Darmprobleme durch Zuckerentzug?

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21.05.16
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Hallo zusammen,

ich leide seit vielen Jahren an einem Reizdarm- und Reizmagensyndrom. Nach etlichen Therapien und Heilmethoden, die allesamt erfolglos blieben, habe ich nun beschlossen an meiner Ernährung zu arbeiten um evtl auf diesem Wege meine Beschwerden los zu werden.
Mein erster Schritt besteht darin, meinen Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren. Der Film "Voll Verzuckert" hat mir dahingehend die Augen geöffnet.
Jetzt habe ich aber ein Problem: und zwar kommt es mir so vor, dass der Zuckerentzug meine Symptomatik extrem verschlimmert oder sogar erst auslöst.
Konkret habe ich 7 Tage komplett auf Zucker verzichtet, d.h. keinerlei Süßigkeiten, auch kein Obst, insgesamt alles, das süß schmeckt eliminiert. Resultat: mir geht es deutlich schlechter als zuvor, bei sonst gleicher Ernährung. Dann habe ich wieder Zucker konsumiert und zwar Cola sowie Vollmilchschokolade täglich und sofort ging es mir spürbar besser.
Das hat mich stutzig gemacht, so dass ich etwas herumexperimentiert habe und zu dem Schluss gekommen bin, dass ich Nahrungsmittel grundsätzlich besser vertrage wenn ich "auf Zucker" bin.
Extrembeispiel: Abendessen beim Griechen. In "Zuckerphase" nur leichte Blähungen. In "Entzugsphase" hardcore Bauchschmerzn und Durchfall.

Ich habe in den letzten Tagen das gesamte Internet nach diesem Phänomen abgesucht und keinen Hinweis finden können. Daher meine Frage an euch Profis: Kennt ihr das auch?
Falls ja, woran kann das liegen? Ist es so, dass der Körper sozusagen süchtig nach Zucker ist und durch den Entzug der Darm deutlich empfindlicher ist? Wie lange dauert so ein Entzug dann, bis der Darm sich wieder normalisiert hat?
Oder profitiere ich grundsätzlich vom Zucker, da die direkte Energie auf irgendeine Weise bestimmte Unverträglichkeiten maskiert bzw. vorübergehend aussetzt?

Danke & Grüße
Dat Feel
 
Hallo Dat Feel,

ich finde, daß in diesem Artikel recht gut beschrieben wird, daß der Körper einige Schwierigkeitem damit hat, jetzt auf einmal auf Zucker-/Kohlehydrat-Entzug gesetzt zu werden:

Nebenwirkungen während der Umstellung auf Low Carb | Low Carb Blog

Das dauert ein bißchen, und es ist sicher gut, sich den Film und auch diesen Artikel noch einmal durch zu lesen, wenn Du das Gefühl hast, das ist nicht zu schaffen :eek:).

Grüsse,
Oregano
 
Oder profitiere ich grundsätzlich vom Zucker, da die direkte Energie auf irgendeine Weise bestimmte Unverträglichkeiten maskiert bzw. vorübergehend aussetzt?

Ich habe mal gelesen, dass der Körper Zucker zur Entgiftung braucht. Respektive die daraus gewonnenen Energie. „Gifte” können auch Lebensmittel sein, die du eigentlich nicht verträgst.
Ich schau mal, ob ich die Quelle wieder finde.

Grüße, terz
 
Hallo Dat Feel,

falls Du Candida-Pilze im Darm hast, hungern die jetzt nach Zucker/Kohlehydraten. Das dürfte auch zu spüren sein.

Grüsse,
Oregano
 
Danke für die schnellen Antworten Oregano & terz!
Letztlich ergeben sich aus euren beiden Hinweisen völlig gegensätzliche Handlungsfolgen für mich.

Oregano: Danke für den Link, da steht ja tatsächlich auch "Blähungen, Übelkeit und Durchfall" als bekannte Nebenwirkungen bei Umstellung auf Low Carb. Ich muss aber dazu sagen, dass ich lediglich den Zucker verbannt habe, nicht jedoch Kohlenhydrate allgemein! Insofern stellt sich die Frage ob man das auch auf Zuckerentzug übertragen kann. In dem Fall hieße es für mich: dranbleiben und durchziehen. Nach spätestens 4 Wochen solle ich spürbar weniger Bauchbeschwerden haben oder sogar beschwerdefrei sein (das wäre in der Tat ein Traum).

terz: so etwas habe ich mir auch schon gedacht. Der Zucker "hilft" mir in irgendeiner Weise einen (womöglich genetischen) Mangel/Fehler in der Verdauung/Darm oder bei der Entgiftungsfunktion auszugleichen. Dann wäre es für mich angesagt, stets gewisse Mengen Zucker zu konsumieren, was natürlich langfristig schlecht für Zähne, Gewicht, Diabetesgefahr usw. auswirkt. Wäre aber super, wenn du den Link noch findest.

