Diagnostisches Problem! Differentialdiagnose gesucht.

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04.05.14
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21
Sehr geehrte Damen und Herren

Grüezi und Hallo

Problematik: Habe einen Patienten mit einem sehr ausgeprägten Beschwerdebild. Dieses seit etwa 3 Jahren. Die Symptome haben sich zeitweiße weiterentwickelt und verschlimmert bzw. ein paar waren rückläufig. Verdachtsdiagnosen wurden schon viele gestellt und sind dem jeweiligen Fachgebiet des Behandelnden Arztes meist untergeordnet.

Vorstellung beim Psychater: Psychatrische Diagnose
Immunologe: Verdachtsdiagnose im Bereich Immunologie
Infektiologe: Verdachtsdiagnose der Infektiologie
usw...


Meine Bitte nun an alle lieben Helfer.
Ich werde nun ein paar Symptomatiken abgekapselt und einzeln presentieren. Es wäre mir sehr hilfreich wenn sie alle nur jeweils die einzelnen beschriebenen Fallbeispiele betrachten und darauf hin antworten. Der Link zum Gesamtbild ist unten zu finden.

Fallbeispiel Nr. 1
Patientin anfang 20 klagt über zunehmende Erschöpfung und Stimmungsverschlechterung, sowohl physisch als auch psychisch. Erstaunlicher weiße trat in zwei Beobachteten Fällen wärend eines Infekts ( Infektsursache ungeklärt ) Leichtes Fieber, geröteter Hals usw. eine sehr starke besserung der psychischen Symptome auf, so das die Patientin kurzer Hand befreit war von ihrem psychischen Leiden. Jedoch nur so lange wie der Infekt anhielt. Erklährung?


Fallbeispiel Nr. 2
Patient 28j kann Nachts nicht Schlafen. Grund: Schmerzen in den Gelenken und den Füßen. Geistige unruhe und starker bewegungsdrang, welcher eine verbesserung erbringt. Patient schläft spät ein. Kann morgens vor lauter Erschöpfung nicht aufstehen. Erklärung?
Daraufhin erfolgte ein Infekt, der die oben beschriebene Symptomatik weitestgehend besserte. Nur vermehrte Erschöpfung und Depressionen haben sich verschlimmert.

Fallbeispiel Nr.3
Patientin Ursula 42j klagt über seelische Unruhen Ängste ERschöpfung und generellem unwohlsein, das sich mit ständigem jucken der Haut ergänzt wird. Nach der Gabe von Aerius (Antihistaminika) verbessert sich der Zustand der Patientin für ein paar Tage. ?

Beispiel Nr.4
Patient leidet unter Erschöpfung und bekommt Lithium. Nach 225mg tritt über 12 Stunden eine 100% Erstverbesserung ein. Desweiteren traten Aggressionen auf die erst nach Tagen wieder verschwanden.

Beispiel Nr.5
Luise Alter 15 bekommt Citalopramm erst 20 dann 40mg. Eine Besserung stellt sich nicht ein. Problem: Danach hat die Patientin schwierigkeiten wieder in ein Stimmungshoch zu kommen bzw. hat die Fäigkeit verloren zu weinen.

Beispiel Nr.6
Patien mitte 20 bekam Trevilor 150mg gegen depressive Verstimmungen. Nach absetzten des Medikaments entstand ein Restless Leg Syndrom, welches bis heute anhält.


Ich danke jedem für seine herzliche Hilfe.
Grüße

Um das Gesamte Diagnostische Dilemma zu betrachten Link:
https://www.symptome.ch/vbboard/koennte-problem/118192-probleme-diagnose.html
 
Hallo Steve

Fall 1: Klingt nach einem Erreger, der die Probelme hervorruft, durch das Fieber wegen eines anderen Erregers wurde dieser dann zufaellig "mitbekaempft", das waere meine Idee. Die Frage ist, welcher Erreger?
Ich beschaeftige mich seit einiger Zeit mit dem Thema "Bornavirus". Vielleicht der?

Fall 2: Da denke ich auch einen einen Erreger,der das Nervensystem/Gehrin angreift. Welcher?

Deshalb waere meine Gegenfrage: Was wurde denn schon untersucht? Ausgeschlossen?

Fall 3: Klingt einfach: sie ist allergisch gegen etwas, das Antihistaminikum unterdrueckt die Symptome. Da waere rauszufinden, gegen was ist sie allergisch? (Nahrung, Umweltgifte, Waschmittel, Bausubstanz...etc.etc.)

Fall 4: Welches Lithium? Medikamentoeses? Bei Erschoepfung? Finde ich seltsam, Indikator ist bipolare Stoerung, oder meinst du was anderes?

