicht eben nicht nur die Histaminbomben zu meiden, sondern auch noch die Lebensmittel ,die einen Histaminabbau blockieren und einen Histaminausstoß bewirken....Da bleibt dann nicht mehr viel übrig.
Hinzu kommt noch, dass es auch bei der Histaminintoleranz sehr häufig zu Spätreaktionen kommt.

Die beste Seite zum Thema, auch mit Lebensmittellisten , die nur den Haken haben, dass nicht berücksichtigt wird, dass Gluten und Milcheiweiß histaminfreisetzend sind (Dr. Ledochowski).

HIT > Einleitung

Die Lebensmittellisten findest Du unter Therapie . Ich muß nach der strengsten Variante leben.
Essig meide ich , Schwein geht auch nicht und Gluten und Milcheiweiß sind bei mir ja eh kein Thema.

Alles Gute.
Claudia.
 
Hallo Tarajal,

dadurch habe ich nie etwas übrig und auch kein Problem mit Histaminintoleranz.
Das stimmt so leider nicht. Denn auch frische Nahrungsmittel wie z.B. Avocados und vieles mehr können zu Reaktionen führen.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
@ oregano, es gibt keine histaminfreien Produkte, das weiß ich selber nur zu gut. ;)

Allerdings lebe ich seit über 35 Jahren sehr histaminarm und die meisten Bomben mochte ich instinktiv noch nie essen und mag sie immer noch nicht. Ich höre da immer auf meinen Bauch. ;)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Eben die Histaminbomben allein sind bei weitem das Problem. Es geht sehr häufig ich würde sogar sagen in der Mehrzahl der Fälle um Lebensmittel, die

den Histaminabbau hemmen , einen Histaminausstoß verursachen, eben wie die Avocado.

Das wird häufig nicht vermittelt liebe Tarajal.
Medikamenten und Hilfsstoffeunverträglichkeit kommen dazu..

Ich meide auch so einiges instintkiv schon lange. Dadurch erkennt man auch, dass man ein Thema damit hat....

Histaminfreisetzend sind im übrigen Gluten und Milcheiweiß (Dr. Ledochowski)

Lieben Gruß.
Claudia.
 
Hallo,

ich hab mir extra, bevor ich mit AIP angefangen habe, einen Gefrierschrank gekauft. Aber wenn man 3x/Tag was selbst zubereitetes isst, kriegt man trotzdem schnell Platzprobleme. Ich mache das auch mit Inhaltübersicht, aber ich bin da (weil viel unter Zeitdruck) nicht immer ganz penible mit durchstreichen oder neu eintragen. (aber finde ich nicht so tragisch).

Ich soll jetzt vom Arzt tatsächlich ein Rezept über BEtain HCl bekommen, damit hat sich das Thema Zusatzstoffe hoffentlich erledigt. Demnach wäre das Thema lt. Sicht des Arztes also wirklich mangelnde Magensäure. Was mich wundert, da er von Gastritis/Helicobacter gesprochen hat. Und ich frag mich jetzt, ob es so gut ist, wenn man mit aktiver Gastritis zu tun hat, ob da zusätzliche Magensäure nicht eher schädlich ist?!

Gestern war ich (wg. was anderem) bei ner neuen HP. Sie empfahl mir nebenbei in der Sache morgens warmen Getreidebrei mit Obst, aber da ich kein Getreide mehr esse, ersatzweise Brei aus Maronenmehl (esse ich auch noch nicht wieder). Gebratenes zum Frühstück (Bratkartoffeln) empfahl sie mir nicht. Und ich selbst finde es ohne klare Diagnose schwierig, denn Verdachtsmomente kann man viele haben.
- weiß nicht, warum sie das meinte - jedenfalls KH, nichts gebratenes
- Histaminproblem - nichts mit Histamin
- SIBO - wenig KH/Ballaststoffe, Vorsicht mit Probiotika
- Helicobacter - Ballaststoffreich, Probiotika gut

Es ist schwierig, alles auszutesten, und psychische Belastung durch finanzielle Probleme spielt auch rein, daher schwierig zuzuordnen. Aber allen Empfehlungen folgen geht auch nicht, wie man sieht...

Viele Grüße
 
Auch Spritzmittel und Pestizide beim Anbau, künstlicher Dünger, ein mit Raubbau und Monokultur bebauter Boden gehören ebenfalls mit dazu.

Und auch die abertausende natürlichen, naturidentischen, Aromen, Düfte, Geräusche, Farben, Putzmittel, Waschmittel, Kosmetikartikel, Funkstrahlungen verschiedenster Kategorien, denen wir fast immer und fast überall ausgesetzt sind und die wir alle mehr oder weniger bewusst aufnehmen beeinflussen unseren gesamten Organismus und selbstverständlich auch eine Histaminintoleranz.
Genauso wie schlimme Nachrichten, Gewalt und Naturkatastrophen, ständige Internet oder Handypräsenz das Nervensystem unbewusst mehr und mehr stressen und uns permanent unter Dauerspannung halten.

Von Medikamenten, Impfungen, durchlebten Erkrankungen und den Stresshormonen die in den Tieren entstehen wenn sie aus einer nicht artgerechten Haltung kommen und möglicherweise auch noch extrem stressig und brutal unter höchster Angst tausende Kilometer transportiert und getötet werden, ganz zu schweigen, denn auch diese Hormone nehmen wir beim esssen mit auf.

All das führt dann unter anderem auch zu solchen Symptomen wie eine Histaminintoleranz.

In D konnte ich keine einzige Zitrusfrucht essen, auch wenn sie gewaschen und geschält waren brannten mir die Lippen und sie haben für mich "gestunken", hier wo ich lebe kann ich eigene ungespritzte reife Bioorangen völlig problemlos essen.

Mein Geruchssinn funktioniert noch mehr als exzellent und bevor ich etwas in den Mund stecke rieche ich immer daran, ob mein Körper das jetzt wirklich haben will. Ich kaufe auch Obst, Gemüse und alles mögliche andere nach meinem Geruchssinn ein.
Das haben wohl viele verlernt, aber man kann es auch gezielt trainieren. :)

Liebe Grüße Tarajal :)
 
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