Edit: Ja Oregano, daran habe ich auch schon gedacht. Allerdings waren bei mir dahingehen sämtliche Stuhlanalysen negativ. Ich habe zwar auch gelesen, dass diese Analysen generell ungenau sind und fehlerhaft sein können. Jedoch fehlt mir da die Handlungsalternative. Auf Verdacht hin Nystatin einnehmen, erscheint mir zu risikoreich, da ich über negative Auswirkungen auf die Leber gelesen habe. Zudem ist die Wirkung ohnehin umstritten. Und die ganze Candida Thematik in Schulmedizinerkreisen ja sowieso. Insofern möchte ich bei mehrfach negativem Befund ungerne eigenmächtig vorgehen.
Wie wäre deine Handlungsempfehlung in meiner Lage bei angenommener Candidabelastung, die sich nicht nachweisen lässt? Zuckerentzug durchziehen oder nicht weil es mit (mutmaßlicher) Candida eh keinen Sinn hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Allerdings waren bei mir dahingehen sämtliche Stuhlanalysen negativ. Auf Verdacht hin Nystatin einnehmen, erscheint mir zu risikoreich.
Wie wäre deine Handlungsempfehlung in meiner Lage bei angenommener Candidabelastung, die sich nicht nachweisen lässt? Zuckerentzug durchziehen oder nicht weil es mit (mutmaßlicher) Candida eh keinen Sinn hat?

Hallo Dat Feel,

hier zwei ausführliche Texte zu Candida, falls sie versteckt doch vorliegen sollte, geben sie vielleicht Aufschluß über die Vorgänge im Körper:
Candida | Naturheilzentrum-Hollmann.de
https://nwzg.de/pilzbefall-candida-albicans/
Siehe hier insbesondere das Interview mit Prof. Wolfgang Heizmann.

Nystatin sollte, wenn überhaupt, nur bei starkem Befall angewendet werden und der wäre auf jeden Fall labortechnisch nachweisbar. Meist tritt dieser nur auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist, insoweit wäre eine Behandlung in dieser Richtung, Immunsystem stärken, von Vorteil. Verträglichkeiten und Unverträglichkeiten könnten auch damit zusammen hängen.

Eine alternative Behandlungsmöglichkeit:
Borax macht lästigen Pilzen den Garaus Borax-Pulver hat herausragende fungizide Eigenschaften, es ist deshalb ein Mittel gegen Pilzerkrankung. Bei gesunden Menschen sind Candida harmlose Hefezellen. Sie können sich aber zu Ketten, so genannte Pseudo-Hyphen, zusammenschließen, und schließlich stark eindringende fadenförmige Zellstrukturen (Hyphen) bilden. Diese schädigen die Darmwand und verursachen Entzündungen: Die Darmwand wird für mikrobielle Produkte und unvollständig verdaute Proteine durchlässig.
AnderweltOnline: Borax - wenn es heilt, warum verteufeln?
Hier der Thread dazu:
https://www.symptome.ch/threads/versuch-mit-borax-co.121773/

Der Stoffwechsel ist ja nicht nur von Zucker, der auch aus Kohlehydraten gebildet wird, abhängig, sondern von vielem mehr. Daher ist die Kombination der Nahrungsmittel ausschlaggebend. Nur Zucker und Schokolade weglassen könnte verkehrt sein, wenn anderes fehlt oder dazu kommt. Bei mir habe ich z.B. festgestellt, daß der Verzehr von Bio-Vollkornbrot und gleichzeitig Zucker im Kaffee zu Durchfall führt. Lasse ich den Zucker weg, geschieht das nicht. Das ist natürlich nur eine sehr individuelle Beobachtung und keine Richtlinie.