Fall 5: Eine 15-jaehrige auf Citalopram? Was soll ich davon halten? Ist das so ein schwerer Fall, dass man die Kleine gleich damit ruinieren muss? Hat scheinbar was im Gehrin angegriffen, nur was? Ausserdem:
Wenn sich da keine Besserung eingestellt hat (Besserung von was?), dann ist das Problem vermutlich nicht das Serotonin, ich halte das fuer einen der groessten Fehler, dass immer sofort SSRI's verschrieben werden. Ich z.B.habe eher eine Neigung zu zuviel Serotonin (fuehlt sich auch scheisse an), kann sein, dass das bei der Kleinen auch so ist und da was gekippt ist. Manche Leute brauchen eher Dopaminstimulation, und das am besten ueber Aminosaeuren....

Fall 6: Trevilor ? Jeder wie er will......Wurde denn nichts anderes probiert, das sind ja alles ziemliche Haemmer mit dummen Nebenwirkungen. Dieses Forum hier ist eigentlich eines, dass solche brutalen symptomatischen Methoden ablehnt, deshalb ist es zwar ok, dass du fragst, aber kann gut sein, dass du viel Unverstaendnis erntest. Da hat eben das gute Trevilor was ruiniert, fragt sich , wie man das wieder "gut bekommt". Ich denke eher an orthomolekular orientierte Methoden oder Homoeopathie, vielleicht kann man was richten.

lg dadeduda
 
Problematik: Habe einen Patienten mit einem sehr ausgeprägten Beschwerdebild. Dieses seit etwa 3 Jahren.
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Ich werde nun ein paar Symptomatiken abgekapselt und einzeln presentieren.
...
Der Link zum Gesamtbild ist unten zu finden.

Fallbeispiel Nr. 1
Patientin anfang 20 ...

Fallbeispiel Nr. 2
Patient 28j ...

Fallbeispiel Nr.3
Patientin Ursula 42j ...

Beispiel Nr.4
Patient ...

Beispiel Nr.5
Luise Alter 15 ...

Beispiel Nr.6
Patient mitte 20 ...

Um das Gesamte Diagnostische Dilemma zu betrachten Link:
https://www.symptome.ch/vbboard/koennte-problem/118192-probleme-diagnose.html
Steve, von welchem Fall oder welchen Fällen möchtest Du sprechen? Und von welchem Gesamtbild?

Von 6 Fällen und von Dir selber und noch einem Patienten von Dir (ganz oben)? Also 8 verschiedene Fälle?

Für mich erstmal sehr verwirrend.

Liebe Grüße - Gerd
 
Hallo

Zum Fallbeispiel Nr. 1:
Ich denke, diese Patientin leidet an einer (chronischen) Infektion. Erreger, welche gerne persistieren und chronische Krankheitsverläufe verursachen, verursachen sehr oft (auch) psychische Symptome (z.B. Depression, Angsstörung, Depersonalisierungsstörung etc.). Leider ist dies kaum jemandem bekannt. Solche Erreger verursachen zudem oft auch „wandernde/ändernde Symptome“. So ist es möglich, dass man eine Stunde bzw. einen Tag lang „nur“ z.B. Fieber und einen geröteten Hals hat. Danach sind diese Symptome weg, dafür hat man psychische Symptome etc. Je nachdem, wo sich die Erreger gerade „austoben“ wollen, spürt man am meisten Symptome. Ich persönlich gehe davon aus, dass zwischen den phyischen und psychischen Beschwerden ein Zusammenhang besteht bzw. dass wahrscheinlich beide durch denselben Erreger ausgelöst werden. Anhand der kurzen Beschreibung ist für mich leider sehr schwierig zu sagen, um welchen Erreger es sich handeln könnte. Was geschah beispielsweise vor/beim Krankheitsausbruch? Kann sich die Patientin an einen Zeckenstich oder ähnliches erinnern? Hat sie Haustiere? Aufgrund der Beschwerden könnte es sich allenfalls um Bartonellen handeln. Es könnte jedoch genauso gut was völlig anderes sein. Ich persönlich hätte jedoch auf irgendwelche Bakterien getippt.

Zum Fallbeispiel Nr. 2:
Kann der Patient „nur“ aufgrund der Schmerzen in den Gelenken und Füssen nicht einschlafen? Falls er auch sonst aus unbekannten Gründen nicht einschlafen kann, könnte womöglich seine Nebenniere Probleme bereiten (Speicheltest Cortisol im Tagesverlauf – womöglich wäre dann das Cortisol z.B. abends zu hoch). Hat der Patient „nur“ in der Nacht Schmerzen in den Gelenken und Füssen oder auch tagsüber?
War der Patient schon mal in einem Schlaflabor? Ist die Schlafqualität soweit i.O. und besteht z.B. kein Restless Legs?
Wie genau machte sich der beschriebene Infekt bemerkbar? Analog wie bei Fallbeispiel 1 gehe ich persönlich auch hier davon aus, dass der Patient wahrscheinlich an einem chronischen Infekt leidet und seine Symptome womöglich alle durch ein und denselben Erreger direkt oder indirekt ausgelöst werden. Wahrscheinlich handelt es sich auch hier um irgendwelche Bakterien, ferner um Parasiten. Aufgrund der bisherigen Angaben kommen jedoch sehr viele in Frage und ich kann nicht auf einen bestimmten schliessen.

Liebe Grüsse
 
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