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Clematis, auch dir danke für die Antwort.
Das Thema Candida ist wie gesagt so eine Sache bei mir. Ich habe das mehrfach testen lassen und mich vor Jahren informiert welches Labor für diese Tests am besten geeignet ist usw.. Die Tests waren immer wieder negativ und damit habe ich das Thema auch abgeschlossen. Irgendwann muss einmal Schluss sein mit der Testerei. Zumal das Thema insgesamt äußerst kontrovers diskutiert wird wie du weißt.

Zum Thema Kombination der Lebensmittel: das trifft in meinem Fall wohl nicht zu da ich ganz bewusst exakt die gleichen Dinge gegessen habe, nur halt einmal "auf Zucker" und einmal "auf Zuckerentzug". Der Zeitpunkt der Zuckeraufnahme scheint auch keine Rolle zu spielen. Ob ich beispielsweise das griechische Essen mit einem Glas Cola herunterspüle oder aber ob ich am Vorabend eine Cola getrunken habe (und damit den "Zuckerspeicher" aufgefüllt habe) macht für die Verträglichkeit bei mir keinen Unterschied. Sobald ich aber mal mehrere Tage komplett zuckerfrei gelebt habe, geht es mit der Verträglichkeit rapide bergab. Der Besuch beim Griechen wird dann zum Fiasko.
 
Hallo Dat Feel,

durch das weglassen aller Kohlehydrathaltigen Lebensmittel wirst Du vermutlich ja auch andere Lebensmittel verstärkt gegessen haben und die benötigen andere Verdauungsenzyme und Bakterien als die Kohlehydrathaltigen.

Auch wenn Du zum Beispiel radikal vermehrt auf Rohkost gesetzt hast, benötigt es eine andere Zusammensetzung der Darmbakterien.

Das geht bei einem gesunden Darm oft schon nicht von heute auf morgen problemlos, aber bei einem derart angeschlagenen Darm wie Deinem (Reizdarm- und Reizmagensyndrom) kannst Du richtig Beschwerden und Blähungen bis üble Koliken bekommen.

Mit der Ernährung als Therapie anzusetzen ist eine sehr gute Idee und vor allem eine, bei der Du nicht ständig versuchst die Symptome zu kurieren, sondern die Ursachen mal an der Wurzel anzupacken.

Erklär uns doch bitte einmal ganz genau, wie Du Dich ernährst.

Also was gibt es zum Frühstück, was zum zweiten Frühstück, wie sieht Dein Mittagessen aus, was ist Du zur Kaffeepause und was und wann isst Du Abends.

Außerdem schreib uns bitte auch noch auf, was und wieviel von was Du über den Tag verteilt so trinkst.

Nicht nur der Zucker stellt für den Darm große Probleme dar, sondern auch viele andere Nahrungsmittel oder Getränke und vor allem auch zum kochen gerne verwendete Zutaten oder Zubereitungsformen (kochen, grillen, braten, rösten, toasten, räuchern, fritieren etc.).

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Dat Feel,
durch das weglassen aller Kohlehydrathaltigen Lebensmittel wirst Du vermutlich ja auch andere Lebensmittel verstärkt gegessen haben und die benötigen andere Verdauungsenzyme und Bakterien als die Kohlehydrathaltigen.
......

Hallo Tarajal,
danke für deine nette Antwort aber ich muss dich leider schon nach dem ersten Absatz abwürgen. Wie oben beschrieben habe ich nicht alle kohlenhydrathaltigen Lebensmittel weggelassen sondern lediglich Zucker/Süßes eliminiert. Ich esse beispielsweise nach wie vor Reis, bestimmtes Brot oder auch Kartoffeln. Es handelt sich also um einen reinen Zuckerentzug und kein low carb.
Zudem habe ich ebenfalls bereits geschildert, dass ich in einer bestimmten Phase ganz bewusst exakt die gleichen Lebensmittel konsumiert habe. Der einzige Unterschied war die stetige Zuckergabe. Ich schreibe es aber gerne noch einmal etwas konkreter, damit es deutlicher wird:
Phase 1: Standardisierte Lebensmittelauswahl gemäß meiner bestehenden individuellen Unverträglichkeiten (bestimmtes Brot, Reis, Hühnchen, bestimmte Gemüsesorten, Butter, Öl etc.), dazu zwischendurch immer mal wieder Zucker, meist in Form von Vollmilchschokolade oder Coka Cola. Meistens abends vor der Glotze oder bei Treffen mit Freunden. Resultat: halbwegs gute Verträglichkeit. Magen/Darm relativ ruhig.
Phase 2: Exakt die gleichen Lebensmittel wie in Phase 1. In der Regel auch gleicher Tagesrhythmus. Unterschied: kein Zucker also auch keine Cola und keine Schokolade. Resultat: Neben Energieproblemen und ganz mieser Stimmung (hatte ich erwartet) katastrophale Magen/Darm Situation. Blähungen, leichter Durchfall, Bauchgrummeln, Schwindel/Übelkeit im Auto (hab sonst nie Probleme damit).
 
Nahrungsmittelintoleranzen, Reizdarm, Morbus Crohn sowie auch Colitis Ulcerosa werden über die Darmbakterien und das Bauchhirn zusammen ausgerufen.

Unter Reizmagen laufen verschiedene Symptome, welche äußern sich bei Dir und welche Therapien hast Du bisher angewandt?

Die Darmbakterien können sich am ehesten erholen, wenn man ihnen mal für eine gewisse Zeit eine auf maximal 2 - 3 Sachen sehr stark eingeschränkte Reduktionsdiät gibt und anschließend die Nahrungszufuhr langsam wieder aufbaut.

Wie sehen Deine Reizdarmbeschwerden genauer aus, wie ist Dein Stuhlgang (Farbe, Form, Häufigkeit, Konsistenz)?

Bei beiden Symptomen ist auch der Stress sehr oft ein weiterer Auslösefaktor und kann auch die Beschwerden massiv verstärken.

Treibst Du Sport und wenn ja welchen?

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Darauf antworte ich eventuell später, ok Tarajal? Mir geht es jetzt erst einmal um mein beobachtetes Phänomen des Zusammenhangs der Darmprobleme mit Zuckerentzug.
Hat das hier also (bisher) sonst niemand an sich genauso feststellen können? Bei mir ist das wie gesagt spür- und reproduzierbar.
 
Hallo DatFeel,

ich weiß ja nicht, wieviel Zucker Du vorher so gegessen und getrunken hast. Es könnte ja sein, daß es Deinem Körper schon schwer fällt, nur auf Zucker, sonst aber nicht auf Kohlehydrate zu verzichten:

...
Wer sich jetzt zur schnellen Umstellung entscheidet, sollte in der ersten Woche sämtliche Kohlenhydrate bewusst meiden.
Der Grund dafür: Der Organismus soll lernen, Energie nicht mehr wie bisher aus Kohlenhydraten, sondern aus Fett zu beziehen. Dafür braucht er Zeit und Gelegenheit. Wir müssen ihm sagen, was wir von ihm verlangen: Eine Umstellung des Stoffwechsels. Nur durch den Entzug der KH kann er beginnen, diese Mechanismen zu entwickeln und in Gang zu setzten.

Da diese Umstellung für unseren Körper Schwerstarbeit bedeutet, sollten wir in den Tagen der Umstellungsphase jegliche Überanstrengung vermeiden.
...
Eine KH-arme Ernährung kann man nur durchhalten, wenn man die Kohlenhydrate durch hochwertige Fette ersetzt. Von Protein (Eiweiß) allein, kann der Mensch nicht leben. Hier dienen jetzt die Fette als Energielieferant, nicht mehr die Kohlenhydrate. Fette sind Vitaminträger: Die fettlöslichen Vitamine A, D und E können nur bei genügend grossem Fettkonsum in genügenden Mengen aufgenommen werden!

Oft wird der Fehler begangen, die Kohlenhydrate zu reduzieren, aber das Fett nicht zuzuführen. Die Zufuhr von ausschließlich magerem Fleisch kann lebensbedrohliche Auswirkungen annehmen (Eiweißvergiftung).
...
Umstellung der Ernährung - Umstellung der Ernährung auf Artgerechte Ernährung, eine kohlenhydratarme und fettreiche Kost | artgerecht-essen.de

Grüsse,
Oregano
 
Hallo DatFeel,

ich weiß ja nicht, wieviel Zucker Du vorher so gegessen und getrunken hast. Es könnte ja sein, daß es Deinem Körper schon schwer fällt, nur auf Zucker, sonst aber nicht auf Kohlehydrate zu verzichten[/url]

Grüsse,
Oregano

Das ist ganz bestimmt so. Daher mache ich erst einmal ja auch "nur" den Zuckerentzug. In der Vergangenheit habe ich bereits AIP Paleo (strengere Autoimmunvariante) sowie low carb nach Lutz angetestet (wobei ich genügend Fette konsumierte). Beides hat einen totalen Zusammenbruch bei mir ausgelöst. Ich konnte eigentlich nur noch im Bett liegend dahinvegetieren.
Daher halt als ersten (Trippel-) Schritt Zucker wegrationalisieren (wie gesagt: der genannte Film hat mich erneut dazu inspiriert).
Mit Energieproblemen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen hatte ich ja gerechnet aber eben nicht mit einer drastischen Verschlechterung bzw. Wiederaufleben meiner Reizmagen/Reizdarm Geschichte. Was ich bei AIP Paleo und low carb noch den neuen schwer verdaulichen Lebensmitteln zuschrieb, kann ich jetzt wie gesagt durch die identische Lebensmittelauswahl und Kombination ausschließlich dem Entzug zuordnen. Anscheinend ist das aber ein Phänomen, das ich exklusiv habe :confused:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo DatFeel,
ich kenne das, dass ich vorgeschlagene Diäten nicht machen kann, da ich mich während der Zeit nicht mehr selbst versorgen könnte. Wenn ich etwas in Eigenregie mache, dann möglichst so, dass es mich nicht schwächt, oder nur so, dass ich noch alles machen kann, was wichtig ist.
Auch meine Symptome werden in dieser Zeit nicht besser. Somit fällt diese Art der Therapie für mich momentan erstmal flach, das ginge nur in einer Klinik.
Es gibt ja sehr viele Anwendungen zur Gesundheitsverbesserung, somit würde ich mir an deiner Stelle eine andere Methode aussuchen, die dir weniger schwer fällt, aber trotzdem nebenbei immer an der gesunden Ernährung arbeiten, es nicht einreißen lassen, Rezepte sammeln und ausprobieren und so wenig wie möglich Zucker zu dir nehmen. Wertvolle Kohlenhydrate aus Kartoffel, Reis, Gemüse würde ich nicht weglassen. Unterschiedlichste Ballaststoffe helfen auch beim Durchhalten der gesunden Ernährung.
Ballaststoffe in Kombination mit Bewegung hält bei mir z.B. erstmal lange satt.
Bei deinem Stoffwechsel muss du evtl. ein langfristiges Ziel setzen und dich über kleine Verbesserungen freuen und Umstellungen immer einschleichen.
Interessanterweise bin ich zu diesem Forum gekommen, weil ich ein hartnäckiges Symptom vertreiben wollte. Dieses Symptom ist immer noch da, aber ich habe viele andere Baustellen verbessern können, die ich vorher gar nicht wußte.

Alles gute
Earl Grey
 
Guten Morgen Earl Grey und einen schönen Sonntag!
Grundsätzlich ein guter Tipp von dir, Dinge langsam anzugehen. Nur bin ich mit meinem Zucker- und eben nicht Kohlenhydratentzug ja schon den langsamen Weg gegangen. Wenn ich mit Lutz, Kwasniewski oder AIP Paleo Anhängern rede, kriegen die zu viel wenn die hören wie viele Carbs ich noch zu mir nehme.
Leider kommt auch noch ein persönlichkeitsbedingter Faktor hinzu, der eine langsame Reduzierung von Zucker immer wieder vereitelt: Sobald ich mal angefangen habe, brechen alle Dämme. Ich fühle mich ernsthaft wie ein Süchtiger auf Crystal Meth. Dieses berühmte 1 Stück Schokolade, das sich manche alle 3 Tage Abends gönnen, würde mich regelmäßig und direkt auf den Pfad der Sünde bringen. Bei mir bleibt es dann nämlich nicht bei einem Stück.
Beispiel: Ich bin bei Freunden und es werden allerlei leckere Sachen gereicht. Ich sag mir ok, nur ganz ein bisschen Tiramisu, Mousse au chocolat, Sweet Cocktail whatever. Ich nehme mir fest vor, nur in ganz kleinem Rahmen zu sündigen. Sobald ich aber den ersten Bissen des süßen Gifts heruntergeschluckt habe....BOOM!... gibt es kein halten mehr. Dann vergeht keine halbe Stunde und ich habe mir 1 Cola, 1 Tafel Schokolade und sonst etwas reingezogen.
Da kann ich auch nichts dran machen. Ganz oder gar nicht, anders funktioniert es bei mir nicht. Ist aber OK, das geht vielen andern auch so.

Mich verwundert wie gesagt nur, dass es mir unter Zuckerentzug Magen-Darm-mäßig so viel schlechter geht. Ich versuche das Ganze nochmal auf das Ursprungsthema zurückzulenken:
Aus meiner Sicht gibt es nach wie vor 2 mögliche Varianten.

Variante 1: Zuckerentzug kann wie totaler Carbentzug reizdarmähnliche Symptome auslösen. Oregano hat dazu einen interessanten Link gepostet. Ich könnte mir vorstellen, dass insbesondere Menschen, die ohnehin schon Probleme mit Magen/Darm haben, unter diesen Entzugserscheinungen leiden können. Letztlich scheint dies aber eine Randerscheinung zu sein da sich hier niemand gemeldet hat, dem es ähnlich geht/ging und ich bei meiner Recherche auch nur auf sehr wenige Erfahrungsberichte in diese Richtung gestoßen bin. Fragt sich dann nur wie lange das wohl anhält. Mein Auftrag dürfte hier sein dran zu bleiben und auf Besserung nach Anpassung zu hoffen.

Variante 2:
Ich leide an einer genetischen oder sonstigen Störung unbekannter Art (die man auch nie herausfinden wird), die durch hohen Zuckerkonsum gebessert wird. Ich würde vom Zuckerkonsum also profitieren, so dass eine Besserung durch Zuckerentzug niemals eintreten wird. Terz hat auf Seite 1 geschrieben, dass sie dies sogar mit einem Artikel "belegen" kann. Wäre cool, wenn du diesen wiederfindest, Terz.
Ähnliches liest man übrigens auch wenn man in Foren stöbert, die von Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen besucht werden. Dort schreiben viele, dass sie mit einer zuckerreichen Ernährung besser "klar kommen". Hier hat man es sogar schwarz auf weiß: Kann eine zuckerarme Nahrung den Verlauf eines Morbus Crohn positiv beeinflussen? = Menschen mit Morbus Crohn konsumieren mehr Zucker als die sonstige Bevölkerung.
Tja, Ursache oder Wirkung. Das ist hier die Frage...
 
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Hallo,

ich ernähre mich als eigentlich insulinpflichtiger Diabetiker seit fast 8 Jahren sehr zucker- und stärkearm also mit wenigen, möglichst langkettigen Kohlenhydrate und brauche deshalb nur noch selten Insulin zu spritzen. Die Umstellung sollte nicht ruckartig, sondern gleitend über mehrere Wochen geschehen. Es ändert sich damit nämlich die gesamte Darmflora und auch eventuell vorhandener Candida-Pilz wird durch diese Umstellung langsam zurück gedrängt. Nach meiner Meinung ist das die beste Methode um das Verdauungssystem ohne größere Belastung in bessere Bahnen zu lenken. Nach meinen Erfahrungen machen viele den Fehler es mit der Hau-Ruck-Methode (auch Nystatin) zu versuchen und erleben dann oftmals nicht nur den Jo-Jo-Effekt, sondern auch Herxheimer & Co ohne langfristige Besserung. Während der Entwicklung der Menschheit war wohl zu keiner Zeit der Konsum von Zucker/Stärke/Weißmehl so hoch wie heute. Ich denke, dass viele Zivilisationskrankheiten durch diese Fehlernährung ausgelöst werden und meine, dass die tatsächliche Ursache wohl eher da zu suchen ist.
 
Leider kommt auch noch ein persönlichkeitsbedingter Faktor hinzu, der eine langsame Reduzierung von Zucker immer wieder vereitelt: Sobald ich mal angefangen habe, brechen alle Dämme. Ich fühle mich ernsthaft wie ein Süchtiger auf Crystal Meth. Dieses berühmte 1 Stück Schokolade, das sich manche alle 3 Tage Abends gönnen, würde mich regelmäßig und direkt auf den Pfad der Sünde bringen. Bei mir bleibt es dann nämlich nicht bei einem Stück.
Beispiel: Ich bin bei Freunden und es werden allerlei leckere Sachen gereicht. Ich sag mir ok, nur ganz ein bisschen Tiramisu, Mousse au chocolat, Sweet Cocktail whatever. Ich nehme mir fest vor, nur in ganz kleinem Rahmen zu sündigen. Sobald ich aber den ersten Bissen des süßen Gifts heruntergeschluckt habe....BOOM!... gibt es kein halten mehr. Dann vergeht keine halbe Stunde und ich habe mir 1 Cola, 1 Tafel Schokolade und sonst etwas reingezogen.
Da kann ich auch nichts dran machen. Ganz oder gar nicht, anders funktioniert es bei mir nicht. Ist aber OK, das geht vielen andern auch so.

Hallo !

Hast du schon mal Chrom und zink probiert ?
Das kann ich empfehlen und hilft bei mir gegen Heißhunger, sucht auf süßigkeiten.l

L.g. Detlev
 
Hallo DatFeel,
es wird so sein, wie James sagt.
Der Körper profitiert von Zuckerabstinenz.

Ob man dann trotzdem noch den Riegel Schokolade oder 2 Bonbons am Tag darf, ist mir selbst nicht klar. Der Gesunde ganz bestimmt. Der Kranke muss das abwägen.
Ich habe gelernt, dass der Insulinspiegel möglichst konstant im Körper bleiben soll, dann können die Organe besser arbeiten.
Auch soll Naschen - eingebettet in eine Hauptmahlzeit - weniger belastend für den Organismus sein, als z.B. die pure Zuckerorgie am Nachmittag.

Du kannst viel im Internet lesen / ansehen über Zucker.

Wenn man Schwierigkeiten hat, davon loszukommen, dann erkläre ich mir das so: der Stoffwechsel hat sich extrem darauf eingestellt. Alle Bakterien und Pilze haben ein Procedere aufgebaut, mit dem alles irgendwie funktioniert, aber nicht so wie DU es willst. Die Umstellung kann nur langsam geschehen, denn mit anderen Nährstoffen fütterst du andere Bakterien, manches stirbt ab und muss entsorgt werden. Änderungen sind immer anstrengend.
Du brauchst Geduld. Evtl. auch Zwischenstrategien.

Eine Strategie wäre: du isst zwar noch Süßigkeiten, aber nur die aus dem Bioladen. Die haben natürlich ihren Preis, aber du wirst dich ärgern, wenn du sie einfach nur wie Brot hinunterschlingst und zu viel davon isst.

Vielleicht ist es für dich schon ein Erfolg, dass diese Fressattacken nun seltener vorkommen. Ich vermute mal, je länger man sich mit der gesunden Ernährung befasst, desto immuner wird man, wenn andere Ihren Industrieschrott auspacken. Bei vielen Dingen schaue ich dann einfach weg.
Vorbeugend kannst du dir immer vorher z.B. Äpfel, Karotten, Mandeln, Rosinen ... in eine Box stecken und mitnehmen.

Viele Erfolg!

Earl Grey
 
Sehr interessantes Thema. Habe auch Reizmagen- und Darmprobleme (plus Galle/Gallenblase-Probleme und darausfolgende Übelkeit bisweilen, ist aber halbwegs im Griff) und habe genau die gleiche Erfahrung gemacht. Ich habe Zucker massiv reduziert - von ursprünglich 40-80/90/100 gramm an den meisten Tagen auf maximal 20/25 gramm pro Tag. Die Folge war eine Verschlimmerung meiner gastroenteralen Beschwerden.

Im Moment esse ich wieder relativ viel Zucker, versuche es aber meist nicht zu übertreiben (d.h. eher nur 40-50gramm statt 80-100). Ich habe vor, in Zukunft, nachdem einige wichtige Events in nächster Zeit überstanden sind, mal bewußt ketogene Ernährung auszuprobieren.

Chromium nehme ich übrigens bereits, hilft etwas... aber nicht durchgreifend gegen Heißhunger.
 
Zuletzt bearbeitet:
...Dann wäre es für mich angesagt, stets gewisse Mengen Zucker zu konsumieren, was natürlich langfristig schlecht für Zähne, Gewicht, Diabetesgefahr usw. auswirkt. Wäre aber super, wenn du den Link noch findest.

Nein, es wäre angezeigt, die Gifte zu eliminieren.
Ich habe das in einem der über zweihundert Podcasts hier gehört. Ich habe auch schon etwas gesucht, nach sugar, toxins, cravings etc. Aber es ist mir wirklich zu mühsam, da der gute Dave Asprey in fast jeder Show über diese Themen spricht.
Vielleicht findest du auch anderweitig Inspiration dort.
 
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